28.8. – Chobe Game-Drive am Nachmittag
Um 15.30 Uhr werden wir abgeholt – und ich bin verblüfft: meine so halb im Spaß gemachte Guide-Anfrage (also gemacht wurde sie von Frau Miebach, um genau zu sein) hat funktioniert: Ghaba, der uns schon letztes Jahr gefahren hat, kommt mit dem Geländewagen von Puku-Safari um die Ecke. Mit uns fährt eine nette vierköpfige Familie mit einer bereits berufstätigen Tochter und einem schulpflichtigen Sohn (ca.15 Jahre alt). Er beäugt mich zuerst etwas misstrauisch
, als er mitbekommt, dass ich Lehrerin bin, aber schlussendlich ist er sehr gesprächig und das auch noch in einer sehr ansprechenden Art. Er erzählt mir von seinen bisherigen Stationen - vor allem voller Begeisterung vom Sango Safari Camp. Dies sei das Beste bisher gewesen. Dann ist noch ein freundliches Ehepaar etwas älter als wir an Bord.
Eigentlich optimale Voraussetzungen – aber trotzdem hat uns der Game-Drive jetzt nicht umgeworfen. Es herrscht doch ein ziemliches Gedränge im Chobe NP, vor allem wenn es eine Sichtung gibt. Per Funk wird dann alles, was 4 Räder hat, zusammengetrommelt – von allen Seiten düsen die Fahrzeuge an und wenn sich der Staub endlich verzogen hat, starren zig Leute auf irgendein Löwenohr, das man mehr erraten als sehen kann..... eigentlich schon fast wieder lustig – wenn man über ausreichend Humor verfügt
.
Uns hat das Ganze allerdings eher gestresst – wir waren von Uli anderes gewohnt! Am nächsten Morgen ging es ähnlich zu – wobei es vorallem abends eine Situation gab, die uns überhaupt nicht gefallen hat
.
Aber nun der Reihe nach:
Zuerst fahren wir wie üblich unten am Wasser entlang und die Fahrt steht unter dem Motto „Spiegelungen“. Ghaba setzt unsere Wünsche, was Licht und Positionierung zum Fotografieren angeht, sehr gut um – auch wenn das Licht insgesamt nicht optimal ist.
Der Kleine ist dann beinahe ins Loch gefallen:
Dieses Jahr gibt es sehr viele Elefantenbabys – für mein Gefühl viel mehr als letzten August. Dies treibt die männliche Besatzung beinahe in den Wahnsinn: während wir Frauen mit Herzchen in den Augen für jedes graue Rüsseltierchen anhalten lassen, stöhnen die Herrren der Schöpfung nur noch „No more Elephant-Babys please“!
Hier noch ein paar „sonstige Fotos (Elefanten und so weiter....)“
Solche Szenen machen mich immer besonders glücklich – ich mag dieses Arche-Noah-Feeling
Auf Kollisionskurs!!
An dieser Stelle würden wir gerne länger verweilen, auch wenn es schon wieder männliches Genörgel wegen der kleinen Grauen gibt – aber Ghaba drängelt weiter.
Wir sind darüber nicht sonderlich glücklich – der Grund für seine Eile ist dann aber doch ein sehr Süßer!
Dieses knuffige Kerlchen liegt direkt neben dem Weg – und Heike und ich denken uns den Dialog mit seiner Mama aus:
„Du bleibst hier liegen, bis ich vom Einkaufen zurück bin!“
„Oooch, darf ich nicht mit?“
"Hmmm, das dauert aber lange, bis sie kommt...Wo ist sie nur?"
"Na gut, dann wart ich eben noch ein bisschen."
Der kleine Leopard (übrigens Leopard Nr.4 der Reise
) ist wirklich zum Einpacken und entschädigt ein bisschen für die Hetzerei durch den Staub.
Nach dieser Sichtung kann Ghaba beruhigt zum Sundowner bitten. Wir werden dabei von einem Rotschnabelfrankolin mit Küken unterhalten.
Später in der Khwai Concession werden wir ihn noch in seiner Funktion als Raubkatzenalarm kennenlernen!
Ein Nachtflughuhn liegt auch in der Gegen herum
Und dann kommt die Szene, die uns gar nicht gefallen hat
:
Einige Autos voller Touristen drängen sich um diese etwas trägen Löwen, die man hinter einem Busch nur erahnen kann.
Um sie etwas fotogener zu präsentieren fährt ein Guide ab vom Weg ihre Richtung und scheucht sie auf.
Die armen Katzen erheben sich, verlegen dann ihr Lager aber nur um ein paar Meter, wieder hinter Gebüsch. Man könnte fast meinen, dass sie dem Fahrer am liebsten eine Nase drehen würden.
Und gute Fotos konnte man trotzdem nicht machen......
Ich werde dann für dieses unschöne Erlebnis mit zwei Roan Antelopes (Pferdeantilopen) entschädigt.
Sie standen auf meiner Wunschliste!!!
Letztes Jahr habe ich am Chobe unendlich weit entfernt eine Sable Antelope (Rappenantilope) gesehen und entsprechend verschwommen abgelichtet, dieses Jahr nun zwei Roans – dank des quasi nicht mehr vorhandenen Lichtes auch unscharf – aber das Ganze ist offensichtlich ausbaufähig! Lasst mich noch 5 mal nach Afrika reisen – dann hab ich beide superscharf fotografiert – wetten????
Zum Abschluss noch mal Elefanten im Sonnenuntergang (und wieder ein No-more-elephant-babys-please-Geschrei von den billigen Plätzen!
)
- und das war’s dann auch!
Noch eine kühle Fahrt im offenen Fahrzeug zurück zur Kubu-Lodge, dort gibt’s wieder ein gutes 3-Gänge-Menü (von dem wir uns ein Brötchen mitnehmen für den nächsten Morgen) und dann geht’s früh ins Bett, denn am nächsten Tag geht’s um 6 Uhr los!