Hallo Afrika-Freunde,
jetzt ist es soweit! Nach vielem mitlesen in diesem Forum möchte ich auch einen Bericht einstellen, um vielleicht dem ein oder anderen Anregungen zugeben oder einfach um euch das Warten auf euren nächsten Urlaub ein bisschen zu verkürzen. Ich möchte vornweg nehmen, dass meine eigentliche Passion die Fotografie ist. Speziell Afrika hat mich hier in seinen Bann gezogen, aber ihr kennt das ja, diese „Krankheit“, die durch den Afrikavirus ausgelöst wird. Im Verfassen von Reiseberichten bin ich nicht sonderlich geübt und vergesse vielleicht das ein oder andere, für euch wichtige/interessante Detail. Ich bitte euch einfach nachzuhaken, ich versuche dann alles zu beantworten und ggf. den Bericht zu ergänzen.
Reiseplanung:
Irgendwann war ich mal wieder zu Besuch bei meinen Eltern und es kam mal wieder das Gespräch auf Afrika. Da sie bereits einmal in Kenia waren, äußerten sie nun den Wunsch, dass sie gerne noch einmal nach Afrika wollen, aber dieses mal soll es Tansania werden mit Fokus auf die Serengeti. Ich soll doch mal etwas planen und schauen was das so kostet. Na das ließ ich mir nicht zweimal sagen und habe die Gelegenheit gepackt und für mich auch gleich mitgeplant. Als Ziele waren schnell Tarangire, die Ndutu Region und die südliche Serengeti festgelegt. Später kam zum Abschluss noch Lake Manyara hinzu.
Was ich wusste, dass ich zur Geburt der Gnus dort sein wollte, d.h. heißt also irgendwann Ende Januar bis Ende Februar. Genau kann das natürlich niemand voraussagen und die Gnus richten sich da auch nicht an irgendwelche Terminkalender, aber in fast 2 Wochen sollte die Chance doch ganz gut stehen, zumindest die Kälber zu sehen.
Da bei mir dieses Mal der Fokus auf der Fotografie lag, stand mein Wunsch-Safariunternehmen bereits ziemlich fest.
Sunworld Safaris sollte es sein. Bisher hatte ich nur Gutes über den Veranstalter gehört. Schnell waren wir in Kontakt und ich habe mit Christian die Route, bzw. die Camps im Detail ausgearbeitet, bis letztendlich die nun folgende Tour feststand. Anforderungen für die Tour waren neben einem eigenen Guide mit einem großen 4x4 Fahrzeug, welches für Fotografen gut geeignet ist (einzelne Sitzplätze, Bohnensäcke im Fahrzeug, ggf. Scheibenstative, unbegrenzt Pirschfahrten u.ä.), auch Camps auszuwählen, die sowohl etwas Komfort für meine Mitreisenden bieten, aber auch das Buschfeeling näher bringen. Zu Sunworld kann ich sagen, dass die Betreuung sowohl vor, während und nach der Reise sehr gut war. Ich denke jedoch, dass das Unternehmen auch eher zu den höherpreisigen zählt, aber in diesem Urlaub habe ich dies bis heute in keiner Minute bereut. Die nächste Reise ist übrigens schon wieder geplant und startet im Januar 2015
Anreise und Tag 1. Arusha - Tarangire NP
Nach kurzer Fahrt zum Frankfurter Flughafen, klappt der Check In bei KLM problemlos. Dann geht´s durch die Kontrollen. Wie immer muss ich mit meinem Fotogepäck zur Kontrolle und die Zollbeamten wundern sich, warum jemand so viel Fotogeraffel mit in den Urlaub nimmt. Nach einem kurzen Small Talk werde ich aber wieder „frei gelassen“. Der Flug geht zuerst mit einem kleinen Cityhopper nach Amsterdam. In Amsterdam ist umsteigen angesagt. Zum Glück wird das Gepäck durchgecheckt und nur wir müssen unseren Weg durch die Menschenmassen finden. Auch hier wieder das Gleiche Procedere. Anstellen, Kontrolle, Gepäck prüfen. Da wir noch etwas Zeit bis zum Boarding haben, suchen wir uns ein gemütliches Plätzchen. Pünktlich geht es dann zum Boarding. Der Flug verläuft unspektakulär und ich widme mich meiner Lieblingsbeschäftigung beim Fliegen, nämlich dem Schlafen. Irgendwann kurz nach Mitternacht werde ich dann geweckt, damit ich mich zur Landung bereit mache. Wie, muss ich jetzt den Vogel landen? Wo ist der Pilot? Nee, zum Glück nur anschnallen und aufwachen.
Sogar ein paar Minuten früher als geplant setzen wir am Kilimanjaro Airport auf. Kaum setze ich meinen Fuß auf den afrikanischen Boden, da ist es wieder, dieses Gefühl das mich jedes Mal überkommt wenn ich nach Afrika komme. Ein Gefühl von zu Hause zu sein. Kennt ihr das? Wenn ich das bei meinen Freunden erzähle, dann schütteln sie nur alle ungläubig mit dem Kopf, vermutlich halten sie mich in dem Moment für etwas verrückt.
