Schließlich finden wir auch besagte Quelle, wo einiges an Klettermaterial vorhanden ist…
Und es scheint hier ein ähnliches Pflänzchen zu geben wie eines, das ich in meiner Kinderzeit zu Hause immer vermehrt habe. Es sieht aus wie ein „Fleißiges Lieschen“ , aber nicht im Blumentopf, sondern wild wuchernd am Waterbergmassiv…
Die ganze Gegend macht einen "verwunschenen" Eindruck…
Die Sonne ist mittlerweile hinter dem Tafelberg verschwunden und wir machen uns auf den Rückweg.
Danach geht es unter die Dusche… Beim Abendessen sehen wir unsere Nachbarn wieder, sitzen aber im nicht wirklich gemütlichen „Restaurant“ der Waterberg Wilderness Lodge für die Kinder definitiv zu weit voneinander entfernt… Im Gegensatz zur kühlen „Bahnhofsatmosphäre“ des Raumes ist das Essen jedoch wirklich gut. Es gibt ein mehrgängiges Menü und Matthias muss noch was aus dem Zimmer holen. Irgendwie bleibt er ziemlich lange weg… Ich habe aus Versehen ein großes Alster (halber Liter…) bestellt und halte mich derweil damit auf.
Als er wiederkommt, berichtet er von einem Stachelschwein, auf das ihn ein Lodgemitarbeiter aufmerksam gemacht hat und das munter über das Lodgegelände spaziert.
Nun sind die Jungs natürlich nicht mehr zu halten und wollen auch das stachelige Schwein in Augenschein nehmen. Sie nehmen Arved und Anouk auch gleich mit, aber das Tierchen hat sich aus dem Staub gemacht…
In der Zwischenzeit diskutieren wir Erwachsene unsere Planungen für den nächsten Tag… und entscheiden: Da die Kinder sich so gut verstehen (und wir uns eigentlich auch
), könnten wir doch die Aktivitäten auch gemeinsam durchführen. Alle sind sich einig: Die geführte Wanderung auf das Waterbergplateau wird nur gemacht, wenn wir um 9 Uhr statt um 8 Uhr starten können. Es wird nachgefragt und mit einem sehr netten Mitarbeiter der Lodge diskutiert, der sich schließlich bereiterklärt, eine Stunde später als geplant mit unseren beiden Familien zu starten. Für den Nachmittag wird die Rhino -Tour gebucht.
Wir haben also einiges vor am nächsten Tag.
Deswegen geht es jetzt auch schnell ins Bett. Mein noch viertelvolles Alsterglas darf ich mit aufs Zimmer nehmen und in Ruhe zu Ende trinken.
Ich möchte den Jungs „Gute Nacht“ sagen, da hält mich Matthias am Arm fest und zeigt auf die Wand. Etwa 50 Zentimeter neben dem geschlossenen Moskitonetz der Jungs sitzt eine Spinne…
eine riiiiesige Spinne…
Jetzt bloß nicht in Panik verfallen und vor den Kindern unbedingt die Fassung wahren… Die Jungs haben noch nichts gemerkt und wir ziehen uns kurz in unser Schlafzimmer zurück. Mit dem Tier können wir nicht in einem Zimmer schlafen, das steht fest. Harmlos oder nicht… Schließlich liegen auch noch die geöffneten Koffer herum. Die Spinne muss raus. Aber WIE?
Mir fällt mein Bierglas ein. Zuhause werden ungebetene Gäste immer mit Hilfe eines Glases nach draußen befördert. Im Glas ist eh nur noch ein Schlückchen, also kein Problem. Das denken wir zumindest, bis wir mit meinem Bierkrug in die Nähe des achtbeinigen Tierchens kommen. Nee, das wird nichts… Die Spinne passt niemals in die Glasöffnung, ohne dass sie ordentlich ihre 8 Beinchen einzieht, und ich wüsste nicht, wie wir sie dazu bekommen sollten.
Ein Plan B muss her.
Schließlich läuft Matthias los, um einen Mitarbeiter der Lodge zu finden, der uns helfen kann. Auf dem Infozettel zu möglichen Mitbewohnern im Zimmer wird extra darauf hingewiesen… Ich zücke mittlerweile meine Kamera und überlege, wie ich einen Größenvergleich hinbekomme. Schnell greife ich nach einem „Kinder-Croc“, der neben dem Bett liegt. Die Spinne ist weit oben an der Wand und ich halte mit einer Hand den Kinderschuh. Super ist das Bild nicht, aber ihr könnt euch vielleicht ungefähr vorstellen, welche Ausmaße unsere Mitbewohnerin hat...
Es ist uns schon etwas peinlich, als schließlich der nette Mann mit einem bunten Staubwedel und voller Tatendrang lächelnd in der Tür erscheint. Lenni und Matthis haben mittlerweile auch von ihrem Überraschungsgast erfahren und gucken interessiert zu, wie dieser mit dem Staubwedel „aufgenommen“ wird und auf den Boden fällt. Unfassbar, wie schnell… Aber unser Retter ist glücklicherweise schneller, greift den Körper der Spinne mit den riesigen Ausmaßen zwischen Daumen und Zeigefinger und bugsiert sie an die frische Luft. Puh…
Dann heißt es nur noch:
„Und nun schlaft gut und träumt was schönes…“