08.08.2012: Die Tshokwane-Runde
Da uns 2008 die Gegend um Tshokwane ziemlich gut gefallen hatte, beschlossen wir, heute die doch recht große Runde von Satara aus dorthin zu fahren.
Los ging es um kurz vor sieben auf der S 100. Schon nach wenigen hundert Metern hatten wir Glück. Ein Safarifahrzeug stand an Rand und alles guckte angestrengt in den Busch. Wir fragten und wurden auf Löwen auf der gegenüberliegenden Hangseite hingewiesen. Nun ja. Es waren wohl tatsächlich Löwen, aber es war leider nur ab und an ein Kopf oder eine Schwanzspitze hinter dem recht dichten Busch zu entdecken. Wenn wir die fotografiert hätten, wäre es wieder in einem „Wo im Busch hat sicher Löwe denn nun versteckt?“-Suchbild geendet. Also sind wir recht schnell weitergefahren.
Nach nur wenigen Kilometern dann das:
Wären sie dagelegen, hätten wir sie wohl gar nicht gesehen.
Mara hat in diesem Moment wohl zum ersten Mal mitbekommen, wie groß die Tiere tatsächlich sind. Der Abstand zwischen Emma und ihnen war ungefähr 20 Meter. Sie saß jedenfalls völlig fasziniert im Auto. Schade fand sie lediglich, dass es „nur“ Löwinnen waren. Leo wollte doch einen „richtigen Löwen“ sehen. Wir waren jedenfalls schon mal völlig begeistert von diesem tollen Tagesanfang.
Kurz danach posierte dieser goldige kleine Kerl für uns:
Am Ende der S100 machten wir wieder einen kurzen Abstecher zum Gudzani Damm und beobachteten mehrere Krokodile, die gerade aus dem Wasser kamen. Ich fand es interessant, auch mal ein laufendes Croc zu sehen. Normalerweise kenne ich sie nur liegend oder schwimmend. Natürlich durften auch unsere Hippo-Freunde nicht fehlen (OT: Für alle Eltern mit Kindern, die Hippos mögen: Ein tolles Buch ist: Als das Nilpferd Sehnsucht hatte…).
Kurz vor dem Picknickplatz sahen wir ein Fahrzeug der Singita Lodge am Rand stehen. Wie üblich alle Blick in den Buch. Auf fragenden Blick: Gepard. Wir: Wo? Na da hinten. Da war aber nur Busch. Der Ranger im Fahrzeug bedeutet uns, direkt parallel neben sein Fahrzeug zu fahren und wies Micha quasi zentimetergenau ein, wie er sich hinstellen soll, damit wir vielleicht auch etwas sehen würden. Er vermutete aber, dass wir wohl ein Stückchen zu niedrig seien. Das war dann auch der Fall. Ich glaube, die Ohren des Tieres gesehen zu haben, mehr aber auch nicht, Micha und Mara sahen gar nichts. Aber immerhin, Gepardenohren. Aber als wirkliche Sichtung mag ich das nicht bezeichnen.
Danach war erst mal ein frühes Frühstück angesagt. Wir steuerten wieder den N‘wantsi Picknickplatz an. Micha kam seiner Aufgabe auch hier wieder hervorragend nach und bereitete uns ein sehr leckeres Frühstück mit Eiern, Toast und gebratenem Speck. Anschließend noch der tolle Abspülservice - was will man mehr!
Frisch gestärkt machten wir als nächstes natürlich wieder einen Stop am Sweni Hide und durften ein wenig Croc-Mobbing beobachten. Auf den Bildern sieht man es leider nicht perfekt, daher die Geschichte dazu:
Zuerst standen bzw. lagen alle Beteiligten nur träge da. Dann mache das rechte Hippo auf einmal einen Schritt nach vorne und fing an, mit seiner Schnauze gegen den Schwanz des Croc zu drücken. Als das nicht unverzüglich reagiert hatte, holte das Hippo mit der Schnauze aus und verpasste dem Croc einen ziemlich ordentlichen Schubser. Das Croc flüchtete daraufhin ein Stück nach vorne. Allerdings offensichtlich nicht genug, da nun das linke Hippo anfing, das Croc mit der Schnauze zu traktieren. Irgendwann wurde es dem armen Croc dann doch zuviel und es flüchtete in Wasser.
Daneben gab es eine größere Gruppe Gelbschnabelstörche sowie einen Graureiher zu beobachten. Hatte ich schon erwähnt, dass Sweni eine meiner Lieblingshides ist?
Danach ging es etwas ruhiger zur Sache. Wir fuhren über die S37 und S35 bis zum Orpen Dam. Am Dam selbst konnten wir einige Elefanten in größere Entfernung beobachten, sonst war es dort eher ruhig. Kurz hinter dem Dam begegneten wir noch drei Büffeln, die das Rentenalter wohl schon sehr lange erreicht hatten.
