THEMA: Reisebericht: Wo sind all die Elefanten hin?
14 Sep 2012 13:02 #253915
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  • Nadja+Marco am 14 Sep 2012 13:02
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Hallöchen


ich finde es großartig, dass ihr eine solche Reise einfach macht. Und wie du schon sagst: Reisen bildet ungemein!

Ich finde es eher unzumutbar, ein Kind zwei Wochen in der Hotelanlage beim Kindersitter abzugeben, nur um am Pool die besten Liegen zu geniessen und das All-In-Angebot auszunutzen. Eine Kindertagesstätte gibt es auch zuhause... :laugh:

Und es hat Mara ja ganz offensichtlich gefallen! Ich finde es sehr ermutigend, dass du die langläufige Meinung widerlegst, dass mit Kind solche Reisen tabu sind. Und hier habt doch gesundheitstechnisch auf alles wichtige geachtet. Also: Kein Problem.
Ich denke immer, solche Reisen sind einfach für die Eltern etwas anstrengender (z.b. langer Flug, viel mehr Gepäck, Ruhezeiten, Essen, Trinken, Pausen...), daher sagen viele "Sowas geht doch mit Kind nicht..." :P


Und der Reisebericht ist wirklich sehr interessant und spannend. Die Fotos sind toll!!!
Was für eine Fotoausrüstung hattet ihr dabei? Du sagtest ja, ihr wollt nun eine andere Kamera für bessere Serienbilder...?


Liebe Grüße :)
Last Minute in den Süden Namibias und KTP:

www.namibia-forum.ch...bias-in-den-ktp.html

Der Reisebericht zweier Schildkröten:

www.namibia-forum.ch...r-schildkroeten.html


Reisebericht Namibia: www.namibia-forum.ch...es-tier-ist-das.html
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16 Sep 2012 09:25 #254083
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09.08.2012: Der erste Abschied vom Kruger oder Frühstück mit Alfred Hitchcock

Heute war ein erster kleiner Abschied aus dem Kruger NP angesagt. Auf dem Programm standen zwei Nächte in der Pezulu Tree House Lodge. Danach wollten wir einen Einkaufsstop in Hazyview machen um anschließend wieder in den Kruger zu fahren.

Ein bisschen wehmütig verließen wir an diesem Tag unsern Bungalow in Satara Camp. Hier hätten wir es gut noch 2 bis 3 weitere Tage ausgehalten. Neben den tollen Tiersichtungen war für uns auch sehr schön, dass die Bungalows durch ihre im Kreis angeordneter Bauweise eine schöne sichere Spielfläche im Inneren bieten. Wir wissen nicht, ob es Zufall war oder nicht, aber fast jeder Bungalow im B-Kreis wurde von Familien mit Kindern bewohnt.

Wir fuhren nach unserem Aufbruch um kurz vor sieben zuerst wieder auf der H 1-3 ein Stück nach Süden, um denn auf die Sweni Road S 126 abzubiegen. Nur wenige hundert Meter nach dem Abbiegen auf die Schotterstraße liegt das Sweni Wasserloch. Das war allerdings für die sich in der Nähe befindlichen Zebra- und Impalaherden im Moment fällig unerreichbar, denn dort hatten es sich zwei Löwenpärchen gemütlich gemacht.






Leider lagen sie oberhalb der Straße versetzt hinter einigen Büschen, so dass die Fotos nicht gerade ideal geworden sind. Aber es war sehr schön, sie zu beobachten. Besonders gefallen hat uns, dass neben uns lediglich ein Auto stand. Das Pärchen erzählte uns, dass sie schon seit über einer Stunde hier stehen würden. Davon können wir mit Kind an Bord natürlich nur träumen, Mara fand die Löwen am Anfang auch wieder äußerst faszinierend und wir verbrachten ein wenig Zeit mit Beobachtungen. Jetzt wurde ja auch endlich ihr Wunsch erfüllt, einen männlichen Löwen zu sehen. :)

Danach begegneten wir längere Zeit nur den üblichen Verdächtigen: Zebras, Gnus und Impalas, ab und an mal eine Giraffe. Auch ein Steinböckchen kreuzte wieder unseren Weg.




