THEMA: SAMBIA ist nichts für Sissys
28 Nov 2019 10:53 #573944
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  • maggus am 28 Nov 2019 10:53
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Hallo Freshy,


Danke für deinen ehrlichen und sehr informativen Reisebericht, ich würde gerne weiter mitlesen, nur leider ist eure Reise wohl nun zu Ende!

Du wirst sehen, nach ein paar Monaten, oder gar Jahren werden nur noch die positiven Erinnerungen bleiben, die negativen Erlebnisse verblassen schneller und man muss dann im Nachhinein vielleicht sogar über das ein oder andere nervige Erlebnis schmunzeln!


Viele liebe Grüße


Markus
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28 Nov 2019 16:34 #573978
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In Arbeit

12. 10. Bootsfahrt auf dem Chobe



Schon Anfang 2019 hatte ich mit unserer Agentur, die auch die Unterkünfte vorgebucht hat, eine private Bootsfahrt auf dem Chobe ohne Lunch und sonstigen Schnickschnack vereinbart. Nach einigem Hin und Her fiel die Entscheidung auf einen selbstständigen Anbieter der Chobe Safari Lodge in Kasane.
Um halb sieben Uhr holt uns der Shuttle ab und bringt uns zur Chobe Safari Lodge, die einen eigenen Bootssteg hat. Unser Bootsführer, dessen Namen ich leider vergessen habe, bringt eine Kiste Eis mit, um darin unser Frühstück und Getränke kaltzuhalten. Er zeigt wegen der gemieteten sieben Stunden Bedenken, doch wir beruhigen ihn, dass er langsam tun kann, weil wir in aller Ruhe unseren letzten Tag genießen wollen. Wir einigen uns auf zwei Pausen, klären ab, dass wir fotografieren wollen und nicht nur an den Big 5, sondern auch an kleineren Tieren und Vögeln interessiert sind, danach geht es los.
Langsam gleiten wir über den Chobe, vorbei an vielen großen und kleinen Vögeln, haben alle Zeit der Welt zu fotografieren, was uns interessiert. Es entstehen spektakuläre Fotos von Fischadlern im Flug, von Marabus in grotesken Verrenkungen und Goliathreihern, die sich neben dem Boot in die Luft erheben.
Silberreiher

Schlangenhalsvogel

Weiß jemand seinen Namen? Flussuferläufer (danke Matthias)

In Sambia und Botswana gleichermaßen Lieblingsraubvogel: Fisheagle

Ein Prachtkerl seiner Gattung

Goliathreiher im Wind

Goliathreiher mit Flagge auf dem Sedudu Island

Um es mit Guggu zu sagen "So was kann nur eine Mutter lieben": Der Marabu

Er wagt ein Tänzchen und ...

stolziert von dannen

Witwenstelze

Scherenschnabel

Scherenschnabel, schimpfend

[i]Ich fand: Collared Pretincole?[/i] Rotflügel-Brachschwalbe (danke Matthias)

Nimmersatt

Langzehen-Strandläufer Regenpfeifer (li.) und Kampfläufer = Ruff (danke Matthias)

Kormoran

Langzehen-Kiebitz





Hippos beobachten uns, faule Büffel käuen wider und tun, als ob sie sich nicht für uns interessieren würden. Unser Guide macht uns auf Vögel aufmerksam, die wir ohne seine Hinweise nicht entdeckt hätten. Er ist ganz stolz auf die vermutlich neue Vogel-App auf seinem Smartphone.
Lechwe

Eins der 5 hässlichsten Tiere, das Krokodil

Als Kudumann würde ich mich in ihre Ohren verlieben

Büffelmädchen mit Seidenreiher

Waran auf Wanderschaft

Wasserböcke

Puku

Er schmatzt beim Essen

Nach der ausgiebigen Vesperpause sind die Vierbeiner und last but not least die Elefanten dran, die sich bisher noch nicht haben blicken lassen. Sie würden grundsätzlich erst später am Tag ihren Durst löschen, erläutert der Guide. Und dann kommen sie aus dem Busch, einzeln oder in Familien.
Da kommen sie, die Lieblinge der Touristen





Wir sind inzwischen nicht mehr allein unterwegs, um sie zu beobachten. An der Chobe Riverfront fahren Tourigruppen in Safarifahrzeugen entlang, Boote mit zwanzig bis dreißig Gästen an Bord schlagen Wellen, die unser Boot schaukeln lassen.
So sehen die Game Driver an der Chobe Riverfront vom Wasser aus

Andrang, um Fotos zu knipsen

Idyllischer Pausenplatz ...

mit schöner Aussicht

Wir beglückwünschen uns, dass wir Boot und Führer für uns allein haben, nicht mit anderen „Knipsern“ um die besten Plätze kämpfen müssen. Um die Mittagszeit wird unser Guide allmählich müde, zudem weht eine heftige Brise und setzt dem Wasser Krönchen auf. Ans Fotografieren ist nicht mehr zu denken. Der Guide schlägt vor, die zweite Pause an Land zu verbringen, und wir stimmen zu.

