Naboisho Conservancy (Eagle View Camp)
Das Naboisho Conservancy ist ein wunderschönes Naturschutzgebiet in Kenia, das sich in der südlichen Region der Maasai Mara befindet. Es wurde als ein Gemeinschaftsprojekt gegründet, das die Tierwelt schützt und gleichzeitig die Lebensbedingungen der lokalen Maasai-Gemeinschaften verbessert. Das Conservancy erstreckt sich über eine beeindruckende Fläche von 50.000 Hektar und bietet eine abwechslungsreiche Landschaft mit offenen Ebenen, Akazienwäldern und dichtem Buschland. Diese vielfältigen Lebensräume ziehen eine reiche Tierwelt an, darunter die "Big Five" und andere bedrohte Tierarten. Ein besonderes Merkmal des Naboisho Conservancy ist die nachhaltige Bewirtschaftung des Gebiets. Durch die Begrenzung der Anzahl an Touristenfahrzeugen wird die Umweltbelastung minimiert, und die Tierbeobachtungen werden exklusiver und authentischer. Die Gemeinschaften vor Ort sind aktiv in den Schutz und die Verwaltung des Conservancys involviert. Sie erhalten direkte wirtschaftliche Vorteile aus dem Tourismus, was zu einem positiven Einfluss auf ihre Lebensbedingungen führt. Zusätzlich werden Programme zur Förderung von Bildung und Gesundheit unterstützt.
Das Naboisho Conservancy ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Naturschutz und nachhaltige Entwicklung Hand in Hand gehen können. Es ermöglicht den Besuchern unvergessliche Safari-Erlebnisse und trägt gleichzeitig zum Erhalt der Tierwelt und zur Verbesserung des Lebens der einheimischen Gemeinschaften bei.
Rechtzeitig zum Lunch erreichten wir das Basecamp Explorer Eagle View Camp. Das Camp liegt auf einer kleinen Anhöhe und man hat einen wunderbaren Blick auf ein Wasserloch, wo sich bei dieser Trockenheit natürlich unzählige Tiere tummelten. Nach der Begrüßung und dem Briefing, bezogen wir aber erst einmal unser Zelt. Auch das Zelt hatte eine schöne Terrasse mit Liegestühlen und einer großartigen Aussicht über die Ebenen. Ich genoss es seht, endlich wieder in einem der Hauszelte zu wohnen und nicht in den Hütten mit festen Wänden und großen Glasfenstern. Das Zelt war großzügig eingerichtet, mit einem separaten Bad und bot alles, was man auf einer Safari benötigt. Wir gingen aber gleich zurück zum Main Camp, um unser Mittagessen einzunehmen. Klar, waren wir erst einmal von der Küche aus dem Angama verwöhnt, aber das Essen war super lecker, noch ein kühles Tusker dazu und die Welt war in Ordnung. Nach dem obligatorischen Kaffee ging es dann zurück ins Zelt, um auszupacken und etwas zu ruhen.
Ausblick vom Camp
Um 16:00 waren wir wieder startklar und es ging auf den ersten Gamedrive im Naboisho Conservancy. Es dauerte auch nicht lange, da entdeckten wir unser erstes Löwenrudel. Es waren viele junge Löwen dabei. Noch ruhte die ganze Löwenfamilie in den Büschen und es war wenig Action. Auch die Fotopositionen waren nicht vielversprechend, da entweder Büsche oder Felsen im Weg waren oder man starkes Gegenlicht hatte. Also warteten wir, ob sich noch etwas tun würde. Aber auch die Löwen waren geduldig und genossen lieber den Schatten, als auf Jagd zu gehen. Selbst die Kleinen wollten nicht wirklich spielen, denn es war noch ziemlich heiß. Die Sonne war schon fast untergegangen, da wurden die Löwen erst aktiv. Es wurde sich erstmal gestreckt und gegähnt, dann setzte sich das ganze Rudel nach und nach in Bewegung. Immer wieder rief eine Löwin nach weiteren Rudelmitgliedern. Wer diesen Ruf einmal live direkt neben einem Löwen erlebt hat, weiß wie dieses Brüllen durch Mark und Knochen geht. Gänsehaut pur. Leider war es schon so dunkel, dass die ISO bereits im fünfstelligen Bereich war, aber die heutigen Kameras können selbst bei diesen Bedingungen noch Fotos mit ausreichender Qualität erzeugen. Nachdem die Sonne ganz untergegangen war, machten wir uns auf den Rückweg zum Camp. Viele wundern sich, wieso wir um diese Zeit noch außerhalb des Camps sein dürfen, aber genau das ist der Vorteil in den privaten Conservancies. Oft sind dort Nacht-Pirschfahrten und Offroad fahren erlaubt. Aufgrund der geringen Fahrzeugdichte ist dies auch verträglich mit der Natur. Natürlich sollte man auch hier nicht einfach planlos abseits der Wege fahren, sondern nur, wenn man etwas gesichtet hat. Man muss bei den Gamedrives sowieso immer einen lokalen Guide dabeihaben, so dass dieser einem auch die Regeln erklären kann.