Mara behauptet beim Anblick von Steinböcken übrigens jedes Mal steif und fest, das seien keine, sondern Baby-Impalas. Obwohl wir ihr einige Impala-Kinder gezeigt haben und das Ganze auch noch mal im Tierlexikon nachgeschaut haben, mag sie von ihrer Meinung nicht abweichen. Nun gut. Also Baby-Impalas.:silly:

Gegen zehn nach neun erreichten wir als erstes Fahrzeug des Tages den Picknickplatz Mundandzeni und fingen wir üblich an, unsere Frühstückssachen auszupacken. Micha hat derweil bei einem Angestellten einen Grill organisiert. Was jetzt kam, lässt sich wohl am besten mit Alfred Hitchcock „Vögel“ vergleichen: Ein völliger Alptraum. Unter Picknicktisch und Grill, praktischerweise unter einem Baum gelegen, wurde von mindestens 100 Tokos belagert. Um uns herum, auf dem Baum direkt über uns, auf dem Tisch, einfach überall. Jeglicher Versuch, die Viecher zu verjagen, war sinnlos. Da wir Hunger hatten, versuchten wir trotz dieses Horrorszenarios (ich hatte ja noch den Satz im Hinterkopf „die tun ja nichts“) unser übliches Frühstück zu machen. Aber anscheinend waren die Viecher ziemlich hungrig und damit auch ziemlich aggressiv. Während Micha mit der Grillgabel versuchte, sich den einen vom Leib zu halten, flog ein zweiter hinter Micha auf den Grill zu und schnappte sich einen Toast. Einige der Vögel balgte sich daraufhin um den Toast, der Rest blieb in Lauerstellung. Ich fand es unter diesen Bedingungen absolut unmöglich zu Essen. Also packten wir unser ganzes Zeugs und flüchteten ins Auto. Micha brachte unter heftigen Abwehrbewegungen den Teller mit dem Essen zum Auto. Geschützt vor den Vögeln frühstückten wir im Auto. Als wir das Fenster zur Frischluftzufuhr ein Stück öffneten, versuchte sofort ein Vogel, ins Auto zu kommen. Horror.
Danach kamen einige andere Fahrzeuge auf die Picknicksite. Die Vögel hatten neue Opfer. Allerdings war es bei niemandem so schlimm wie bei uns. Der Angestellte meinte später, wir wären eben die ersten gewesen und die Vögel seien hungrig gewesen. :sick:

Als Micha nach dem Essen den Grill zurückbrachte und der Angestellte das Ausspülwasser mit den Essensresten auf den Boden kippte, stürzte sich sofort wieder ein riesiger Vogelschwarm auf die Reste. Das war wohl Michas Horrorabschlusserlebnis, er hatte nämlich das unglückliche Vergnügen, zwischen den heranstürzenden Tokos und den Essensresten zu stehen.

Passiert ist uns nichts, aber ich bin mir sicher, dass ich diesen Picknickplatz nie wieder betreten werde. Und Tokos finde ich seitdem noch schlimmer als zuvor.
Bilder von diesem Horror gab es leider keine, dazu war ich in dem Moment definitiv nicht in der Lage.

Hier mal die ernsthafte Frage: Füttert ihr die Vögel, damit ihr in Ruhe essen könnt? Ich habe einfach die Regel im Kopf, dass man die Tiere im Kruger nicht füttern darf und beziehe das auch auf die Vögel. Aber wahrscheinlich wäre es besser, den Grundsatz zu ignorieren…

