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THEMA: 1. Roadtrip - 66 Tage durch Südafrika & Namibia
01 Mär 2018 20:06 #512495
  • Raller
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  • Raller am 01 Mär 2018 20:06
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Einen schönen Guten Tag in die Runde,

vor gut einem Jahr habe ich mir hier einige, teils sehr hilfreiche, Anregungen für unsere Reise nach Südafrika & Namibia geholt.

Die hat stattgefunden für eine Dauer von fast 10 Wochen im Februar – April 2017...liegt also ein Jahr zurück. Der Alltag hat uns wieder, wobei die nächste größere Reise in Planung ist. Und so eine kleine Grippe lädt dazu ein, endlich mal aufzuschreiben, was wir auf unserer Reise durch Südafrika & Namibia für Erfahrungen gemacht haben – von denen wir vermuten, dass der ein oder andere davon profitieren kann.

Also WIR – das sind Kristin (41) und Ralf (49) aus Schleswig-Holstein. Im „echten“ Leben verdienen wir unser Geld als Polizeibeamte und haben uns drei Sabbatmonate zusammengespart, was seit kurzem bei unserem Arbeitgeber (wieder) möglich ist.





Als Reisemonate haben wir uns die Monate Februar, März & April ausgesucht – aus zwei Gründen: Wir tun damit unseren Kollegen auf den Dienststellen nicht „weh“, weil das nun mal nicht die Haupturlaubszeit ist und wir sind gerne in der Nebensaison des jeweiligen Reiselandes unterwegs.


Reiseablauf im Überblick:

Ab Frankfurt sind wir mit Air Namibia mit Zwischenstopp in Windhuk nach Kapstadt geflogen. Wir waren gut drei Wochen mit einem Mietwagen in Südafrika unterwegs, haben diesen dann in Durban wieder abgegeben und sind von Durban über Gaborone nach Windhuk geflogen. In Windhuk haben wir einen 4x4 Jeep mit Dachzelt in Empfang genommen mit dem wir 40 Tage durch Namibia & Südafrika gefahren sind. Die letzte Woche haben wir dann mit einem normalen Mietwagen zugebracht, bevor wir von Windhuk zurück nach Frankfurt geflogen sind.


Im Detail:


Flug
Wir sind mit Air Namibia geflogen – für knapp 700,-€ pro Nase – fanden wir schwer in Ordnung. Was uns überraschte war, wie klein dieses Fluglinie ist – Air Namibia hat nur 10 Flugzeuge, davon auch nur drei für diese Langstreckenflüge. Niedlich – aber wir fühlten uns sehr gut aufgehoben. Auf dem Hinflug hatten wir eine Zwischenlandung in Windhuk – alle raus aus dem Flieger und rein zu den namibischen Behörden. Einen Zettel ausfüllen mit allen möglichen Daten und mitteilen, dass wir weiter nach Kapstadt wollen. Kurze Passkontrolle und wieder rein in den Flieger. Sag noch einer, dass es in Deutschland bürokratisch zugeht.

:) :) Südafrika :P

Cape Town
Ankunft vormittags am 2. Februar 2017 um 11.00 h, Gepäck geholt und ab zu den Taxen und ab ging es in die Stadt. Wir hatten über Airbnb ein Zimmer in einer schönen Villa im Stadtteil Walmer Estate, nördlich des Table Mountain Parks gebucht.
Unsere Gastgeber empfingen uns sehr herzlich und machten auch gleich einen CapeTown-Grundkurs mit uns. Wir bekamen eine Buskarte zum Wiederaufladen und erste Tipps für Unternehmungen. Unsere, sehr tolle, Unterkunft befand sich ca. 3 km außerhalb des Zentrum und war mit dem Bus wunderbar zu erreichen.

Vom großen Balkon hatten wir einen sagenhaft schönen Blick auf Woodstock und den Hafen von Cape Town.


Unterkunft:
In Südafrika ausschließlich über Airbnb. Das war TOP – würden wir immer wieder so machen. Wir hatten so schnell Kontakt zu Einheimischen, hatten für echt wenig Geld absolut tolle Unterkünfte – jederzeit wieder !!

So düsten wir denn auch am Nachmittag los in die City – ins Getümmel. Auf Taschendiebe waren wir – schon von Berufs wegen – gut vorbereitet, da sollte nix anbrennen. Geldgürtel, Fake-Portemonee für den Überfall, etwas Bargeld lose in der Tasche – alles gut.
Aber ich steckte meine neue Gleitsichtbrille gedankenverloren in den ansonsten leeren Rucksack, um meine Sonnenbrille aufzusetzen. Es dauerte keine 500 m und die Brille war weg. Ja – ärgern – Mund abwischen und zu Clixx, dem Rossmann von Cape Town und für ein paar Euro eine Lesebrille gekauft – ohne geht jenseits Arial 14 gar nichts mehr.

Am nächsten Tag erstanden wir für die Stadtrundfahrt Hop on – Hop Off Tickets und ließen uns durch die Stadt schaukeln. Wir finden immer eine tolle Möglichkeit einen ersten Eindruck von einer neuen Stadt zu bekommen. Der Bus machte dann auch die große Runde um den Table Mountain Park über Hout Bay und Camps Bay – sehr schön.

Der Table Mountain war unser nächstes Tagesziel und das Wetter ließ uns die Wanderschuhe rausholen und Sonnencreme auftragen. Mit dem Bus ging es zur Talstation der Seilbahn. Da wanderten wir an einer endlosen Schlange vorbei.....wir denken, dass eine Wartezeit von zwei Stunden wohl realistisch war. Wir hatten uns gerüstet und hätten auch den Watzmann entern können und kraxelten den Tafelberg hinauf. Wunderschöne Ausblicke auf Cape Town und Umland belohnten uns für die Mühe.

Als wir dann auch noch heruntergeklettert waren merkten wir auch in unseren Beinen, dass wir eher Flachlandtiroler sind – insbesondere Kristin hatte am Folgetag „Körper“.

Den Tag 4 verbrachten wir dann etwas ruhiger und ließen uns in der Stadt treiben – einfach herrlich – hier kommen wir mal wieder ! Am Nachmittag sind wir dann in den Botanischen Garten Kirstenbosch gegangen – herrlich schön. Dort war dann Abends ein Konzert...Tickets waren leider ausverkauft, aber wir machten es wieder viele Einheimische und setzten uns einfach auf den Rasen und hörten zu. So hörten wir zum ersten Mal Jeremy Loops, der uns seitdem fast täglich begleitet und im April 2018 sogar in Hamburg auftritt – Jeremy, wir kommen !

Lehrstunde in Sachen Kriminalität
Einen Abend wollten wir noch einen Rotwein auf dem schönen Balkon trinken....hatten aber noch keine Flasche gekauft. Wir waren gg. 21.00 h schon im Bus auf dem Rückweg zu unserer Herberge, als ich im Bus einen schwarzer Südafrikaner fragte, ob es jetzt in der Nähe noch die Möglichkeit gäbe, eine Flasche Wein zu kaufen. Er sagte, dass der Supermarkt auf der anderen Straßenseite noch geöffnet habe und auch Rotwein verkaufe – aber selbst er würde aus Angst vor Überfällen nicht mehr über die Brücke dorthin hingehen wollen und empfahl uns, dies auch nicht zu tun. Okay – wer solche Hinweise nicht annimmt ist selbst Schuld – wir stellten uns auf Selter ein – aber, so ein Glück, unsere Gastgeber waren zuhause und hatten noch eine Flasche :-)

Unsere Vermieter hatten uns mittlerweile mit UBER vertraut gemacht – dem privaten Taxidienst. Was für eine schöne Erfindung. Reiseziel eingeben......innerhalb von Sekunden wird der Markt gecheckt und Privatpersonen können ein Angebot abgeben – dies erscheint auf unserem Smartphone – wir tippen auf GO und keine 2 Minuten später steht ein junger Mann vor uns und holt uns ab.
So sind wir noch unabhängiger vom ÖPNV in Cape Town unterwegs und genießen die Stadt.

Trotzdem holen wir am Tag 5 unseren Mietwagen, einen Ford Ikon – sieht aus wie ein Ford Mondeo Stufenheck, nur hässlicher. Nun ja, da hat irgendein Designer sein Trauma verarbeitet, aber so werden wir im Straßenverkehr jedenfalls wahrgenommen. Denn die ersten Runden Linksverkehr in Cape Town sind schon etwas gewöhnungsbedürftig. Überlandverkehr auf der linken Seite geht ganz einfach und daran hat man sich schnell gewöhnt...aber der Stadtverkehr erfordert doch echte Aufmerksamkeit und Konzentration. Regelmäßig geht der Scheibenwischer an, wenn ich denn blinken möchte, womit wir uns auch sofort als Touristen outen.

Golf I - Erinnerung an frühere Zeiten werden wach

Der alte Golf fuhr in recht großer Anzahl und gut erhalten in Südafrika herum....mittlerweile weiß ich auch warum: Der Golf I wurde bis 2009 in Südafrika produziert. VW hatte versucht die Nachfolgemodelle auf den Markt zu bringen, aber die Afrikaner wollten die alte Form. So blieb es zwar bis 2009 bei der alten Form - die Technik wurde dann aber doch angepasst.



Mit dem Auto geht es zum Fuße des Lion´s Head, des 669 m hohen Berges unmittelbar neben dem Table Mountain. Der Muskelkater von unserer Table Mountain Wanderung ist verklungen, so dass wir den Aufstieg wagen. Wieder mit Rucksack samt Inhalt für 2 Tage und Wanderschuhen geht es los. Auf dem Weg nach oben bemerken wir, dass hier nur wenige Touristen unterwegs sind, dafür viele Einheimische. Diese Einheimischen wandern nicht , sondern sie laufen. Turnschuhe, kurze Hose & T-Shirt, eine Wasserflasche in der einen Hand und bei Frauen das CS-Gas in der anderen Hand. Ich komme mir mit meinem Wanderoutfit schon etwas deplaziert vor, aber so ganz alleine sind wir damit dann doch nicht. Je näher wir an den Gipfel kommen, um so interessanter wird die Kletterei, bis wir uns an Ketten richtig hoch hangeln müssen. So entwickle ich einen gewissen sportlichen Ehrgeiz und versuche den Sportlern ansatzweise zu folgen. Ich habe zwar nicht den Hauch einer Chance aber es klappt ganz gut und bringt Spaß – bis zu dem Moment, als mich die ca. 65-jährige Dame in ihren völlig ausgelatschten Turnschuhen mit der Eleganz einer Bergziege überholte und neue Maßstäbe setzte. Oben angekommen durfte ich erfahren, dass die Dame seit ewigen Zeiten in Cape Town wohnt und mehrmals die Woche hier hoch läuft. Respekt.
Der Ausblick vom Lion´s Head ist der Hammer.



