THEMA: Lustige Anekdoten in Afrika
18 Mai 2022 15:45 #643690
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  • Clamat am 18 Mai 2022 15:45
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Hi,
Wenn ich jetzt gerade den Bericht von Peter (Luigi15) zur Vingerklip-Lodge lese, fällt mir folgende Anekdote ein:
Natürlich muss man bei einem Aufenthalt dort ein Dinner im Eagels Nest genießen. Es war wunderschön. Zuerst ein Sundowner, dann das leckere Essen und zum Abschluss einen Amarula mit einem fantastischen Sternenhimmel. Am Tisch neben uns sitzt ein Paar aus Rottweil und starrt genauso fasziniert wie wir nach oben.
Sie: Guck!!!! Hesch die Sternschnupp gsehne?
Er: Jo
Sie: Hesch dir ebbis gwunsche (etwas gewünscht)?
Er: Jo, ä Lottogwinn
Sie: (aus tiefstem Herzen) Du Depp Du!!!!! es derf ma nit verode (verraten) , dann geht's nie in Erfüllung
Seither ist es bei uns ein running gag, wenn einer eine Sternschnuppe sieht, sagt der andere "Du Depp du!!!!" und wir sind ganz kurz in Gedanken in Vingerklip
LG
Claudia
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19 Mai 2022 13:48 #643746
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Clamat schrieb:
Sie: Hesch dir ebbis gwunsche (etwas gewünscht)?

Bist Du aus der Pfalz oder Baden?
Hier heißt das "ebbes".
Kein Wunder, dass Du der Meinung warst, das übersetzen zu müssen. ;-)

Gruß
Wolfgang
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19 Mai 2022 15:14 #643750
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  • Clamat am 18 Mai 2022 15:45
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Hi Wolfgang,
Ich komme aus der "Keimzelle der Badischen Revolution" :laugh:
LG
Claudia
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01 Jun 2022 23:18 #644497
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Guten Abend,

ich krame diesen Thread noch mal nach vorne, weil mir vorhin plötzlich noch eine kuriose Begebenheit einfiel. Sie trug sich damals in der Küstenstadt Tanga in Tanzania zu. Ich war mit einer Reisepartnerin unterwegs und wir erreichten die Stadt am Nachmittag und fanden eine Unterkunft. Dort stellten wir die Fahrräder ins Zimmer und gingen zu Fuß in die Stadt. Ein einheimischer Radfahrer kam uns entgegen und grüßte. Meine Reisepartnerin antwortete, der Afrikaner machte 'ne Vollbremsung und stürzte dabei beinahe noch.

Jetzt kommt der ungewöhnliche Teil ...
Der Afrikaner grüßte auf Polnisch und meine Reisepartnerin hatte mal eine Saison als Erntehelferin gearbeitet unter lauter polnischen Arbeitskräften und dabei ein paar Brocken Polnisch gelernt. So konnte sie auf Polnisch antworten.

Wir kamen mit dem jungen Mann ins Gespräch und er erzählte uns, er habe in Polen studiert und könne eigentlich besser Polnisch als Swahili. Er vermisse Polen und immer, wenn er ihm unbekannte Weiße träfe, würde er auf Polnisch grüßen und hoffen, es wäre mal ein Pole dabei. Er freute sich aber schon sehr, dass er eine polnische Antwort bekam. Es sei das erste Mal gewesen.
Wir unterhielten uns mit ihm und er lud uns ein, ihn am nächsten Tag zu besuchen. Er zeichnete eine kleine Wegskizze auf ein Blatt Papier und wir besuchten ihn am nächsten Tag.
Er wartete bei einem Freund gegenüber und als wir vor dem Haus standen und rätselten, ob es das richtige sei, kam er zu uns und meinte, er habe nicht damit gerechnet, dass wir tatsächlich kommen. Er hätte schon öfter Leute eingeladen, die einen Besuch versprachen, aber nie sei jemand gekommen.
Er lud uns zu einfachem Essen mit Tee, Toast und Marmelade ein und zeigte und anschließend noch seine Bienenvölker. Das Wissen darüber hatte er sich angelesen. Da er sehr nett und bescheiden und irgendwie sehr sympathisch war, luden wir ihn für den Abend zum Essen ein. Unweit unserer Unterkunft, wo wir uns ungefähr erstmals trafen, befand sich eine Pizzeria und fragten ihn, ob er am Abend mitkommen wolle. Jetzt waren wir umgekehrt gespannt, ob auch er auftauchen würde, aber er kam ebenfalls. Wir hatten allerdings beide das Gefühl, dass es ihm irgendwie unangenehm war, nun von uns eingeladen zu werden, aber gefreut hat er sich natürlich trotzdem.

Er fragte uns, wohin wir weiterreisen wollten und meinte dann, er warte am nächsten Morgen vor unserer Unterkunft, um uns den richtigen Weg aus der Stadt zu zeigen (was auch sehr hilfreich war). Er begleitete uns dann noch so 20 km mit dem Rad und meinte dann, er müsse jetzt zurück. Er sei noch nie so weit mit dem Fahrrad gefahren und würde jetzt auf ein Auto warten, welches ihn wieder mit nach Tanga mitnehmen. Den Rückweg würde er mit dem Rad nicht mehr schaffen. Dass wir jetzt noch 60-80 km weiterradeln würden, war für ihn unvorstellbar.