Als wir den Platz gerade verlassen wollten, informierte uns ein Südafrikaner darüber, dass ca. 15 km weiter in Richtung Talamati vier Geparden an Straßenrand gelegen hätten. Wenn wir etwas Glück hätten, würden wir sie vielleicht noch sehen.
Wir also zügig ins Auto und los Richtung Talamati. Kurze Zeit später kam uns ein Auto mit einer völlig aufgeregten Fahrerin entgegen, die uns erzählte, dass kurz hinter dem Shimangwaneni Dam die Straße voller Müll liegen würde und was für entsetzliche Menschen das doch seien, die das tun würden. Sie bat uns, spätestens am Gate Bescheid zu sagen, sie wollte es selbst auch in Mundandzeni tun.
Als wir an dem Müllhaufen



vorbeifuhren, wurde uns klar, was hier passiert war: Als wir in Mundandzeni waren, wurde der Müll in einem offenen Pick-Up abgeholt. Die Säcke wurden nur hinten drauf geworfen. Offenbar war einer der Säcke während der Fahrt heruntergefallen und hatte sich auf der Straße verteilt. Zwar auch nicht gut und natürlich auch höchst schädlich für die Tiere, aber immerhin keine bewusste Umweltverschmutzung. Einige Zeit später sahen wir dann auch ein Park-Fahrzeug, das wohl zum Aufsammeln des Mülls unterwegs war.

Aber zurück zur Gepardensuche: Hier war uns leider kein Glück beschert. Einige wenige Kilometer vor der ungefähren Stelle überholte uns ein Versorgungslaster der beiden Lodges, der mit relativ hoher Geschwindigkeit die Straße entlangrauschte. Nachdem uns der Südafrikaner gesagt hatte, dass die Geparden quasi mit den Pfoten an der Straße lägen, befürchteten wir natürlich, dass sie das heranrasende Ungetüm in die Flucht schlagen würde. Ob es jetzt tatsächlich so war oder sie inzwischen einfach so weitergezogen waren, wir wissen es nicht. Aber sie waren weg. Schade. :(

Ein bisschen traurig fuhren wir weiter. Natürlich ist bei den Sichtungen immer Glücksache dabei, aber wir hätten so gerne einmal Geparden in freier Wildbahn gesehen. Bislang hatten wir nur in Namibia welche in Gefangenschaft beobachten können.
Die gute Laune kehrte aber schnell zurück, als wir am Mahlabyanini Wasserloch ankamen. Dort war nämlich einiges los.
Zuerst entdeckten wir ein Nashorn.



Ein Elefant machte Frühsport mit einem Vogel. Dieser flatterte immer wieder auf ihn zu, der Elefant machte einen Ausfallschritt nach vorne, wohl, um ihn zu verjagen und dann ging das Spiel von vorne los.



Seine Kollegen waren gerade dabei, sich aus dem Wasserreservoir zu bedienen.







Plötzlich rief Mara: Guckt mal, die Kuscheln. Und wirklich, die beiden rüsseln ganz süss miteinander….



Als der Elefant den Platz am Wasserbecken geräumt hatte, tauchte das Nashorn von vorhin wieder auf. Mit ihm drei Giraffen. Sie teilten sich friedlich das Wasserbecken.







Weiter ging es relativ ereignislos Richtung Orpen Gate. An der Kreuzung angekommen, entschieden wir uns dazu, zunächst noch die S 106 Richtung Osten zu fahren, um dann auf der H7 zurück Richtung Gate zu nehmen. Sie S106 war ein ziemlicher Flop, relativ dichtes Buschwerk zu beiden Seiten und quasi nichts zu sehen. Auf der H7 angekommen, fuhren wir noch zum Boobejaankrans-Aussichtspunkt. Das Flussbett unter uns war fast ausgetrocknet, es standen lediglich einzelne Pfützen. Trotzdem konnten wir eine Herde Wasserböcke und – besonders niedlich – mehrere Elefanten mit zwei ziemlich frischen Kälbern beobachten.






Danach fuhren wir auf der H7 zurück zum Gate und verließen den Park etwas wehmütig um kurz nach ein Uhr.

Da wir wussten, dass es in der Tree House Lodge etwas später Abendessen geben würde, versuchten wir Mara wachzuhalten, damit sie erst dort ihren Mittagsschlaf machen sollte, um Abends länger wachbleiben zu können. Wir kauften ihr in Orpen sogar noch ein Eis. Es half alles nichts: Ca. 30 min vor unserer Ankunft schlief sie mit dem Eis in der Hand ein. Na toll. Es war natürlich klar, dass die spätestes bei unserer Ankunft unausgeschlafen und ungnädig wieder aufwachen würde und wir heute Abend ein interessantes Essen haben würden.