Simon´s Town / Cape Peninsula

Nach 6 Tagen in Cape Town verlassen wir diese schöne Stadt und fahren auf die Cape Peninsula, wo wir bei Simon´s Town die nächste Airbnb Unterkunft gebucht haben. Auch hier ein schnuckeliges Zimmer mit Terrasse und Blick aufs Wasser der False Bay. In Simon´S Town gibt es die berühmte Pinguin-Kolonie am Boulders Beach, die in jedem Reiseführer Erwähnung findet. Auch wir haben uns das Treiben der Pinguine angesehen – putzige Tiere die dort fast zwischen den Menschen leben und sich des Daseins freuen.

Aaaaber – den Strand hat man nicht für sich alleine – viele andere Menschen haben den Reiseführer auch gelesen, den Eintritt bezahlt und bevölkern den relativ kleinen Strandabschnitt. Erst als wir eine kleine ruhige Ecke fanden und die Pinguine auf Armlänge an Kristin herangewatschelt kamen finden wir es trotzdem schön.

Am nächsten Tag ging es von Simon´s Town an die Südspitze der Cape Peninsula. Wir starteten richtig früh am Morgen um 6 Uhr und waren so auch schon gg. 7 Uhr am Cape Point Lighthouse. Der riesige Parkplatz war fast leer und wir genossen die Ruhe und den Ausblick. Vom Lighthouse aus geht ein schöner Wanderweg an der Felsenküste entlang bis man Sicht auf das Cape of Good Hope hat.





Hier waren wir die ersten zwei Stunden alleine unterwegs, als dann ab 10 Uhr die ersten anderen Touristen dazukamen. Wir trollten uns wieder und trauten unseren Augen nicht als wir den Parkplatz jetzt sahen – rappelvoll die Butze...PKW und Reisebusse ….und Unmengen an Menschen. Bloß weg hier und wir waren jetzt so dankbar, dass wir uns in aller Frühe aus dem Bett geschält haben. Wir fuhren noch runter zum Cape of Good Hope und sahen Unmengen an Menschen vor dem großen Schild „Cape of Good Hope“ , die alle versuchten ein schönes Foto zu machen. Wir haben es nicht mehr probiert.

Unmöglich ein Foto zu bekommen, auf dem nicht unzählige andere Touristen sind...hier hätten wir früh morgens anhalten müssen. Egal – wir hatten es sehr schön auf unserem Felsenwanderweg :-).

Bei der Rückkehr in unsere Unterkunft haben wir irgendwie das System der Alarmanlage nicht ganz durchschaut – es dauerte bis wir sie ausgeschaltet hatten. Dies war wohl auch einem Mitarbeiter der Sicherheitsfirma aufgefallen und 10 Minuten nach unserem Eintreffen stand mir dieser freundliche Mann mit seiner Hand an der Waffe im Garten des Hauses gegenüber.



Da rutschte mir einen Moment das Herz doch in die Hose – hab ich ne Ahnung, wie die hier drauf sind ? Aber kein Problem – wir konnten die Sachlage recht zügig klären und er fuhr weiter seine Streife.

Somerset West

Wir waren jetzt schon eine gute Woche in Südafrika und total begeistert von Land & Leuten.
Die Reise ging weiter die False Bay

entlang bis nach Somerset West, wo wir uns auch für zwei Tage einmieteten.

Von Somerset West ging es auf eine schöne Tagestour die Küste entlang über Gordon´s Bay, Betty´s Bay, Kleinmond durchs Landesinnere zurück. Ein schöner Road Trip die Küste entlang

und Höhe Betty´s Bay nochmal eine Pinguin Kolonie, die zwar etwas größer als in Simon´s Town erschien, aber ebenso touristisch vermarktet wurde. In Kleinmond haben wir dann für ein leckeres Picknick eingekauft und uns irgendwo im Landesinneren ein schattigen Platz für eine Pause gesucht. Abends in unserer Unterkunft in Somerset West stelle ich fest, dass mein Kreditkartenetui mit zwei Kreditkarten unauffindbar ist. Damit hatte ich in Kleinmond bezahlt. Wir stellten den Ford auf den Kopf – unser Tagesgepäck – die Karten blieben verschwunden. Ich hatte insgesamt 4 Kreditkarten dabei und Kristin zwei....wir kamen also klar. Aber diese beiden Karten ließ ich dann sofort sperren.
Im Nachhinein sind wir uns ziemlich sicher, wie es zum Verlust gekommen ist: nach dem Einkaufen verfolgten uns ein paar Einheimische, die uns beim Einladen in den PKW behilflich sein wollten. Kristin konnte die abhalten, ich räumte die Sachen ins Auto und legte mein Kreditkartenetui in die Einkaufstüte dazu – Kofferraum zu und Abfahrt. Die sind auch nicht am Kofferraum gewesen. Beim Picknick kam alles auf die Picknickdecke und die Einkaufstüte wurde unsere Mülltüte, die wir abends ordnungsgemäß beim SPAR-Markt um die Ecke entsorgten; vermutlich zusammen mit den beiden Kreditkarten......

Soviel dazu – aber wie schon geschrieben – es waren noch Kreditkarten da – auch welche, mit denen wir ohne Gebühr Geld abheben und ohne Auslandsprovision bezahlen konnten. Alles ist gut.

Abends fuhren wir zum Weingut Middlevlei in Stellenbosch – dort fand ein Wein-Event statt mit Essen und Weingutsbesichtigung. Hörte sich interessant und nicht überkandidelt an und das war es auch – ein ganz toller Abend auf einem südafrikanischen Weingut mit, ich vermute, zu 90 % südafrikanischen Gästen. Seitdem gibt es zuhause zu Jeremy Loops aus der Musikbox einen leckeren Pinotage aus Südafrika.

Wir erkundeten weiter die Weinregion um Franschhoek, Stellenbosch und Paarl. Das sich in dieser Region der Geldadel etwa niedergelassen hat war besonders deutlich in Franschhoek zu bemerken. Boutiquen und hochpreisige Restaurants sowie Immobilienpreise, die teils durch die Decke gingen. Entsprechend teuer waren auch Airbnb-Unterkünfte, so dass wir uns anderweitig umsahen.
In Stellenbosch bekamen wir als Ersatz für den Ford Ikon einen Kia. Die Klimaanlage beim Ford war defekt und Europcar sorgte zügig für einen Fahrzeugtausch. Uns freute es – der Kia war um Längen schöner und angenehmer zu fahren.

Wir fanden schließlich eine Unterkunft in Tulbagh – ein ganzes Stück nördlich von Paarl – und damit auch die einzige Unterkunft in Südafrika, die uns nicht so besonders gut gefallen hat. Tulbagh auch als Ortschaft weit hinter dem Flair von Stellenbosch oder Franschhoek aber die Fahrt dorthin war einfach schön – durch die Weinberge.

Gansbaai
Dennoch zog es uns wieder an die Küste und wir fuhren über Hermanus die Küste entlang nach Gansbaai. Dies kleine Örtchen direkt am Wasser gelegen hat uns sehr gut gefallen – tolle Wanderwege an der Küste

und ein tolles Lokal, in dem wir lecker gegessen haben - „The Blue Goose“. Übernachtet haben wir bei Rinette, die recht gut deutsch sprach und uns eine tolle Herberge bot. Von ihr haben wir viel über Land & Leute erfahren dürfen.

Von Gansbaai aus haben wir auch einen Tagesausflug zum Kap Agulhas, der Südspitze Südafrikas, gemacht. Das ist zwar schön, weil es am Wasser liegt, aber lang nicht so beeindruckend wie die Cape Peninsula südlich von Cape Town.

Da wir ja Land & Leute kennenlernen wollten setzen wir die Reise fort und fuhren wieder ins Landesinnere und zwar über Montagu auf die Route 62, weiter über Barrydale bis nach Calitzdorp. Die Route 62 liegt „wie die Krähe fliegt“ ca. 60 – 100 km entfernt von der Küste und bietet ein so völlig Anderes Landschaftsbild, dass wir diese Nähe zur Küste ausschließen würden, wenn wir es nicht besser wüssten. Trockenheit, Staub und wenig Vegetation...dazu natürlich auch wenig bevölkert. Schon beeindruckend die unterschiedlichen Landschaften auf engem Raum.
In Barrydale pausierten wir im Restaurant Diesel & Creme, welches sehr stylisch im Western Look eingerichtet ist – ein echter Hingucker.


Im weiteren Verlauf der Route 62 kommt dann Ronnies Sex Shop....taucht mittlerweile wohl in jedem Reiseführer auf und ist ein Bar im NICHTS, die von den durchreisenden Touristen aber wohl ganz gut überleben kann. Schon witzig dort anzuhalten und eine Pause einzulegen – Ronnie freut sich über Visitenkarten oder Patches von Polizeien, Feuerwehr pp.



Calitzdorp war unser Tagesziel – wir hatten mal wieder eine schöne Unterkunft mit netten Gastgebern, die den ganzen Abend mit uns über Südafrika gesprochen haben. Calitzdorp ist ansonsten nicht unbedingt eine Reise wert.....

Am nächsten Tag ging es weiter nach Oudtshoorn, wo wir ein langen Stopp bei den „Cango Caves“ einlegten. Wir nahmen an einer dreistündigen , sehr interessanten Höhlenwanderung teil. Hierbei waren durchaus einige sportliche und enge Passagen zu überwinden...und einige Teilnehmer mussten aufgrund Konditionsmangels oder auch aufgrund des Körperumfanges die Tour abbrechen.

Plettenberg Bay
Nach den Cango Caves tourten wir wieder an die Küste und fuhren über George und Knysna nach Plettenberg Bay, wo wir zwei Nächte blieben. Jetzt waren wir mittendrin im Bereich der Garden Route – wobei Teilstücke der ursprünglichen Garden Route gesperrt waren und wir leider die Hauptstraße nutzen mussten.
Plettenberg Bay liegt direkt am Wasser und alleine das machte die Stadt schon schön. Wir wohnten 5 Fußminuten vom Wasser entfernt und genossen es abends im Surf Cafe einzukehren – in Flip Flops.....ist das schön, wenn Füße keine Socken brauchen !
Unweit von Plettenberg Bay sind wir den Kranshoek Hiking Trail gewandert....direkt an der Küste entlang mit tollen Ausblicken von der bewaldeten Felsenküste – absolut lohnenswert.


