Nächstes Ziel ist
Baines Baobabs in der Nxai Pan.
Am Eingangsgate zum Park melden wir uns vorschriftsmäßig an und erfahren, dass die Salzpfanne aufgrund der verlängerten Regenzeit leider noch nicht befahrbar ist und wir die von mir extra gebuchte
Campsite No. 1 nicht nutzen können
. Wir wurden umgebucht auf
CS No. 2!
Wahrscheinlich zum Trost sagt der junge Mann am Gate, ihm gefalle die No. 2 sowieso besser.
Hmmm... So ganz überzeugt bin ich zunächst noch nicht, aber
er soll recht behalten. Nach einer sehr langen Anfahrt um die noch nicht tragende Salzpfanne erreichen wir schließlich die Campsite 2 und ...
sie ist ganz wunderbar!
Direkt am Pfannenrand gelegen hat sie eine
traumhafte Aussicht. Die nächste campsite ist mehrere km weit entfernt und so kann man diesen wunderbaren Ort direkt unter drei alten Baobabbäumen ganz besonders geniessen.
Es gibt eine sehr saubere Feuerstelle + Grill sowie die üblichen offenen Ablutions, die ebenfalls tipptopp sauber waren. Wasser und T-Papier sind wie immer mitzubringen.
Trotz der angekündigten „Tierlosigkeit“ der Nxai Pan hatten wir viele schöne Tiersichtungen hier. Elefanten, Zebras, Antilopen und Strauße. Vielleicht lag dies allerdings an dem vielen Wasser, das hier noch überall vorhanden war.
Kubu Island
Am nächsten Tag geht es weiter nach Kubu Island.
270 km Fahrtstrecke und ein ganz schöner Ritt. Es gibt insgesamt drei Routen: zwei parallel verlaufende von Nata Richtung Kubu Island und eine, von Gweta startend, durch die südlich von Gweta gelegene Salzpfanne.
In der Gegend um Gweta sehen wir noch reichlich Wasser und überflutete Weiden, so dass wir uns für die Strecke um Nata entscheiden. Es ist eine ziemliche Holperstrecke und Gravelroad mit tiefen Potholes, Tiefsand und ausgefahrene Spurrillen wechseln sich ab. Inklusive eines Mittagsstops im Planet Baobab brauchen wir für die Strecke 7 Stunden.
Kubu Island selbst ist ein
mystischer Ort mit jedoch allerlei Touristen. Etwa die Hälfte der 12 Campsites war besetzt. Man hört und sieht die anderen CS, was der Atmosphere aus unserer Sicht einen kleinen Abbruch tut.
Die CS selbst liegen allesamt an der
Westseite von Kubu Island. Nummer 5 und 6 sind dabei wunderschön am Felsen gelegen und befinden sich in der Nähe alter Baobabs. Wir konnten bei Ankunft zwischen den noch freien CS wählen und haben uns für Nr. 12 entschieden. Sie liegt etwas abseits der anderen CS mit direktem Blick auf die Pfanne, allerdings ohne Nähe zu den Baobabs. Nicht so schön fanden wir die Nummer 10, die unmittelbar hinter der 12 lag und damit keinen freien Blick auf die Pfanne oder die Baobabs hatte.
Jede CS hat eine longdrop-Toilette. Fließend Wasser gibt es natürlich nicht. Insgesamt ist alles sehr sauber. Am Morgen kommt ein Bediensteter des Gaing O Community Trusts und rechnet die Gebühren ab.
Wir starten am nächsten Morgen erst spät von Kubu Island, zurück in Richtung Gweta. Mein eigentlicher Plan, durch die Salzpfannen zurück zu fahren, erscheint uns in Anbetracht der bisherigen Untergrundverhältisse und der großen Mengen an noch stehendem Wasser in der Gegend Gweta keine allzu gute Idee. Der drohende Totalverlust des Fahrzeugs beim steckenbleiben in einer noch nicht abgetrockneten Salzpfanne lässt unsere Abenteuerlust auf ein Minimum absinken.
Doch dann fragen wir am "
Makgadikgadi Adventure Camp", einer ein wenig vernachlässigt wirkenden und offensichtlich mit keinem einzigen Gast besetzten Lodge doch nochmal genauer nach. Joseph, ein Mitfünfziger und Botswaner erweist sich als äußerst auskunftsfreudig: "
Yes, you can go through the pan. There were some cars going this way since friday and none of them came back, so far." ??!
Tja, wir entscheiden uns kurzerhand (auch in Anbetracht der Tatsache, dass der Hinweg nach Kubu recht üble Streckenverhältnisse parat hatte), dass Joseph eine seriöse Quelle ist und fahren los. Der Plan ist gefasst: ES GEHT DURCH DIE PFANNE. Wird schon....
Ein paar Kilometer weiter kommen dann allerdings erste Zweifel auf: in etwa jedem zweiten Baum sitzen ca.
12-18 ausgewachsene wohlgenährte Geier und warten. In der Luft kreisen weitere Kameraden ?! ?
Wir fahren unbeirrt weiter. Am eigentlichen Pfannenrand kommen dann allerdings doch stärkere Zweifel und gerade als wir schon umdrehen wollen, kommen uns aus der Gegenrichtung zwei Fahrzeuge mit Handwerkern an Bord entgegen. Ja, die Pfanne ist befahrbar.
Am Ende klappt alles prima und wir fahren durch eine Art Gluthölle mit der Illusion von Wasserflächen in der Ferne und flimmerndem Spiegelungen. Versinken tun wir nicht. Die Pfanne hält uns prima an der Oberfläche und Joseph behält recht.
Im Vergleich zur Anfahrt nach Kubu ist die Fahrt durch die Pfanne eine echte fahrtechnische Erleichterung.
Eine echte Herausforderung ist dann allerdings, nach der Pfanne den richtigen Ausgang in Richtung Gweta zu finden. Es gibt dort ein unendliches Gewirr zahlreicher kleiner und im hohen Gras kaum erkennbarer Wege. Ohne Navi hätten wir bei den vielen Fahrspuren keine Chance gehabt.