12.08.2012: Endlich wieder Kruger – auf dem Weg nach Lower Sabie
Nach einem ausführlichen Frühstück mit netten Gesprächen mit anderen Gästen auf der Terrasse des Haupthauses machten wir uns auf den Weg Richtung Kruger.
Wir hatten uns entschieden, über das Phabeni Gate in den Park zu fahren. Unser erstes Zwischenziel war Skukuza, dort wollten wir Mittagspause machen.
Wie schon geschrieben, hatten wir bereits 2008 einige Tage in Hazyview verbracht und von dort aus den Park erkundet. Damals hatten wir auf der Karte vermerkt, dass die S 3 am Fluss entlang wenig lohnend gewesen war. Tja, vier Jahre später und eine andere Jahrszeit: Ein neuer Versuch. Leider genauso wenig erfolgreich. Außer vielen Büschen und ab und an einem Blick auf den Fluss hatte die Strecke leider auch dieses Mal absolut nichts zu bieten. Nicht mal Impalas waren zu finden. Mara entschied sich für eine Runde Hörbuch. Als wir schließlich auf Höhe des Paul Kruger Gates waren, hatten wir wieder Empfang mit unserem Tablet. Nicht allzu weit von uns war laut den Angaben auf lastsightings eine Hyänenmama mit Cubs gesichtet worden.
Wir fuhren also auf der S1 wieder ein Stück zurück Richtung Phabeni Gate. Laut den Angaben sollten sich die Tiere in einem Flussbett in der Nähe der Abzweigung zur S65 befinden. Wir wussten weder, ob rechts oder links der Straße. An sich ist dieses System auf lastsightings eine tolle Sache. Problematisch ist aus unserer Sicht lediglich, dass die „Fundstellen“ oft nur sehr ungenau angegeben werden, so dass man nur einen sehr groben Rahmen hat, wo man suchen soll. Aber das ist natürlich besser als nichts.
Bei der Hyäne war uns kein Glück beschert, es war weit und breit ein trockenes Flussbett zu sehen, in dem sie hätten liegen können. Nachdem wir schon mal in der Nähe waren, entschieden wir uns, die S65 Richtung Süden zu fahren. Am Nwaswhitsaka Wasserloch hatten wir dann nach rund 1 ¾h Fahrt im Park auch unsere erste richtige Tierbegegnung des Tages: Ein Nashorn und ein Elefant teilten sich das Wasserloch, allerdings nicht gerade besonders friedlich. Der Elefant – der sich im Übrigen auch nicht wirklich fotografieren lassen mochte – versuchte mehrfach, das Nashorn zu vertreiben, bis er dann irgendwann aufgab und sich selbst in den Busch verzog.
Unser nächster Zwischenstopp war der Mathekenyane Viewpoint. Am Thekwane Wasserloch kurz davor war lediglich eine Herde Impalas zu sehen gewesen. Wobei wir uns nach der bisherigen Ausbeute dieses Tages auch über Impalas gefreut hatten…
Der Viewpoint liegt auf einem Hügel, von dem man sehr schön ins Land schauen kann. An diesem Tag hat es da oben allerdings extrem heftig gewindet. Wind alleine wäre ja nicht schlimm gewesen, aber der dazu herumfliegende Sand hat wenig Lust auf Aussteigen gemacht. Micha war kurz draußen, kam dann aber recht schnell wieder da. Sand kann ganz schön pieken…
Weiter ging es auf der H5 Richtung Skukuza. Eigentlich wollten wir nicht ins Camp direkt, sondern in die Day Visitor Area. Allerdings hat sich die Beschilderung irgendwie im Nichts verloren, oder wir haben ein Schild übersehen. Also im ziemlich dichten Verkehr wieder die 3 km zurück zum Camp. Dort fanden wir mit Hilfe eines Parkplatzeinweisers (!) auch einen halbwegs schattigen Stellplatz und machten uns auf zum Bereich vorne am Fluss. Hier war es 2008 für Kruger-Verhältnisse schon recht voll gewesen, aber heute wuselte es einfach unglaublich und dazu der Wind. Absolut keine Chance, hier ein ruhiges Plätzchen zum Relaxen zu finden. Wir haben dann auch nur kurz eine Kleinigkeit zu Essen aus dem Deli geholt, Toilettenpause gemacht und sind dann mit einem Eis wieder zurück ins Auto gelaufen. Mit ist es ein völliges Rätsel, wie man in diesem Camp freiwillig übernachten kann.
Da es auf den Straßen rund um Skukuza beinahe genauso voll war wie im Camp, wollten wir möglichst zügig Richtung Lower Sabie kommen. Hoffentlich würde es dort wieder etwas ruhiger werden! Wir hatten schon 2008 den Süden als deutlich voller empfunden als den Norden, aber das hier war wirklich nicht mehr schön…
Eigentlich hätte ich noch gerne am Lake Panic Bird Hide vorbeigeschaut, aber angesichts der Umstände (sobald ein Auto auch nur kurz stehenblieb, bildete sich gleich ein Stau…) fuhren wir doch gleich auf die H4-1 am Sabie River entlang.
