THEMA: SAMBIA ist nichts für Sissys
02 Dez 2019 12:55 #574314
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  • CuF am 02 Dez 2019 12:55
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Liebe Freshy,
danke für Deinen ehrlichen, nichts beschönigenden Bericht. Dennoch hat das Schöne überwogen, was man an Deiner "Wehmuts"-Aussage spürt.
Viele Grüße
Friederike
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04 Dez 2019 18:17 #574501
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  • Old Women am 04 Dez 2019 18:17
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Andere Reisende werden mit anderen Eindrücken zurückkommen. Mag sein, dass gewiefte Touristen mit den grenzwertigen Situationen cleverer umgegangen wären als wir. Was ich aber nicht auf mir sitzen lasse, ist der mehrfach vorgebrachte Vorwurf hier im Forum, mit unserem Verhalten hätten wir der Korruption Vorschub geleistet. Als Touristen bzw. Gäste eines Landes haben wir nicht die Aufgabe, korrupten Vertretern dieses Landes Moral zu predigen, sie gar umzuerziehen. Es ist die Pflicht eines Staates selbst, dafür zu sorgen, dass Korruption keine Chance hat, und Einwohner wie Gäste davor zu beschützen.

Hallo Freshy,
mit deinem Statement sprichst du mir aus der Seele. Es wird immer Menschen geben, die glauben, es besser zu wissen, aber weißt du was, du hattest dich diesem Problem zu stellen, hattest keine Zeit, dich damit lange auseinander zu setzen, Pro und Kontra gegeneinander abzuwägen. Wir hätten es genauso gemacht, denn zum Märtyrer bin ich nicht geboren, dann bin ich lieber ein wenig "feige" :dry: und wähle den gefahrloseren Weg. (du verstehst, wie ich den Begriff "feige" gemeint habe)
Uns wird es ja im Januar/Februar 2020 nach Chile/Argentinien verschlagen. Durch die sozialen Unruhen, die noch immer nicht komplett abgeebbt sind, wird auch die Carretera Austral durch Straßenblockaden eingeschränkt befahrbar sein, an einsamen Grenzübergängen wie dem Paso Roballos von Chile nach Argentinien soll auch die Korruption sehr stark zugenommen haben. Argentinien ist total pleite, die Inflation extrem hoch, da zockt man dann die Touris ab. Wir werden sehen, ob mögliche Straßenblockaden durch ein bisschen Bakschisch weggeräumt werden können und ob sie uns an der Grenze abzocken. Dass ich fließend spanisch spreche werde ich auf keinen Fall sofort raushängen lassen, obwohl dies einem sonst sofort Tür und Tor bei der einheimischen Bevölkerung öffnet.
Reisen ist immer wieder ein Abenteuer, und wenn ich deine Reiseberichte so Revue passieren lasse, dann kann ich schon sehr gut verstehen, dass ihr ein wenig enttäuscht wart. Mensch, was habt ihr für Sichtungen gehabt, konntet meist aus dem Vollen schöpfen. Da war Sambia durch die Dürre nicht sehr ergiebig.
Vielen Dank noch einmal für deinen sehr ehrlichen Bericht.
Ich wünsche euch für die nächsten Jahre erst einmal weiterhin viel Freude bei euren Reisen, wo auch immer sie euch hin verschlagen werden. Ich hoffe, du berichtest, damit ich dann, wenn ich dein Alter erreicht habe, aus einem großen Fundus schöpfen kann.

Herzliche Grüße
Beate
Reiseberichte:
Patagonien 2020: Zwischen Anden, Pampa und Eis: namibia-forum.ch/for...n-pampa-und-eis.html
Das schönste Ende der Welt-Südafrika März 2017 namibia-forum.ch/for...rika-maerz-2017.html
Südafrika 2018-Ohne Braai gibt es keine Katzen namibia-forum.ch/for...es-keine-katzen.html
Letzte Änderung: 04 Dez 2019 18:19 von Old Women.
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04 Dez 2019 23:07 #574525
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  • fiedlix am 04 Dez 2019 23:07
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Liebe Gertraude,

hab vielen Dank für deinen sehr kurzweiligen Reisebericht, der sehr interessante Einblicke zeigte. Trotz der Widrigkeiten konnte man deinem Fazit entnehmen, dass es doch eine schöne Reise war.
Diese TseTse Fliegen allerdings schrecken mich -zumindest in der Theorie- mehr ab als manch andere Situation.
Noch kann ich es mir gar nicht vorstellen, dass dies euer letzter Afrika Aufenthalt gewesen sein soll, aber ihr habt ja so viel schöne Erinnerungen, da kann man lange davon zehren und wer weiß ...

