Mittwoch, 30.04.
Seit langem musste unser Wecker wieder herhalten. Um 05:30 Uhr rattert er los. Wir wollen rechtzeitig aufstehen um Zeit für ein schnelles Frühstück sowie eine hoffentlich warme Dusche zu haben. Fleur streckt einen Haxen aus der Decke und beschließt: vergiss das Frühstück!
Also mümmeln wir uns nochmals ein und bleiben noch ein halbes Stündle liegen.
Um 6 Uhr stehen wir schließlich auf und begeben uns ohne Umwege direkt zu den Ablutions. Großzügig wie Fleur ist, darf ich die Dusche als Erster testen.
Nach anfänglichen bangen Minuten wird das Wasser endlich lauwarm und dann angenehm warm. So werden aus uns Beiden Warmduscher, die ungern das Wasser abdrehen um sich in der Kälte trocken zu rubbeln.
Frisch geduscht erkunden wir bei einem schnellen Rundgang die empfehlenswerte und schön angelegte Campsite. Danach warten wir, zu unserer Überraschung, nur knapp 10 Minuten auf unseren Chaos-Abschlepper. Die Ansage von Fleur gestern abend war wohl deutlich genug.
Unser Landy wird erneut aufgeladen – wir sind nicht überrascht, dass unser Abschlepper sein Fahrzeug seit gestern nicht aufgetankt hat. Aber alles geht gut, wir bezahlen die Übernachtung und fahren die 7 Km Rüttelstrecke retour.
In Francistown ankommend fährt unser SMS schreibender Abschlepper vor einer Werkstatt vor und verschwindet dort.
Nach einer Landy-Werkstatt sieht das Ganze nicht aus und wir beschließen, unseren Landy zu verteidigen, falls er ihn hier abladen möchte.
Nachdem er seine Beute, nämlich uns, seinen ganzen Werkstatt-Kumpels gezeigt hat, bringt er uns endlich zur heiß ersehnten Landrover-Werkstatt. Der Werkstattleiter Ebson empfängt uns freundlich. Nachdem unser Landy endlich abgeladen wird und wir Ebson erklären, weshalb wir liegen geblieben sind, möchte er das Auto in die Werkstatt fahren. Ich sage noch „no good idea“, als er auch schon den Motor anlässt und die ersten 1-2 Meter fährt.
An seiner Mimik erkennen wir, dass er mir Recht gibt und es besser ist, den Landy in die Werkstatt zu schieben.
In den folgenden Stunden, während in der Werkstatt der Landy seziert wird, schaffen wir es immerhin auf einen Kaffee und ein paar Kekse als Frühstück. Für Alkohol ist es noch zu früh, außerdem wollen bzw. müssen wir heute noch irgendwie weiter kommen.
Nachdem beim Landy ein Herztod diagnostiziert wird (um es mit den Worten von Bloke auszudrücken), organisiert uns unser Autovermieter einen Ersatzwagen, welchen ich kurz darauf am Flughafen abholen kann. Fleur währenddessen räumt unsere ganzen persönlichen Sachen aus dem Auto und knüpft Kontakt zu einer Angestellten, die großes Interesse an Germany aber auch an einer Reise wie unsere zeigt. Sie hat sich beim nächsten Mal als Reisebegleitung nach Deutschland angeboten
Wir lassen unseren Landy schweren Herzens zurück. Auf solch einen Abschied waren wir nicht vorbereitet.
Der Ersatzwagen, ein VW Polo muss sich als Raumwunder beweisen, um unsere ganzen verbleibenden Habseligkeiten aufzunehmen.
Wir kommen kurz nach Mittag los und fahren Richtung südafrikanischer Grenze. Unterwegs kaufen wir noch ein paar Drinks. Zu Essen haben wir noch genügend, nur die verderblichen Waren haben wir unter die Leute gebracht. Denn Kühlschrank, Gaskocher etc in Polo ist nicht. Unser Ziel ist die Kwa Nokeng Lodge direkt am Border Post, welche unser Autovermieter für uns organisiert hat. Wir geniessen das Dinner, endlich wieder etwas Warmes nach 48 Stunden sowie die weichen Betten in unserem Chalet.
was für Elekriker