Jeffrey´s Bay
Nach zwei Tagen fuhren wir die Garden Route weiter bis nach Jeffrey´s Bay.
Auf dem Weg über die Garden Route machten wir einen Stopp an der „Bloukrans Bridge“.


Die ist 216 m hoch und bietet für Adrenalinjunkies wie mich die Möglichkeit einen Bungee-Sprung zu absolvieren – für ganze 70,- €. Gesagt – getan ! Gute Organisation – vernünftige Einweisung & Sicherheitschecks– schöner Ort zum Springen – wer Lust hat – Machen !


Unsere Bleibe in Jeffrey´s Bay beim Paradise Beach toppte alles bislang Erlebte. Wir wohnten in einer Villa mit Balkon zum Ozean und Frühstücksbuffet vom Feinsten für ganze 35,- €...zusammen, versteht sich!

Unser Ausblick beim Frühstück...mehr geht nicht !!
Unsere Gastgeber, ein Immobilienmakler und seine Ehefrau hatten unser Geld bestimmt nicht nötig – aber die Frau des Hauses fühlte sich oft alleine und unterfordert seitdem die Kinder aus dem Haus sind und kam auf die Idee Zimmer zu vermieten. Eine Super-Idee. Wir genossen die Nähe zum Wasser, gingen endlose Kilometer am Strand waren Abends lecker essen.....Urlaub pur.
Bei einem Spaziergang hatten wir irgendwann Lust auf ein Bier und sahen in weiter Ferne eine Kneipe.....dort gingen wir in der prallen Sonne bei mächtig Wind auch hin...geschlossen.
Welch Enttäuschung...ich spürte das kalte Bier ja schon die Kehle runterlaufen und dann das. Und keine Alternative in Sicht – um uns herum war NIX. Aber das Schicksal meinte es gut mit uns....es erschienen zwei Männer mit einem alten Jeep, die zwei Kanister mit Ozeanwasser füllten. Wir fragen nach der nächsten Kneipe und die zeigten uns den Weg....durch die „Wüste“ zurück, über eine Düne – dahinter sei ein kleines Clubhaus vom Angelsportverein – die dürften geöffnet haben. Okay – wir zogen ab...noch etwas orientierungslos aber guten Mutes...oder war es verzweifelte Hoffnung ? Die beiden Männer hatten ein Einsehen – kamen nach drei Minuten hinterher, sammelten uns ein und brachten uns direkt dorthin – einfach so. Ich glaube alleine hätten wir es nicht gefunden. Egal – wir waren da und bekamen kaltes Bier. Einige Männer waren gerade bei der Lieblingsbeschäftigung südafrikanischer Männer – sie waren am Grillen. Nun ja – Grillen trifft es nicht – sie machten ein Barbecue vom Feinsten. Drinnen warteten die Frauen mit Salat auf und draußen brutzelte das Fleisch im Feuer. Ich hatte die leise Hoffnung, dass man uns etwas anbieten würde -aber das war dann doch zuviel des Guten. Wir freuten uns am Bier und zogen nach dem zweiten auch wieder ab.

Addo Elephant Park / Grahamstown
Tags drauf fahren wir das erste Mal in unserem Leben mit dem Auto durch einen Park, um Tiere zu sehen – wir sind im Addo Elephant Park. Beim Anblick des ersten Warzenschweines kommt es noch zu begeisterten Jubelrufen um Auto und dem Tier wird mit der Fototechnik nachgestellt. Im Verlaufe des Tages müssen wir feststellen, dass es Warzenschweine zuhauf gibt. Anders sieht es bei den Elefanten aus – die machen sich rar. Doch hartnäckige Suche und ruhiges Warten zahlt sich aus – wir sehen schließlich eine ganze Elefantenherde direkt vor uns über die Straße ziehen. Sie zeigen uns zwar nur schräg von hinten, aber ein schöner Rücken kann auch auch entzücken.

Als wir uns abends schon auf den Weg aus dem Park machen und so 3 km vorm Ost-Ausgang sind muss ich nochmal den Anker werfen. Da steht ein prachtvoller Elefant am Wegesrand und futtert Blätter. Er schaut kurz zu uns und isst weiter. Wir verharren ein paar Minuten und sind die einzigen Menschen weit und breit. Der Elefant fühlt sich offenbar ungestört – er frisst seelenruhig weiter.



Wir genießen den Moment und fahren schließlich völlig fröhlich weiter zu unserer nächsten Unterkunft bei Grahamstown.

Dort übernachten wir auf einer alten stillgelegten Farm – es ist alles sehr rustikal eingerichtet und weit entfernt von dem, was wir sonst an Luxus in den Unterkünften gewohnt sind – aber es hat Charme. Interessiert arbeiten wir uns durch die Bücherregale, beschauen uns die Bilder und Zeitungsausschnitte an den Wänden und genießen einen Rotwein auf der Veranda. Irgendwo in der Nähe hören wir Affen, die in den Bäumen unterwegs sind.

Coffee Bay

Morgens starten wir zeitig, da wir eine längere Tour vor uns haben. Es geht die B 2 über East London Richtung Durban. Vom Anfang der Reise in Cape Town am Western Cape bis jetzt sind wir durch viele unterschiedliche Landstriche gefahren. Ab East London merken wir sehr deutlich auch einen Unterschied in der Bevölkerung oder Bauweise von Häusern. Das Western Cape ist von der Optik recht europäisch, westlich orientiert. Auch leben dort viele weiße Südafrikaner. Ab East London fing für uns so richtig Afrika an – sehr viele Wellblechhütten weit verteilt in endlos scheinenden Hügellandschaften und ein deutlich geringerer Anteil an weißen Menschen.

Als wir in Butterworth eine Tankstelle suchten wurde uns das Treiben auf der Straße besonders deutlich. Überall Menschen – zu Fuß. Geschäftiges Treiben. Viel Dreck. Straße und Gehweg gingen ineinander über. Viele Kinder. Wir tankten und fuhren weiter bis zum Abzweiger nach Coffee Bay. Unsere Vermieter hatten geschrieben, dass es von der B 2 noch ca. 70 km sind – am Ende eine etwas schlechtere Schotterpiste. Sie hatten nicht übertrieben. Die ersten 50 km gingen voll in Ordnung. Dann wurde der KIA aber mal so richtig gefordert und hat es mit Bravour überstanden. Die Straße war sehr ausgewaschen mit riesigen Löchern überall, Pfützen über die gesamte Fahrbahnbreite – Tiefe fraglich.



Zwischendurch hatten Kristin & ich schon unsere Zweifel, ob wir jemals ankommen würden.
„Freedom O Clock“ hieß unsere Herberge und wurde hin und wieder durch kleine Schilder angekündigt. Die letzten Meter sind wir zu Fuß gegangen – das hätte KIA nicht mehr geschafft. Aber dann waren wir da, bei einem weißen Aussteigerpaar, welches hier mit der Tochter zusammen lebte und eine kleine Pension betrieb. Vom Haus aus einen traumhaften Blick auf den Strand,

ums Grundstück herum unzählige Blechhütten von anderen Einheimischen. Abends gab es frisch gefangene Garnelen mit Reis und Brot....könnt schlechter kommen.
Unsere Vermieter waren sehr interessante Menschen und wir bereuten schnell, nur eine Nacht gebucht zu haben.

Underberg - Drakensberge
Aber die Drakensberge riefen und wir hatten in Underberg unsere nächste Unterkunft zu beziehen. Auf dem Weg dorthin mussten wir ja zunächst die Buckelpiste wieder zurück....und, keine Ahnung warum, der Rückweg war halb so wild. Dafür wurde, je näher wir an die Drakensberge kamen, das Wetter schlechter. Wir trafen bei Regen ein – der erste Regen in Südafrika seitdem wir auf Tour sind. Der hielt dann auch fast den ganzen nächsten Tag an, so dass wir es uns im Zimmer gemütlich gemacht haben – nix mit Wandern. Tags drauf ärgerten wir uns zum zweiten Mal, dass wir keinen Jeep gemietet hatten – wir wären sonst einfach mal nach Lesotho gefahren, um zu schauen, ob das Wetter dort besser ist. Aber Schilder am Anfang der Passstraße machten deutlich, dass ein 4x4 Pflicht ist und wir sahen die dreckigen Jeeps von organisierten Touren nach Lesotho....das Schild hatte wohl seine Berechtigung. Wir machten stattdessen bei bedecktem Himmel eine große Wanderung über grüne Hügellandschaften – auch sehr schön.

Durban

Dann folgte unsere letzte Station in Südafrika – wir fuhren nach Durban. Dort trafen wir abends ein und fragten unsere Vermieterin wo wir noch Essen gehen können. Sie teilte mit, in nur 2 km Entfernung sei ein großer Platz mit sehr vielen Restaurants auf einem Fleck – dorthin sollten wir fahren, nicht gehen, auf diesem Platz parken und auch den Bereich mit den Restaurants bitte nicht zu Fuß verlassen. Vor jedem Restaurant stand ein Mensch von einem privaten Sicherheitsdienst und auch auf dem Parkplatz lief jemand „Streife“. Hier konnten wir uns offensichtlich sicher fühlen...das Experiment den Bereich zu verlassen wagten wir nicht.

Am 24. Februar 2017 fuhren wir zum Airport Durban, gaben den KIA zurück und flogen über Gaborone nach Windhuk.

Letzte Infos zu Südafrika:


Auto:
Als fahrbaren Untersatz hatten wir einen Kia Sorento und würden beim nächsten Mal einen 4x4 wie Dacia Duster bevorzugen. Ein 4x4 wäre uns in der Coffee Bay und den Drakensbergen sehr hilfreich gewesen, wobei wir staunen mussten, was ein „normaler“ PKW so schafft. Wir hatten das „Rundum-Sorglos-Paket über Europcar abgeschlossen, so dass ein kleines Mißgeschick meinerseits, welches sonst locker mit 800,- € zu Buche geschlagen hätte, komplett abgedeckt war.
Der PKW war groß genug, dass wir nie Gepäck auf dem Rücksitz liegenlassen mussten, wenn wir ihn mal voll beladen irgendwo stehenlassen mussten. Das war uns wichtig.


Das Land:
Insbesondere die Küstenregionen haben es uns angetan....bei gut 30 Grad an felsigen Küsten entlangwandern...trotzdem nicht richtig ins Schwitzen zu kommen, weil immer ein schöner Wind bläst – das Klima im Februar 2017 war traumhaft – im Binnenland auch manchmal etwa arg „kuschelig“.

