02.10.2017
Ein neuer Tag, eine neue tolle Location. Ich sitze gerade auf der großen Terrasse unseres Chalets im Dune Star Camp, während Marc im Bad noch mit der Dusche kämpft. Ich bin bereits frisch geduscht und lasse meine Haare im leichten Wind trocknen, der hier oben überall weht und höre nichts außer dem Surren der Fliegen und Marcs Flüchen aus der Dusche Das mit der Dusche ist hier oben so eine Sache – das Dune Star Camp bezieht sein Wasser aus einem 110 Meter tiefen Bohrloch, welches über eine einzige Leitung hier hoch gepumpt und an die Häuschen verteilt wird. Da wir das letzte Haus in der Reihe sind, dauert es hier natürlich am längsten, bis Wasser ankommt. Bei mir hat es geschlagene 20 Minuten gedauert, und auch bei Marc höre ich jetzt endlich ein angenehmes Plätschern.
Heute Morgen haben wir für namibische Verhältnisse und vor allem im Vergleich zu den letzten Tagen mal wieder ausgeschlafen – erst um kurz nach acht sind wir frühstücken gegangen, da waren die meisten Reisegesellschaften schon wieder weg, wahrscheinlich auf dem Weg ins Sossusvlei. Wir haben uns am umfangreichen Buffet bedient und unseren Kaffee gemütlich in der Sonne genossen. Stress haben wir heute keinen, erst um 16:00 Uhr sollen wir abgeholt und zum Dune Star Camp gebracht werden.
Also packen wir ganz entspannt unsere Koffer (im Gegensatz zu der Dame vom Housekeeping, die schon seit Viertel vor zehn darauf wartet, dass wir endlich fertig sind und sie mit dem Zimmer putzen beginnen kann), geben diese an der Rezeption ab und sichern uns einen Platz am Pool.
Wir wollen ja schließlich noch ein wenig braun werden, damit die Daheimgebliebenen auch schön neidisch werden
Der Tag vergeht mit Lesen, kurzen Erfrischungen im Pool, Musik hören und dösen, lediglich unterbrochen von einer kurzen Lunch-Pause – der Mensch muss ja auch was essen, faulenzen macht schließlich hungrig
Ein ebenso angenehmer wie amüsanter Zeitvertreib mit zwischenzeitlichem Fremdschämen ist das Beobachten diverser anderer Reisender – kleiner Tipp bei lauten Reisegruppen mit prägnantem Dialekt: hier lohnt es sich durchaus, einen Kopfhörer oder Oropax einzupacken, damit die Entspannung nicht durch das Entstehen unterschwelliger Aggressivität gefährdet wird
Um 16:00 Uhr geht es dann zusammen mit einer vierzehnköpfigen Reisegruppe und einem weiteren Pärchen hoch ins Dune Star Camp.
Die Anfahrt dauert ca. 20 Minuten, und als wir oben aus dem Safariwagen aussteigen, sind alle erstmal sprachlos angesichts dieser grandiosen Aussicht. Wir haben in den letzten Tagen ja Einiges gesehen und durften viele herrliche Landschaften sehen, aber das hier ist schon etwas ganz Besonderes.
Wir werden mit kaltem Appletiser begrüßt ("Was, gar kein Alkohol?!?"
) und Janko erklärt uns den Ablauf und die kleinen Eigenarten des Camps, wie die Sache mit dem Wasser. Der Reiseleiter der Reisegruppe übersetzt das Ganze dann nochmal ins Deutsche (auch, wenn der Guide es schon zusätzlich auf Deutsch gesagt hat
) - natürlich etwas ausführlicher als ursprünglich und garniert das Ganze dann noch mit einem mehr oder weniger guten Witz. Ich glaube, wenn er mein Reiseleiter wäre, müsste ich vorzeitig abbrechen oder es gäbe unter Umständen einen Mord
Endlich ist Mr. Superwitzig fertig, und wir werden auf die einzelnen Hütten aufgeteilt. Marc und ich haben die Nummer 9, also das letzte Häuschen in der Reihe. Das ist zum einen ganz gut so, weil wir damit ein wenig unsere Ruhe haben, außerdem ist es das einzige Zimmer mit Terrasse zur Ostseite hin (also zum Sonnenaufgang), die von allen anderen Zimmern aus nicht eingesehen werden kann.
Das Chalet ist ganz nett eingerichtet, Highlight ist aber natürlich das große Bett, dass man dank der Räder hinaus auf die Terrasse rollen kann, von der aus man einen traumhaften Blick in die Natur hat. Zunächst bringen wir aber die Stühle und das kleine Beistelltischchen nach draußen und genießen die Ruhe.
Den abendlichen Walk, der um halb sechs angeboten wird und ca. eine Stunde dauern soll, lassen wir ausfallen, allein schon deshalb, weil wir keine große Lust auf die Reisegruppe haben (und außerdem ja noch duschen wollen).