Liebe Formis,
Vorgestern (11.06.) sind wir zurückgekommen von einer tollen Reise durch Botswana mit sehr vielen Eindrücken und schönen Erfahrungen. Da ich für die Planung der Reise viele wertvolle Tips aus diesem Forum erhalten habe, möchte ich hier gerne ein paar brandaktuelle Informationen und Erfahrungen unseres Reiseverlaufes zurückgeben. Ein klassischer Reisebericht, wie es hier schon viele und sehr schöne gibt, soll das allerdings nicht werden.
Vielleicht kann der ein oder andere für seine demnächst anstehende Reise noch wertvolle Tips aus unseren Erfahrungungen mitnehmen.
Unser
Reiseverlauf sah wie folgt aus:
- Tag 0: Windhoek
- Tag 1 (19.05.): KALAHARI BUSH BREAKS Lodge
- Tag 2: CKGR - MOTOPI, CKMOT01
- Tag 3: CKGR - PASSARGE VALLEY, CKPAS02, KGOOGONG
- Tag 4: CKGR - PIPERS PAN, CKPIP 01
- Tag 5: CKGR - SUNDAY PAN, CKSUN03
- Tag 6: TIAANS CAMP
- Tag 7: BAINES BAOBAB B01—>B02, Nxai Pan
- Tag 8: Kubu Island, CS 12 (
remote)
- Tag 9: Planet Baobab
- Tag 10-11: The Kraal, Maun
- Tag 12: KHWAI NORTHGATE, MK09, MOREMI
- Tag 13: SAVUTI CV04, CHOBE NP
- Tag 14: LINYANTI CL01, CHOBE NP
- Tag 15-16: Muchenje Campsite + Cottage
- Tag 17: SAVUTI CS Paradise, CHOBE NP
- Tag 18-19: XAKANAXA XA03, MOREMI
- Tag 20: El Fari Bushcamp
- Tag 21-22: HARNAS WILDLIFE FOUNDATION
- Tag 23: Windhoek
Fahrzeug:
Wir haben uns in diesem Jahr für einen
Toyota Landcruiser von Bushlore entschieden. Eine sehr gute Wahl.
Die Übergabe des Fahrzeugs findet nach Abholung am Flughafen wie gewohnt im
Depot von Bushlore in der Bachstrasse in WDH statt. Die Rückgabe kann dann aber auch am Flughafen WDH erfolgen.
Bushlore bietet einen
perfekten und sehr professionellen Service. Wir hatten während unserer Reise ein Problem mit der Lenkung des Landcruisers und haben innerhalb von 12 Stunden in Maun ein neues Fahrzeug erhalten. In dieses ist dann wiederum weitere 12 Stunden später eingebrochen worden mit allerlei (kleineren) Schäden am Fahrzeug. Auch diese wurden sofort repariert und wir konnten ohne relevante Zeitverzögerung weiterfahren. Das war ein wirklich
sehr professioneller Service, der keineswegs selbstverständlich ist. Ersatzteilbeschaffung (es ging hier v.a. um die Beifahrerscheibe) ist -wie in Deutschland auch- in Anbetracht der häufig begrenzten Zeit bis die Reise weitergehen soll, nicht immer ganz einfach. Die Mechaniker von BL haben da ganze Arbeit geleistet und bis in den Abend am Fahrzeug gewerkelt.
Bushlore war während unserer Reisezeit übrigens auch der am häufigsten gesehene Fahrzeuganbieter in der Kalahari und im Delta.
Der Wagen selbst ist sehr durchdacht ausgestattet mit zwei Kühlschränken, Solarpanel, Küchenzeile, Sonnendach, Grillrost und (gasbetriebener Warmwasser-)Dusche. Bis auf eine vernünftige Bratpfanne (!

) ist wirklich alles an Bord, sogar ein Potje. Auch eine onbord-Toilette wird standardmäßig mitgeliefert (die wir jedoch nicht in Anspruch genommen haben). Der Bushcamper kommt zudem standardmäßig mit Schnorchel und Winde sowie einem sehr brauchbaren Kompressor für den Reifendruck. Es gibt reichlich Stauraum im Innenraum und in den Außenfächern. Unsere Reisetaschen konnten wir ebenfalls mit ein wenig Geknautsche im Auto unterbringen. Man hätte sie aber auch im Bushlore Depot einlagern können.
Wir würden aufgrund unserer äußerst positiven Erfahrungen mit Bushlore in den beiden Schadensfällen jederzeit wieder bei BL ein Auto mieten. Die Rückgabe war zudem völlig unkompliziert und schnell erledigt.
Navigationsgerät:
Während BL auch Navigationsgeräte anbietet, haben wir uns für ein
Nüvi von Tracks4Africa entschieden. Es wurde über Carsten Möhle direkt zum Autovermieter geliefert und von uns dort in Empfang genommen. Eine PDF-Bedienungsanleitung gab es bereits im Vorfeld, war aber nicht wirklich nötig, da alles einfach und selbsterklärend.