liebe Grüße
Elke
Menschen, mit denen man lachen und weinen kann, sind die Menschen, die das Leben ausmachen.
Letzte Änderung: 04 Dez 2019 23:10 von fiedlix.
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05 Dez 2019 11:35 #574549
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  • mika1606 am 05 Dez 2019 11:35
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Hallo Freshy,

Frisch zurück von einer beeindruckenden Selbstfahrer Rundreise durch den Oman (es gibt auch interessante Reiseziele ausserhalb des afrikanischen Kontinents B) ) habe ich heute Morgen Deinen RB in einem Rutsch sehr aufmerksam gelesen. Denn auch wir beschäftigen uns "mittelfristig"" mit dem Land als Reiseziel.

Hab ganz herzlichen Dank für Deinen interessanten, kurzweiligen und insbesondere ehrlichen RB, der sehr interessante Einblicke aufzeigt. Trotz der Widrigkeiten konnte man Deinem Fazit entnehmen, dass es doch auch eine schöne Reise war. ;)

Für Eure zukünftigen Reiseplanungen wünsche ich Euch beiden alles Gute & immer eine glückliche Hand bei der Auswahl. Vielleicht lässt Du uns übers Forum daran ein wenig teilhaben.

Schöne Grüsse
Gerhard
Namibia 1998/2002/2005/12-2020 & 05+06/2021
Namibia/Botswana/Vic-Falls 1987/1995/2017
Namibia 1980 (u. a. 2 Monate auf einer Rinderfarm nördl. Okahandja)
Letzte Änderung: 05 Dez 2019 11:39 von mika1606.
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05 Dez 2019 11:35 #574550
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Liebe freshy,

nun hat mich mein schlechtes tanzanisches Internet tatsächlich durch den ganze Bericht geschaukelt - leider bekam ich mich erst jetzt angemeldet, und konnte deshalb beim Lesen den DANKE button nicht drücken. Nimm das hier statt dessen als DICKES DANKE!

Ich habe mich sehr gefreut, dass Eure "schwarzafrikanischen Eindrücke" trotz mancher Tiefschläge positive waren, dass Faszination und Freude an den Menschen durchklangen!
Du hast sehr schöne Photos ausgewählt - hab Dank dafür!

Und zu den schwierigen Teilen dieser Reise: ich finde, ihr könnt stolz auf Euch sein! :) Ihr habt die verschiedenen Situationen sehr gut gemeistert! Dass man hinterher vielleicht nicht immer zufrieden ist mit seinen eigenen Reaktionen, oder ob man (wenn man dann Zeit zum reflektieren hat - die man IN der Situation NICHT hat!!!!) es anders machen würde und sich ggf. ärgert, das bleibt bestehen. Wie im wahren Leben eben ;)

Eure schlechten Erlebnisse mit Korruption und Abzocke: Wir haben den Vorteil, dass wir das alles schon aus vielen anderen Erfahrungen in anderen Ländern kennen. Dafür, dass Ihr zum ersten Mal mit so etwas konfrontiert wart: Hut ab! Ihr braucht Euch nicht verstecken, Ihr habt es gut gelöst (und es gibt meiner Ansicht nach in solchen Situationen nie nur eine "richtige" Lösung!!!!)

Die genannte Grenze haben wir ähnlich unangenehm erlebt (uns zwar auf die Schleuser nicht eingelassen, sondern alles selber gemacht, aber angenehmer war das Drum herum deshalb nicht unbedingt B) Unsere Abocke bestand in schlechtem Wechselkurs, da wir Pula brauchten, und es in Kazungula ja keinen ATM gibt!!!). Wie von Topobär erwähnt: als besonders "schlimm" hätte ich die von Euch geschilderten Vorkommnisse für mich auch nicht eingestuft, aber "Spaß" ist definitiv etwas anderes - und jeder empfindet Dinge unterschiedlich. Und, ja, ich sage es noch einmal: Ihr habt es gut gemeistert, und wenn es für Euch persönlich einfach ein Stück zu hart war, dann ist das so, und nur Ihr könnt entscheiden, was für Euch weiterhin geht, und was nicht!