Die Menschen:

Unsere Airbnb-Gastgeber teilten sich in zwei Gruppen....eine, die die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte und ansonsten keinen gesteigerten Wert auf Kontakt legte und die andere, die sich teils sehr viel Zeit für uns genommen hat inkl. schönem Essen und Zusammensein.
Viel haben wir über die politische Situation in Südafrika gesprochen, über Apartheid, Arm & Reich......und dabei viel über Land & Leute gelernt.
Mit schwarzen Südafrikanern sind wir leider nur selten in Kontakt gekommen. Airbnb-Gastgeber sind nahezu ausschließlich weiße Südafrikaner. Und im normalen Alltagsleben haben wir es nicht geschafft, Kontakte zu schwarzen Südafrikanern herzustellen.
Unabhängig von „schwarz und weiß“ haben wir die Menschen als nett und freundlich empfunden und haben uns insgesamt sehr wohl gefühlt.



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Namibia

Wir kamen zwar in der Regenzeit in Namibia an – also eher der absoluten Nebensaison – und trotzdem waren wir in Namibia mehr „Tourist“ als in Südafrika. Das hing damit zusammen, dass wir während des ganzen Aufenthalts auf andere Touristen trafen – dies war uns in Südafrika nicht so bewusst geworden.

Einen Tag nach der Landung bekamen wir unseren Jeep – den hatten wir gemietet bei Safari Car Rental ….. safaricarrentalnamibia.com/de/.
Wir hatten uns im Vorwege viele Angebote zukommen lassen und uns für diese Firma entschieden.
Aus diesen Gründen würden wir dort wieder buchen:
deutschsprachige Betreuung & Angebotserstellung
sehr vernünftig geführter Laden – gute Einweisung ins Fahrzeug + Hinweise zum Offroad-Fahren
der Chef – Vincent – ständig erreichbar.....und sehr bemüht Lösungen zu finden.
Keine Probleme bei Übernahme und Rückgabe.
Dachzelt in einer brauchbaren Größe – nicht nur 125 cm breit, sondern 140 cm – 160 cm.

Wir hatten einen 3.0 ltr. 4X4 Toyota Hilux Double Cab mit Dachzelt.


Worauf achten wir beim nächsten Mal:
Wir hatten zwei Reserveräder – soweit gut – aber eines war im Kofferraum auf der Ladefläche untergebracht. Das war Mist. Also – beide Ersatzräder draußen am Jeep.
Ein großes – riesiges – Netz für den Kühler, was bei Fahrten durch hohes Gras den Kühler vor den Grassamen schützt ist sehr hilfreich
Wir bringen aus Deutschland ein Reifenflickset mit - die Namibier flicken ein Loch indem sie dort einen mit Vulkanisiermasse versehenen Docht einführen - dazu muss nicht einmal der Reifen ausgebaut werden. Entsprechende Set´s gibt es auch in Deutschland zu kaufen - kannte ich bislang noch nicht - fährt jetzt in meinem Auto mit.

Soviel zu unserem Auto – wir sind damit ziemlich begeistert durch die Lande gefahren und sind von Windhuk zuerst in Richtung Süden, wieder nach Südafrika.

Dort fuhren wir mit beim Nossob Eco 4x4 Trail.
Info hierzu: Einweg von Twee Rivieren nach Nossob mit Camping bei Witgat, Rosyntjebos und Swartbas. An geraden Monaten wird von Süd nach Nord und an ungeraden Monaten von Nord nach Süd gefahren. Starttag immer montags. Ein Nationalparkranger fährt mit eigenem Fahrzeug vorne weg und gibt Fahrtipps und Kalahari-Einweisungen. Buchung für vier Tage und drei Nächte ist vorgeschrieben.
Die Buchung dieses Trails und der Unterkünfte erfolgt über die südafrikanische „San-Park“-Organisation. Das ganze ist relativ bürokratisch aber machbar und sollte von zuhause aus schon in trockenen Tüchern sein.Wir hatten mit Thys einen tollen Guide, dem wir mit 4 Jeeps durch die Kalahari folgten. Das war ein traumhaftes Erlebnis; fast alleine – abseits der normalen Wege – durch die Wildnis zu fahren.
Dabei haben wir nette Paare kennengelernt. Deutsche Rentner, die nach Südafrika ausgewandert sind, holländische Rentner mit eigenem Jeep auf Tour durch Afrika und ein Paar Mitte 30 aus Holland. Tiere haben wir viele gesehen, allerdings jetzt (noch) nicht die Big Five.


Die Tour empfiehlt sich auch und gerade für Offroad-Einsteiger, denn hier kann man sich und das Fahrzeug testen....und wenn man festsitzt, dann wäre immer jemand dagewesen, der hilft.

Tiere während des Nossob-Trails









Nach dieser „Eingewöhnungs“- Tour ging es für uns alleine weiter durch Namibia. Geschlafen haben wir bis auf drei Nächte in Lüderitz ausschließlich im Dachzelt. Das Auto war teuer genug – wir genossen diese Freiheit und haben das Dachzelt sehr genossen, wenngleich so eine Matratze auch irgendwann echt dünn ist....

Übernachtungen – WO ??
Hierbei half uns Trummi – DER Stellplatz / Campsite-Führer für Namibia. Wir haben die neueste deutsche Ausgabe von 2014, 4. Auflage. Mehr braucht man nicht ! Die Beschreibungen der Campsites sind gut und übersichtlich, die Wegbeschreibungen erfordern manchmal etwas Kreativität und die Preise sind in der Regel mittlerweile gerne auch doppelt so hoch wie angegeben. Das ist aber alles nicht schlimm – da haben wir uns schnell drauf eingestellt. Als ich mich für unsere Reise informierte haben hier im Forum viele geschrieben, das Reservieren / Vorbuchen auf den Campsites ein MUSS ist. Wir haben dies bei einigen auch getan, können aber im Nachhinein sagen: In der Nebensaison absolut nicht erforderlich – würden wir nicht wieder machen, um uns so unsere Flexibilität zu erhalten !! Aber stimmt – von Campsite-Betreibern haben wir gehört, dass die Campsite, auf der wir seit drei Tagen alleine stehen, in zwei Wochen, wenn Ostern ist, jeder Platz belegt sein wird. Alles schon gebucht & bezahlt. Wieder ein Grund für uns möglichst immer in der Nebensaison zu reisen.
Ich werde jetzt nicht jede Campsite der Tour darstellen – aber die, die uns besonders gut gefallen haben....das waren viele....werden Erwähnung finden.
Also – nach dem Nossob Trail fuhren wir Richtung Keetmanshop. Kurz nach Verlassen des Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark gerieten wir in eine Polizeikontrolle. Auf einer Sandpiste mitten im NICHTS standen ca. 20 Männer, teils in Polizeiuniform, teils in Militär / Ranger-Uniform, alle mit Gewehren in der Hand und hielten uns an. Es kamen mind. 4 von den Männern auf unser Auto zu – und alle redeten los. Ergebnis: Das war eine Kontrolle mit Hinblick auf Wilderer und die haben in der Vergangenheit offensichtlich schon negative Erfahrungen machen müssen, deshalb dieses bedrohliche wirkende Vorgehen. Nachdem die Herren sich sicher waren, dass wir kein Nashorn-Horn im Kofferraum hatten, waren sie echt freundlich.

Mesosaurus Fossil Campsite

Es ging weiter Richtung Keetmannshop und wir machten Halt bei der Mesosaurus Fossil Site. Der Betreiber, ein älterer oberfreundlicher Mann, empfing uns und zeigte uns, dass wir von seiner Rezeption noch 4 km in die gezeigte Richtung fahren müssen – dann würden wir es schon finden. Gesagt getan – auch wenn wir zwischendurch zweifelten – was wir während der gesamten Reise öfter taten – irgendwann fanden wir den offensichtlichen Stellplatz mit Dusche in der Wildnis mitten im Köcherbaumwald.

Wir sind dann auch noch den, zum Platz gehörenden, 16 km langen 4x4 Trail gefahren – durch diesen Wald....mit sagenhaften Fotomotiven und Ausblicken.

Überflüssig zu erwähnen, dass wir alleine waren....bis auf tausende von Webervögeln.


So sieht das Nest der Webervögel von unten aus - die Löcher bilden die Einfluschneisen - davon hängen riesige Gebilde in Bäumen oder an Strommasten

Fish River Canyon
Am nächsten Tag ging es über Keetmanshop weiter nach Hobas der Campsite am Fish River Canyon.....mit einem kleinen Zwischenstopp am Canyon Road House, auf der Strecke von der C 12 nach Hobas. In Hobas gibt es eine NRW-Campsite....die wir im Vorwege gebucht und bezahlt hatten. Schadete nicht, war aber auch nicht notwendig – der Platz war nur zu 30 % ausgelastet. Wir blieben zwei Nächte. Der Fish River Canyon ist beeindruckend....das fanden außer uns auch andere Touristen, so dass wir an den Aussichtspunkten nicht alleine waren. Wenn man aber abseits der normalen Wege einfach mal den Nebenweg in die Landschaft fährt, findet man tolle einsame Ecken. Für irgendwas hatten wir uns schließlich den 4x4 geholt.
Weiter ging es über Ais-Ais, was wir uns nur kurz angesehen haben (das war auch gut so....das ist eine richtige Touri-Burg....nicht unser Ding) Richtung Süden auf die C 13 von Aussenkehr durchs Diamtensperrgebiet am Oranje entlang bis Rosh Pinah. Insbesondere die Strecke am Oranje fanden wir sehr schön....! Am Ausgang vom Sperrgebiet wurden wir durch die Polizei einer intensiven Kontrolle unterzogen....Durchsuchung des PKW, der mitgeführten Sachen. Als der Polizist ein Opinel-Messer fand, meinte er, dies sei verboten. Man suchte weiter und meinte wohl uns noch irgendetwas ans Zeug flicken zu können (Kieselsteine in der Sohle von Wanderschuhen standen im Verdacht Diamanten zu sein), da wurde mir das zu bunt und ich teilte genervt mit, dass wir als deutsche Polizisten bestimmt keine Diamanten stehlen würden und das Auto im Sperrgebiet weisungsgemäß nicht verlassen hätten. Tja – das war das Stichwort ...Kollegen aus Germany...und dieses A......ch von Mensch wurde total freundlich, beließ uns das Messer, machte einen Bückling und ließ uns fahren. Ich reise gar nicht gerne auf diese Tour und solche Polizisten wie dieser nette „Kollege“ sind mir gänzlich unsympathisch, aber in der konkreten Situation hat es geholfen.

