THEMA: Been there. Done it! Got it? - Namibia Okt. 2017
11 Mär 2018 16:15 #514175
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  • Esthi71 am 11 Mär 2018 16:15
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Hallo Robin
Wieder einmal einfach genial!
Darf ich dich fragen, wie das mit dem Fleisch ging beim Vet Fence? Ist Biltong davon ausgenommen?

Liebe Grüsse
Esther
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12 Mär 2018 19:46 #514443
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Hallo Esther,

Biltong ist da unproblematisch soweit wir das erlebt haben. Nach Rücksprache mit einem der Kontrolleure handelt es sich in erster Linie um frische Produkte, z.B.:

- frisches Fleisch (egal ob eingeschweißt und aus dem Süden)
- rohe Eier
- frische Milch

Schätze mal auch sowas wie frischer Käse etc. wäre problematisch. Aber... den hat man wohl eher nicht dabei. Bei uns zumindest betraf es nur Fleisch und Eier.

Gruß,
Robin
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12 Mär 2018 22:46 #514488
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Doppelpost... :silly: (egal)

Tag 9 - 14.10.: Müsli - Plankton - Hollywood

Müsli, Plankton und Hollywood? - Ihr habt es natürlich sofort erraten, es geht heute in die Dünen rund um Swakopmund!



Einen letzten Morgen verbringen wir zusammen mit Familie Glück und mit von der heutigen Partie ist Marius von „Close-Up Safaris“ auf einer Tour zu den berüchtigten Little Five der Wüste. Gegen 08:40h kommt Marius mit seinem Jeep bei unserem kleinen Strand-Domizil vorgefahren, die Glücks sitzen auch schon in voller Mannstärke im Auto, wie schön das alle wieder halbwegs auf dem Damm sind und dabei sein können.

Marius wohnt immer 50/50 in Namibia und Deutschland, wo auch seine Familie in Berlin lebt. Somit spricht er auch deutsch, lieber aber englisch. (wie ich merke, da ich vorne neben ihm sitze und immer wenn wir fahren und es im Auto eh zu laut ist, fällt er ins Englische mit mir >> dafür erfahre ich von ihm aber auch unheimlich viel).
Für Kinder und Familie aber natürlich doppelt super, so hat man einen privaten Guide und keine Sprachbarrieren. B)

Gut ist auch, dass Marius selber Kinder hat und somit die erste halbe Stunde genauso stoisch wegsteckt wie der Rest im Auto. Die Prinzessin hat nämlich eine ganz klare Abneigung zum Thema: „Ohne Kindersitz im Auto muss man dennoch stillsitzen.“ Und das lässt sie auch jeden lautstark wissen. Irgendwann fügt sie sich diesem Schicksal und mit der, dann endlich eintretenden, Stille der Wüste taut auch unser Guide Marius zusehends auf. Spätestens ab dem ersten Stop oder eher Unterrichtsstunde war dann Ruhe und Faszination, statt Geplärre, der ständige Begleiter im Auto. :)

Los geht es mit Marius' kleiner Wissensstunde zum Thema: >> Der Kreislauf der Wüste <<

Aber vorher eines der versprochenen Suchbilder für Euch: „Welches Tier ist hier zu sehen?“
(Seid fair zu euch selber, erst Suchen und dann weiterlesen, wer zu weit weiterliest spoilert sich selber. / bin ja mal gespannt @freshy :P )


Unsere Tour fängt mit einem Wüstenmüsli zum Frühstück an. Das sind diverse Pflanzenteile und abgestorbenes Material, dass der Wind in die Wüste treibt. Die Kleinsten ernähren sich davon und somit startet dieses trockene Müsli die Nahrungskette. Ebenso dazu zählen Tiere die der Wind mit sich trägt, die eigentlich hier nix verloren haben. Heuschrecken z.B., die einfach vom Wind mitgerissen werden und dann in der Wüste landen. Wir finden diverse Beinchen, die einzigen Überbleibsel, da diese wohl von den Wüstenbewohnern verschmäht werden.

Marius hält den Wagen an und sucht die Dünen ab, bis er findet was er gesucht hat und wir sehen unser erstes Tier an diesem Tag. Einen Silberfisch… B) :huh: - Ja und nein. Marius kennt einen besseren Namen. Das Plankton der Wüste, Lebensgrundlage für die wiederum etwas größeren Bewohner dieser kargen Landschaft.





Eines der Highlights, das auch das Plankton der Wüste frisst, finden wir, besser gesagt Marius, auch noch bei diesem Stop. Natürlich erst nachdem wir eine recht klare Ansage bekommen haben wo wir hintreten dürfen und wo nicht. Man will ja nicht aus Versehen auf etwas drauftreten oder etwas kaputt machen.

