14.03.2024, Donnerstag, von Upingtion in den KTP
Hurra, endlich ist es so weit! Der KTP wartet auf uns.
Wie das mit der Reserviererei ist, das hab ich ja schon zu Beginn des Reiseberichtes geschrieben. 3 Nächte Uri, 4 Nä Kielie, 2 Nä Nossob Riverfront, das gibt´s nichts zu meckern und würden wir mal wieder in den KTP fahren, dann würden wir genau so wieder über einen Reiseveranstalter buchen, nur die Reihenfolge der Unterkünfte war von uns nicht ganz glücklich gewählt.
Heute geht´s aber mal als Allererstes nach
Urikaruus. Dort waren wir schon mal vor etlichen Jahren, damals hat´s uns gut gefallen, der Ranger hieß Eric. Zuerst aber haben wir wieder eine lange aber sehr kurzweilige Fahrt vor uns. Von Upington bis nach Twee Revieren sind es rund 250 km auf bester Tar-road, danach nochmal 70 km bis ins erste wilderness-camp, Urikaruus.
Aber - man sollte immer am Beginn des Tages anfangen. Wir müssen zunächst noch unseren Einkauf erledigen, denn gestern im „Stadt-Checkers“ hatten wir gar keine rechte Lust, unsere Einkäufe so zu erledigen, wie sich das gehört.
Slaghuis ist unsere erste Station, der freundliche Metzgermeister bedient uns persönlich, und wir haben uns gegen Rind und für Game entschieden. Nun ja, das war jetzt nicht grad so gut, aber das wussten wir erst im Nachhinein. Denn – egal ob Springbok, Kudu oder Eland, das Zeugs hat alles ungefähr gleich geschmeckt, und das nicht besonders lecker. Sicherlich war´s ein Fehler, „nur“ game zu kaufen, aber wir dachten halt ….
Und wir dachten halt da schon wieder mal falsch.
Falsch war aber nicht, dass wir den Rat unserer Freundin Esmeralda Kerstin befolgt haben und die dünne Boorewurst zusäztlich gekauft haben. Die war nämlich in der Tat spitzenmäßig, und im Nachhinein wären wir wohl besser dran gewesen, nicht nur game, sondern auch Rinderfilet mitzunehmen. Und auch noch a bisserl mehr von der vorzüglichen Boorewurst.
Egal – alles halb so tragisch, denn das Fleisch war ja nicht schlecht. Aber das Rind die Tage vorher war um Welten besser. Und dass das nicht falsch verstanden wird –
wir würden immer wieder im Slaghuis einkaufen. Nur eben ein bisschen anders verteilt, was die Fleischauswahl anbelangt. Neben game und Boorewurst haben wir übrigens auch Salami gekauft. Einfach nur Spitze!
Nach dem Slaghuis kommt die
Kalahari Mall dran, denn dort gibt´s den „richtigen“ Checkers.
Und da sind wir doch sehr überrascht. Das sieht ja alles aus wie in einer Großstadt. Ein riesen Einkaufszentrum, und es ist alles vertreten. Von Supermärkten (Checkers, Spar, PnP usw.) über Klamotten, Technikläden, Restaurants, Safariläden, Campingausstatter und was weiß ich noch alles, das ist schier unglaublich. Alles total aufgestylt, das muss man mal gesehen haben.
Schnell werden wir beim Checkers fündig und wir bekommen alles, was das Herz begehrt. Uns macht das großen Spaß, in diesen Supermärkten einzukaufen. Das Angebot ist schier unglaublich, da könnte sich manch Supermarkt bei uns in Deutschland eine Scheibe davon abschneiden.
Der Platz wird schön langsam aber sicher immer weniger in unserem Tucson, doch wir bringen unsere Sachen ganz gut unter. Obendrauf liegen noch die beiden
Sitzkissen, auch das war ein guter Tipp unserer Freundin Kerstin
. Schorsch – nimm dir für deinen Hintern ein Sitzkissen mit, du wirst es nicht bereuen, so war der Tipp, und den haben wir beherzigt. 120 Rand für ein Kissen, das ist es uns wert, und wir waren tatsächlich froh, für die harten Plastikstühle ein bequemeres Sitzkissen dabei zu haben.
Und dann geht es endlich weiter. Hinter Upington dann ein Schild, das man nur zu gerne sieht, denn jetzt kann´s losgehen.
Man meint, die Strecke von Upington hoch zum KTP könnte langweilig werden, schließlich fährt man fast zu 100 % auf Teer. Das stimmt aber nicht. Wir haben die Strecke für sehr kurzweilig empfunden, die Kunstwerke an Vogelnestern entland der Strecke, dazu die roten Kalaharidünen, das ist Balsam für´s Auge, und die Fahrt vergeht im Flug.
Und dann sind wir auch schon da.
Twee Revieren, das Eingangstor zum Katzenglück, wenn man denn Glück hat. Die Formalitäten sind sehr schnell erledigt, und die nette und freundliche Frau an der Rezeption gratuliert uns. Etwas irritiert frag ich mich schon, ob ich einen Geburtstag vergessen hab, aber die gute Frau wollte nur gratulieren, weil wir so schöne Unterkünfte gebucht haben. Lustig, oder?