Aus & Lüderitz
Weiter ging es über Aus zur Campsite Klein Aus Vista.....ein toller Platz mit tollem Umfeld, wo man sogar mal eine Stunde am Pool liegen kann, selbst wenn man nur campt.
Nach einer Nacht fuhren wir auch schon weiter nach Lüderitz – hier hatten wir uns über Airbnb bei Heinz Mann einquartiert. Das war ein VOLLTREFFER. Heinz und seine Frau Ute haben sich sehr viel Zeit für uns genommen – wir haben sehr viel gelernt über die Menschen, Kultur und Natur. Weiterhin hat Heinz die Erlaubnis Touristen ins Diamantensperrgebiet zu führen und zwar bis in die Elizabeth-Bay.


Das ist nicht so touristisch aufgemacht wie Kolmanskop und mit den Erzählungen von Heinz um ein vielfaches interessanter und beeindruckender. Und abends würden wir sofort wieder in den Irish Pub – das „Barrels“ gehen. Einen Tagesausflug haben wir zum Diaz Point gemacht....mit dem 4x4 durch karge Mondlandschaften...direkter Blick auf den Atlantik, heftiger Wind um die Nase....das war Natur pur.

Nach den drei Tagen auf einer bequemen Matratze war jetzt wieder Dachzelt angesagt – es ging von Lüderitz zurück Richtung Aus und dann auf die D 707 westlich der Tirasberge zur Ranch Koiimasis. Die berühmten Garub-Wildpferde haben wir gesehen – aber für uns Schleswig-Holsteiner waren andere Tiere sehenswerter.

Die Ranch Koiimasis: Ein Kleinod im NICHTS.



Wir blieben die zwei reservierten Nächte auf der Campsite....eine Nacht ganz alleine, die andere Nacht teilten wir uns den riesigen Platz mit zwei Deutschen aus dem Kölner Raum. Eine tolle Campsite die auch zu schönen Wanderungen einlädt, wenn es dafür nicht einfach viel zu heiß gewesen wäre. Wir hatten ausreichend Bier und Gin-Tonic eingekauft, Wasser ja sowieso. Kristin ist Vegetarierin aber ich labte mich am Filet von den Oryx-Antilopen, welches auf der Ranch verkauft wurde. Schmackhafteres Fleisch habe ich noch nicht gegessen. Zwei Tage faul in der Hängematte liegen.....übrigens ein gaaanz wichtiges Utensil....eine, besser zwei....gute Hängematten !!


Einkaufen:
Sobald wir die Gelegenheit hatten einzukaufen, haben wir dies eigentlich auch gemacht. Natürlich bevorzugt in den Städten und da meist bei SPAR. Die Märkte sind gut sortiert und das Preisniveau ist überraschend hoch....oder verdeutlicht einfach nur, wie günstig wir in Deutschland angesichts unseres Lohnniveaus Lebensmittel einkaufen können. Alkohol gibt es in der Regel in Liqueur Shops – da dann aber auch alles ! Noch ein Hinweis: In Südafrika aber auch an mehreren Supermärkten in Namibia, ganz extrem in Karibib, sind uns ausnahmslos schwarze Einheimische auf die Pelle gerückt, als wir den Einkauf im Fahrzeug verstauen wollten. Die fummelten dann schon im Einkaufswagen herum und wollten mit beim Ausladen helfen – das passierte uns einmal in Südafrika und seitdem hatte wir eine klare Rollenverteilung. Ich stand da und guckte „böse“, während Kristin in Ruhe die Sachen einräumte. Das klappte meist ganz gut, wenn die Leute merken, dass man vorbereitet ist.

Kriminalität
Von diesen Erlebnissen beim Einkaufen abgesehen haben wir uns in Namibia sehr sicher gefühlt – sicherer als in Südafrika. Nun waren wir auch nie auf die Idee gekommen mal irgendwo „wild zu Campen“, sondern haben immer eine Campsite für die Nacht gesucht. Aber in Windhuk, Lüderitz & Swakop waren wir auch Abends und Nachts in den Städten unterwegs, wovon uns in Kapstadt oder Durbun strikt abgeraten wurde. In Namibia kein Problem.

Namib Rand Family Hideout
Weiter Richtung Norden hatten wir zwei Nächte beim Namib Rand Family Hideout reserviert.

Wenn wir bis jetzt dachten, wir hätten schon mal im NICHTS übernachtet, so wurde das hier nochmal getoppt. Wir waren alleine in der Wüste. Wir drehten noch eine Runde auf dem 4x4-Track und genossen die Abendsonne.



Und es stellte sich bei uns etwas ein, was man vielleicht im Vorwege ausschließen würde: Wir wurden der Wärme in Kombination mit absoluter Einsamkeit & Trockenheit etwas überdrüssig.

Wäsche waschen
Auf mehreren Campsites war es möglich Wäsche für kleines Geld waschen zu lassen – auch außerhalb von Städten stellt dies in Namibia kein Problem dar.

In Südafrika war es auch warm und heiß....aber die Küstennähe brachte den nötigen Wind, der alles angenehm machte. Beginnend mit dem Nossob-Trail hatten wir jetzt regelmäßig zwischen 30 – 45 Grad.....das verhindert schöne Tagestouren zu Fuß und ähnliches. Wir zogen nach nur einer Nacht wieder ab von dem Platz in der Wüste und fuhren weiter nach Sesriem....der letzten vorgebuchten Campsite. Das wollte wir noch sehen und dann „endlich“ völlig frei durch die Lande fahren.

Sesriem / Sossusvlei
Ein Umbuchen unserer Reservierung war problemlos möglich – wir haben unsere zwei Übernachtungen einen Tag vorziehen können.
Wir übernachteten hier: www.nwr.com.na/resorts/sesriem-camp. Das ist die Campsite innerhalb des Parks, direkt hinter dem Haupttor rechtsseitig. Die Tore zum Park werden morgens gg 7 für den KFZ-Verkehr geöffnet. Im Park gibt es nochmals ein Tor, welches den direkten Weg zum Sossusvlei freigibt. Dieses Tor wird bereits gg. 06.00 h geöffnet. Diejenigen, die im Park übernachten kommen also eine Stunde früher Richtung Dünen, als diejenigen, die außerhalb des Parkes übernachten, denn die die außerhalb des Parkes übernachten kommen erst um 7 durch das Haupttor - können also nicht davon profitieren, dass das zweite Tor schon gg. 6 offen ist.... Und so ist es auch.....morgen um 05.00 h ist der Teufel los auf der Campsite im Park...überall wird gepackt und gerödelt . Das Dachzelt verstaut und der Wagen abfahrbereit gemacht. Und dann zieht – noch in dunkler Nacht – ein langer Lichtwurm die knapp 70 Kilometer durch die Wüste. Einige machen schon bei Düne 45, passender Weise auch bei KM 45, halt und klettern hinauf, um bei Sonnenaufgang oben zu sein. Die meisten ziehen aber durch bis zum Ende und dann geht da die Karawane mit Kamera bewaffneter bleichgesichtiger Touristen schnaufend durch den Dünensand. Nein, ehrlich....ein toller Ort und auch wenn morgens schon viele da sind....es werden tagsüber nur noch mehr....die ruhigsten Momente konnten wir gen Abend genießen....um 20.00 h wird das Tor wieder zugemacht und dann MUSS man draußen sein...also bequem bis 19.00 h Zeit.


Autofahren im Sossusvlei: Danke an Ed, von Safari Car Rental.....geht im Sand bitte runter auf max. 1 bar....dann habt ihr keine Probleme. Zuhause dachte ich noch darüber nach, wie ich die Luft danach wieder in die Reifen bekommen soll....aber vor Ort lernte auch ich dann den 12 Volt Kompressor kennen ...eine feine Erfindung...dauert etwas und röttert ordentlich, aber man ist völlig unabhängig und das Luft ablassen und wieder aufpumpen wird zur Routineangelegenheit. Da nicht alle Vermieter ihre Kunden entsprechend instruieren hatten sich einige festgefahren – aber ich behaupte: mit jedem 4x4 der mit Dachzelt vermietet wird kann man da durchfahren....Luft raus und beherzt am Gas bleiben. Wir waren den ganzen Tag da...auch wenn es mörderisch warm und sand-windig war....es war wunderschön. Und wir hatten Spaß am Autofahren.


Gegessen haben wir auch – abends am Buffet der Sossusvlei Lodge....direkt ggü. vom Haupttor zum Park. Das Buffet ist vom Feinsten....was uns dann auch schon zum Zweifeln brachte. Ein dekadentes Buffet mit den feinsten Dingen aus der ganzen Welt für, ich meine 30 € pro Nase, und die Einheimischen leben in ihren Blechhütten. Wir haben es trotzdem gemacht und den Widerspruch Arm & Reich versucht auszublenden und einen wunderschönen Abend in einem ganz tollen Umfeld genossen. Ich hoffe nur, dass die Einheimischen die ganzen, noch absolut guten Reste, mit nachhause nehmen dürfen.

Weiter Richtung Norden
In den Naukluftbergen wollten wir eigentlich noch mal wandern gehen...aber wir sind dann doch schneller Richtung Norden gefahren....wir brauchten einen Temperaturwechsel....uns war zu warm für Wanderungen am Tage.
Wir sind durch Solitaire, über den Spreetshoogte Pass zur Hakos Gästefarm gefahren – dort treffen sich die Sterngucker in Namibia und Kristin wollte sich das Sternenbild der Südhalbkugel mal gerne von Fachleuten erklären lassen. Leider kamen wir zur falschen Zeit....im Trummi stand 4 Tage vor bis 4 Tage nach Vollmond.....hätten wir uns auch denken können, dass dies hätte Neumond heißen sollen.
Wir sind dann weitergefahren auf der C 26 in Richtung Windhuk, 50 km vor Windhuk aber nach links auf die D 1982 und dann nach rechts auf die D 1412. Die D 1412 war nochmal so eine teils sehr ausgewaschene Schotterpiste, die schönen Offroad-Spaß bot. Wir brauchten für die 32 km bis zur C 28 eine gute Stunde.

