Kapitel 1 - Anreise
Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich einsteigen soll. Die Tage vor dem Abflug gestalteten sich noch sehr aufwühlend für mich, da ich einen Tag vor der Abreise meinen Best Buddy und Kultkater Hanno habe gehen lassen. Andererseits war ich froh um die Ablenkung und schwor mir, nicht mit Traurigkeit in diesen Urlaub zu starten, sondern nur mit schönen Erinnerungen.
Vorab ist einiges zu organisieren und wir sind sehr froh, dass Klaudia so einen guten Überblick dabei hat. Petra ist hier eher die begleitende Kraft mit vielen Kommentaren, ich die umsetzende Kraft, die alles technische ausfüllt und beantragt (mit Klaudias Hilfe). Die Einreisebestimmungen von Kenia schreiben einen negativen PCR-Test vor, der nicht älter als 96 Stunden sein darf. Petra als Organisationstalent besorgt uns am Sonntag vor der Abreise noch Termine zum Test und nach zwei Stunden Zittern erhalten wir das negative Ergebnis per E-Mail. Insbesondere hier war Petra vorab extrem nervös, man weiß ja nie.
Ausnahmsweise brachte ich Petra auch schon eine Woche vorher einen Großteil meines Gepäcks, da konnte sie sich mit Packen und Räumen zumindest etwas ablenken. Sie packt zum Glück immer meine Sachen mit, damit meine Katzen keinen Verdacht schöpfen, das hat sich gut bewährt!
So, da wären wir nun: Der lang ersehnte 2. November ist da und wir stehen im Dunkeln auf Petras Balkon und warten auf Klaudia und ihren Mann. So richtig glauben können wir es immer noch nicht. Ohne Stau oder besondere Vorkommnisse sind wir trotz Berufsverkehr flott in Frankfurt am Flughafen und Petra und ich geben das erste mal selbst das Gepäck auf, denn auch an dieser Stelle wurde Personal durch Maschinen ersetzt. Bei meinem Koffer gibt es Probleme und er muss vom verbliebenen Personal händisch aufgegeben werden.
Danach aber fällt die Last ab und wir stellen den Kopf auf Urlaubsmodus! Das kann man ruhig um 8 Uhr morgens mit einen kleinen Sektchen begießen - jetzt heißt es Anstoßen! Auf eine tolle Zeit, Prost Ladies!
Unglaublich, wie schnell die Zeit am Flughafen dann doch verfliegt und schon sind wir in der Luft. Wir wundern uns über die großzügige Beinfreiheit und sind guter Erwartung, dass dieser Flug wie im Fluge vorüber geht. Die Versorgung dieses LH-Flugs ist super und man bekommt sogar richtiges Besteck!
Durch das umfangreiche Entertainment-Angebot fallen auch irgendwann die Augen zu und ich klappe gerade noch im richtigen Moment die Fensterluke hoch, um einen wunderschönen Sonnenuntergang zu beobachten. In diesem Moment denke ich nur "Hanno begleitet uns". Und das ist ein schönes Gefühl.
Gleich sind wir schon da
In Nairobi angekommen geht alles recht zügig voran, außer dass wir ewig auf meinen Koffer warten müssen. Erinnerungen von 2017 Namibia werden wach und ich werde zunehmend nervös. Doch dann fällt die größte Last und wir können endlich unseren Fahrer suchen, der uns ins Tamarind Tree Hotel bringt. Es ist mittlerweile etwa 22 Uhr und Klaudia und ich dürfen uns seit dem Abflug anhören, dass sich Petra auf die erste Flasche Bier freut, die so gut zischen wird. Gesagt, getan. Wir richten uns nur schnell im Zimmer ein und trinken dann unseren Absacker in der Bar. Die Vorfreude auf morgen ist sehr groß und so fallen wir sehr müde in die gemütlichen Betten.
_________________________________________________________________________________
Kapitel 2 - Fast einen spannenden Tag verschlafen
5:30 Uhr und ich schaue auf mein Handy. Wollte Petra nicht wie immer schon eine Stunde vor mir aufstehen?

Ich wecke sie erschrocken und wir sind mit einem Schlag wach. Um 6 Uhr sind wir zum Frühstück verabredet! Moment, ist mein Handy auf die richtige Zeit eingestellt? Es herrscht kurz Verwirrung, aber jetzt müssen wir uns doch sputen.