Er versammelt uns bei einem „Halbmond“ im Sand, der als einziges auf den Unterschlupf eines Wüstenbewohners schließen lässt. Marius gräbt einen jungen „Palmato Gecko“ aus. Zumindest mal ganz kurz. Grundsätzlich fasst nur er irgendwas an und er lässt die Tiere generell, und den kleinen Kerl hier im Speziellen, schnellstmöglich zurück und erklärt uns dann hinterher die Details. Gemerkt habe ich mir, dass er keine Augenlieder hat und sich die Augen mit seiner Zunge sauber leckt. Respekt! – ich komme nur bis zur Nasenspitze. :blink:



Wir steigen wieder ein und Marius bugsiert uns mit ca. 0.8bar auf den Reifen sicher durch die Dünen. Wir alle schauen natürlich aufmerksam ob wir was entdecken können. Tun wir natürlich nicht, außer hier und da mal eine andere Desert-Tour. Drei große Fahrzeuge mit gut 25 Leuten in der Gruppe, da hätten wir keine Lust drauf und Marius mag diese neuen Anbieter auch nicht, weil die Fahrzeuge zu schwer sind und zu viel kaputt machen. Außerdem halten die sich oft nicht an die einfachsten Regeln, wie z.B., ein Wüsten-Chamäleon packt man nicht an! Anders als die Geckos die wieder im Sand verschwinden haftet der Geruch den Chamäleons an und sie werden ihn nicht los. Das wiederum lockt die Jäger an und dank der Bilder von Touris mit den Tieren auf der Hand werden die Chamäleons immer weniger.

Eines entdeckt er aber dennoch und ganz in der Nähe eine der schon erwähnten, herbeigewehten Heuschrecken. Es ist also Fütterungszeit. Wir bilden einen engen Halbkreis mit genügend Abstand, damit das Chamäleon nicht gestresst wird. Umzingelt man es (siehe 25 Leute Gruppe) hat es keinen Fluchtweg mehr und findet dass dann gar nicht mehr lustig. „Stellt eure Kameras auf Dauerfeuer, dass geht jetzt Blitzschnell!“ :ohmy: --- wir warten gespannt!

Während wir Fotos machen, muss Papa Sebastian als Kletterbaum herhalten. :laugh:




Und dann geht es los, ich habe mir mal die ganze Reihe angeschaut um das auszuwerten. Das Bild wurde im Burstmode mit 18 Frames pro Sekunde aufgenommen. Ab dem Augenblick in dem man das erste Mal die Zunge sieht, bewegt sich diese fast unmerklich für 5 Frames. Bei Frame 6 ist sie dann komplett ausgefahren und hat die Heuschrecke schon erwischt. 1 Frame später sind nur noch 3/4 der Zunge zu sehen und wiederum 1 Frame später ist die Heuschrecke schon halb im Maul.

Der spannendste Moment hat sich also in ca. 2/18 einer Sekunde abgespielt. (=11 Hundertstel)

Ich muss ja zugeben… ich bin auf dieses Foto schon mächtig stolz. :blush:


Man beachte hier die Zweifarbigkeit. Links in der Sonne noch Muster, Rechts auf der „Schattenseite“ fast rein weiß. Einfach coole Tiere.


Ein echtes Highlight unserer Tour. Es wird uns jetzt schon klar, wie spannend das alles wird. (wir hatten lange vor die Tour gar nicht zu machen… 5 Std. wegen kleinen Reptilien in die Wüste fahren, wozu?)

PS. Wer hier eher der Disney-Fan ist und Happy Ends liebt, der darf getrost das kleine Video hier klicken. ;)
Video Chamäleon by Blende18.2, auf Flickr


Marius taut auch immer mehr auf, man kann da gar nicht alles wiedergeben was er so erzählt hat. Er steckt einfach voller Themen und Meinungen, zu Politik, dem Naturschutz und dem Wandel im Land. Er ist engagiert in diversen Gremien zum Schutz der Namib und berät im Zuge dieser Funktion auch die Regierung, bzw. versuchen er und seine Kollegen zumindest ihr Bestes wie er etwas betrübt erklärt.

