In Arbeit
12. 10. Bootsfahrt auf dem Chobe
Schon Anfang 2019 hatte ich mit unserer Agentur, die auch die Unterkünfte vorgebucht hat, eine private Bootsfahrt auf dem Chobe ohne Lunch und sonstigen Schnickschnack vereinbart. Nach einigem Hin und Her fiel die Entscheidung auf einen selbstständigen Anbieter der Chobe Safari Lodge in Kasane.
Um halb sieben Uhr holt uns der Shuttle ab und bringt uns zur Chobe Safari Lodge, die einen eigenen Bootssteg hat. Unser Bootsführer, dessen Namen ich leider vergessen habe, bringt eine Kiste Eis mit, um darin unser Frühstück und Getränke kaltzuhalten. Er zeigt wegen der gemieteten sieben Stunden Bedenken, doch wir beruhigen ihn, dass er langsam tun kann, weil wir in aller Ruhe unseren letzten Tag genießen wollen. Wir einigen uns auf zwei Pausen, klären ab, dass wir fotografieren wollen und nicht nur an den Big 5, sondern auch an kleineren Tieren und Vögeln interessiert sind, danach geht es los.
Langsam gleiten wir über den Chobe, vorbei an vielen großen und kleinen Vögeln, haben alle Zeit der Welt zu fotografieren, was uns interessiert. Es entstehen spektakuläre Fotos von Fischadlern im Flug, von Marabus in grotesken Verrenkungen und Goliathreihern, die sich neben dem Boot in die Luft erheben.
Silberreiher
Schlangenhalsvogel
Weiß jemand seinen Namen? Flussuferläufer (danke Matthias)
In Sambia und Botswana gleichermaßen Lieblingsraubvogel: Fisheagle
Ein Prachtkerl seiner Gattung
Goliathreiher im Wind
Goliathreiher mit Flagge auf dem Sedudu Island
Um es mit Guggu zu sagen "So was kann nur eine Mutter lieben": Der Marabu
Er wagt ein Tänzchen und ...
stolziert von dannen
Witwenstelze
Scherenschnabel
Scherenschnabel, schimpfend
[i
]Ich fand: Collared Pretincole?[/i]
Rotflügel-Brachschwalbe (danke Matthias)
Nimmersatt
Langzehen-Strandläufer Regenpfeifer (li.) und Kampfläufer = Ruff (danke Matthias)
Kormoran
Langzehen-Kiebitz
Hippos beobachten uns, faule Büffel käuen wider und tun, als ob sie sich nicht für uns interessieren würden. Unser Guide macht uns auf Vögel aufmerksam, die wir ohne seine Hinweise nicht entdeckt hätten. Er ist ganz stolz auf die vermutlich neue Vogel-App auf seinem Smartphone.
Lechwe
Eins der 5 hässlichsten Tiere, das Krokodil
Als Kudumann würde ich mich in ihre Ohren verlieben
Büffelmädchen mit Seidenreiher
Waran auf Wanderschaft
Wasserböcke
Puku
Er schmatzt beim Essen
Nach der ausgiebigen Vesperpause sind die Vierbeiner und last but not least die Elefanten dran, die sich bisher noch nicht haben blicken lassen. Sie würden grundsätzlich erst später am Tag ihren Durst löschen, erläutert der Guide. Und dann kommen sie aus dem Busch, einzeln oder in Familien.
Da kommen sie, die Lieblinge der Touristen
Wir sind inzwischen nicht mehr allein unterwegs, um sie zu beobachten. An der Chobe Riverfront fahren Tourigruppen in Safarifahrzeugen entlang, Boote mit zwanzig bis dreißig Gästen an Bord schlagen Wellen, die unser Boot schaukeln lassen.
So sehen die Game Driver an der Chobe Riverfront vom Wasser aus
Andrang, um Fotos zu knipsen
Idyllischer Pausenplatz ...
mit schöner Aussicht
Wir beglückwünschen uns, dass wir Boot und Führer für uns allein haben, nicht mit anderen „Knipsern“ um die besten Plätze kämpfen müssen. Um die Mittagszeit wird unser Guide allmählich müde, zudem weht eine heftige Brise und setzt dem Wasser Krönchen auf. Ans Fotografieren ist nicht mehr zu denken. Der Guide schlägt vor, die zweite Pause an Land zu verbringen, und wir stimmen zu.
