THEMA: Next Level für die Eulenmuckels
20 Feb 2024 18:44 #682753
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  • tiggi am 20 Feb 2024 18:44
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Liebe Muckels,
zu euren Fotos muss ich nichts mehr sagen - SUPER! :kiss:

Auch wir erlebten mehrere Nächte hintereinander solch rücksichtsloses Pack, allerdings waren es bei uns ausschließlich Südafrikaner.
Ich habe lange überlegt, warum sie sich so verhalten und nach Antworten gesucht.
Häufig wurde gesagt, dass Südafrika für viele Einheimische zu teuer sei und sie deshalb nach Botswana reisen. Früher soll es solche Partys in SA gegeben haben. Bestätigen kann ich den Preisanstieg dort nicht, da ist eher Botswana teurer.
Offensichtlich reisen die Südafrikaner aber immer stärker in größeren Gruppen und neigen dann zu den wilden Partys.

Es tut mir für jeden Touristen leid, der die Einsamkeit und Ruhe genießen möchte und dann so etwas erleben muss.
Schade, dass zu dem auch noch die Natur durch Müll verschandelt wird. Es ist unglaublich, was sich so ereignet!
Hoffentlich nimmt diese Art von Partytourismus nicht zu?

Liebe Grüße
Biggi
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21 Feb 2024 15:17 #682818
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  • kk0305 am 21 Feb 2024 15:17
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Hallo ihr Zwei!

Während der ganzen Story um CS 1 auf Kukonje, dachte ich mir immer, CS 3 ist eh viel schöner. Freut mich zu lesen, dass ihr das auch so seht und geniessen konntet.
Unsere Bilder findert ihr hier www.coleopter.at/rei...wana-s%C3%BCdafrika/ im Fotoalbum von Teil 03, falls ihr vergleichen wollt :)

Liebe Grüße,
Kerstin
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03 Mär 2024 21:03 #683438
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  • Eulenmuckel am 03 Mär 2024 21:03
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@Biggi:
Es tut mir für jeden Touristen leid, der die Einsamkeit und Ruhe genießen möchte und dann so etwas erleben muss.
Mir scheint, du hast bereits den nächsten Abend in unserem Reisebericht gelesen. ;)

@Kerstin: Dass CS3 so schön ist, wussten wir zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht. Eure Bilder haben wir uns angesehen. Offensichtlich hattet ihr auch eine schöne Zeit in Botswana.

Liebe Grüße
Uwe
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03 Mär 2024 21:07 #683439
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  • Eulenmuckel am 03 Mär 2024 21:03
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Tag 25 – Sonntag, 16. Juli – Besser wird’s nicht.

Kukonje Island – Kubu Island

Auch die Nacht war herrlich leise. Draußen war es mucksmäuschenstill. Wir schliefen aus und standen mit Sonnenaufgang auf.



Die Luft war noch frisch und würzig, und so liefen wir erst mal ein bisschen herum und fotografierten. Ruth spazierte bis weit auf die Pfanne hinaus. Hier konnte sich zumindest kein Leo im Gras verbergen, der sich plötzlich aufgeschreckt davonmachte. Trotzdem war es ein merkwürdiges Gefühl, sich so mutterseelenallein auf der Salzpfanne zu bewegen. Ruth brauchte ein Ziel und peilte einen etwas erhöhten Lehm-Salzbuckel an.



Dort angekommen war sie überrascht, wie weit die Campsite mit dem Auto entfernt war. Endlich wieder so ein kleiner Mir-gehört-die Welt-Moment! Das sollte heute noch ganz anders werden, aber davon ahnte sie zum Glück noch nichts. Bevor Uwe die Suchmeldung losschicken konnte, machte sie sich wieder auf den Rückweg. Während sie lief und lief, bereitete Uwe schon mal das Frühstück vor.



Die Sonne war schon höher und wärmte, als wir Müsli, Marmeladenbrötchen und Brote aßen.



Wir ließen uns mit allem sehr viel Zeit, denn der Ort war wirklich wunderschön und ganz besonders. Eigentlich hätten wir hier noch gut eine weitere Nacht verbringen können. Nachdem wir gespült, geräumt und alles eingepackt hatten, fuhren wir weiter am Pfannenrand bis zur Einfahrt auf die Insel. Es war bereits nach elf Uhr, als es über die Salzpfanne zurück auf das „Festland“ und dann weiter nach Süden ging. Meistens ließ sich die Strecke sehr gut fahren, an manchen Stellen gab es kleine Schikanen wie eine krumme Metallbrücke oder eine ausgefahrene Auffahrt. An einer Stelle musste sogar die Untersetzung helfen. Aber alles in allem kamen wir gut voran.
An der Teerstraße gab es eine Polizeikontrolle, bei der wir ein paar nette Worte mit dem Polizisten wechselten. Dann spielte uns das Navi einen Streich, weil es uns ständig zu früh abbiegen lassen wollte. Fast wären wir darauf hereingefallen. Kurz vor Orapa bogen wir nach Norden ab und fuhren auf einer fast neuen Teerstraße bis Mmatshumo. Ein Stück dahinter wechselten wir auf Schotter, Sand und Staub, mal eben, mal wellig, mal tief. Ab und zu rumpelte es. An einer Aussichtsplattform, von der aus man die Makgadikgadi Pans bereits erahnen konnte, machten wir einen kurzen Stopp.