Zurück im Camp ging es erstmal unter die Dusche und danach zum Abendessen. Das Camp war gut besucht und die meisten Tische belegt. Zuerst bestellten wir uns ein kühles Bier und setzten uns auf die Terrasse. Das Abendessen war auch wieder sehr lecker und das ganze Personal sehr aufmerksam. Es fehlte an nichts. Gut gesättigt zogen wir uns in unser Zelt zurück, um in dieser Nacht endlich beim Konzert der Savanne einschlafen zu können. Irgendwo hörte man die Löwen brüllen und Hyänen kicherten da draußen.
Junger Löwe
Bereit für die Jagd
Begrüßung
Unser erster richtiger Sonnenuntergang in diesem Urlaub
Nach einer ruhigen, erholsamen Nacht ging es am nächsten Morgen bereits kurz vor 6:00 wieder los. Es dauerte nicht lange da entdeckten wir auch schon die ersten Löwen. Es waren drei jüngere, männliche Löwen, die noch im Gras lagen. Vielleicht haben wir diese drei heute Nacht gehört. Auf einmal scheint einer der Löwen etwas erspäht zu haben, sofort sind alle im Jagdmodus. Wir können mit unseren Ferngläsern in einiger Entfernung ein paar Warzenschweine entdecken und positionieren unser Fahrzeug, in Erwartung einer Jagdszene, so, dass wir die Protagonisten gut beobachten können, aber das Jagd Geschehen auch nicht stören. Einer der Löwen schleicht sich an, während die Anderen geduckt im Gras liegen. Aber der Löwe stellt sich recht ungeschickt an und die Warzenschweine entdecken ihn schon von weitem und rennen mit erhobenem Schwanz davon. Pech, das Frühstück fällt für die Drei erstmal aus. Wir ziehen auch weiter, da hier in nächster Zeit wohl keine weitere Action zu erwarten ist.
Ein Löwe beobachtet am frühen Morgen ein paar Warzenschweine
Es dauert keine halbe Stunde, bis wir wieder auf Löwen treffen. Wieder sind viele Jungtiere dabei und im Gegensatz zu dem vorherigen Abend sind alle sehr aktiv. Zudem ist die Sonne erst aufgegangen und färbt die ganze Szenerie in eine wunderbare, goldgelbe Farbe. Jetzt sind auch ein paar schöne, stimmungsvolle Fotos möglich. Wir beobachten das Löwenrudel noch einige Zeit und ich schieße noch das ein oder andere Foto. Nach dem wunderbaren Start fahren wir weiter. Heute Morgen wollen wir uns das Conservancy mal anschauen, nachdem wir am gestrigen Abend nicht weit gekommen waren. Entgegen unseren ersten Befürchtungen bei der Anreise, zeigt sich das Schutzgebiet sehr abwechslungsreich und vor allem tierreich.
Löwenbaby im goldenen Morgenlicht
Auch Löwen sind morgens noch müde
Die Kleinen wollen spielen
Morgenspaziergang
Wir treffen auf eine Horde Paviane, die sich gerade mit der gegenseitigen Fellpflege beschäftigt. Das Männchen hat eine Verletzung am Hinterteil. Vermutlich hat er seinen Trupp gegen einen Leoparden verteidigt. Wir beobachten einige Zeit die Tiere, bevor wir uns entschließen uns ein schönes Plätzchen zum Frühstücken zu suchen. Gute gestärkt geht es dann weiter an einem kleinen Fluss entlang. Dort treffen wir auf eine Elefantenherde, die gerade dabei ist, ihren Durst zu löschen.
Da es langsam recht heiß wird, entschließen wir uns, zum Camp zurückzufahren und uns im Schatten und bei einem kühlen Getränk etwas auszuruhen. Die Katzen haben sich inzwischen sowieso in die Büsche zurückgezogen, so dass wir hier nicht viel erwarten konnten.
Paviane bei der Fellpflege
Verletzter Pavian
"Einfach mal abhängen"
Dumbo
Nacktgesicht-Laermvogel