Der Schlaf hielt bis zum Kontrollgate. Dort wachte sie auf, als Micha den Eintritt bezahlte. Als einige Zeit später die ersten Baumhäuser in Sicht kamen, wurde ihre Stimmung erfreulicherweise auch schnell besser. Wir wurden herzlich auf Pezulu begrüßt und bezogen nach einer kurzen Kaffeepause unser Honeymoon-Treehouse. Warum gerade das? Die Badewanne hatte den Ausschlag gegeben. Mara hatte die Bilder der Häuser mit uns angeschaut und war von der Badewanne begeistert gewesen.







Kaum hatten wir alles Gepäck den doch recht steilen Steg nach oben geschafft, begann sie auch gleich, sich auszuziehen und forderte Wasser in die Wanne. Nun gut. Etwas verwunderlich fand sie lediglich die rote Schummerbeleuchtung, die bei der Badewanne angebracht war.
Ich verzichtete an dieser Stelle darauf, ihr zu erzählen, dass es sich hier um ein Honeymoon-Haus handelt und dass Erwachsene Schummerbeleuchtung manchmal ganz nett fänden. Sie braucht noch nicht alles wissen ….B)

Danach versuchten wir den Nachmittag mit Hörbuch hören (Mara) und lesen (Micha und ich) so ruhig wie möglich zu gestalten, um das Müdigkeitsproblem in Grenzen zu halten. Etwas nervig fand ich, dass an dem Treehouse neben uns offensichtlich gebaut wurde. Die Entfernung zwischen den Gebäuden beträgt zwar mindestens 50m, aber die Sägegeräusche waren leider sehr gut hörbar und trübten ein bisschen das Entspannungsgefühl.





Abendessen war für 19.30h angesetzt. Wir waren kurz vorher da und setzten uns zu den restlichen Gästen in einen Stuhlkreis rund um das brennende Feuer. Da offensichtlich einige Gäste aus welchen Gründen auch immer erst um kurz vor acht erscheinen konnten, dauerte es dann auch so lange, bis die Vorspeise serviert wurde. Mara war zu diesem Zeitpunkt schon leicht quengelig, das war einfach nicht mehr ihre Uhrzeit zum Essen.:(

Als Vorspeise wurde eine Suppe serviert, danach wurden die Hauptgerichte auf dem niedrigen Steinpodest in der Mitte angerichtet. Die Glut wurde zusammengeschoben und diente zum Wärmen.
Ich gebe zu, dass ich mich an das Essen nicht wirklich erinnern kann. Das hing mit Sicherheit zum einen mit Mara zusammen, die vor lauter Müdigkeit schon nicht mehr richtig essen wollte und zum anderen auch schlicht daran, dass wir es beide nicht besonders gut fanden. Da hatten wir in Südafrika schon mehrfach deutlich besser gegessen. Als die am Mittag angekündigte Information über die Möglichkeiten für die morgigen Tagesaktivitäten zumindest bei uns nicht stattfand, packten wir unser inzwischen auf meinem Schoß schlafendes Kind in eine Decke und trugen sie die 100m zu unserem Haus. Dort rollte sie sich nach dem Ausziehen auch gleich in ihrem Bett zusammen und schlief weiter.
Wir machten es ihr kurze Zeit später nach.
Letzte Änderung: 18 Jul 2013 07:22 von mamba29.
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16 Sep 2012 09:46 #254093
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Hallo Nadja und Marco,

danke für eure netten Worte.
Es ist tatsächlich auch ein Ziel dieses Reiseberichts, anderen Eltern mit Kindern in diesem Alter zu zeigen, dass ein solcher Urlaub machbar ist. Natürlich war er nicht mehr entspannend wie unsere früheren Touren. Man muss schon mehr auf solche Sachen wie Essenszeiten, Schlafenszeiten etc. achten, aber das geht mit einem Kind, das auch bereit für einen solchen Urlaub ist, gut. Mallorca und Strandurlaub ist sicherlich einfacher, aber natürlich nicht so wunderbar erlebnisreich...:)