Parallele Spuren führten teils eng bewachsen in die ungefähr angestrebte Richtung. Selten waren wir uns sicher, dass wir die richtige erwischt hatten, wenn es wieder besonders staubig wurde. Uwe bemühte sich, immer den befahreneren Weg zu wählen. Trotzdem kratzten die Zweige mit unschönem Geräusch am Lack unseres Autos.

Termitenschmätzer



Gegen Ende dieser Strecke fuhren wir wie auf einer Art Autobahn über eine ebene Salzpfanne. Vereinzelt standen Büschel von trockenem, gelbem Gras. Immer wieder wuchsen Hoodia-Pflanzen, und hier und da sprang ein Steinböckchen auf.





Viel später als geplant oder erwartet erreichten wir Kubu Island. Im Gegensatz zu unserem Besuch in 2007, bei welchem wir Kubu als magischen Ort mit ständig wechselnden Lichtstimmungen zum Sonnenauf- und -untergang erlebt hatten, hatte sich hier viel verändert. Es gab eine Verkehrsführung, die die direkte Zufahrt zur Felseninsel sperrte und die Besucher zu einem Tor mit Rezeption führte, das vor drei Jahren gebaut worden war.



Darauf waren wir vorbereitet. Unter einem großen Schild mit allerlei Regeln



checkten wir ein und fuhren bis zu den Campingplätzen. Die meisten waren bereits belegt, und wir entschieden uns für Nummer 2. Worauf wir nicht vorbereitet waren, das waren die Menschenmassen. Naiv waren wir davon ausgegangen, zwar nicht allein auf der Insel zu sein, aber zumindest in der Abgeschiedenheit etwas Ruhe zu finden. Daran war nicht zu denken. Nebenan war ein riesiges Lager mit vielen Zelten und Fahnen aufgebaut.



Musik wehte zu uns herüber, und überall in den Büschen um unsere Campsite herum waren junge Menschen auf der Suche nach einem sicheren Plätzchen für ihre Erleichterung unterwegs. Wie viele Leute mochten wohl heute hier auf Lekhubu sein? Eindeutig zu viele. Wir waren geschockt. Für solche Menschenmassen waren die Camps nicht ausgelegt. Toilettenpapier flatterte in den Büschen, und permanent lief jemand unmittelbar an unserem Tisch vorbei. Man könnte zu dem Schluss kommen, dass wir keine Menschen leiden können, aber bitte nicht falsch verstehen! Hier hatten wir mit einem solchen Auflauf einfach nicht gerechnet.
Und es war tatsächlich ein Auflauf. Eine Dame, die zum Zeltcamp gehörte, erklärte uns, dass aktuell ein Charity-Lauf stattfinde, bei dem alle Teilnehmer zu Fuß 57 Kilometer über die Salzpfanne liefen.



Morgen gehe es den gleichen Weg wieder zurück. Wir hatten ausgerechnet einen der beiden Tage im Jahr erwischt, an dem alle geschätzten 100 Teilnehmer nach einem anstrengenden Tagesmarsch auf der Insel rasteten und übernachteten. Na großartig! Die Stimmung unter den überwiegend jungen Leuten war gut, also beschlossen wir, uns unsere Laune nicht verderben zu lassen. Außerdem hatten wir auch erwünschte Gäste auf unserer Campsite.

Granatstrild



Rotstirn-Bartvogel



Als die Schatten länger wurden, schnappten wir uns die Fotoapparate und marschierten um die Insel herum zu den wunderschönen Baobabs und Felsen.



Die Bäume, das Abendlicht und die Landschaft waren wie damals phänomenal.





Wir konnten uns nicht sattsehen an den bizarren Affenbrotbäumen und fanden auch den Baum wieder, den wir vor 16 Jahren fotografiert hatten und dessen Bild schon immer unser Avatar im Namibia-Forum ist.



