13. Oktober
Frisch ausgeschlafen erwachen wir um 05.00 Uhr. Im Unterschied zum weiter östlich gelegenen South Luangwa NP wird es hier etwa 15 Minuten später hell. Einige Vögel pfeifen bereits während wir die Zelte zusammenpacken. Mit dem Reissverschluss sehen die Zelte auch im gefalteten Zustand immer ordentlich aus. Ob die gewusst haben wie unsorgfältig wir die Dachzelte bis jetzt gefaltet hatten. Zum Zmorgä (Frühstück) gibt es vorerst Tee und Kaffee sowie einen Apfel
. Müesli, Kaffee, Brot, Käse, Ankä (Butter) und die obligaten Eier folgen dann in McBride. Nun ist mein Ehrgeiz erwacht: es darf kein einziges Ei mehr zerbrechen!
Wir fahren los und die Strasse wird, kaum zu glauben, noch schlechter. Wir umfahren umgestürzte Bäume, haben riesige Potholes vor uns. Es ist schon richtig einen 4x4 benötigt man nicht, aber den 2x2 der über genügend Bodenfreiheit verfügt möchte ich sehen. Die gesamte Strecke führt durch Wald. Gut die Hälfte der Fläche ist abgebrannt, teilweise raucht der Boden noch. Es ist offenbar in Zambia Mode, auch in den NP die Flächen abzubrennen. Wenn es alle paar Jahre mal geschieht ist dies sicher vertretbar, auch wenn es eigentlich spontan geschehen sollte. In der Frequenz wie es hier praktiziert wird tötet es aber alles Leben ab. Wir sehen keine Säugetiere, hören keine Vögel. Die einzigen Tiere die neben uns überleben sind die TseTse Fliegen, und die gibt es in rauen Mengen!! Kaum ist man ausgestiegen ist man von den Biestern umringt. Auf den ersten Blick sehen sie wie unsere gemütlichen Brämen (Bremsen?) aus. Aber nur auf den ersten Blick. Wir versuchen ihnen mit der Vernichtetaktik Herr zu werden. Leider sind sie erstens viel schneller als Brämen und zweitens EXTREM stabil. Es braucht ca. zehn Schläge bis so ein Tierchen tot oder zumindest bewegungslos ist. So wird man NIE zum Massenmörder. Später kommen wir dann auf eine bessere Taktik, aber soweit sind wir noch nicht. Wir werden auch gebissen, DURCH DIE KLEIDER. Trotzdem kommt keine Panik auf, wir sind nicht verbissen, bis jetzt sind es nur einige wenige rote Flecke, zudem versurrt der Schmerz nach kurzer Weile wieder.
Nach einer Stunde wackelt mein Frontschutzbügel bedenklich. Ich steige aus und begutachte die Situation, assistiert von hunderten von T-Fliegen. Unten rechts ist eine bereits geschweisste Stelle abgebrochen. Momentan lässt sich nichts machen, ausser zu beten dass der Grill nicht ganz abfällt – noch nicht jetzt wo noch so viele Lebensmittel im Auto vorhanden sind.
Nach 1 ¾ Stunden erreichen wir nachdem wir zuerst schöne Felsformationen durchfahren endlich offeneres Gelände und sichten einige Buschböcke sowie Impalas. Nach einer weiteren Viertelstunde über eine Strasse die einem Hippo Highway gleicht erreichen wir gegen 09.00 McBride. Zuerst wird uns von einem Mitarbeiter eine an der prallen Sonne liegende Stelle angeboten. Nochmals nachfragen hilft, und wir dürfen einen Platz belegen, welcher Sonnenschutz hat. Nun sind wir also in McBride. Von der Campsite aus sieht man den Kafue River zwar nicht, aber mir gefällt dieser Ort sehr gut. Es ist alles da was es braucht (Abwasch, WC, Dusche inkl. Warmwasser) und so gemacht, dass es gut in den Busch passt. Andere Campsites sind sicher luxuriöser ausgestattet. Gerade deshalb ist aber McBride so reizvoll.
Wir machen nun Frühstück – keine weiteres Ei in die Brüche gegangen! Es gibt alles was das Herz begehrt: Müesli, Brot, Ankä (Butter), Käse, Confi, Honig, Weetabix .... der Einkauf war nicht umsonst! Nach dem Frühstück wird der Frontschutzbügel zum Thema ....