Zum Foto: Wir waren dieses Jahr noch mit einer Canon 400D und einem Sigma 50-500 unterwegs. Die Canon ist soweit noch völlig okay, nur bei Serienbildern ein bisschen langsam, obwohl wir eine ziemlich schnelle Karte verwendet haben. Wir werden uns wahrscheinlich die nächstes Jahr den dann aktuellen Nachfolger als zweiten Body kaufen.
Mit dem Objektiv waren wir dieses Jahr ziemlich unglücklich. 2008 waren wir mit dem Vorgängermodell davon unterwegs und mit der Abbildqualität sehr zufrieden. Dieses Jahr haben wir das Objktiv nach ewigem Hin und Her (Canon oder Sigma) erst kurz vor dem Start gekaufet und offensichtlich ein Montagsmodell erwischt. Trotz der einwandfreien Probebilder daheim haben wir ein massives Problem mit Teilunschärfen u.ä.. Nicht wirklich befriedigend. Wahrscheinlich landen wir 2014 doch beim Canon und verzichten lieber auf ein bisschen Brennweite.

Viele liebe Grüße
Susanne
Letzte Änderung: 18 Jul 2013 07:21 von mamba29.
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19 Sep 2012 19:27 #254635
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  • mamba29 am 16 Sep 2012 09:25
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10.08.2012: Pezulu oder ein wenig erfolgreicher Gamedrive

Heute hätten wir eigentlich ausschlafen können. Zumindest einmal in diesem Urlaub so richtig faul und gemütlich sein. Nichts da, natürlich. Maras innere Uhr war auf frühes Aufstehen zum Gamedrive programmiert. Wir hatten ihr zwar gestern Mittag noch ausdrücklich gesagt, dass sie länger schlafen dürfe (daheim hilft das am Wochenende manchmal), aber der gewohnte Rhythmus war einfach da. Also war Mama und Papa wecken um kurz nach sechs angesagt. :woohoo:

Hm, was tun wir uns bloß bis um halb neun? Vorher gab es nämlich kein Frühstück. Also machten wir es uns alle zusammen im großen Bett gemütlich und wechselten uns mit Vorlesen ab.
Um halb neun haben wir uns dann auf den Weg zum Frühstück gemacht. Das wird nicht wie das Abendessen in der Boma eingenommen, sondern vorne am Haupthaus.



Es gab ein Frühstückbuffet mit dem üblichen Angebot. Zusätzlich wurde frischer Toast und Pancakes an den Tisch gebracht. Unser Toast wurde trotz mehrmaligem Nachfragens offensichtlich immer wieder vergessen, so dass wir mit dem Rührei schon fertig waren, als dann endlich mal das Brotkörbchen auftauchte. Sonstiges Brot gab es am Buffet nicht.

Ursprünglich hatten wir geplant, auf Pezulu keinen Gamedrive zu buchen, sondern uns einfach einen ruhigen Tag zu machen. Aber da relaxen mit Mara gar nicht so einfach ist, uns der Baulärm vom anderen Treehouse doch ziemlich nervte und wir außerdem die Befürchtung hatten, im Kruger selbst keinen Leoparden zu sehen, fragten wir nach, wie die letzten Gamedrives der vorherigen Tage so ausgefallen wären.

An dieser Stelle muss ich vielleicht einschieben, dass wir in Sachen geführte Gamedrives wohl gnadenlos verwöhnt sind und ziemlich hohe (vielleicht zu hohe?) Ansprüche haben. Unsere ersten Erfahrungen haben wir damit auf Elephant Plains im Sabi Sands Gebiet gemacht. Wer schon dort war, weiß es selbst: Die Sichtungsschance auf Leoparden liegt bei quasi 100%. Und nicht nur versteckt in einem Baum, sondern mit quasi fast perfekter Bildergarantie.