Wir verlassen das Boot am Steg der Chobe Safari Lodge und müssen am Pool und der üblichen Fleischbeschau vorbeigehen. Als wir uns in der Eingangshalle niederlassen, werden wir zum Manager zitiert, um uns auszuweisen und eine der üblichen Listen auszufüllen. Da Herbert ohne Pass unterwegs ist, entspinnt sich ein hitziger Disput mit dem arroganten Kerl. Endlich lässt er gnädig zu, dass wir trotz fehlendem Pass nicht verhaftet werden und in die Lodge zurückfahren dürfen. Der Beruf Polizist hätte ihm gut zu Gesicht gestanden.

Nicht zum ersten Mal muss dieser Baum für unser letztes Foto auf dem Chobe herhalten

In unserem Chalet setzen wir zum Endspurt an: Reisetaschen packen, Reiseklamotten zurechtlegen, Box mit allerlei Krimskrams für das Personal füllen. Wir duschen ausgiebig, checken noch einmal unsere Mails und fläzen uns dann auf die Veranda unseres Chalets, bis es Zeit fürs Dinner ist. Nach einem längeren Plausch mit anderen Urlaubern gehen wir ins Chalet und auf dieser Reise zum letzten Mal in ein fremdes Bett.

13. 10. Abschied

Ein letztes Frühstück



Beim Frühstück auf der Terrasse des Restaurants packt mich die Wehmut. Der Chobe und die gepflegte Parkanlage der Lodge im frischen Morgenlicht sind schuld daran. Noch sind die Temperaturen angenehm, und wir genießen Frühstück und Ausblick in vollen Zügen. Am Chalet hat die Putzkraft bereits gut sichtbar ihre Utensilien abgestellt, was wir als indirekte Aufforderung verstehen. Wir gehen zur Rezeption und lassen die Reisetaschen holen. Es ist erst 10:00 Uhr, um 11:30 Uhr soll uns der Shuttle zum Flughafen bringen. Die Sonne heizt allmählich auf, es wird schwierig, ein schattiges Sitzplätzchen zu finden. An der Rezeption werden wir informiert, dass die Lodge den Shuttle zum Flughafen stellt, nicht der Anbieter auf unserem Voucher. Auf meine Frage, ob das Flughafengebäude klimatisiert sei, ertönt mehrstimmige Zustimmung. Na dann nix wie los!
So ein Provinzflughafen hat Charme. Dieser ist neu, sauber, die Klimaanlage arbeitet zuverlässig, der Betrieb hält sich in Grenzen. Das Personal am Zoll, bei der Passstelle und Sicherheitskontrolle ist sehr freundlich. Hier lässt es sich bis zum Abflug nach Johannesburg gut aushalten.
Mit Airlink geht's nach Johannesburg

Im O.R. Tambo bummeln wir durchs Gebäude, statten einigen Shops Besuche ab und setzen uns schließlich an die große Scheibe mit Blick auf das Rollfeld. Das Boarding beginnt pünktlich und würde im Flugzeug prima funktionieren, wenn sich alle Passagiere an die Hinweise halten würden, wann sie einsteigen sollen. Irgendwann legt sich der Kuddelmuddel, und wir werden vom Finger getrennt. Nachdem wir informiert worden sind, dass es gleich losgehen wird, passiert erst einmal nichts. Doch, es wird warm in der Kabine. Dann die Durchsage, wir müssen zurück an den Finger, irgendwas tut nicht, was es soll. Mehrmals werden die Turbinen kurzfristig angeworfen – ersterben aber ganz schnell wieder. Ich ziehe meine Jacke aus und krempele die Blusenärmel hoch, da die Klimaanlage ebenfalls erstirbt. Nach zwei Stunden erheben wir uns endlich in die Luft.

Tschüss Afrika!

P.S. Unser Fazit kommt, aber nicht mehr heute!
Letzte Änderung: 29 Nov 2019 10:57 von freshy.
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28 Nov 2019 16:52 #573980
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  • Champagner am 28 Nov 2019 16:52
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Liebe Gertraude,

unterwegs war ich ja ganz still, aber nun seid Ihr wieder in bekannten Gefilden angekommen (die Kubu-Lodge hat mir übrigens auch sehr gefallen!) und natürlich hat mich dieses tolle Foto gleich "gepackt" - was für eine schöne Werbung für Botswana :) . Und jaja, ich weiß - Ihr Nicht-Sissys wart eigentlich vor allem in Sambia B)

Ich hab ja immer wieder mal in den Bericht reingeschaut, bin aber aus Zeitmangel nie so richtig eingetaucht - das werde ich aber am Wochenende endlich mal machen. Auf jeden Fall ist meine Tsetsefliegen-Allergie durch eure Schilderungen nicht weniger geworden, so viel weiß ich schon :woohoo: . Ich glaube, bei diesen Biestern würde ich mich echt als Sissy anstellen und sie würden mir die Urlaubsfreude ziemlich vermiesen..... :sick:

Ganz lieben Dank auf jeden Falls mal wieder für's Berichten - macht Ihr auch wieder einen Vortrag für Waldenbuch draus?