"Organisierte Kleinkrimminalität": ja, das kann man ruhig so benennen. Damit lebt man in diesen Ländern. MUSS damit leben. Und ich halte es da mit Mzeekenya, Cruiser und anderen: man sollte zwar weiter seine Ideale hochhalten, aber man muss in Ländern, wo dies Alltag ist, mit alle dem einfach auch "jonglieren" und situationsgemäß abwägen.
Und: es gibt gewiss sogar Situationen, die ich an unterschiedlichen Tagen in unterschiedlicher Verfassung unterschiedlich lösen würde!!!! Das ist doch keinesfalls verwerflich, sondern einfach nur normal!

Dass der South Luangwa Euch so im Stich gelassen hat, tut mir sehr leid für Euch - wir haben viele Tiere gesehen, auch Leoparden und Wildhunde, waren aber damals im April, also Ende Regenzeit dort.

Ich lese heraus, dass es einfach eine sehr andere als Eure "üblichen" AfrikaReisen war - weniger Wildtiersichtungen, dafür andere afrikanische Eindrücke: etwas mehr von der Härte und dem Zweispalt dieser Länder - aber eben AUCH viel Positives!!!
Es freut mich dass Du diese anderen Dinge so wahrnehmen kannst, dass Du dennoch sagst: eigentlich reizt dich dieses Land nach wie vor. Es muss ja deshalb nicht zwingend in eine erneute solche Reise münden!
Nun müsst Ihr alles erst mal setzten lassen - und falls dann doch irgendwann mal wieder die Neugierde in Euch kitzelt :side: , dann lade ich Euch ein, eine kleine "betreute Selbstfahrer-Reise" in Tanzania zu machen - wir könnten ja zusammen ein paar kleinere Touren machen, bei denen Eure Autonomie bestehen bleibt, Ihr aber in solchen "grenz-wertigen" Situation nicht ganz auf Euch gestellt wärt, weil wir gemeinsam mit zwei Fahrzeugen unterwegs wären...…?
Ach ja, ich träume schon wieder..... dabei leben wir immer noch im Chaos - seit nunmehr 4 Monaten immer noch nur von unseren 6 Plastik-Campingtellern und -bechern (um nur ein kleines Beispiel zu nennen), da unsere Sachen immer noch nicht ins Land kommen.... Manchmal ist die Geduld überstrapaziert, und dann muss man sich wieder die schönen Seiten dieser Länder hochhalten, und eben auch ein bisschen träumen..... ;) B)

Ich grüße Euch ganz herzlich, alle Beide! Immer wieder schaue ich die Bilder an, die wir gemeinsam mit Euch in Waldenbuch gemacht haben, wie wir alle aus dem Bilderrahmen springen! :laugh: Schön war das - und schön, nun beim Lesen Deiner Berichten "echte" Menschen dabei vor Augen zu haben!!!

Herzlich,
Antje & Co.
Letzte Änderung: 05 Dez 2019 11:43 von Rehema.
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05 Dez 2019 12:51 #574553
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Hallo freshy, ich bedanke mich auch für deinen Bericht.
Herzlichen Dank und Grüße, Werner