Uns war klar, dass das hier nicht EP ist, aber nachdem wir hörten, dass in den letzten paar Tagen auf den Gamedrives jeweils die Big 5 plus Cheeta gesichtet worden waren, entscheiden wir uns, das Geld (495 R pro Erwachsenem) zu investieren. Mara durfte kostenlos mit, wenn auch ohne Sitzplatzanspruch.

Der Gamedrive wurde von der benachbarten Lodge mit Big 5-Gebiet durchgeführt und sollte gegen halb drei starten. Den restlichen Vormittag verbrachten zunächst wir im Baumhaus, Mara mal wieder in der Badewanne. Auf einmal schollen aufgeregte Rufe aus der Wannenecke: Mama, Tiere! Und tatsächlich, unser privates Wasserloch hatte Besucher angelockt:











Zwar lässt sich das Wasserloch auch aus der Badewanne beobachten, aber Mara flitzte sofort auf den Balkon, wo sie eingewickelt in ein Handtuch auf Papas Schoss das Treiben beobachtete.


Danach machten wir uns auf zu einem Spaziergang über das Lodgegelände. Unser Plan war, Mara möglichst müde zu machen, so dass sie nachher einen langen Mittagsschlaf machen würde und folglich Gamedrive und Abendessen gut überstehen würde.
Kaum hatten wir unser Baumhaus verlassen, trafen wir auf eine Giraffe, die fressend zwischen den Häusern hin und her wanderte. Zuerst wurden wir etwas kritisch beäugt, aber nachdem wir für gefahrlos gehalten wurden, ignorierte sie uns einfach. Wir machten eine Runde auf dem Gelände und schauten uns die tollen Baumhäuser an:





Unterwegs sahen wir eine weitere Giraffe und ein paar Impalas und legten einen Stop auf dem kleinen Kinderspielplatz nahe dem Haupthaus ein. Danach kletterte Mara noch eine Weile auf den Steinen herum, die den Swimmingpool umsäumen. Besonders fasziniert war sie von den Metalltieren, die dort aufgestellt sind.



Gegen halb eins kehrten wir in unser Baumhaus zurück und versuchten Mara nahezubringen, das jetzt die ideale Zeit für einen langen Mittagsschlaf wäre. Ihr ahnt es natürlich: Schlafen auf Aufforderung klappt eigentlich nie. Sie legte sich zwar brav ins Bett, wollte aber ihre Büchersammlung haben und fing dann an, irgendwelche Zelte mit der Bettdecke zu bauen. Ich sah schon eine kleine Katastrophe auf uns zukommen. Keine Ahnung, ob es Einsicht war oder doch schlichte Müdigkeit, um viertel nach eins war endlich Ruhe. Zwar deutlich später als von mir erhofft, aber immerhin. Wir relaxten selbst ein bisschen und richteten dann unsere Fotoausrüstung für den Gamedrive.

Um halb drei gingen wir vor zum Haupthaus und aßen noch ein Stück Kuchen. Unser Rancher Olaf holte uns und noch 2 weitere Paare mit 15min Verspätung ab. Zwei Personen saßen schon im Fahrzeug. Die Blicke der anderen, als wir mit Mara einstiegen, waren, gelinde gesagt, interessant. Ich gebe es ehrlich zu, in der Vor-Kind-Zeit hätte ich wahrscheinlich auch so geguckt. Und vielleicht wäre ich bei einem fremden Kind auch unentspannt gewesen. B)

Wir wussten natürlich auch nicht genau, wie sie sich verhalten würde, aber aufgrund unserer bisherigen Erfahrung sind wir davon ausgegangen, dass es klappen müsste. Da das Fahrzeug nicht voll besetzt war, bekam Mara in der hintersten Reihe einen Sitzplatz zwischen Micha und mir. Das war auch gut so, es wäre sicher nicht besonders angenehm gewesen, sie die ganzen 3 ½ Stunden auf dem Schoß zu haben.
Bevor es losging, teilten wir Olaf noch unsere Wünsche – Katzen – mit und er versprach, sein Möglichstes zu tun.
Um es kurz zu machen: Folgendes bekamen wir zu sehen:




