Kartenmaterial

Wenn ich in Deutschland eine Straßenkarte benötige finde ich die bei der Tankstelle – das ist weder in Südafrika noch in Namibia so. In Windhuk beim Camping-Ausstatter sind wir fündig geworden. In einem großen Supermarkt haben wir auch Straßenkarten gesehen – außerhalb von den großen Zentren wird es aber schwierig etwas Brauchbares zu bekommen. Das vom Vermieter mitgelieferte Navi ist ja ganz nett für die Orientierung im städtischen Raum – aber da war wir so ganz selten in Namibia. Eine gute Karte ist ein MUSS.

Auf dem weiteren weg Richtung Norden haben wir an der Campsite der Etusis-Lodge übernachtet....etwas südlich von Karibib. Wir waren mal wieder alleine und der Platzwart kam aus seiner Blechhütte angelaufen, machte uns das Duschwasser warm, sammelte Feuerholz – kurzum, er war sehr bemüht um unser Wohlergehen.

Spitzkoppe & Ameib Ranch

Wir fuhren nun zur Spitzkoppe, wo wir mit einem Guide zusammen zu Felsmalereien loszogen und anschließend noch eine ausgiebige Rundfahrt durchs Gelände unternahmen. Der Guide nahm sich sehr viel Zeit uns alles Mögliche zu erklären, setzte sich zu uns ins Auto und fuhr mit uns zusammen die Schönheiten der Region ab.
Von dort ging es weiter zur Ameib Ranch im Erongo. Wir blieben zwei Nächte, unternahmen schöne Wanderungen zu den Philipps Caves und Bulls Port.....

das ist ein beeindruckendes Gelände...hier kann man gut zwei Tage bleiben.

Weiter ging es über Omaruru, Uis nach Khorixas und insgesamt stellten wir fest, dass hier im nördlichen Landstrich doch deutlich mehr Menschen unterwegs sind, als es im Süden der Fall war. Im Süden haben wir manchmal über Stunden keine anderen Menschen / Autos gesehen – das passierte uns hier nicht mehr.
Am Brandberg sind wir gewesen und schön gewandert – auf den Anblick der White Lady, einer uralten Wandmalerei, haben wir indes verzichtet. Wir fuhren weiter über Palmwag, Warmquelle bis zur Ongongo Campsite, ca. 18 km südlich von Sesfontein.

Das Schild zur Camp-Site an der Hauptstraße hatten wir wohl gesehen....wies auch irgendwie nach rechts...aber außer Wasser war da kein Weg auszumachen.

So fuhren wir erst einmal geradeaus -gibt ja vielleicht eine zweite Zufahrt. Gab es nicht. Also zurück...und so ein Glück ...es bog gerade eine Gruppe von 4 Jeeps mit namibischen Kennzeichen in den überfluteten Weg ein. Alle waren voll beladen, hatten Mountainbike auf dem Dächern und ein Jeep sogar einen Anhänger im Schlepptau. Also hinterher. Im Leben nicht – nie nicht – hätten wir diese Campsite alleine gefunden. Wir sind auf derartig verschlammten Wegen gefahren, dass ich viel zuviel Bedenken gehabt hätte, irgendwann festzusitzen...und wir hätten uns im Leben nicht vorstellen können, dass der Weg richtig ist. Aber nur ca. 6 km von der Hauptstraße entfernt und um einiges an Offroad-Erfahrung reicher waren wir da.

Ein toller Platz der gerade neu aufgebaut wurde mit einem kleinen Badesee samt Wasserfall inklusive.


Der Bauleiter vor Ort, ein Handwerker aus Windhuk, verzweifelte an dem Tagewerk von ein paar Einheimischen, die eigentlich nur eine Sohle schütten sollten. Aber gerade ist halt relativ in Namibia....krumm und schief und unterschiedlich in der Höhe...das war schon fast ein Kunststück, das so hinzubekommen. Da uns beim Dachzelt eine Schraube verloren gegangen war, nutzte ich die Gelegenheit nach einer solchen zu fragen...vielleicht hat der Handwerker ja so etwas im Wagen. Hat er nicht. Aber sofort kam ein Junge – kein 10 Jahre alt – erbat das Vergleichsstück und flitze los. Keine 2 Stunden später kam er voller Stolz mit einer Schraube wieder, die auch so ziemlich den Anforderungen entsprach. Der hat das halbe Dorf wild gemacht, um uns die Schraube zu organisieren.

Epupa Falls
Es geht weiter über Opowu, Okongwati zu den EpupaFalls. Im Vorwege wurden wir, insbesondere von den Betreibern der Ameib Ranch, zur Vorsicht ermahnt, wenn wir durch die trockenen Flussbetten fahren. Erst kürzlich sei ein österreichisches Paar von einem abgehenden Rivier samt PKW weggeschwemmt worden. Das Paar konnte sich auf einem Baum retten. Wir haben diese unglaubliche Kraft des Wassers nicht erleben dürfen / müssen – es muss gewaltig sein, wenn die Fluten kommen. Die durchspülten Flussbetten sprechen da auch eine deutliche Sprache.....so etwas schafft kein Rinnsal. Plötzliche abgehende Riviere sind in der Regenzeit keine Seltenheit. Man mag das alles kaum glauben, wenn man die ganze Zeit im Süden des Landes unterwegs war, wo es seit Jahren nicht geregnet hat und die Dürre ein von allen Seite anguckt.
Auf den geschätzt letzten 100 km vor Epupa passierten wir viele Himba-Stämme. Nun sind wir nicht diejenigen, die anhalten, aussteigen und Fotos von den halbnackten Ureinwohnern machen....aber selbst wenn wir diesen abwegigen Gedanken gehabt hätten – den hätten wir uns schnell abgewöhnt. Wir haben die Himba als durchaus aggressiv bettelndes Volk erleben müssen....Kinder sprangen auf die Straße, blockierten diese, hielten beide Hände auf und riefen:“ Sweets, sweets“! Zunächst waren wir doch recht unsicher, was wir tun sollten – letztlich sind wir langsam, aber konsequent weitergefahren. Wir hatten das Gefühl, wenn wir stehenbleiben würden, dann wäre das halbe Dorf gekommen und hätte uns „geplündert“....vielleicht eine falsche Einschätzung von uns...aber irgendwie wurden wir dieses Gefühl nicht los.
Auf entlegenen Strecken standen dann manchmal Kinder am Straßenrand und verkauften Feuerholz – wir hielten an – kauften welches und wurden dann noch nach etwas zum Essen gefragt. Wir gaben ein paar Äpfel und die Kinder gingen glücklich wieder weg. Also das waren schon sehr unterschiedliche Eindrücke, die wir hier gesammelt haben.
In Epupa gab es zwei Campsites direkt am Fluss Kunene – wir hatten nicht reserviert und auch die freie Auswahl. Es war wunderschön direkt am Wasser die Hängematte aufzubaumeln, einen Gin-Tonic zu genießen und den Wasserfällen zuzuhören. Eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt und man hat einen tollen Überblick über die gesamten EpupaFalls. Klasse!



Reifenpannen
Die erste hatten wir in Epupa in Form einer amtlichen Schraube im linken Hinterreifen. Das eingangs empfohlene Reifenflickset kannte ich da noch nicht und so habe ich halt einen neuen Reifen aufgezogen. Auch kein Problem. Die nächste Panne hatten wir kurz vor Etosha – da übernachteten wir auf der Gästefarm Sachsenheim und die gute Seele der Farm zeigte mir dann, wie man in Namibia Reifen flickt. Der wird dazu nicht einmal vom PKW abgebaut – tolles System und seitdem bei mir zuhause im PKW zu finden. Als Notlösung wenn ich irgendwo auf Tour bin reicht das allemal. Wir sind mit diesen geflickten Reifen noch ca. 1000 km gefahren. Ohne Druckverlust.

Malaria
Wir waren zur Regenzeit im hohen Norden Namibias und waren somit in dem Bereich der Malaria-Zone. Wir hatten uns im Vorwege informiert und hatten zwei Tage zuvor mit unserer Malaria-Prophylaxe angefangen. Die sinnigste Prophylaxe ist natürlich die Verhinderung von Stichen. Dazu zieht man sich gegen Abend lange Kleidung an, setzt ne Mütze auf, dieselt sich mit allerlei Chemie ein....und so richtig verhindern kann man es doch nicht – die Viecher finden einen Weg und stechen. Deswegen haben wir uns für Malarone entschieden und haben keinerlei der zahlreich aufgeführten Nebenwirkungen feststellen müssen. Kristin hat den Beipackzettel gelesen und meinte, ich soll das besser sein lassen. Meine bevorzugte Form der Prophylaxe war ohnehin der Genuss von Tonic Water.....die Mücken mögen den Stoff Chinin nicht ! Und – so ein Zufall - die ätherischen Öle des Wacholders, der im Gin enthalten ist, ist bei den Mücken auch nicht gerade beliebt. Naja – wenns halt nicht anders geht – dann trink ich halt Gin / Tonic :-)





Von Epupa sind wir weiter nach Ruacana – das gibt es ja auch einen schönen Wasserfall – die Ruacana Falls. Nun gut – da wir nicht das Risiko eines unerlaubten Grenzübertritts nach Angola in Kauf nehmen wollten, blieb uns ein guter Blick auf den Wasserfall nicht vergönnt – das kann man sich sparen.

Outapi
Weiter ging es durch den Norden nach Outapi – immer wieder vorbei an überfluteten Wiesen, an Kühen, Ziegen und Eseln die bis zum Bauch im Wasser stehen, an Kindern die Fische fangen und an vielen Dörfern und Ansiedlungen.


Hier merken wir deutlich, dass mehr Menschen diese Region bevölkern als den Südteil des Landes, denn hier gibt es Wasser. In Outapi übernachten wir mitten in der Stadt auf der „Campsite“ Ombalantu Baobab Tree. Wieder sind wir für uns alleine – der Inhaber reist extra für uns an – bleibt nur wegen uns eine Nacht auf der Campsite, ist sehr besorgt um unser Hab und Gut, erklärt uns zweimal, wie wir das Tor abschließen müssen und entlässt uns mit etwas Stirnrunzeln ins Leben der Stadt. Wir gehen die Hauptstraße rauf und runter – werden von so jedem Einheimischen interessiert und ungeniert beäugt – so viele Touristen scheinen hier nicht aufzutauchen. Das Leben findet auf der Straße statt – die Kneipen haben nicht Fenster & Türen, sondern einfach große Rolltore – Tor hoch, Kneipe offen. Die Leute sitzen draußen, essen draußen ….alles passiert draußen. Wir setzen uns mal in einer Ecke hin – trinken ein Bier – aber so richtig Kontakt können wir nicht knüpfen. Wir haben auch nicht das Gefühl, dass hier irgendjemand auch nur ansatzweise Englisch spricht. Der Anteil der weißen Bevölkerung ist verschwindend gering. Wir fühlen uns etwas wie Aussätzige und gehen zum Supermarkt – kaufen etwas ein und machen unser Abendessen auf der Campsite.