@ das Nachgeben gegenüber Angeboten, die man kaum Ausschlagen kann, hat mE viele Spielarten. Was freshy geschildert hat, regt leicht auf, weil eine Amtsperson ihr Macht- und Handlungsmonopol zur persönlichen Bereicherung missbraucht hat…und weil es in Afrika passiert ist, regt es manche noch mehr auf, weil eh schon wissen….TIA eben. Es gibt nichts Schöneres als bestätigte Vorurteile, auch wenn sie im Einzelfall sowieso begründet waren. Was freshy erlebt hat fällt mE erstens nicht nur unter „Korruption“ sondern auch unter Erpressung, Nötigung, die (straf)rechtlichen Aspekte sind aber etwas für Juristen. Zweitens sollte man, neben aller Empörung über den Vorfall, auch Revue passieren lassen, wie alltäglich das Alles daheim in unserem Alltag ist, wie wir dabei mitmachen, gezwungenermaßen aber auch mit Begeisterung. Korruption, im Sinne von Vorteilsnahme/gewährung gegen Entschädigung, hat viele Spielarten, die nicht alle so krude und offensichtlich wie der Anlassfall sind.
Das „Erkaufen“ von Vorteilen gegenüber anderen ist in unserer Gesellschaft auch weitverbreitet und wir/manche machen oft dabei mit, manchmal gezwungenermaßen, manchmal aber auch mit Begeisterung (bei Erfolg). Denn nicht mit zu machen, würde Verzicht auf Objekte unserer Begierde bedeuten. Der Bogen dabei ist weit gespannt:
Von der „Kulanz“ bei der Bauverhandlung des Eigenheims, dem Vergabe- und Beschaffungswesen im öffentlichen Bereich und privater Wirtschaft
…. bis zur Anstellung im öffentlichen Dienst oder Erlangung einer kommunalen Wohnung (wofür Parteimitgliedschaften bei gleich MEHREREN staatstragenden Parteien nützlich sein sollen ;) :whistle: )
…das „networking“ in Politik, Behörden und im Beruf durch Bevorzugung der zugehörigen Personen, die gleichzeitig eine Benachteiligung gleich oder sogar mehr berechtigter Personen bedeutet
...bis Privathonorare für sofortige Termine für medizinische Untersuchungen, OPs
... oder aber auch bis zum Bezahlen von Phantasiepreisen an Monopolisten für Konzert-, Theater,- Matchkarten
...bis auch durch nichts zu rechtfertigende Unterkunftspreise am Platz unserer Begierde.

Nicht immer fließt Cash dabei, sondern es wird mit Gegenleistung bezahlt, eine Hand wäscht (schmiert) die andere….usw., usw. Das alles machen Manche (Viele?) täglich mit, ohne sich aufzuregen, weil eben „part of the game“.
Man muss dabei nicht mitmachen und kann sich dem entziehen, es bedeutet aber immer den Verzicht auf das, was man wollte oder angestrebt hat, weil man „Monopolisten“ im weitesten Sinn ausgeliefert ist. Wenn man aber selber ein Macht- oder Marktmonopol in einem bestimmten Bereich hat, kann man dies aber auch dafür einsetzen, sauber zu bleiben. Wenn jemand (m)eine Fachmeinung kaufen will, kann ich ihm sagen, dass ich ihm als Kunde sperren lasse, wenn er sowas noch ein Mal versucht; man muss sich das aber auch leisten können. Wenn man andererseits in einem östlichen Staat einen weit über Marktniveau liegenden Provisionswunsch zurückweist und gesagt bekommt, dass die Straßen am Balkan sehr gefährlich sind, wird es schwer, sich der Forderung zu entziehen. …..und kann man unendlich fortsetzen, im Vergleich zu unserem Alltag ist das „Vergehen“ der freshys ein Lercherlschas. Daheim spielen wir mit aber bei afrikanischen Polizisten sind wir päpstlicher als der Papst.
Bei der Einordnung solcher Ereignisse macht anscheinend eines DEN großen Unterschied. Wenn man dazu gezwungen wird, ärgert man sich, wenn man es freiwillig macht freut man sich, dass man gekriegt hat, was man wollte. Aber „astrein“ war beides nicht.

PS 2: Eine Möglichkeit, unter der Erwartung gebliebene oder unschöne Reiseerlebnisse die Reise nicht vermiesen zu lassen, ist diese als Wissens- und Erfahrungszuwachs zu verbuchen. Beim nächsten Mal weiß man es dann besser und/oder ist besser vorbereitet. Das sollten manche besonders Erfahrene bei der Zensurerteilung an weniger Erfahrene vielleicht bedenken. Sie können aber auch als Augenöffner wirken und den durch Idealisierung verschleierten Blick wieder klar machen, man sieht dann, was wirklich ist und nicht was man sehen wollte.
Letzte Änderung: 05 Dez 2019 13:34 von loser.
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