01/05 Mittwoch
Mosi-oa-Tunya, donnernder Rauch. Der Name passt; verweist er doch auf den Wasser-Sprühnebel, der von den Fällen aufsteigt und noch in 30 km Entfernung zu sehen ist.
Die Händler vor dem Park verkaufen Regencapes, dabei steht kaum eine Wolke am Himmel. Der Wald ist tiefgrün, die Sonne brennt heiß, ein gewöhnlicher tropischer Vormittag.
Wir bekommen unser Regencape in unserem Hotel. So bewaffnet marschieren wir los bis zum Cataract Point. Dann geben die Bäume plötzlich den Blick auf die Victoriafälle frei.
Wow, überwätigend! Der Fluss schießt direkt hinter der Absperrung über die Kante, jede Sekunde eine Million Liter Wasser.
Wir wandern zum „Melting Pott“ und sehen..... na ja, sehen eigentlich nichts... ausser Wasser.
Wasser von Oben von Unten und von allen Seiten. Trotz unserer Capes sind wir im Handumdrehen klitschenass. Die schmale Brücke über die wir zum nächsten Viewpoint laufen müssen erinnert mich an Dantes Inferno. Der Regen, wenn man das Nass so nennen kann, schlägt von allen Seiten mit voller Wucht auf uns ein. Der Wind bläst heftig und so findet das Wasser seinen Weg in jede noch so kleine Öeffnung. Auch wird die Gicht wellenartig vom Wind durch die Luft geblasen. So entstehen immer wieder kurze Superausichten auf die Fälle. Ein sehr nasses und tolles Erlebnis.
Leider ohne Fotos, die Kamera musste aus Sicherheitsgründen in Plastikfolie und dann unter dem Regencape getragen werden. Sorry aber es war für meine Kamera überlebenswichtig.
Am Pool lassen wir dann Kleider und Schuhe trocknen. Wir ruhen noch ein wenig aus denn uns erwartet noch ein Hightlight.
Ein Heliflug über die Fälle. Der beste Ehemann von allen will nicht mit, da er das fliegen in so kleinen Maschinen nicht allzugut verträgt.
Aber wir drei sind nicht zu halten, wir freuen uns riesig auf unser Abenteuer. Dann werden wir auch schon abgeholt und los geht's.
Rund 200 Meter unter unseren Füßen fließt der Sambesi, der viertlängste Fluss Afrikas. Er trennt Sambia von Simbabwe und schneidet an den Victoriafällen tief in das sonst vollkommen ebene Land ein. Aus der Luft lässt sich die gewaltige Wassermasse mit seinem Delta komplett überblicken.
Wenn der Fluss viel Wasser führt, so wie jetzt, entsteht hier der größte Wasservorhang der Welt. Der Regenbogen unten in der Schlucht sieht von hier oben sehr klein aus.
Der Helikopter fliegt zurück über den sambischen Nationalpark Mosi-oa-Tunya. Der Pilot macht uns auf die nahe des Ufers grasenden Elefanten aufmerksam. Aus der Luft sehen sie aus wie braune Steine und sind schwer zu erkennen. Deshalb fliegt er gleich noch mal eine Schleife damit wir einen guten Blick haben. Unser Junior fotografiert wie verrückt. Ich finde es einfach nur schön dieses Abenteuer mit meinen Söhnen zu erleben.
Auch bin ich froh über die Tatsache das Jo sich für den Heliflug entschieden hat und nicht für den Bungiejump der hier an der Brücke angeboten wird. Das wäre auch kein Abenteuer zu dritt geworden sondern nur ein Soloauftritt.
Wir spazieren noch zum Royal Livingstone Hotel dem Luxushotel hier an den Fällen. Es sieht schon toll aus ganz im Kolonialstil. Auf unserem Weg begleitet uns eine Herde Zebras, wir sind eingekreist von ihnen.
Ich frage mich ob Zebras, wie Pferde nach hinten auskeilen wenn man hinter ihnen steht. Etwas komisch ist es schon zwischen den Tieren hindurchzulaufen . Sobald der Weg breiter wird und die Wiese vor uns liegt rennen sie nach allen Seiten davon.
Wir wandern über die Wiese zur Terrasse am Sambesi. Hier hat man einen tollen Ausblick. Aber allzu sauber ist die Terrasse nicht. Bei einem Fünfsterneschuppen sollten die Tische eigentlich sauber sein. Auch das Personal ist nicht sehr motiviert. Die Cocktails die wir bestellen werden ziemlich lieblos und unfreundlich auf den Tisch geknallt. Süss sind dagegen die kleinen weissen Äffchen die hier rumturnen.
Und der Sonnenuntergang über dem Sambesi ist fantastisch. Alles in Allem würde ich aber dieses Hotel nicht unbedingt gegen unseres tauschen wollen.
Ein gutes Abendessen in unserem Hotel und ein Absacker an der Bar runden einen fast vollkommenen Tag ab.