Liebe Grüße von Bele
Letzte Änderung: 28 Nov 2019 17:56 von Champagner.
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28 Nov 2019 18:29 #573996
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So, das wär' erledigt! Lange Reiseberichte sind nicht so mein Ding. Aber die Länge dieses Berichts ist für mich gerade richtig. dabei gäbe es noch so viel zu erzählen.....

@ Dagmar: Alles hat sein Ende, wie du weißt.
Stimmt, grundsätzlich bin ich ein positiver Mensch, der sich gerne am Leben erfreut. Ja, das Kennenlernen war nur ein Blitzlicht, aber im Sommer haben wir nochmals Gelegenheit zu plaudern - falls ihr nach Büsnau kommt.

@Beate: Wir sind recht hart im Nehmen, sehen lieber nach vorn als über missliche Vorkommnisse zu grübeln, aber diese Grenze und die beiden Betrugsfälle vorher zeigten uns unsere emotionalen Grenzen auf. Vielleicht brauchen wir es allmählich friedlicher und überschaubarer.
Da ich noch an dem Mitbringsel aus Büsnau laboriere, ist mein Mann heute allein unterwegs, um bei der Enkelin zu babysitten. Das war die Gelegenheit den RB heute fertigzustellen.

@Thomas: Es ging bei den Grenzerfahrungen keinesfalls um die Höhe eines finanziellen Verlustes, der wäre zu verschmerzen, wenn nicht Betrugsabsichten dahintergesteckt hätten. Die Szenerie war eingeübt und hat mit Sicherheit schon andere Touristen verwirrt. Um es ganz krass auszudrücken: Das war aus meiner Sicht organisierte Kriminalität im Kleinformat.
Ich lese übrigens deinen Reisebericht und finde es schade, dass wir Namibia nie so grün erlebt haben. Die Tour wäre auch nach unserem Geschmack. Ja, und deine oder eure Fotos machen was her!

@Markus: Danke für deine anerkennenden Worte. Ehrlich gesagt, bin ich noch nicht so weit, dass ich die menschlichen Enttäuschungen durch die Polizistin in Lusaka, den falschen Guide an den VicFalls und das Szenario an der Grenze mit Humor sehen kann. Fussohle schrieb, das Land würde streng gegen die Korruption vorgehen, doch noch sehe ich nichts davon. Aber vielleicht ist das für die Regierenden nur interessant, wenn es um große Beträge geht.

Euch allen einen harmonischen Abend
wünscht freshy
Letzte Änderung: 29 Nov 2019 11:01 von freshy.
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Hallo Bele,
wie schön, dass du vorbeischaust. Mach dir keinen Kopf, weil du versäumt hast, meinen RB intensiv zu lesen. Selber schuld :silly: !
Ich hoffe, die Birderfraktion guckt noch in meinen letzten RB-Teil, denn ich bin mir nicht bei allen Bezeichnungen sicher.

Wir haben wieder eine Veranstaltung angeleiert. Keine Ahnung, welchem Projekt die Einnahmen diesmal zugute kommen sollen, das muss der Kirchengemeinderat noch entscheiden. Du kannst schon mal den 19.03.2020 ankreuzen!

Für heute ziehe ich mich zurück, Büsnau ist diesmal nicht spurlos an mir vorübergegangen :( .

Liebe Grüße
freshy
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28 Nov 2019 23:10 #574011
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  • Mabe am 28 Nov 2019 23:10
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Hallo freshy,
uups, das ging ja jetzt irgendwie schnell zu Ende - wie schade!

Auf dein Fazit bin ich aber dennoch gespannt.

Ich finde es ja immer wieder interessant, wie sich so ein Fazit auch im Laufe der Zeit verändert.
Wir hatten sehr hohe Erwartungen an Sambia, insbesondere an den SLNP. Dort hatten wir das Gefühl gar nicht sooo viel gesehen zu haben. Wenn ich mir jetzt die Bilder anschaue, war es doch eigentlich gar nicht so schlecht. Und in ein paar Tagen wird es wahrscheinlich so sein, dass wir unbedingt wieder hin wollen :)

Deine Vogelbenamsung würde ich übrigens so mittragen und für das unbekannte Flugobjekt schlage ich mal common sandpiper (Flussuferläufer) vor.

Gute Besserung

Mabe
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