Der Orpen Dam war übrigens ziemlich belagert und auch die Lautstärke war dementsprechend unangenehm hoch. Bei solchen Gelegenheiten habe ich mich dann immer gefragt, warum wir Mara konsequent beigebracht haben, an Hides nur leise zu sprechen und sich ruhig zu verhalten, wenn sich andere Erwachsene dann wie auf einer Gartenparty benehmen?
Danach ging es dann weiter nach Tshokwane. Ich weiß nicht, ob es an den massiven Überschwemmungen zu Jahresbeginn lag (ein Angestellter hat gezeigt, wie hoch das Wasser stand), aber der Picknickplatz hat zumindest für uns seinen netten Charakter des letzten Besuches deutlich verloren. Auch das Essensangebot hat sich verändert. Letztes Mal hatten wir hier noch leckere Burger. Dieses Mal bestellten wir für Mara lediglich eine Portion Pommes, da wir vom Frühstück eigentlich noch satt waren.
Auch die Sanitäranlagen waren im Vergleich zu den anderen Picknickplätzen, die wir bislang besucht hatten, eher ungepflegt. Tshokwane steht daher nicht mehr unbedingt auf unserer Wiederbesuchsliste. Und natürlich noch ein Wort zu meinem Mitlieblingsthema Vögel und Affen an Picknickplatzen (ihr werdet in ein paar Tagen wissen, warum mich das so beschäftigt…): Vögel waren zwar da, aber nicht allzu nervig. Allerdings gibt es mindestens einen Affen, der gezielt essen stiehlt. Am Nebentisch hat er gewartet, bis das Sandwich fertig belegt war und hat sich dann bedient. Mara war fassungslos….
Die Rückfahrt traten wir über die H 1-3 an. Auf diesen Teil hatten wir uns besonders gefreut, da wir an den Wasserlöchern 2008 trotz ziemlicher Mittagshitze tolle Beobachtungen machen konnten. Nun hofften wir natürlich auf eine Wiederholung.
Der Anfang gestalte sich zunächst ziemlich zäh. Außer einer ziemlich großen Rauchfahne am Horizont war nichts zu sehen. Mara war schon kurz davor, sich in den Mittagsschlaf zu verabschieden, als wir an den Kumana Dam kamen. Zuerst entdecken wir das Papa Tier. Mama und Kind waren noch im Gebüsch versteckt, bis Micha auf einmal meinte: Da kommt doch noch was. Und richtig, da kam noch was…
Neben dieser netten Kleinfamilie tummelten sich auch noch eine Herde Impalas und zwei Giraffen am Wasserloch. Micha versuchte sich mal wieder darin, eine Giraffe beim Trinken zu fotografieren. (Die Bilder bestärkten ihn darin, dass wir uns für die nächste Reise eine neue Spiegelreflex zuzulegen, die schnellere Serienbilder kann…)
Auf der Weiterfahrt begegneten wir noch einigen Giraffen, sowie einigen Wasserböcken und Gnus. Zwei der Wasserböcke schienen gerade eine kleine Meinungsverschiedenheit auszutragen.
Und kurz vor dem Camp lugte dann dieser Geselle noch aus dem Gebüsch:
Insgesamt ein sehr schöner Ausflug, auf dem wir wirklich viel gesehen haben.
Nachdem der Drive doch relativ lang war, entschieden wir uns, den restlichen Nachmittag im Camp zu verbringen. Zuerst ging es wie üblich in den Shop. Neben dem schon fast obligatorischen Nachmittagseis kauften wir auch gleich fürs Grill-Abendessen ein. Außerdem wünschte sich Mara unbedingt einen großen bunten Stoffelefanten. Der wurde dann auch gleich auf den Namen „Satara“ getauft.
Nach einem leckeren Braii mit Rumpsteak, Kartoffeln und Gemüse brachten wir die ziemlich müde Mara zu Bett und genossen noch die Abendstimmung auf der Terrasse. Leider gab es heute einige Bungalows weiter eine südafrikanische Party mit entsprechender Lautstärke, so dass die richtige Stimmung nicht aufkommen wollte. So zogen wir uns bald mit einem Buch ins Bett zurück.
Fazit Satara: Obwohl das Camp doch ziemlich groß ist, macht es aufgrund der Kreisbauweise einen angenehmen Eindruck. Der Shop ist gut sortiert, zum Restaurant können wir dieses Mal nicht sagen. Ich vermute aber, dass es die Standardkarte aufweist. Die Umgebung von Satara hat uns sehr gut gefallen. Endlich mal weitestgehend freie Flächen ohne dichten Buschwuchs. Und unsere Löwensichtungen waren natürlich toll. Wir kommen auf alle Fälle wieder!