Bei den Löwen mussten wir diverse andere Fahrzeuge vorlassen und dann ewig warten, was dazu führte, dass es eigentlich schon viel zu dunkel für sinnvolle Aufnahmen war. Außerdem war der Abstand ewig groß. Leopard und Cheeta wurden nicht mal versucht zu finden, weil wir für die Suche nach den Elefanten schon viel zu viel Zeit verbraucht hatten.:angry: Für uns war der Drive daher ziemlich rausgeschmissenes Geld.Das hatten wir schon besser im Kruger. Einzig Mara fand es total toll, im offenen Fahrzeug durch die Gegend zu fahren. Sie hat sich übrigens während des gesamten Drives total super benommen und einfach mit Papas zur Verfügung gestellter Uhr gespielt, als es ihr zwischendurch mangels Sichtungen langweilig wurde.
Die anderen Teilnehmer fanden den Drive und die Sichtungen übrigens total toll. Irgendwie scheinen unsere Erwartungen hoch zu sein…

Abendessen gab es gegen kurz nach acht. Auch hier haben wir wieder keine speziellen Erinnerungen, es war okay, aber kein Highlight. Mara hat dieses Mal tatsächlich durchgehalten, was mich angesichts des doch recht anstrengenden Nachmittagsprogramms überrascht hat.
Gegen viertel nach neun traten wir die Nachtwanderung in unser Baumhaus an und gingen dann auch alle recht schnell in Bett.

Fazit Pezulu: Die Baumhäuser sind ohne Zweifel ein Traum. Im Nachhinein hätten wir statt des Honeymoon Tree Houses lieber ein anders mit einem etwas größeren Balkon und Liegen genommen. Bei uns standen ja nur zwei Stühle draußen. Die teilweise im Forum angesprochene Bauweise über mehrere Ebenen hat uns nicht gestört. Lästig war lediglich, dass jedes Mal einige Halme von der Dacheindeckung herunterfallen sind, wenn man die deutlich zu enge Treppe Richtung Schlafzimmer/Bad und Eingangsbereich/Maras Bett hoch- oder runtergelaufen ist. Größere Menschen als wir tun sich mit diesem Baumhaus keinen Gefallen, Micha hatte mit seinen 1,78 schon Probleme. Kulinarisch und vom Service her hat uns die Lodge nicht überzeugt.
Nachdem wir nun wissen, dass Mara auch geführte Gamedrives gut mitmacht, werden wir beim nächsten SA-Aufenthalt wieder nach Elephant Plains fahren. Der Mehrpreis ist es uns eindeutig wert.
Letzte Änderung: 18 Jul 2013 07:22 von mamba29.
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20 Sep 2012 18:54 #254789
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  • Lil am 20 Sep 2012 18:54
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Hallo Susanne,

was für ein schöner und abwechslungsreicher Reisebericht und wunderschöne Fotos :woohoo: :woohoo: :woohoo: .

Danke dafür.

Bin gespannt wie´s weitergeht.

Liebe Grüsse aus Luxembourg
Lil
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20 Sep 2012 21:32 #254820
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Hallo Susanne,

ein wirklich schöner Reisebericht. Erinnert mich immer an unseren letzten Südafrika-Urlaub. Pezulu haben wir übrigens genauso empfunden - die Baumhäuser sehr schön (ein wenig urig die älteren) und moderner, aber eben anders als die 'normalen' Unterkünfte die neuen. Wir waren eine Nacht in einem älteren, dann ein paar Tage zum Wandern und dann 2 Nächte im Mountain view (mit wirklich toller Aussicht). Etwas enttäuschend fanden wir auch das Essen und den Service rund ums Essen (nicht wirklich schlecht, aber auch kein Highlight). Insbsondere weil wir beim ersten Essen auch noch eine Käferplage hatten, und man beim Pfeffersteak nicht immer genau wusste, was man denn nun aß...

Viele Grüße

Silke
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