Er sah zum Glück noch genauso aus wie damals. Allerdings war es heute deutlich schwieriger, ein Foto von ihm ohne Autos im Hintergrund zu bekommen. Ständig trafen neue Autogrüppchen ein, die mit hohem Tempo an uns vorbeifuhren, um sich dann mitten auf der Pfanne einen geeigneten Platz für den Sundowner zu suchen. Das war jetzt für den Foto-Plan „Baobab mit Sonne und Pfanne im Hintergrund“ nur so mittel gut. Und es wurde auch nicht besser.





Ein wenig später traf noch eine Gruppe Südafrikaner mit vier Autos ein. Sie brüllten uns über das Motorengeräusch ihrer Autos hinweg an, ob wir ihnen weiterhelfen könnten, denn sie hatten die Rezeption nicht gefunden. Ob das möglicherweise daran gelegen haben könnte, dass sie einfach quer über die Pfanne eine ganz eigene Spur gezogen hatten und aus der entgegengesetzten Richtung eingetroffen waren? Nachdem wir ihnen erklärt hatten, wo die Rezeption war, schienen sie sich aber nicht weiter dafür zu interessieren und fuhren ebenfalls mitten auf die Pfanne, stellten ihre Fahrzeuge ab und feierten lautstark den Geburtstag eines Kindes. Ruth überlegte kurz, ob sie unsere Töpfe zum Topfschlagen zur Verfügung stellen sollte.





Die Läufer, die zu ihrer Versorgung anscheinend von Quadbikes begleitet wurden, hatten ebenfalls eine Menge Spaß. Mit einem Affenzahn jagten sie mit Vollgas immer zu zweit über die Pfanne, zogen eine lange Staubfahne hinter sich her und lieferten sich ein Rennen nach dem anderen. Es herrschte ein wahnsinniger Rummel, und das Knattern und Röhren der Motoren und Auspuffe war eine wahre Freude. Am Autobahndreieck Heumar hätte es nicht himmlischer sein können!





Während die Sonne auch keine so richtig große Lust mehr hatte, diesem Spektakel noch länger zuzusehen und sich langsam verabschiedete, waren wir mit einem Knäuel an Gedanken im Kopf zu der Erkenntnis gekommen, hier besser nicht wieder hingefahren zu sein.





War dies wirklich derselbe heilige Ort der San, den wir vor sechzehn Jahren besucht hatten? Er kam uns vor wie ein großer Spielplatz, auf dem jeder tun und lassen konnte, was er gerade wollte. Von Rücksicht gegenüber anderen Besuchern fehlte jede Spur. Ob irgendjemand die Schönheit der Insel, die fantastischen Formen der Bäume und die unvergleichlichen Farben der Lichtmalerei am Himmel und auf der Pfanne überhaupt bemerkte? Wahrscheinlich tun wir all den Menschen fürchterlich Unrecht, wenn wir uns fragen, warum sie sich für ein derartiges Verhalten ausgerechnet solch einen abgelegenen Ort aussuchen. Offensichtlich scheint es bei vielen Menschen ja genau diesen Bedarf zu geben. Schade nur, dass das so gar nicht in unser bestehendes Bild von Kubu Island passte.





Nachdem die Sonne untergegangen war, liefen wir ziemlich desillusioniert zurück zum Auto, machten Feuer und kochten Kartoffeln. Dazu grillten wir Wildfilet. Wir hatten seit dem Frühstück nichts Richtiges gegessen, und so ließen wir es uns schmecken. Der Sternenhimmel sah toll aus.



Die Größe unseres Nachbarcamps hatte uns Schlimmes befürchten lassen, aber wir wurden diesmal angenehm überrascht. Das Stimmengewirr war leise, und auch die ruhige Musik aus der Ferne störte uns heute Abend nicht.
Letzte Änderung: 03 Mär 2024 21:11 von Eulenmuckel.
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05 Mär 2024 11:59 #683506
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  • kalachee am 05 Mär 2024 11:59
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Hallo ihr Lieben

Die Bilder sind einfach wieder fantastisch - das macht richtig Freude!

Allerdings lassen mich die Beschreibungen über das Verhalten der anderen Touristen wirklich sprachlos zurück. Krass! :huh:

Aber Hut ab vor eurer Geduld und Gelassenheit - und für uns Leser sehr lustige Beschreibung. :)

Liebe Grüsse
Sam
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05 Mär 2024 13:35 #683518
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  • CuF am 05 Mär 2024 13:35
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Hallo Ruth und Uwe!

So lustig wie Sam fand ich es eigentlich nicht...........
Da erfüllt man sich den Traum vom eigenen Gefährt, macht damit die erste Reise und dann,neben kleineren Pleiten, Pech, Pannen, vor allem Menschen, die sich nicht benehmen können. Da kann einem die Lust vergehen..........
Schöne Grüße
Friederike
Letzte Änderung: 05 Mär 2024 13:36 von CuF.
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