Donnerstag, 21.08.22: Fahrt zum Maori Restcamp
Wir genießen das Frühstück im APS Guesthouse
und packen danach zusammen - eine ganz schöne Herausforderung mit 4 Personen im Auto. Ich habe mir überlegt, eine Reisetasche mit aktuell benötigten Kleidungsstücken und Dingen zu bestücken, damit wir nicht immer in allen Taschen kramen müssen. In einem Rucksack befinden sich unsere Schlafsachen und die Waschbeutel. Das Auto ist voll- bis oben hin... Die Jungs sitzen hinten auf den neu erworbenen Bettdecken, dazwischen ein Rucksack und eine Tüte mit Proviant.
Wie immer haben wir einige Hörbücher dabei. Diesmal sollen uns die „Tribute von Panem“ die langen Fahrstrecken versüßen. Leider hat das Herunterladen nicht richtig geklappt… Also müssen wir auf Alternativen zurückgreifen: Wir hören Radio und verlassen zu den Klängen von Udo Jürgens Windhoek Richtung Norden.
Lenni und Matthis nutzen die Zeit und spielen im Handy rum. Wir haben tatsächlich vorher überlegt, ob sie diese nicht zu Hause lassen sollten. Aaaaber Matthias und ich haben unsere Handys auch dabei, machen Fotos damit und nutzen Whatsapp etc. Zu Hause lassen ging irgendwie nicht. Dieses leidige Thema „Handy“ und Pubertier soll mich nun also auch in Afrika beschäftigen…
Kurz vor Otjiwarongo kommt auf der hinteren Sitzbank Hunger auf. Hier zeigt sich ein großer Unterschied zu unseren vorherigen Familienabenteuern: Das Bedürfnis nach Nahrungsmittelaufnahme und das Verhalten währenddessen ist bei fast 14jährigen Jungs völlig anders als bei 9jährigen.
Es ist klar: Möglichst schnell muss was zu essen her! Wir entdecken zu Beginn des Ortes…
… fahren aber erstmal weiter… Das Gemaule von hinten wird größer… Ich erinnere mich an das Schild von eben und überlege, ob wir dort irgendwo gut parken können. Also, drehen wir um und fahren zurück zu „Kari`s Coffeeshop“. Parken kann man direkt vor der Tür – zumindest ist dort Platz.
Sehr praktisch, dass wir vom Tisch aus den perfekten Blick auf unser voll beladenes Auto haben.
Wir sind die einzigen Gäste und die beiden Damen im Cafè freuen sich. Während wir aufs Essen warten, wird Uno gespielt. Weiter hinten im Garten ist ein kleiner Spielplatz. Für Familien mit Kindern ist das Cafè unserer Ansicht nach sehr gut geeignet.
Wir lassen uns Zeit. Es ist schön hier. Als ich auf die Uhr schaue, ist es 15 Uhr. Wir müssen noch nach Grootfontein und wir haben unseren ersten echten Campingabend vor uns. Also schnell weiter… Der Plan war eigentlich: Zelt aufbauen, Feuer machen und essen am besten vor Sonnenuntergang. Tja nun… Mit Hilfe von Mapsme (ein Tipp von Nina – Click&Travel) finden wir zum Maori Restcamp – kurz vor Sonnenuntergang. Hier werden wir begrüßt von einem Herrn mit den Worten: „Die Sonne geht schon unter – Kommt ihr auch noch?“ oder so ähnlich… Ich krame noch schnell nach dem Voucher und höre: „Ist der desinfiziert? Sonst nehme ich den nicht in die Hand.“ Ähm… Nein?
So, jetzt erstmal ankommen. Wir stellen fest: Wir sind die einzigen Gäste. Ein geeigneter Platz wird gesucht und schnell geparkt. Viel Zeit zum Überlegen haben wir nicht, denn mir wird gesagt: „Jetzt schnell den Turm hoch! Von dort kannst du den Sonnenuntergang besser beobachten.“ Sooooo richtig nach „Sonnenuntergang beobachten“ ist mir eigentlich gar nicht…, aber natürlich laufe ich den Turm hoch…
Hier entsteht dieses Foto:
Inzwischen beschäftigen sich Matthias und die Jungs mit den Zelten. Das geht erstaunlich schnell.
Der nette Herr kommt zurück und erzählt uns etwas von einem Wachmann. Von einem Wachmann auf einem Campingplatz hatte ich im Vorfeld im Forum noch nie gelesen… Muss das?
Ich mache inzwischen Feuer. So langsam komme ich zur Ruhe. Es gibt hier zwei Hunde, mit denen sich unsere Jungs schon angefreundet haben.
Irgendwann kommt unser Wachmann, stellt sich vor (ich habe leider seinen Namen vergessen) und verzieht sich dann unauffällig in das überdachte Gebäude, das es hier auch noch gibt. Wir überlegen noch, ob er hier wirklich die ganze Nacht verbringen will… Währenddessen werden die Zelte gerichtet. Als unser Holz einigermaßen „durch“ ist, ist es stockdunkel. Wir sitzen um das Feuer und lassen eine Dose Alster kreisen. Ja, auch unsere fast 14jährigen Jungs dürfen mittrinken. Wir bringen unserem Wachmann auch eine Dose. Gegrillt werden Würstchen und dazu gibt es Sandwiches mit geschmolzenem Goudakäse. Ich hatte mir den ersten Campingabend etwas anders vorgestellt, aber so geht es auch. Mittlerweile ist es deutlich kühler geworden. Dem Wachmann bringen wir auch Würstchen und Sandwich vorbei. Wir hätten ihn vielleicht auch zu uns einladen sollen, waren diesbezüglich aber unsicher. Die Stirnlampen sind super. Leider haben wir nur zwei… Schnell zeigt sich, dass Insekten weißes Licht lieben und ihnen rotes ziemlich schnuppe zu sein scheint. Die Stirnlampen mit Rotlichtfunktion waren also eine gute Investition. Generell stehen die Insekten auf „Weiß“. Dummerweise ist das Campinggeschirr auch weiß…
Ich versuche das auszublenden. Dafür gibt es noch ein Alster…
Nach einem Besuch im Waschhaus ziehen wir uns in die Zelte zurück. Die Abmachung war: Lenni schläft bei Papa, Matthis bei mir. So machen wir es in der ersten Nacht auch. Die Teletubbi-Anzüge liegen in unserem Zelt, aber ich bin unsicher, ob wir sie brauchen. Die extra gekauften Bettdecken lege ich auf die Matratze, um diese etwas aufzupolstern. Das klappt auch gut. Mein erster Eindruck im Zelt: Es liegt sich eigentlich besser als erwartet. Dreht sich jemand im Nachbarzelt um, wackelt das komplette Auto… Gute Nacht!