Wir verlassen das Boot am Steg der Chobe Safari Lodge und müssen am Pool und der üblichen Fleischbeschau vorbeigehen. Als wir uns in der Eingangshalle niederlassen, werden wir zum Manager zitiert, um uns auszuweisen und eine der üblichen Listen auszufüllen. Da Herbert ohne Pass unterwegs ist, entspinnt sich ein hitziger Disput mit dem arroganten Kerl. Endlich lässt er gnädig zu, dass wir trotz fehlendem Pass nicht verhaftet werden und in die Lodge zurückfahren dürfen. Der Beruf Polizist hätte ihm gut zu Gesicht gestanden.
Nicht zum ersten Mal muss dieser Baum für unser letztes Foto auf dem Chobe herhalten
In unserem Chalet setzen wir zum Endspurt an: Reisetaschen packen, Reiseklamotten zurechtlegen, Box mit allerlei Krimskrams für das Personal füllen. Wir duschen ausgiebig, checken noch einmal unsere Mails und fläzen uns dann auf die Veranda unseres Chalets, bis es Zeit fürs Dinner ist. Nach einem längeren Plausch mit anderen Urlaubern gehen wir ins Chalet und auf dieser Reise zum letzten Mal in ein fremdes Bett.
13. 10. Abschied
Ein letztes Frühstück
Beim Frühstück auf der Terrasse des Restaurants packt mich die Wehmut. Der Chobe und die gepflegte Parkanlage der Lodge im frischen Morgenlicht sind schuld daran. Noch sind die Temperaturen angenehm, und wir genießen Frühstück und Ausblick in vollen Zügen. Am Chalet hat die Putzkraft bereits gut sichtbar ihre Utensilien abgestellt, was wir als indirekte Aufforderung verstehen. Wir gehen zur Rezeption und lassen die Reisetaschen holen. Es ist erst 10:00 Uhr, um 11:30 Uhr soll uns der Shuttle zum Flughafen bringen. Die Sonne heizt allmählich auf, es wird schwierig, ein schattiges Sitzplätzchen zu finden. An der Rezeption werden wir informiert, dass die Lodge den Shuttle zum Flughafen stellt, nicht der Anbieter auf unserem Voucher. Auf meine Frage, ob das Flughafengebäude klimatisiert sei, ertönt mehrstimmige Zustimmung. Na dann nix wie los!
So ein Provinzflughafen hat Charme. Dieser ist neu, sauber, die Klimaanlage arbeitet zuverlässig, der Betrieb hält sich in Grenzen. Das Personal am Zoll, bei der Passstelle und Sicherheitskontrolle ist sehr freundlich. Hier lässt es sich bis zum Abflug nach Johannesburg gut aushalten.
Mit Airlink geht's nach Johannesburg
Im O.R. Tambo bummeln wir durchs Gebäude, statten einigen Shops Besuche ab und setzen uns schließlich an die große Scheibe mit Blick auf das Rollfeld. Das Boarding beginnt pünktlich und würde im Flugzeug prima funktionieren, wenn sich alle Passagiere an die Hinweise halten würden, wann sie einsteigen sollen. Irgendwann legt sich der Kuddelmuddel, und wir werden vom Finger getrennt. Nachdem wir informiert worden sind, dass es gleich losgehen wird, passiert erst einmal nichts. Doch, es wird warm in der Kabine. Dann die Durchsage, wir müssen zurück an den Finger, irgendwas tut nicht, was es soll. Mehrmals werden die Turbinen kurzfristig angeworfen – ersterben aber ganz schnell wieder. Ich ziehe meine Jacke aus und krempele die Blusenärmel hoch, da die Klimaanlage ebenfalls erstirbt. Nach zwei Stunden erheben wir uns endlich in die Luft.
Tschüss Afrika!
P.S. Unser Fazit kommt, aber nicht mehr heute!