Leider habe ich kein Bild von diesem tollen Frühstück gemacht. Anscheinend bin ich schon voll im Urlaubsmodus und genieße einfach. In solchen Momenten denkt man einfach nicht dran, für jede Kleinigkeit das Handy zu zücken. Welchen Tag haben wir heute eigentlich? Der Urlaub hat ja schon sowas von begonnen
Ein Bekannter von George holt uns kurz nach 7 Uhr ab und bringt uns nach Narok.
Wir entschieden uns im Vorfeld dazu, den Hinweg per Auto zu meistern und auf dem Rückweg nach Nairobi zu fliegen, was sich als genau richtig herausstellte. Die Fahrt nach Narok ist sehr aufregend mit einem atemberaubenden Blick in den riesigen Krater, in den wir nun hineinfahren. Man sieht etwas mehr von Land und Leuten, was ja gerade für Petra und mich als Kenia-Neulinge sehr spannend ist!
Zwar bin ich nicht Fahrer und Petra sitzt mit mir auf der Rückbank, allerdings kommt sie um den ein oder anderen Zucker nicht herum, wenn es ums Überholen geht. Aber hier weiß man anscheinend den Verkehr sehr gut einzuschätzen.
In Narok ist es nun endlich soweit: Wir treffen auf George! Die Begrüßung fällt von beiden Seiten aus sehr freudestrahlend aus! George ist kein Fremder, man hat sich einfach nur noch nie live gesehen und fällt sich in die Arme. Wir trinken am Treffpunkt noch einen Kaffee und dann geht es endlich los. Wir steigen in Georges Wagen, der für die nächsten fast zwei Wochen ja auch quasi unser Wohnzimmer ist. Wir erleben auf der Weiterfahrt so viele neue Eindrücke!
Hier gibt es Zebrastreifen für die Viehherden!
Und unser erstes Crossing! Hier zu sehen der Talekfluss. Zurückblickend war diese Durchfahrt bloß "Shit of a fly", wie George es mal von Claudia gelernt hat. Dieser witzige Spruch wird sich durch den ganzen Urlaub ziehen und ich musste jedes Mal lachen, wenn George es ausgesprochen hat
Auf der Fahrt zum Zebra Plains Camp erleben wir auch unsere erste Hippo-Duftmarke. Fazit: Nicht so schlimm wie Cape Cross, aber durchaus ebenso aromatisch
Unsere Kameras bleiben bis zum Camp noch eingepackt, also fangen wir im Vorbeifahren nur mit den Augen schon sämtliches Steppenwild ein, was die Mara so zu bieten hat! Zebras, Gnus, Thomsons, Impalas, unsere ersten Büffel und Hippos, Wasserböcke, Giraffen... Habe ich etwas vergessen? Nicht schlimm, wird uns in den nächsten Tagen noch häufiger passieren.
Im Zebra Plains angekommen werden wir überaus freundlich empfangen und von Ruth, der Managerin allerliebst eingewiesen. Klaudia und Ruth kennen sich mittlerweile und der Empfang fällt noch herzlicher aus. Das Camp ist einfach nur toll!
Wir werden in Zelt Nummer 12 und Klaudia in Nummer 7 untergebracht. Der Weg zu 12 zieht sich ganz schön! Nun lernen wir die erste Besonderheit hier kennen: Es gibt keine Schlüssel! Wenn man "Home" ist, wird das Schild vorne an der Abzweigung herum gedreht und verlässt man das Camp, so dreht man es auf "Safari". Wir werden in den nächsten Tagen noch merken, dass man hier absolut keine Angst um seine Wertsachen haben muss, denn wer hier Touristen schadet, ist ganz unten durch! Der Tourismus ist in Kenia heilig.
Das Zelt ist einfach, ordentlich, geräumig und sauber. Zum Bad gibt es keine Tür, nur einen Vorhang, aber das sind wir ja mittlerweile gewohnt. Ob ich jemals mit Partner nach Afrika fahren könnte?
Wir treffen uns wenig später zum Lunch, denn das Frühstück ist mittlerweile schon etwas her. Das Mittag- und Abendessen wird hier bei mehr als zwei Personen in kleinen Schüsseln gereicht. Es ist meist etwas indisch/asiatisch angehaucht und der größte Pluspunkt ist, dass ich dieses Essen den ganzen Urlaub über perfekt vertragen habe, was wirklich eine Ausnahme ist!
Wir lassen es uns schmecken und brechen schon bald auf unsere erste Safari auf - dazu mehr im nächsten Kapitel. Vorab: Es fängt schon sehr vielversprechend an!
Fortsetzung folgt!
Keine Angst, der Rest des Berichts wird definitiv nicht so textlastig! Denn vieles haben wir schlichtweg vergessen und lassen dann lieber Bilder sprechen