Von Gharagab nach Bitterpan
In der Nacht brüllten immer wieder Löwen und das sehr nahe. Am nächsten Morgen erfuhren wir, dass sie wohl hinter dem nächsten Hügel liegen (200m). Wir warteten darum bis 9:00Uhr, leider tauchten sie aber nicht auf. Im Gästebuch lasen wir, dass sie wohl vor nicht ganz einer Woche mitten durch das Camp stolziert sind. So fuhren wir löwenlos los. Eric, der Ranger gab uns noch einen Sack mit, den wir in Nossob abgeben sollten und eine Zeitung für Bitterpan – für uns ungewöhnlich, wenn man die Nachrichten erst nach einigen Tagen erfährt. Immerhin kann man aber sagen, ob die Wettervorhersage gestimmt hat
Der Rückweg aus Gharagab ist angenehmer als der Hinweg, aber nicht ganz ohne. Einige Dünen haben es ganz schön in sich. Einige schafften wir erst beim zweiten Mal. Unterwegs sahen wir einen Honeybadger! und eine Elandantilope, allerdings in einiger Entfernung. Ansonsten gab es nur Mäuse zu beobachten.
In Nossob beobachteten wir einige Zeit die dort ansässigen Erdhörnchen – Echt putzige Gesellen.
Anschließend füllten wir unsere Vorräte auf. Merkwürdigerweise waren die alkoholischen Getränke schon leer. Außerdem hatten wir ja dank des Straßenbelags keinen Saft mehr. Und auch unser Käse war irgendwie verschwunden??? Allerdings sah der Käse dort bezüglich seiner Reifung etwas fortgeschritten aus, sodass wir ihn nicht mitnahmen.
Dann meldeten wir uns für Bitterpan an und das Tor wurde geöffnet. Auch hier dürfen nur „Residents“ entlang fahren und auch nur mit 4x4. Der Weg war ganz angenehm, mit einigen Dünen und viel Sand. Gesehen haben wir nichts, aber wirklich nix.
Im Camp gab es dann ein süßes Mongoose zu beobachten.
Bitterpan ist etwas anders als andere Camps. Es gibt dort „nur“ eine Gemeinschaftsküche. Vor allem Markus gefiel diese sehr gut. Mit uns waren noch ein Südafrikanisches Paar und ein weiteres Südafrikanisches Paar mit Sohn und Schwiegertochter dort. Nun wollten wir grillen und oh Schreck – wir haben unser tolles Grillrost und die Grillzange in Urikaruus vergessen! Unsere Nachbarn (Südafrikaner mit Sohn und Schwiegertochter) luden uns ein, mit ihnen zu grillen. Da sagten wir natürlich nicht nein. Es wurde ein geselliger Abend und wir durften sweet potatoes sowie Butternuts probieren. Vor allem die Süßkartoffeln haben es uns angetan. Der andere Nachbar hatte sogar noch D-Batterien, die er seit 10 Jahren mit sich rumschleppt, die er aber nicht braucht. Er hatte sie mal geschenkt bekommen und nun bekamen wir sie. Damit hatte ich endlich eine funktionierende Taschenlampe zum „Tiere gucken“.
Dann ging es ins Bett. Kurz nachdem wir uns hinlegten, quiekte Markus auf einmal und saß senkrecht im Bett, eigentlich eher schon fast auf dem Boden vor Schreck. Warum? Direkt neben seinem Kopf, also wirklich direkt daneben, hatten es sich Fledermäuse bequem gemacht und fingen nun an, sich zu regen und sich zu äußern – teilweise zischten sie wie eine Schlange. Sie saßen sozusagen in der Wand, konnten aber nicht in die Hütte rein. Wir nahmen kurzerhand unsere Betten und schoben sie in die Mitte des Raums. Bis auf Fledermausquieken und schnarchen vom Nachbarn war die Nacht still.