Eigentlich hatte ich eine gewisse logische Folge in den Türchen bzw. Fotos. Da aber relativ viele Löwenbilder kommen, habe ich die Reihenfolge etwas geändert und die Katzen "verscheuchen" heute mal die Antilopen...
Türchen Nummer 14
Seite 66 Zeitpunkt: März
Spiegelbilder aller Art zu fotografieren, da kann ich einfach nicht widerstehen. Leider stört der Löwe durch seine schlabbernde Zunge die ruhige Wasseroberfläche und so ist das Spiegelbild nicht perfekt. Hätte er nicht vor dem Trinken mit heraushängender Zunge erst einmal schnuppern können? Naja, zur Not nehme ich halt auch dieses Bild
Seite 67 Zeitpunkt: November
Es ist später Nachmittag in Savute. Leider ist es bedeckt, daher sind die Lichtverhältnisse eher bescheiden. Guide Baba hat zwei Löwenmänner am Wasserloch entdeckt. Keine schlechte Situation. Als dann noch Löwe Nummer drei sich dazu gesellt, ist meine Laune natürlich noch besser. Allerdings stört mich eine Sache an diesem Bild. Der mittlere Löwe hat die Zunge nicht im Wasser! Aber so sehr ich mich beim Fotografieren auch bemüht habe, zumindest einer der Brüder hat mich immer geärgert und hat nicht im Gleichklang mit den anderen getrunken. WIE GEMEIN!
Seite 68 Zeitpunkt: April
Ein Auszug aus meinem Reisetagebuch: Wieder einmal sind wir in Savute unterwegs und erreichen gegen 17:00 eine Wasserstelle. Nicht weit davon entfernt sehen wir ein Löwenrudel im dichten Buschwerk. Guide Metal ist richtig aufgeregt. „Das ist das Rudel mit den jungen Löwen. Leider sieht man sie nicht, weil sie sich im Busch verstecken.“ Toll, Metal, ich glaube dir das ja gerne, aber noch schöner wäre es, wenn sie sich mal zeigen würden! Unter einem weiteren Busch sehen wir eine Bewegung; eine Löwin tritt hervor, läuft zu einer Artgenossin und sie reiben nach Katzenart die Köpfe aneinander. Die zweite Löwin steht auch auf und beide Katzen strecken sich. „Schaut nur, unter dem Busch ist auch ein Löwenmann!“ Ja, wenn man ganz angestrengt hinschaut, dann sieht man eine dunkle Mähne im dunklen Schatten. „Dort sind auch die Kleinen!“ sagt Metal. Irgendetwas bewegt sich unter dem Busch, das ist wahr. Eine Löwin verlässt die Stelle und läuft langsam aber bedächtig in Richtung Wasserloch. Jetzt ist unser Guide nicht mehr zu bremsen. „Wir müssen unbedingt zum Wasserloch, damit wir eine gute Position haben!“ ruft er und startet gleichzeitig den Motor. Während die Löwin plötzlich stoppt und sich hinlegt, erscheint ein noch nicht ausgewachsener Löwenmann und marschiert ebenfalls Richtung Wasser. „Warum bleiben wir nicht hier und hoffen darauf, dass die anderen Rudelmitglieder sich zeigen?“ frage ich mich. Aber dann denke ich: „Metal ist der Mann mit jahrelanger Erfahrung, er wird schon wissen, was er da macht.“
Wir umrunden das Wasserloch und stellen uns so, dass wir über das Wasser hinweg die Büsche mit den Löwen sehen können. Der junge Löwenmann hat inzwischen das Wasser erreicht und trinkt. Sein Körper spiegelt sich im Wasser. „Gar nicht so schlecht“ denke ich und mache ein paar Fotos. Ich mag Tiere, die sich im Wasser spiegeln. Der Jung-Löwe am Wasserloch trinkt und trinkt. Immer wieder schaut er misstrauisch zu uns herüber, während seine Zunge das Wasser ins Maul „löffelt“. Jetzt nähert sich die Löwin, die sich auf halbem Weg hingelegt hatte, und trinkt ebenfalls. Sie hält allerdings etwas Abstand zum Männchen. Während beide noch am Ufer sind, tauchen noch eine Löwin und ein junger Löwenmann auf und platzieren sich in der Mitte der Gruppe. Im Hintergrund erscheint der Chef des Rudels. Zunächst kommt noch eine Löwin ans Wasser und trinkt. Dicht beisammen stehen bzw. liegen sie am Ufer, rechts die zwei jüngeren Löwen, daneben die drei Löwinnen. Löwe Nummer 6, also der Big Boss kommt ans Wasser und trinkt ebenfalls. Dann erscheinen zu unserer großen Freude drei Löwenbabys und drängen sich auch zum Wasser. Einer der Junglöwen geht zu einer Löwin und reibt seinen Kopf an ihrem Kopf. Das gefällt dem Herrscher des Rudels überhaupt nicht und der (vermutlich) Sohnemann bekommt drei, vier Ohrfeigen verpasst. Schnell läuft er wieder zu seinem Bruder an den Rand der Gruppe. Dem Chef ist das immer noch zu nah und er verscheucht sie. Die Löwenbabys bleiben dicht beim Herrscher und trinken noch ein paar Schlucke. Jetzt schaut der Chef zu uns herüber als wollte er sagen: „Schaut nur her, wenn ihr nähe kommen wollt, dann kriegt ihr auch einen Satz heiße Ohren verpasst!“
Seite 69 Zeitpunkt: März
Ich finde es immer wieder faszinierend, wie hingebungsvoll gerade Löwinnen mit ihren Schwestern oder Kindern umgehen. Aber sobald es ums Fressen geht, ändert sich alles. Fressen heißt Überleben und in solchen Momenten muss die Zuneigung zu anderen Familienmitgliedern hinten anstehen.
… Fortsetzung folgt …