Weit sind wir nicht aus dem Nationalpark herausgefahren - es waren nur ein paar Meter, dann bogen wir schon wieder von der Hauptstraße ab nach Onguma! Highlight Alarm!!!!
Wir folgten der Beschilderung zum Tree Top Camp und wurden mit feuchten Tüchern zur Erfrischung empfangen. David, der Leiter des Camps empfing uns herzlich und servierte erst einmal ein paar Drinks im "Haupthaus".
Das gesamte Tree Top Camp steht auf Stelzen und besteht aus dem erwähnten Hauptgebäude und links und rechts davon jeweils zwei auf Stegen erreichbaren Hütten. Türen gibt es nicht, alles ist offen. Natürlich kann man nachts auch die Zeltplane schließen, aber dann hat man weniger Besuch von Fledermäusen und es ist deutlich weniger spannend, wenn draußen die Löwen brüllen, während man warm eingekuschelt im Bett liegt und in die Natur schaut!
Ich denke das Bild zeigt es einigermaßen. Auf der Terrasse kann man entspannt sitzen und das Wasserloch beobachten.
Dieses Camp ist einfach ein Traum!
Auf der Terrasse befindet sich auch die Dusche, das ist dann schon ungewöhnlich wenn man beim Duschen Giraffen, Antilopen und Hyänen beobachten kann. Das mit dem Beobachten ist natürlich gegenseitig! Dieser Geselle hier musste dann sozusagen für ein Nacktfoto herhalten (das erklärt den verstörten Blick), denn er stand direkt vor der Terrasse als ich duschte und so nahm ich erst die Kamera und kümmerte mich erst dann ums anziehen.
Am Nachmittag machten wir noch eine kleine Sundowner Tour und Riets unser Fahrer erklärte uns alles was wir wissen wollten, insbesondere auch vieles zu den überall aufragenden Termitenbauten. Unterwegs fanden wir endlich auch mal einen dieser herrlich bunten Vögel in Schussdistanz:
Als Highlight der Tour sahen wir noch einen Geparden, der faul die Abendsonne genoss - endlich auch mal ein Gepard in freier Wildbahn!
Nach unserer Tour brannte auf der Terrasse des Haupthauses / Lapa ein Lagerfeuer und das Team um den Küchenchef bereitete das Essen vor. Dieses wird hier gemeinsam von allen Gästen (also maximal 8!) an einem großen Tisch eingenommen. Chef Erasmus erklärt mit Stolz das Menü, das auch hervorragend schmeckte. Mann was geht's uns gut!!!
Allerdings merken wir auch, dass man hier üblicherweise früh zu Bett geht. Während wir noch diverse Drinks genießen und in der Runde der Gäste plaudern, poliert das Team zum wiederholten Male das Besteck bis auch wir es verstehen und in Richtung Bett aufbrechen.
Der Steg zur Hütte ist mit Laternen beleuchtet und in der Hütte ist das Moskitonetz heruntergelassen und die Nachttischlampen sind eingeschaltet, was für ein Komfort!
Während wir uns bettfertig machen, fliegen uns Fledermäuse um die Ohren und machen kopfüber hängend eine kurze Pause unter dem Reetdach der Hütte.
Und dann passiert es! Bisher haben wir an jedem Abend vorsichtig unter die Decken geschaut, damit sich da kein Tier versteckt hat. Ausgerechnet heute nicht...
Meine Frau greift unvorsichtig unter die Decke ... und da fühlt es sich warm an. Sie springt erschreckt zurück und ist glücklicherweise unverletzt! Das hätte auch schief gehen können!!!
Bei genauer Untersuchung konnten wird den Eindringling dann als Wärmflasche entlarven, die definitiv ungefährlich und vor allem nicht bissig war!
Nach dem Schrecken überwog dann doch die Freude darüber, denn die Nächte im Juni sind schon recht frisch.
Natürlich haben wir die Zeltplane offen gelassen, nach über zwei Wochen in Namibia denkt man irgendwie anders... Während wir draußen das eine oder andere Tier hören schlafen wir bald friedlich ein und schrecken nur einmal kurz auf als irgendwo ein Löwe brüllt.