Währenddessen hält er immer mal an, entweder um einen Käfer zu fangen als Futter für weitere Chamäleons oder um seinen Hut wieder einzusammeln, den er regelmäßig aus dem Fenster schmeißt. :dry: Irgendwie will er einen der Ferraris der Wüste, eine „Schaufelschnauzen-Eidechse“ einfangen. Es erschließt sich uns aber nicht wie er das anstellen will. Die Viecher sind so wahnsinnig schnell, der fängt doch niemals eines unter seinem Hut und dann noch aus einem fahrenden Auto raus gezielt. Etwas suspekt isser ja schon, der Marius. :whistle:

Des Rätsels Lösung?! –-- Wenn die Echsen einen Schatten wahrnehmen, graben sie sich blitzschnell ein, da sie glauben, dass ein Raubvogel unterwegs ist. Marius Hut mimt, in diesem kleinen Kammerspiel hier, den Raubvogel und er versucht einfach nur zu sehen wo genau sich eine eingräbt. Es dauert bestimmt ein Dutzend Versuche, aber dann hat er sich eine Stelle gemerkt, springt aus dem Auto (während wir uns etwas verdutzt anschauen :blink:) und buddelt wie verrückt, bis er die kleine Eidechse zu fassen kriegt. Wie gesagt, er handelt erstmal und erklärt uns dann hinterher die Details.





Kommen wir zurück zu unserem Suchbild vom Anfang, habt ihr das Tier entdeckt?
Es handelt sich um eine „Peringuey-Otter“, die Namib-Sidewinder. Man sieht nur einen kleinen Teil des Kopfes und die Augen. Direkt unterhalb der weißen Blüte ziemlich mittig.



Anbei mal rangezoomt aus besserem Winkel.






Nach der einzigen Schlange die wir in Namibia zu Gesicht bekommen fährt Marius mit uns zu seinen Lieblingen. Seit Monaten besucht er diese kleine Vogelfamilie, es ist die einzige in der Nähe und überhaupt die einzige die er hier mal hat brüten sehen in all den Jahren. Er kennt die Kleinen noch als Eier im Nest und die Vögel kennen und Vertrauen ihm. Wieder mal das Thema Respekt. Er fährt mit uns zu einer Düne weit oberhalb des Nests, die Vögel kommen von ganz Alleine. Die 25 Leute Truppe kommt 15 Minuten später an. Umstellen mit 3 Fahrzeugen das Nest und alle rennen direkt drum herum. Marius quittiert das mit einem: „Ich kenn‘ ja den Besitzer… den werde ich heute wohl noch mal sprechen müssen! :angry:

Zurück zu den Vögeln. Es sind Bodenbrüter, die Jungtiere haben keinen Eigengeruch und die Eltern bringen den Unrat etc. immer mind. 50 Meter weit weg um mit keinen Gerüchen das Nest zu verraten. Mehr weiß ich nicht @ Fotomatte (und generell alle Vogel-Experten), jetzt bist du/seid ihr dran. Die Eulenmuckels haben Sonntag auch schon auf dich verwiesen, so ganz sicher waren sie sich nicht. Schmätzer? – evtl. aber für den Namib-Schmätzer eigentlich zu hell?! O-Ton: "Der Matte kann das klären!" ;)

Der, jetzt noch, als Wüstenvogel benannte Piepmatz (die beiden auf der Hand, der andere ist zwar auch ein komischer Kauz, aber das ist Marius :silly:)


TracTrac Chat / Namibschmätzer (danke Maddy)



… der Tag wird ganz schön lang, ihr merkt schon wie begeistert wir von dieser Tour waren. Da muss ich einfach weiter ausholen, da ich das hier Geschriebene auch später noch für unser Fotobuch zur Erinnerung nutzen möchte. Im Hier und Jetzt wird’s auch schon wieder später, also leider doch eines dieser unbeliebten:

FORTSETZUNG FOLGT…


Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 26 Mär 2018 23:40 von Blende18.2.
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  • freshy am 13 Mär 2018 01:55
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Robin schrieb:
Aber vorher eines der versprochenen Suchbilder für Euch: „Welches Tier ist hier zu sehen?“
(Seid fair zu euch selber, erst Suchen und dann weiterlesen, wer zu weit weiterliest spoilert sich selber. / bin ja mal gespannt @freshy :P )


Ich stehe auf dem Schlauch! :unsure: Machst du mich mal schlau, Robin?
Danke im Voraus
sagt freshy
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13 Mär 2018 06:58 #514502
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  • maddy am 13 Mär 2018 06:58
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Hallo Robin,

WOW, ganz grosse Klasse, diese Bilder!
Das Chameleon mit der Heuschrecke ist was ganz besonderes! Ach, aber die anderen auch...
Danke fuer den tollen Reisebericht.

Dein Wuestenvogel ist ein Tractrac Chat. Fantastisch!

Gruss aus Sodwana
Maddy
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13 Mär 2018 07:00 #514503
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  • Blende18.2 am 12 Mär 2018 19:46
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@ freshy
Hast du nach dem Bild direkt das Lesen eingestellt? - die Auflösung folgt später im Text. ;)

Oder findest du sie trotz Beschreibung nicht?

@maddy
Vielen Dank und @Vogel... wie heißt der denn im Deutschen?

Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 13 Mär 2018 07:03 von Blende18.2.
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