Die Einreiseformalitäten verlaufen reibungslos und für afrikanische Verhältnisse relativ zügig. Schnell stehen wir am Gepäckband und nehmen unser Gepäck entgegen, das erfreulicher Weise komplett und unbeschädigt angekommen ist. Draußen wartet schon unser Guide David und nimmt uns in Empfang. Kurz noch Geld eintauschen und los geht es durch die afrikanische Nacht zu unserer Unterkunft für diese Nacht. Wir haben uns für die
Olasiti Lodge entschieden, da wir sowieso nur ein paar Stündchen dort verweilen würden, wurde auf unnötigen Luxus verzichtet und eine zweckmäßige Unterkunft ausgesucht. Gegen 2 Uhr nachts kamen wir in der Unterkunft an und beratschlagten uns noch, wann es am nächsten Morgen losgehen soll. Danach verabschiedeten wir uns alle ins Bett und haben die erste Nacht unter afrikanischem Himmel verbracht.
Eigentlich hätte ich bis 7:30 schlafen können aber dank eines nahe gelegenen Minaretts war ich dann schon zum Sonnenaufgang wach. Da meine Mitreisenden auch schon früh wach waren, haben wir ausgiebig das Frühstück genossen und den kleinen Garten der Lodge inspiziert und uns über die bunten Vögle gefreut.
Kurzes Fazit zur Lodge. Für eine kostengünstige Übernachtung direkt nach dem Flug ist die Unterkunft ok, die Zimmer sind zweckmäßig, sauber, aber nicht sonderlich schön. Das Frühstück war gut und hat zumindest mir keine Wünsche offen gelassen. Länger wollte ich mich aber dort nicht aufhalten.
Pünktlich um 8:00 steht David mit unserem 4x4 abfahrbereit da. Schnell die Sachen verstauen und schon geht es auf den Weg in den Tarangire NP. Zum Glück ist Sonntag und es nicht viel Verkehr. Knapp 3 Stunden später stehen wir am Gate zum NP.
Die Formalitäten werden erledigt und Beine etwas vertreten, dann geht es direkt weiter, nicht ohne den ein oder anderen Fotostopp, zu unserem Camp für die nächsten 2 Nächte, die Tarangire Sopa Lodge. Wir beziehen unsere Unterkünfte, entspannen ein bisschen und gehen später zum Lunch.
Die
Sopa Lodge ist für meinen Geschmack eine viel zu riesige Lodge die eher Hotelcharakter hat, Die Zimmer sind sehr groß, schön eingerichtet und absolut sauber. Auch die ganze Anlage ist sehr gepflegt und es mangelt an nichts. Wer in seinem Urlaub nicht auf etwas Luxus verzichten will, der fühlt sich hier sicherlich sehr wohl. Mir persönlich war es einfach zu groß und es kam nicht das „im Busch sein“-Gefühl hoch. Ich bevorzuge lieber die Tented Camps, in denen wir im Anschluss sein werden. Wir haben die Sopa Lodge aber bewusst so gewählt, damit meine Mitreisenden langsam in Afrika ankommen können.
Gegen 14:30 ging es dann los zu unserem ersten Gamedrive. Ich lies mich überraschen was auf uns zukommt. Im Tarangire NP hatte ich keine Erwartungen, vor allem nicht, dass ich dort Katzen sehen werde. Vor allem Elefanten und Vögel wollte ich hier fotografieren und wenn möglich das ein oder andere schöne Landschaftsfoto machen. Tarangire ist einer der landschaftlich schönsten NPs die ich bisher kenne. Abwechslungsreich mit seiner Hügellandschaft, den schönen Baobabs und dem Tarangire Fluss.
Die fotografische Ausbeute am ersten Tag war mehr als ich mir erhofft hatte.
Angefangen von Giraffen…
…die von Madenhackern belagert wurden.
Über Elefanten beim Baden,
kleine Elefanten
Wegelagerer
Impalas,
Meerkatzen,
bis zu süßen Zwergmangusten die immer aufmerksam die Gegend beobachteten
Dik DIks
Duiker
Steinböckchen (Danke Elvira für den Hinweis)
Auch die Vogelwelt gab sich ein buntes Stelldichein.
Die obligatorischen, schönen Gabelracken
Strauße
Ein Gelbhalsfrankolin
Ein Schopfadler (eins meiner persönlichen Lieblingsbilder)
Rüppelwürger
Schachwürger
Elsterwürger
Flammenkopf-Bartvogel
Weißbrauen Kuckkuck
Kaffernhornrabe
Und zum Abschluss gab sich eine Büffelherde noch die Ehre, sich schön im Abendlicht zu positionieren, wodurch diese Aufnahmen im Gegenlicht entstanden sind.
Fehlen dürfen natürlich auch nicht die schönen Sonnenuntergangsbildern mit den Hügeln und den Baobabs als Motiv.
In unserer Unterkunft angekommen, gab es erst eine Dusche und dann Dinner im Restaurant der Sopa Lodge. Nach einem Feierabendbierchen ging es heute dann zeitig ins Bett, denn am nächsten Morgen war spätestens um 5:30 aufstehen angesagt.
LG
Thorsten