Dort sahen wir dann auch recht schnell einen Schreiseeadler auf einem Baum an Straßenrand sitzen.
Einige Zeit später konnten wir Krododile am Flussufer beobachten. Mara fand besonders toll, dass man bei dem einen Tier die Zähne so schön seitlich rausschauen sieht…
Auch unsere Freunde, die Hippos durften zu Maras Freude nicht fehlen. Wir haben nie wirklich rausgefunden, was sie an diesen Tieren so begeistert (es gibt ja wirklich hübschere), aber Mara fand Hippo-Sichtungen jedes Mal anhaltenswert.
Ich hingegen fand die Elefantenmama mit dem süßen kleinen Kalb im Flussbett einen Grund zum Anhalten. By the way: Ich war sowieso sehr erstaunt, wie viele Jungtiere wir in diesem Urlaub gesehen haben. So intensiv hatten wir das vorher noch nicht erlebt. Die Jahreszeit scheint wirklich viele Vorteile zu haben.
Gegen 15 Uhr kamen wir im Camp an. An der Rezeption angekommen waren wir gespannt. Da das Camp im November schon komplett ausgebucht gewesen war, hatten wir quasi blind über Dertour gebucht. Was wir denn da nun genau gebucht hatten, ergab sich nicht ganz eindeutig aus den Unterlagen.
Offensichtlich hatten wir alles richtig gemacht, denn wir bekamen einen schönen Bungalow mit Küche direkt am Zaun.
Mara erkundete mit Micha auch gleich die Umgebung und traf dabei einen vierjährigen neuseeländischen Jungen aus dem Nachbarhaus. Obwohl sich die beiden lediglich mit Gesten verständigen konnten, hatten sie jede Menge Spaß miteinander und spielten eine ganze Weile auf der Wiese am Zaun.
Ich erfreute mich erst an diesem schönen Kerlchen
und bereitete dann den Brotteig fürs Abendessen zu. Heute wollten wir endlich mal Brötchen über dem Feuer backen…
Am späteren Nachmittag konnten wir Mara mit Mühe und Not überreden, sich von ihrem Spielkameraden zu trennen und nochmals mit uns ins Auto zu steigen. Es wäre aber auch wirklich schade gewesen, wenn wir nicht losgefahren wären.
Zunächst machten wir einen Stopp auf der Brücke und beobachteten die Elefantenherde.
Danach hatten wir geplant, auf die S28 in Richtung Bird Hide abzubiegen. An der Kreuzung kam uns jedoch ein Fahrzeug entgegen, dessen Fahrer uns sagte, dass die Strecke „very bumpy“ und das Wasserloch leer sei. Also sind wir eben auf der Teerstraße geblieben und noch ein Stück Richtung Süden gefahren.
Nach ein paar Kilometern stand vor uns ein Auto am Rand. Kurzer Blick von Micha nach rechts. War da was? Und ja, da war tatsächlich was:
Leider kamen innerhalb von kurzer Zeit mehrere Autos dazu. Einer der Helden dachte, er müsste auch noch hupen. Das war dem Leo wohl endgültig zu viel und er kletterte vom Baum und verschwand im Busch. Schade.
Wir fuhren noch ein Stück weiter, drehten dann aber aufgrund der Uhrzeit um. Ca. 100m vor der ersten Leosichtung sah ihn Micha wieder, die restlichen Autos suchten immer noch weiter unten, leider war ich nicht schnell genug mit der Kamera und ich habe nur noch dieses Foto gemacht:
Bevor wir endgültig ins Camp zurückfuhren, machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp am Sunset Waterhole:
Danach machten wir uns auf ins Camp und an die Zubereitung unsers Abendessens. Die Brötchen vom Grill gestalten sich als nicht ganz einfach. Ich hatte von daheim als Pizzasteinersatz ein rundes Backblech mitgebracht. Darauf Backpapier und die Brötchen, das Ganze mit Alufolie bedeckt, um den Kugelgrilleffekt wenigstens etwas nachzuahmen. Fazit des Experiments: Die Brötchen wurden trotz ziemlich hoch eingestelltem Rost unten deutlich schneller dunkel als in der Mitte fertig. So mussten wir vor dem Essen den untern ziemlich dunkel geratenen Teil abschneiden. Lecker waren sie trotzdem.
Zu Maras großer Freude kam übrigens während der Essenvorbereitungen noch ein Elefant direkt an den Zaun. Auch später in der Dunkelheit konnten wir ihn immer wieder hören, als wir mit unseren Savanna auf der Terrasse saßen.