Dienstag 14.11.23
Bosobogolo – Nossob
Zum Reisethema: Viel Sand in allen Farben - Boso Trail
Und es gibt doch Leben
Heute Morgen werden wir um 5:00 Uhr vor Sonnenaufgang durch raschelnde Geräusche geweckt. Und diesmal bin nicht ich der Schuldige, Steffen hat mich im Laufe unserer Reise den „gemeinen Kalahari Heckensäger“ genannt, was ich natürlich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Nein, unser Platz wird von Hyänen inspiziert. Zwei suchen alles ab, eine weitere kleinere Hyäne, wahrscheinlich ein Männchen, muss abseits Schmiere stehen und wird sofort vertrieben, wenn er/sie näherkommen will. Sie werden natürlich bei uns fündig. Am Tisch steht noch eine 5l Brauchwasserflasche. Es ist erstaunlich mit wieviel Übung von ihnen der Flaschenverschluss abgedreht wird. Die Flasche wird so lange geschleudert, bis der Deckel gelöst ist und dann von der Flasche fällt. Pünktlich zum Sonnenaufgang ziehen sie dann ab.
Heute steht uns eine lange Etappe bevor. 165 km sind auf dem Boso-Trail bis zu unserem nächsten Ziel Nossob zu fahren. Die Strecke ist sehr „bumpy“, so dass wir nur langsam vorwärts kommen und alles am Wagen klappert. Wir werden bis zu unserem Ziel 8 Stunden benötigen. Es ist heute wieder sehr heiß, das Thermometer klettert bis auf 44°C. Die Landschaft ist abwechslungsreich, von rotem zu weißem Sand, verbuscht, dann wieder Pfannen und sogar waldähnliche Gebiete.
Zuerst heißt es gleich wieder: Luft ablassen.
Unterwegs begegnet uns eine Straußenfamilie mit Nachwuchs
Zwischenstopp Motopi Campsite: nach dem passieren einer Salzpfanne mit umliegenden Waldgürtel erreichen wir die Motopi Campsite. Diese steht als Zwischenstopp zur Verfügung. Da wir heute aber gut in der Zeit liegen nutzen wir sie nur für eine Pause.
Nach dem kurzen Zwischenstopp fahren wir weiter auf dem Trail und erreichen ca. 30 km vor dem Ziel eine wunderschöne Dünenlandschaft, in der Peter dann kurz darauf stecken bleibt. An einer hohen Dünenüberfahrt stehen drei Routen zur Verfügung. Als guter Deutscher wählt man zuerst natürlich die Mittlere, Beate würde, auch natürlich, lieber eine andere nehmen. Aber der Fahrer entscheidet und steckt dann im oberen Drittel fest. Steffen nimmt dir rechte Route und ist drüber. Wir setzen zurück, probieren es nochmals und bleiben wieder hängen. Dann halt die rechte, klappt auch nicht. Zurück und auf die linke Route, Neutral, Allrad, Untersetzung, manuelle Schaltung und los. Wir kommen bis 5m unter die Kuppe und stecken wieder. Auto freigraben, Steffen kommt auf der anderen Seite rückwärts entgegen und mit Hilfe der neu installierten Winde ziehen wir uns über die Düne. Später ist man natürlich immer schlauer. Beim Automatik muss das TCR immer wieder neu abgeschaltet werden. Hier war es noch eingeschaltet und total kontraproduktiv, da es den Vortrieb verlangsamt hat. Eigener Fehler und Lehrgeld bezahlt. Kostete uns fast eine dreiviertel Stunde in sengender Hitze.
Kurz vor 18:00 Uhr erreichen wir dann endlich Nossob und beziehen eine der Luxury Campsites mit eigenem Sanitärblock, was angesichts des gefüllten Campgrounds sehr angenehm ist. Hier lohnt sich wirklich der Mehrpreis.