Kapitel 2 - Fortsetzung
Am Zelt kriege ich vorab noch diesen wunderschönen und wirklich sehr kooperativen Webervogel vor die Linse. Ich habe mir geschworen, in diesem Urlaub auch mehr zu birdern!
Und hier kommt ihr ins Spiel. Ich habe zwar eine riesige Freude daran, Vögel zu fotografieren, aber keine Geduld, Bücher zu wälzen, um sie genau zu bestimmen. Gerne dürft ihr jederzeit anmerken, wenn ich falsch liege oder nur den Oberbegriff nenne. Einmal Klugscheißern bitte, aber auf Deutsch
Um 15 oder 15:30 Uhr starten wir zu unserer ersten kenianischen Safari! Mensch, was haben wir für Erwartungen nach Klaudias Erlebnissen der letzten Jahre! Also Katzen könnten heute ruhig schon drin sein... Man merkt, wir sind auf Entzug!
Und was läuft uns als erstes vor die Linse? Das wohl fotogenste Warzenschwein, das wir je getroffen haben - Jambo Pumba
Heute fotografiere ich noch entspannt mit der Programmautomatik, es herrscht ja auch bestes Licht für meine lichtempfindliche Sony. Morgen sieht das aber schon anders aus... Überhaupt kam ich erst nach zwei, drei Tagen wieder so weit rein, dass ich zufrieden mit den Ergebnissen war.
Unser erster Kampfadler!
Viele Geier geiern hier rum. Könnte da vielleicht.....
Weißrückengeier
Schon mal gehört, aber Namen vergessen. Kappengeier - Danke Konni!
Ooooh, und ganz viele Hyänen! Die habe ich auch vermisst

Aber Moment.....
Wo so viele Hyänen herumstreifen, muss doch...... Bingo - was für ein Safari-Einstieg! Unser Raubkatzen-Herz macht einen Sprung!
Wir zählen vier junge Löwenmännchen, die gemeinsam am Vortag diesen Büffel gerissen haben und sich nun teilweise noch die kalten Reste schmecken lassen. Ob es denen am Tag danach auch besser schmeckt?
Nun stehen wir zwischen den Büschen, wo noch zwei Jungs herumliegen und dem Kadaver am Flussbett. Als sich einer der beiden erhebt und plötzlich schnurstracks auf uns zu läuft, wird mir kurz ganz anders. Normalerweise hätten wir jetzt schon längst die Fenster zu gemacht - aber dieses Auto besitzt keine! Auge in Auge mit dem König der Savanne - und das auf etwa 2 Meter! Ich denke mir nur, George wird schon wissen, was er tut.
Der junge Kerl steuert zuerst zu seinem vollgefressenen Kumpel am Riss, um dann in aller Ruhe zu schauen, was genau von dem Büffel noch essbar ist. Wir hören das Knacken von Rippenknochen und sind sehr beeindruckt.
Drumherum zählen wir fast 20 Hyänen! Leider gibt es keinen von mir gewünschten Löwen-Hyänen-Konflikt (Spoiler: auch während der anderen Tage leider nicht), aber das wäre für den ersten Tag wahrscheinlich schon zu viel.
Plötzlich fliegt etwas kleines Grünes an mir vorbei. Häh, so mini sind Bienenfresser?! Das hier ist der erste, den ich jemals live gesehen habe und ich freue mich sehr, dass er ruhig sitzen bleibt. Man beachte - die Löwen sind immer noch da und Laura fotografiert nen Vogel...
Dank Konni bin ich nun schlauer - es ist ein Zwergspint! Immerhin gehört er zur Familie der Bienenfresser.
Irgendwann reißen wir uns von den Junggesellen los und entdecken auf der Weiterfahrt einen
braunen Schlangenadler Raubadler. (Danke Sascha!)
Gar nicht soo weit weg heißt es schon wieder Raubkatzen-Alarm! In den Büschen verteilt finden wir ein neunköpfiges Rudel, das leider so gar nicht fotogen da liegt (egaaal, Löwen werden wir bestimmt noch ein paar Mal sehen...). Aber eine junge Löwin tut uns den Gefallen und nagt noch etwas am kaum noch identifizierbaren Gnu herum.
Unser nächstes Ziel ist ein Schakal-Bau mit Jungtieren. Diese sind heute noch ein bisschen schüchtern, aber hier werden wir definitiv nochmal vorbeischauen.
Langsam neigt sich der Tag tatsächlich schon dem Ende zu und die Mara schenkt uns an unserem ersten Abend leider keinen Sonnenuntergang. Also die Sonne geht schon unter, nur eben wenig spektakulär hinter einer dicken Wolkendecke. Die Wetter-App zeigt sowieso für die nächsten Tage Regen an, aber das macht nichts, irgendwie freue ich mich sogar mal auf ein verregnetes Afrika, das wäre eine Premiere!
Also machen wir uns auf den Rückweg zum Camp. Aber nicht ohne noch einen Vertreter der Big 5 zu treffen - unsere ersten Elefanten

im schwierigen Licht, aber die Nachbearbeitung hat es ganz gut ausgeglichen.
Gemütlich kehren wir zurück ins Camp, machen uns frisch und essen zu Abend. Tja, so einen entspannten Abend werden wir in diesem Urlaub nicht mehr erleben..... Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier!!!
George bestellt uns für 6 Uhr am nächsten Morgen zur Abfahrt. Klaudia schaut verdutzt.... So spät?!

"Yes", wir werden morgen und übermorgen erstmal je zwei Halbtages-Touren unternehmen. Na gut, wenn der Massai das sagt! Lala Salama.