Hallo Michael,
noch einmal herzlichen Dank für deinen RB, er hat mir die Wartezeit Anfang März auf dem Airport angenehm verkürzt
Wie angekündigt, gibt es hier das Ergebnis meiner Recherche vor Ort (Anfang des aktuellen Monats März), was die fünf Löwen in Moremi betrifft:
Es waren wohl die gleichen fünf Löwen, die ihr auch gesehen habt. Allerdings konnten wir am 06.09.22 noch sechs Löwenmänner an der Wasserstelle beobachten. Einer war etwas älter als die anderen. Laut den Guides war er auch der Anführer der „Männergang“. Gegen 07:30 lagen noch alle recht friedlich am Rand der Wasserstelle. Ab und zu ging einer ins Wasser, denn da befand sich ein totes Hippo, welches zwei, drei Tage vorher bei einer Auseinandersetzung mit einem anderen Bullen an seinen Verletzungen starb. Es gab also im Prinzip genug Futter für alle. Etwa 45 Minuten später verließen wir den Platz, um die Wildhunde zu besuchen. Um 09:40 erhielten wir per Funk die Info, dass der älteste Löwe einen Büffel angegriffen hätte. Also ging es wieder zurück zur Wasserstelle, die wir 20 Minuten später auch erreichten. Da war der „Kampf der Gladiatoren“ natürlich bereits in vollem Gang.
Das Interessante war, dass nur der Älteste sich mit dem Bullen duellierte, die anderen fünf lagen am Ufer und sahen aufmerksam zu. Nach gut 20 Minuten war der Kampf entschieden, denn der Löwe war – durch ein Büffelhorn im Unterleib – schwer verwundet und suchte Schutz an Land. Inzwischen hatten sich die anderen "Kumpels" verteilt, um dem Büffel den Fluchtweg zu blockieren. Der war auch ziemlich angeschlagen, blieb zunächst im Wasser und begnügte sich mit einigen Scheinangriffen. Noch einmal 20 Minuten später fuhren wir wieder weiter, denn die Lage hatte sich beruhigt und ein Ende der Pattsituation zwischen den Löwen und dem Büffel war nicht abzusehen. Die Gäste, die gegen 12:30 in der Lodge eintrafen berichteten, dass dem Bullen der entscheidende Durchbruch gelang.
Um 15:00 machte uns ein Guide auf eine – für uns unglaubliche – Situation aufmerksam. Der verwundete Büffel stand auf der Wiese des Camps – ganz nah an der Main Area. Das war eine knifflige Situation, denn ein verwundeter Büffel im Camp ist nicht gerade das Beste, was einem passieren kann. Der Wildlife Service wurde informiert, aber erst einmal passierte gar nichts. Der Büffel suchte schließlich Schutz im dichten Riedgras am Rand der Lagune.
An diesem Abend wurden wir erstmals von 2 Guides zur Unterkunft begleitet. Am nächsten Morgen war der Büffel verschwunden. Der mutige(?) Löwe überlebte noch zwei Tage. Seine fünf Kumpels zogen weiter, der schwer verwundete Gladiator wurde Opfer von Hyänen.
Jetzt - Anfang März – war von den restlichen fünf Löwenmännern nichts mehr zu sehen, sie sind also scheinbar weiter gezogen.
Liebe Grüße
Walter