Rundu
Weiter geht es im Norden bis nach Rundu – immer wieder überflutete Wiesen und Kinder (also, die Kinder sind nicht überflutet :-)), die am Straßenrand Fische verkaufen,

Kinder im Alter von 5-7 Jahren treiben ganze Ziegenherden durch die Landschaft.....teils alleine, manchmal zu zweit... überhaupt...Kinder, Kinder, Kinder....und sobald Kinder in Afrika laufen können, müssen die auch laufen. Kinderwagen gibt es nicht und Eltern tragen die Kinder wirklich nur bis zum, ich tippe mal, zweiten Lebensjahr. Einmal kommen wir auf der Strecke – fernab jeglicher Bebauung – auf eine Art Wochenmarkt zu. Die Straße stand voll mit Menschen, ein paar PKW dabei und eine Fläche so groß wie ein halbes Fußballfeld war ausgelegt mit Decken auf denen Einheimische ihren Waren anboten. Auch dort haben wir uns umgesehen und waren gleich mittendrin. Wir wurden zwar interessiert beäugt, hatten aber ein ganz angenehmes Gefühl über diesen Markt zu gehen. Ein paar Dinge haben wir gekauft und total nette „Gespräche“ geführt.
In der Nähe von Rundu, direkt am Okavango, übernachten wir in der Hakusembe River Lodge, einem echten Luxusteil mit angeschlossener Campsite. Holzterrasse auf Stelzen in den Okavango hinein – Reetdachhaus als Restaurant – Luxusboot für die Flussfahrten...alles vom Feinsten. Wir nutzen die Gelegenheit und frühstücken am nächsten Tag mal kein Müsli, sondern freuen uns auf ein leckeres Frühstück mit Brot, Wurst & Käse und und und. Die Flussfahrt wollen wir dann aber doch lieber irgendwo anders machen.....mit einer Gruppe betuchter Touristen aus aller Welt, die sehr bedacht auf ihre Frisur sind und so....da haben wir dann doch nix am Hut und reisen weiter.

Wir landen bei der nKwasi Lodge....auch direkt am Okavango gelegen, auch schön aber alles in allem eben nicht so edel. Die Flussfahrt kostete die Hälfte. Als wir abends das Boot sehen, wissen wir warum, können es aber mit deutlichem Humor nehmen. Ein eifriger Bastler nahm zwei alte Kanus, ein Paar Bretter, einen Haufen Schrauben und schraubte so die Kanus zusammen mit einer mittigen Plattform. Hierauf holte er kurz vor Abfahrt fix 4 Stühle (ein weiteres Paar aus Deutschland fuhr noch mit) aus dem Restaurant und fertig war das Boot für die Flussfahrt auf dem Okavango.


Für uns war es super...und die aufgebrezelten Touris blieben uns so erspart. Der Kapitän, sonst wohl der Hausmeister vom Hofe, fuhr uns sicher und souverän durchs Wasser und bescherte uns eine tolle Zeit mit einem sagenhaft schönen Sonnenuntergang.



Nachts bekamen wir dann das, was uns auf dem Fluss erspart geblieben ist – Wasser von oben. Viel Wasser. Schön, dass so ein Dachzelt wasserdicht ist.....und sportlich, wenn man denn doch mal „wohin“ muss.
Weiter in den Caprivi-Zipfel sind wir nicht gefahren, dies hatte zwei Gründe: Erstens meldeten die Zeitungen einen massiven Malariaausbruch und irgendwie war uns trotz aller Prophylaxen nicht so total wohl bei der Sache und zweitens hat auch ein langer Urlaub mal ein Ende und wir beschlossen dass es zum restlichen Reiseplan nicht mehr gepasst hätte. Wir wollen mal wiederkommen – außerhalb der Regenzeit und dann den Caprivi / Botswana als Schwerpunkt nehmen.

Wir fuhren von Rundu die B 8 Richtung Südwesten – es geht geradeaus....lange geradeaus...so 150 km weit absolut geradeaus.....durch mäßig besiedeltes Land und dann biegen wir nach rechts ab Richtung Etosha, dem nächsten Ziel. Übernachten werden wir eine Nacht auf der Sachsenheim Guest Farm – wir sind wieder die einzigen Gäste, aber Herr Sachse, der Betreiber war es, der sagte, dass in zwei Wochen, ab Ostern, alles ausgebucht ist und danach auch fast so weitergeht.

Etosha
Am nächsten Morgen geht es am Fort Namutoni durch die Hauptzufahrt im Osten in den Etosha National Park. Der Etosha National Park ist ein riesiges Wildgehege mit einer Ausdehnung von 170 x 100 km. Darin gibt es ein paar Straßen – verhältnismäßig wenige im Vergleich zur Fläche, die riesige Salzpfanne und einige Camps in denen man auch übernachten kann. Den ganzen Tag über fahren die Besucher mit ihren Jeeps durch die Gegend und versuchen einen Blick auf die Tiere zu erhaschen. Einige Tiere haben wir zuhauf gesehen, allen voran die Springböcke, wobei dieses Foto in der Kalahari, während des Nossob-Trails, entstanden ist.

– andere haben wir trotz intensiver Suche nicht sehen können, z.B. Elefanten kamen uns nicht vor die Augen. Aber wir sahen z. B. ein Löwenrudel,

drei Rhinos,


etliche Zebras,

Giraffen

und viele andere Tiere. Wir haben zwei Nächte im Olifantsrus Camp übernachtet und haben so ganze drei Tage im Park genossen. Das Camp und der Sitz am Wasserloch haben uns sehr gut gefallen. Es war schön in Etosha, aber irgendwann waren wir es auch leid mit dem Auto durch die Gegend zu gondeln und zu hoffen irgendwo noch einen Elefanten zu finden, zumal wir im Addo Elephant Park (SA) tolle Tiere gesichtet haben..... Die Wasserlöcher waren für die Tiere völlig uninteressant – durch die Regenzeit gab es Wasser im Überfluss und die Tiere sahen keine Notwendigkeit extra zum Wasserloch zu gehen, das war uns aber bei der Festlegung der Reisezeit auch klar.

Fotoausrüstung
Wir sind beide keine Profifotografen – ich denke selbst Amateurfotograf wäre schon übertrieben. Für diesen Urlaub legten wir uns eine Nikon-Spiegelreflex-Digitalkamera zu und ein Zoom-Objektiv von Tamron 70 – 300 mm. Die Kamera und vor allen Dingen das Zoom Objektiv haben uns gute Dienste erwiesen und beim nächsten Mal haben wir eine zweite Kamera mit einem noch besseren Teleobjektiv dabei !! Ich bin immer kein Fan davon so eine ganze Fotoausrüstung durch die Gegend zu schleppen, ABER beim Tiere gucken sitzt du im Auto oder im Ausguck – da ist eine große Fototasche nicht das Problem und ein gutes Teleobjektiv ermöglicht einfach geniale Tieraufnahmen.

Wir verließen den Park und übernachteten südlich vom Südausgang im Etosha Safari Camp - und haben uns dort pudelwohl gefühlt. Natürlich geht es rund um Etosha recht touristisch zu – aber hier ist den Betreibern eine gelungene Mixtur geglückt.

Waterberg-Plateau
Weiter ging es zum Waterberg-Plateau, wo Kristin gerne raufkraxeln wollte. Haben wir getan und wir müssen sagen: Das ist einen Ausflug wert. Flaches Land und mittendrin steht dieses Plateau, als hätte von der Erdmitte mal jemand mit der Hand dies Stück einfach nach oben gedrückt. Nach diesem Ausflug haben wir bei der Hamakiri-Campsite übernachtet. Der Betreiber, Herr Dieckmann spricht deutsch und hat abends dann noch eine kleine Sternenführung mit uns und anderen Gästen durchgeführt. Das hat Kristin so gut gefallen, dass unser erneuter Besuch auf der Hakos-Gästefarm mit Sternwarte beschlossene Sache war. Wir klingelten durch und reservierten die Campsite.

Telefonieren
In Südafrika und Namibia kein Problem. Wir besorgten uns jeweils eine Prepaid-Karte und telefonierten munter drauf los. Es war schon verwunderlich wo wir in Namibia überall Empfang hatten. Zuhause hatten wir noch über ein Satellitentelefon spekuliert und stellen jetzt im Nachhinein fest: Für den „Normal-Touristen“ absolut nicht erforderlich. Was hingegen sinnvoll ist: Die Nutzung eines alten Mobiltelefons und nicht eines Smartphones, da die Akkulaufzeit beim ersten einfach erheblich länger ist.

Auf dem Weg Richtung Süden sind wir durch das „Erindi Private Game Reserve“ gefahren. Das hat uns sehr gut gefallen – viele schöne, auch kleine Wege – über Nacht blieben wir aber nicht, da sich die Betreiber diese Schönheit auch deutlich bezahlen lassen. Aber immerhin.....wir haben unseren ersten Elefanten in Namibia gesehen.
Ein kurzer Stop in Okahandja, wo ich als bekennender Fan von Gebrauchsgegenständen aus Holz, einige schöne Schüsseln erstanden habe. Hier ist in Spuckweite von der Hauptstraße B 1 ein Markt mit unzähligen Ausstellern, die letztlich alle die gleichen Produkte verkaufen wollen.
Vorbei an Windhuk ging es weiter zur Gästefarm Hakos – um Sterne zu gucken. Wir hatten Glück, denn als wir eintrafen waren auch schon einige „Profi-Sterngucker“ aus Deutschland vor Ort, die uns einen interessanten Einblick in ihr Hobby gewährten. So standen wir nachts draußen auf der Terrasse, die Profis hatten ihre Kameras und Laptops dabei...werteten irgendwelche dunklen Löcher gleich aus und fachsimpelten über Nebel und irgendwelche Formationen, die man alle mit bloßem Auge nicht sehen kann. Das war schon eine Welt für sich mit 5-8 Experten ins Gespräch zu kommen und das einfach mal verfolgen zu können, wie Menschen sich für etwas begeistern können, was eigentlich gar nicht zu sehen (und so weit weg) ist. Die Campsite der Gästefarm ist etwas abseits in schöner Lage mit herrlichem Ausblick übers Tal.
Erst einmal Pause machen......