Es geht weiter zur Tanke und da lass ich mal die Tankwarte ran. Denn ich wüsste ja gar nicht, welcher Reifendruck hier der richtige Reifendruck wäre. Heute weiß ich es: normalerweise 2.2,
im KTP 1.6, das ist die Zauberformel.
70 Kilometer haben wir jetzt noch vor uns, und wir rechnen mit zwei Stunden Fahrtzeit. Die ein oder andere Tiersichtung läuft uns über den Weg, aber wir haben es eilig. Schließlich sind wir seit etlichen Stunden unterwegs, und das Fleisch in der Coolerbox hält nicht ewig. Also wird nichts fotografiert (für Katzen hätten wir natürlich schon gehalten) und schauen, dass wir bald nach
Urikaruus kommen.
Freudestrahlend begrüßen wir
Eric, der sich dann aber als
Jacques entpuppt. Egal, Jacques ist genau so ein netter und lieber Kerl, wie wir Eric in Erinnerung hatten, nur wie der Eric aussieht, das hatten wir nicht mehr so recht auf dem Schirm. Wir bekommen die Nummer 1 und beeilen uns, als Allererstes unsere Coolerbox mit dem ganzen Fleischvorrat in den Kühlschrank bzw. in das Gefrierfach zu deponieren. Das geht alles Ratz-Fatz, wir sind in diesen Dingen mittlerweile richtig geübt.
Hätten wir zum damaligen Zeitpunkt die story von Tinochitas neuer Freundin, der Puffotter gewusst, dann hätte unsere Auspackerei sicherlich länger gedauert. Wenn ich dran denke, wie unvorsichtig wir das alles gemacht haben, kann ich im Nachhinein nur den Kopf schütteln. Wie gut, dass die Tinochitas uns Alle hier im Forum wieder mal ein bisschen wachgerüttelt haben.
Also – wir installieren uns und dann machen wir die ersten Fotos, damit man zu Hause zeigen kann, wo bzw. wie wir gewohnt haben. Wir freuen uns sehr –
drei Nächte hier in Urikaruus, da haben wir großes Glück gehabt, diese schöne Unterkunft bekommen zu haben.
So sieht das in Urikaruus außen aus:
Und so siehts innen aus, wenn man die Betten zusammengeschoben hat:
... und das ist das Herzstück, dort hält man sich am Allermeisten auf:
Und schon treibt´s uns wieder weiter. Wir wollen unbedingt noch einen
game-drive absolvieren, denn abends hat man doch die besten Chancen auf gute Tiersichtungen. Kaum aus dem Chalet draußen und bevor wir ins Auto steigen, wär ich beinah über eine Giraffe gestolpert. Ja Mensch, das gibt´s doch nicht – was für ein Glück. Die Giraffe war grad mal ein paar Meter von unserem Auto entfernt und hat genüsslich an den Bäumen gefressen. Was für ein Schauspiel, und das in aboluter Nähe.
Nach kurzer Zeit dreht die Giraffe ab und marschiert Richtung Wasserloch. Also wir wieder rauf auf unsere Terrasse und haben das Glück, dass noch drei weitere Giraffen am Wasserloch ihren Durst stillen. So schön! Und das in den ersten Minuten, wo wir in Urikaruus sind.
Dann geht´s aber los zum game-drive. Beim Wegfahren vom Camp können wir noch ein paar Gnu´s sehen, die rund ums Wasserloch ihren Blödsinn machen ….
… und dann sind wir schon on the road.
Die üblichen Verdächtigen,
aber von Katzen keine Spur.
Dafür haben wir ein paar Vögelchen im Visier. Ein wahrer Birder wird dafür natürlich nur ein
müdes Lächeln übrig haben, aber immerhin. Ein paar Exemplare waren dabei, und zum ersten mal hab ich jetzt auch versucht, die Vögelchen zu „bestimmen“. Dafür hab ich mir die Kgalagadi ID Checkliste gekauft.
Allerdings ist das mit dem Bestimmen gar nicht so einfach, macht aber trotzdem Spaß. Falls ich völlig falsch liege, dann bitte ich um Richtigstellung. (ich bin auch nicht beleidigt, wenn man meine ersten Birder-Bestimmungsversuche verbessert !)
Glanzstar:
Steppenfalke: Lannerfalke "junior":
Siedelweber: Mahaliweber
Bald schon sind wir wieder zurück in unserem Chalet Nummer 1. Wir bereiten das abendliche Braai vor. Es gibt Springbok und Boorewurst, dazu Salat, Butternuts und wie immer das geröstete Knoblauchbrot. Bis es aber so weit ist, bekommen wir am Wasserloch noch Besuch.
Ein paar Gnu´s treiben sich herum, und wir freuen uns daran. Klar wären uns mal ein paar Katzen lieber, aber wir nehmen das gelassen. Schließlich sind wir heute die erste von neun Nächten hier im KTP und wir sind voller Vorfreude, was uns die kommenden Tage alles an Tiersichtungen bringen wird. Und würden wir auch gar nichts zu Gesicht bekommen, dann ist es trotzdem einfach nur Klasse hier. Wir sitzen noch lange draußen am Feuer und genießen diese unglaublich Stille und Stimmung.