Ein Navi ist grundsätzlich sicher sehr hilfreich auf fremdem Terrain, aber retrospektiv auf der von uns bereisten Strecke nicht wirklich überlebensnotwendig: Nachdem in unser Auto eingebrochen wurde, mussten wir zwangsläufig den Rest der Reise ohne ein Navi zurechtkommen. Also, hauptsächlich Moremi und Chobe. Mit entsprechendem Kartenmaterial war das selbst auf Pirschfahrten in Moremi und um Savuti herum überhaupt
garkein Problem.
Letztendlich hätten wir aus heutiger Sicht nur eine einzige Strecke ohne Navi
nicht treffsicher absolvieren können. Das war die Rückfahrt von Kubu Island durch die Salzpfannen Richtung Gweta. Hier herrscht ein schier unendliches Gewirr an kleinen und schlecht erkennbaren Wegen, das uns ohne Navi sicher in die Irre geführt hätte.
An Kartenmaterial ist aus unserer Sicht allein die
Tracks4Africa Karteausreichend. Wir haben uns auch mit den vor Ort zu kaufenden Shell Karten (Okavango Delta + Linyanti, Moremi, Chobe) eingedeckt, sie aber im Vergleich zu der aktuellen T4A-Karte als entbehrlich empfunden und würden sie nicht wieder kaufen.
Die Campsites
Motopi, CS CKMOT01:
Kleine campsite, etwas erhöht gelegen, ziemlich verbuscht mit wenig Blick auf die Pläne. Für einen Zwischenstopp sicherlich jedoch gut geeignet. Das Motopi Wasserloch ist jedoch recht weit entfernt für einen abendlichen Gamedrive, so dass wir ein eigenes kleines Wasserloch geschaffen haben..
Passarge Valley, Kgoogong CS CKPAS02:
Für uns die
schönste Campsite von den besuchten, wenn es nur um die eigentliche Anlage selbst geht. Ein wenig erhöht angelegt mit einem schönen Blick ins Tal, in dem sich am Abend jede Menge Antilopen und Gnus tummeln. Ich meine jedoch zu erinnern, dass das zugehörige Wasserloch mit einer 45-minütigen Fahrt von der CS verbunden war.
Piper Pan, CKPIP01:
Traumhafte Location direkt am Pfannenrand. Zum Wasserloch (dieses war im Mai komplett ausgetrocknet) sind es 1,9km. Obwohl kein Wasser vorhanden war, fanden wir jede Menge Gnus und Antilopen in diesem Bereich. Nachts hört man Löwen brüllen, die wir am nächsten Morgen auch problemlos finden konnten.
Sunday Pan, CKSUN03:
Liegt auf einer kleinen Anhöhe mit schönem Blick in die Pläne, ca. 300m neben CS Nr. 03. Hören oder sehen tut man von der Nachbarcampsite jedoch nichts. Insgesamt sehr schön angelegt.
Besonders viel Freude hatten wir beim Badespass der Webervögel ...
Hier noch ein kurzes Wort zur
CS Phokoje, die wir für einen lunchstop auf dem Weg nach Piper Pan ansteuerten:
Diese Campsite hat aus unserer Sicht nicht viel zu bieten!
Es gibt einen, nur wenig schattenspendenden Baum und insgesamt wenig Aussicht. Das alles wäre ja aber noch kein Grund, diesen Spot zu meiden. Während unseres vielleicht 30-minütigen Stops (die erfahrenen CKGR-Reisenden werden es schon ahnen...) fielen plötzlich
wie dicke Regentropfen ZECKEN auf uns nieder. Ich habe schonmal längere Zeit am Äquator in Brasilien gelebt und bin wirklich nicht zimperlich, was Insekten und derlei Spezies angeht, aber.... Erstaunlich war auch die Schnelligkeit und Zielstrebigkeit, mit der sie (nachdem einmal abgeschüttelt) kehrtmachten und wieder auf uns zu liefen.
Auch die umliegende Gegend erschien uns verzeckt. Jedenfalls kamen die kleinen Biester auch weit hinter Phokoje sofort wieder sternförmig aus Grashalmen und Büschen auf uns zu gesteuert, sobald wir 10 Minuten Pause eingelegt hatten.
Sehr beeindruckend!
Noch ein Wort zu den
Streckenverhältnissen im CKGR:
Auch, wenn wir in Motopi noch einen leichten morgendlichen Landregen nach hamburger Art geniessen durften, waren die Streckenverhältnisse im CKGR Ende Mai trocken. Geprägt waren die Fahrten allerdings von tiefen und wie betoniert wirkenden Spurrillen der vergangenen Regenzeit. Dadurch haben wir auf fast allen Strecken eine deutlich längere Fahrtzeit gehabt, als dies auf den Tracks4Africa Karten angegeben war. Besonders ist uns dies im Passarge Valley aufgefallen, einer Gegend, die sich ja eigentlich durch gut befahrbaren Untergrund auszeichnet, und in der Piper Pan.
Insgesamt waren die Fahrten aber allesamt machbar. Tiefsandpassagen gab es nur auf der Fahrt vom Tsau Gate zur Motopi CS.