Schließlich endete langsam die Zeit mit unserem Jeep und wir gaben ihn wieder in Vermieterhände zurück. Zuvor waren wir noch in der Waschanlage und es wurden ca. drei Schubkarren Schlamm / Sand runtergespült....



Ed von Safari Car Rental fuhr uns freundlicherweise zum Flughafen, wo wir unseren nächsten Mietwagen in Empfang nahmen – wieder einen kleinen Kia – mit dem wir die letzte Woche in Namibia bestreiten sollten.

Swakopmund
Auf direktem Wege fuhren wir vom Flughafen nach Swakopmund, wo wir – jetzt wieder ohne Dachzelt unterwegs – über Airbnb ein Zimmer gebucht hatten. Wir haben uns sehr auf unseren schwarzen Vermieter Sikiza gefreut, und wurden leider enttäuscht, er war so busy, dass wir ihn während des ganzen Aufenthalts nur kurz zu Gesicht bekamen. Dafür hatten wir sein ganz Reihenhaus im nördlichsten Zipfel von Swakopmund für uns alleine. Wir brauchten 5 Minuten zum Strand und mit dem Auto 10 Minuten in die Stadt. Swakop, wie die Einheimischen ihre Stadt nennen, ist schon witzig. Also erst einmal schön, eine wirklich schöne kleine Stadt mit hübschen Gebäuden und halt direkt am Wasser. Und irgendwie ist es witzig mitten in Afrika so viele Bezüge zu Deutschland zu erleben. Diese Bezüge gibt es in ganz Namibia, aber in Swakop in geballter Form. Hier sieht man ein Haus mit geharktem Strandabschnitt....."deutscher" geht es kaum :-)


Von Swakop haben wir Tagesausflüge unternommen – zur Seal Colony am Cape Cross – entspannte 120 km nördlich von Swakop. Es geht am Atlantik entlang – eine schöne Sandpiste, vorbei an Henties Bay, wo sich einige Wohlhabende Ferienhäuser hingestellt haben, an einem Schiffswrack, welches im Atlantik liegt und am Ende riecht man die Seals lange bevor man sie sieht. Es riecht nicht – es stinkt. Es ist total schön und beeindruckend sich diese Unmengen von Seals an Land und im Wasser anzusehen – wenn wir doch bloß die Nase verschließen könnten.....

Der Salzsee
Auf der Rücktour haben wir an einem kleinen See angehalten – dem „Dead Sea Swimhole“ - aus Norden kommend einfach 70 km vor Swakop nach links abbiegen und nach ca. 17 km Wellblechpiste hatten wir den See auch schon erreicht. Das ganze „Drama“ des Ausfluges zu schildern würde Seiten füllen....wir verpassten zunächst die Abfahrt und waren schon 20 km zu weit Richtung Swakop gefahren – also wieder zurück. Irgendwann ein Schild entdeckt.....Schilder sehen ja auch nicht immer so aus, wie in Deutschland.....die Afrikaner sind da deutlich genügsamer...also Augen auf ! Dann fuhren wir von einer guten Sandpiste runter auf eine schlechte Sandpiste. Respekt, was so ein für Teerstraße ausgelegter Kia alles aushält....ich hatte zwischendurch echt Angst in dieser Einöde liegenzubleiben, weil die Karre einfach auseinandergefallen ist. Nun ja – und sooo viel Verkehr war hier auch nicht.....bei unserem dreistündigen Abstecher zum See trafen wir genau einen weiteren Jeep. Nach langem Suchen nach dem Mini-Schild welches mitten in der Sandwüste aufgestellt war und den Weg zum Dead Sea wies, stand der Jeep bereits da. Die Nutzer des Jeeps waren gerade fertig mit dem Baden und fuhren vor uns wieder ab. Schade, die hätten wir gerne in Hinterhand gehabt. Trotzdem Baden im See. Tauchen ging nicht – zuviel Salz – unglaublich viel Salz. Wir kamen raus aus dem Wasser und hatten binnen kürzester Zeit eine Salzkruste auf der Haut. Sagenhaft. Es empfiehlt sich Süßwasser zum Abwaschen mitzuhaben – hatten wir – also kurz geduscht und wieder zurück. Booah, waren wir froh, als wir die gute Sandpiste wieder erreicht hatten. Das arme Auto.

Walvis Bay
Am nächsten Tag ging es Richtung Süden nach Walvis Bay – hier nahmen wir an einem Boat Trip teil. Voll das Touri-Programm, mit 10 Leuten auf einer kleinen Motoryacht, aber es hat trotzdem richtig Spaß gebracht. Das lag auch an der Skipperin, die wirklich unermüdlich Infos rausgehauen hat, den Seelöwen animierte an Bord zu kommen, die Pelikane fütterte. Zwischendurch gab es Sekt & Austern....ok – muss man mögen. Gebucht haben wir über Laramon Tours – können wir durchaus empfehlen, wenn man in der Lage ist sich einfach mal drauf einzulassen.
Ansonsten haben wir Swakop genossen – sind lecker Essen gegangen und ewig am Wasser spazieren gewesen.

Windhuk
Im Anschluss fuhren wir zurück nach Windhuk – wir hatten uns wieder über Airbnb ein Apartment gesucht. Unweit von unserem Apartment befand sich „Joe´s Beerhouse“ ein absoluter „IN-Treff“ in Windhuk und auf jeden Fall einen Besuch wert. Dann haben wir uns bei unterschiedlichen Camping-Ausstattern umgesehen, denn die Anschaffung eines Dachzeltes war für uns beschlossene Sache. Bei zukünftigen Reisen durch Europa wollen wir auf dem Dach schlafen. Wir mussten feststellen, dass die Namibier uns im Bereich Camping um Meilen voraus sind – sagenhaft zu sehen, was es alles gibt. Nun muss ich freilich einräumen, dass im sonnigen Süden Camping auch einfach angenehmer ist als bei uns im schattigen Norden und somit auch vermutlich noch verbreiteter und eben nicht so luxuriös, wie bei uns teilweise zu beobachten. First-Class-Wohnmobile gibt es nicht. Jeeps mit Dachzelten oder festen Campingaufbauten allerdings in Massen. Und damit reist in Afrika auch die Rentner-Generation.
In Windhuk haben wir noch ein Paket nachhause aufgegeben – wir hatten einfach zuviel Gepäck. 10 kg für 60,- € - das ist zwar kein Schnapper aber musste sein. So ein Paket kommt nach ca. vier Monaten an...wir hatten es schon „abgeschrieben“, umso größer war die Freude als unser Postbote damit anschleppte.
Wir sind von Windhuk zurück nach Frankfurt geflogen und nahmen uns einen Mietwagen um nach Schleswig-Holstein zu fahren. Das war halb so teuer wie zwei Bahntickets – willkommen zuhause.

Kosten:
Bei einer Reisedauer von insgesamt 66 Tagen haben wir pro Nase inkl. Flug, Automieten, Parkgebühren pp. ca. 7000,- € ausgegeben.....also gut 100,- € pro Person / Tag.
Im Vergleich war Südafrika für uns günstiger als Namibia was ganz einfach daran liegt, dass der Jeep mit Dachzelt schon 80,- € pro Tag kostete und die Übernachtung auf einem Stellplatz eben auch nochmal 10 – 20,- €. Eine Airbnb-Übernachtung in Südafrika kostete zwischen 15 – 30,- € und der Mietwagen hat am Tag 25 ,-€ gekostet. Die Fixkosten waren in Namibia einfach höher.
Und – wir haben uns auch gerne mal etwas gegönnt...waren in Südafrika täglich lecker Essen und auch in Lüderitz, Windhuk & Swakop gab es schöne Lokale... Diese Reise war ihr Geld auf jeden Fall wert. !!

Wir hoffen es hat euch ein bißchen gefallen unseren Bericht zu lesen - und wenn ihr Fragen habt- so fragt bitte :-)
Grüße aus dem hohen Norden Deutschlands - Kristin & Ralf
Anhang:
Letzte Änderung: 02 Mär 2018 13:26 von Raller.
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01 Mär 2018 20:11 #512497
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Foto jetzt im Text
Letzte Änderung: 01 Mär 2018 23:01 von Raller.
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01 Mär 2018 20:11 #512498
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Das sind kristin & Raller....und das Foto sollte in den Text...wie auch noch einige fotos mehr ...wie schaffe ich das ???
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01 Mär 2018 23:16 #512529
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  • Nachtigall am 01 Mär 2018 23:16
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Vielen Dank für den anschaulichen Bericht. Schön zu lesen, wie neugierig und relaxed - auch bei unangenehmen Mißgeschicken - ihr die Tour angegangen seid und welche schöne Entdeckungen Ihr gemacht habt. So eine lange Reisezeit hat schon ihre Vorteile.
Viele Grüße
Anne
zwischen 1991 und 2008 diverse Aufenthalte Jemen - 2011 Südafrika - 2013 Kamerun - 2016 Namibia - 2018 Namibia
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02 Mär 2018 10:01 #512558
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Guten Morgen, Kristin und Ralf,
heute früh habe ich Euren Bericht entdeckt, der mir außerordentlich gut gefällt, kurz, knackig (neige leider selbst zum Schwafeln), witzig, vorbildlich gut organisierte Reise, da können sich ein paar Newbies ein Beispiel dran nehmen. Es fehlen mir halt ein paar Fotos..., aber wie man lesen kann, hat es Euch ja voll erwischt, so dass man in Zukunft auch in der Hinsicht was erwarten kann. Das nächste Mal müßt Ihr die Naukluftwanderung nachholen und Eure Knochen auch ins heiße Schwefelwasser in Ai-Ais halten. In der Gegend kann man auch schön Rosenquarz "kloppen".
Die Polizeikontrolle nach Diamanten haben wir 2011dort auch erlebt, haben ruhig alles ausgepackt, jede Tablettenschachtel wurde befingert und erst einmal für Drogen gehalten. Eindeutig ging es darum, dass wir die Nerven verlieren und einen oder mehrere Scheine rausrücken... Wir haben gewonnen B)
Viele Dank für den Bericht, irgendwann gibt es vielleicht noch einen... und gute Besserung
herzlichst Friederike
Letzte Änderung: 02 Mär 2018 12:42 von CuF.
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02 Mär 2018 10:01 #512559
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  • NamiBilly am 02 Mär 2018 10:01
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Hallo Kristin und Ralf,
ein schöner, informativer Bericht und natürlich eine tolle Tour, die ihr gemacht habt.
Gruß NamiBilly
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