Gruß
Wolfgang
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02 Jun 2022 10:51 #644514
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Danke für's nach vorne kramen Wolfgang.

Den habe ich verpasst, aber konnte mich gar nicht davon losreißen. Alle 12 Seiten durchgelesen und nur geschmunzelt. Tolles Thema und irgendwann hast du mal geschrieben, ob es nur ernst auf den meisten Reisen zuginge, weil so wenig zusammen kommt. Mitnichten, kleine Anekdoten hat man doch irgendwie immer.

Nein, das ist kein Hund.
Wir übernachten auf der Northgate Campsite und haben von diversen Reisebekanntschaften in den letzten Wochen gehört, dass es vermehrt zu Baboon Übergriffen gekommen ist (Spalt am Fenster auf und zack war die Scheibe gebrochen, weil ein Affe sie versuchte aufzuzerren) und das es viele Hyänen hat, die völlig die Scheu verloren haben, weil sie angefüttert wurden.

Beim Check-In fragen wir, ob wir die Campsite tauschen können, da wir dann zwei Tage dieselbe haben. Sie prüft das Ganze und wir fangen etwas SmallTalk an, während wir warten. Sie ist, sagen wir mal stämmig, hat ein rundes Gesicht, lachende Augen und spricht überraschend gutes Englisch und lässt auch die oft typische Mürrigkeit vermissen.

Wir fragen sie irgendwann direkt nach den Hyänenproblemen.

Sie: Ja die sind ein Problem... Camper haben sie angefüttert.

Wir: Kann das gefährlich werden.

Sie: Nein, einfach ignorieren, dann gehen sie wieder.

Wir: Aber wurde nicht letzte Woche jemand gebissen?

Sie: Tatsächlich, ein Südafrikaner. Er hat versucht eine Hyäne aus der Hand zu füttern, da hat sie ihm in den Unterarm gebissen.

Wir schauen ungläubig ob der Dummheit mancher Menschen und auch sie schüttelt nur den Kopf.

Es geht etwas hin und her und dann sagt sie uns, dass wir die Campsite tauschen können heute Abend und verabschiedet uns mit den Worten: "Und passt auf die Hunde auf abends."

Wir: Kommen auch Wildhunde ins Camp?

Sie: Nein, die Hyänen.

Ich: Klar machen wir, aber Hyänen sind Katzen... und drehen uns um, um zu gehen.

Sie: Das kann nicht sein. Hyänen sind Hunde, da irrst du dich.

Nun habe ich ja 2018 mit Fußbruch ca. 150 Stunden Safari-Live gesehen und da gab es gerade junge Hyänen in Kenia und die wohl Hyänen vernarrteste Guide überhaupt.

Ich: Nein ganz bestimmt nicht, Hyänen zählen zu Unterordnung der katzenartigen Raubtiere.

Mara verdreht mittlerweile die Augen... :side:

Sie: Ich lebe hier, aber das habe ich noch nie gehört.

Ich: Ich würd's ja googeln. ;)

>> hier sei erwähnt, dass wir in einer sehr heiteren Stimmung waren und das ganze Gespräch ein sehr freundschaftlicher und lustiger Schlagabtausch war <<

Sie: Aber ICH kann es googeln. Ihr wartet solange hier.

Sie holt ihr Handy raus, und sucht ein paar Minuten im Netz, schaut uns an: "Das gibt es doch nicht!!!" :woohoo: :laugh:

Wir lachen herzlich, sie kann kaum glauben, dass da einer aus Europa kommt und ihr was erzählen kann über den Busch, was sie nicht weiß und fängt an zu tippen: "Das muss ich meinen Freundinnen erzählen."


Gruß,
Robin
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02 Jun 2022 13:18 #644520
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Hoi zämä

Wir waren 2011 auf der Wanderung vom Ngorongoro zum Lake Natron und haben natürlich in kleinen Igluzelten übernachtet.
Die Tragesel fürs Gepäck waren natürlich nicht wir sondern vierbeinige Gesellen.
So kamen wir gegen Abend beim Akaziencamp hinter Naiobi (TZ) an.
In der Nacht hab ich etwas unruhig geschlafen und war schon um vier hellwach...
Ich lag so da und lauschte dem ewigen Stampfen des einen Esels bis dieses plötzlich verstummte...
Darauf legte sich ein Tier 'neben' mein Zelt..
Und zwar so nah, dass es den Zeltstoff runterdrückte und teilweise auf meiner Schulter zu liegen kahm!
Ich dachte 'Du dämlicher Esel' und versetzte ihm einen Schlag mit dem Ellenbogen in die Rippen (vermute
ich mal), das Vieh rutschte etwas rüber und gut wars...
Beim Frühstück erzählte ich die Geschichte von dem anhänglichen Esel und sah am Schluss in erstaunte Gesichter...
Als Uschi mich darauf hinwies dass sämtliche Esel in einem aus Dornenbüschen zusammengeschusterten Kral standen...
...inklusive unseres Stampfers...war es dann ich, der ein erstauntes Gesicht machte!
Wahrscheinlich werd ich nie erfahren welches Vieh da kuscheln wollte und dafür einen Ellenbogen in die Rippen bekam...
Spuren konnten auf dem harten Boden leider keine gefunden werden, so vermuteten wir und die Massai dass es eine Hyäne gewesen sein müsste, denn das würde das nervöse Stampfen des einen Esels erklären...
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