Reisebericht Uganda 2021
Kopf- und planlos, aber mit Maske nach Uganda.
Zwei Wochen Ferien, aber viele Länder unerreichbar, da eine anschließende Quarantäne herrscht. Unser eigener Wagen wartet in Namibia auf uns, für mich unerreichbar im Moment, aber …
Uganda steht beim RKI nicht auf der Liste der Risikoländer, der Inzidenzwert liegt bei 0,2-0,3.
Das passte ganz gut, also habe ich 10 Tage vor dem Abflug ein Ticket für den Flug HH-Amsterdam-Kigali-Entebbe gebucht. Täglich habe ich die Inzidenzwerte studiert. Sie blieben niedrig. Natürlich habe ich so gebucht, dass ich eventuell kostenfrei stornieren kann. Beruflich arbeite ich in einem Feld, in dem ich täglich mit einer Quarantäne rechnen muss. Aber dieses Mal klappte alles! Juchhu!!!
Bei unserem Freund Douglas (Alpha Rent) habe ich nach einem Wagen gefragt und erfahren, dass er zwei Tage nach meiner Anfrage verstorben ist. Das hat uns sehr traurig gestimmt.

Weitere Autovermietungen waren Roadtrip Africa oder Afromaxx und I-Drive. Nun war I-Drive mit Abstand der günstigste Anbieter, aber es gab nur Nissans. Mein Mann wollte doch lieber einen vertrauten Toyota mieten. Bei unserem letzten Besuch in Uganda sind wir mehr oder weniger über Schlammpisten gerutscht und das Verhalten eines Toyota können wir seit Jahren einschätzen.
Aufgrund dieser unplanbaren Coronasituation habe ich erst am Nachmittag vor unserem Abflug, als ein negativer Covid PCR Test bestätigt war und mich keine Schulquarantäne einholen konnte, den Wagen buchen wollen.
Bei Roadtrip Africa waren inzwischen alle Autos mit Pop-up Dach ausgebucht und bei Afromaxx war es etwas teurer. Schließlich bin ich mit Rainer Bockmann von Afromaxx ins "E-Mail-Gespräch" gekommen und er bot uns noch einmal 10% auf den Tagespreis. Nun stimmte alles und das stellte sich später auch als Glücksfall heraus. Der Wagen sollte am Sonntagmorgen zum Gästehaus geliefert werden.
Mit dem Papyrus Guesthouse in Entebbe habe ich dann auch noch geschrieben und die ersten zwei Nächte dort reserviert.
Nun musste noch sehr schnell der Koffer gepackt werden. Meine Packliste habe ich im PC und kann schnell abhaken, was in den Koffer gehört. Am Wichtigsten ist natürlich das Fotoequipment. Eine Malariaprophylaxe hatten wir noch im Schrank liegen und so waren wir bis zum späten Abend reisefertig. Noch nie bin ich so kurzfristig und kopflos in den Urlaub gefahren.
Von dieser Reise haben wir nur unseren Eltern und den Kindern etwas erzählt. Wir kamen uns teilweise wie Straftäter vor, wenn man erzählt hätte, dass man nach Afrika fliegt. Zumal gerade die heiße Diskussion über die Mallorca Urlauber entbrannt war.
Samstag, 27/3/21
Um 7.30 Uhr hebt die Maschine pünktlich in Hamburg ab, um 10.00 Uhr starten wir in Amsterdam.
Ich kann es nicht glauben, dann sind wir in der Luft und eine Durchsage des Piloten macht deutlich, dass wir auf dem Weg nach Kigali und Entebbe sind. Ich breche fast vor Glück zusammen und mir kommen die Tränen. Dass, was noch vor 1,5 Jahren so selbstverständlich war, ist nun zum Luxus in Ausnahmesituationen mutiert.
Der Flug ist sehr angenehm, alle Passagiere tragen eine Maske. Die Maschine ist auch fast ausgebucht. Touristen befinden sich nur wenige an Bord, aber viele Einheimische, die in Europa leben und ihre Familien in der Heimat besuchen wollen.
Unter uns die Ardennen!
Während des Fluges erhalten wir ein gutes (für ein Flugzeug entsprechend!) Essen, Wein und Bier inklusive und Getränke auch zwischendurch, zum Abend wird eine weitere Mahlzeit serviert. Mit einer Mahlzeit, wie dieser haben wir nicht gerechnet. Bei Eurowings gab es für Manfred nur ein Sparessen im Januar. Das Essen ist bestimmt nicht "First-Class", aber wir haben noch nicht einmal so etwas erwartet. Wir wollten schließlich nur nach Uganda fliegen!
Nach guten 7.30 Stunden landen wir in Kigali, haben dort eine Stunde Aufenthalt. Das Flugzeug wird gereinigt, wir dürfen (müssen) aber sitzen bleiben und eine weitere Stunde später landen wir in Entebbe. Es ist 22.30 Uhr Ortszeit.
Bei Betreten des Flughafens wird natürlich erst einmal Fieber gemessen, dann der PCR Test kontrolliert und ein Gesundheitscheck, der schon im Flugzeug ausgefüllt werden musste, überprüft. Man hat das Gefühl, die Gesundheitspapiere sind wichtiger als der Reisepass. Das ist auch gut so.
Unmittelbar vor Abflug habe ich online noch ein Visum beantragt und dieses direkt mit einer Kreditkarte bezahlt (50 US$), so dass wir uns nun am 2. Schalter anstellen dürfen und das Visum nur noch in den Pass geklebt werden muss. Dazu wird ein Foto erstellt und ein dicker Aufkleber kommt in den Pass. Die ganze Prozedur dauert mit dem Warten in der Schlange ca. 20 Minuten.
Während mein Mann bereits am Gepäckband wartet, besorge ich mir noch schnell eine MTN Simkarte. Natürlich habe ich wieder viel zu viele GB gekauft, aber das Telefonguthaben werde ich noch gut nutzen.
Die Karte kostet 20 US$. Es gibt auch kleinere und günstigere Bundles, aber irgendwie war ich mir nicht sicher, wie viele GB ich nutze, wenn ich Fotos per What`s App sende, das GPS nutze und per What`s App telefoniere. 1 GB hätte durchaus gereicht.
Unser Gepäck ist vollständig und mein Mann rollt bereits zur Kontrolle. Die Koffer und Taschen werden erneut durchleuchtet. Dann steuert er den ersten ATM an und zieht Geld. Als ich ankomme, verkündet er stolz, dass er bereits 100000 Uganda Schillinge gezogen hat. Ich beginne zu lachen und er versteht mich nicht.
100000 UGX reichen nicht einmal für eine Tankfüllung, obwohl der Diesel hier günstig ist. Dieser Betrag entspricht ungefähr 23 Euro!
Ich ziehe noch einmal 1 Mio. UGX und dann treten wir hinaus in die nächtliche Wärme. Dort wartet bereits Ashraf vom Papyrus Guesthouse auf uns. Das Gästehaus ist nur 15 Minuten vom Flughafen entfernt.
Nach einem erneuten Fiebercheck und dem Desinfizieren der Hand, begrüßt uns Joan mit einem Früchtedrink. Wir checken ein, bestellen ein Frühstück für 8.30 Uhr und begeben uns ins Zimmer. Unter dem Moskitonetz schlafen wir sehr gut.
Wie es am Sonntag weiter geht.... demnächst oder später!
Liebe Grüße
Biggi