THEMA: Mit den Adventurecars durch Boliviens Weiten 2019
13 Apr 2021 11:57 #612483
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  • Katma1722 am 13 Apr 2021 11:57
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Prolog

.... mit einer guten Tasse Kaffee und der Erinnerung an einen großartigen Urlaub lässt sich so manches leichter ertragen! :) Lockdown...Homeoffice...Schneetreiben...

Um es vorweg zu sagen - ich habe eigentlich keine Ahnung, wie wir ausgerechnet auf Bolivien als Reiseziel gekommen sind. Wir waren noch nie in Südamerika - da sollte man doch meinen, Chile, Peru, Ecuador oder Argentinien wären die erste Wahl... doch es kam bei uns anders.
Wir, das sind mein Mann M. und ich, dazu meine Schwester Gabi, ihr Mann Stefan und deren drei "Kinder" Jonas (23), Mario (21) und Lena (18) - dazu gesellte sich noch Marios Freundin Anna (21). In dieser Besetzung waren wir 2014 schon vier Wochen in Botswana und Namibia unterwegs - es hatte sich bewährt und wir fühlten uns bei der 1. Südamerikareise etwas sicherer. Was? Da kann man Urlaub machen??? Was wollt ihr dort?? Das ist doch total gefährlich??? Das waren die mehrheitlichen Reaktionen!
Wie der Zufall es will, ist ein guter Bekannter von Gabi und Stefan ein gebürtiger Bolivianer aus Santa Cruz, der seit mehr als 20 Jahren in Deutschland lebt und der uns den "Floh" von Bolivien ins Ohr setzte.
Wir lauschten seinen begeisterten Berichten, schauten Fotos an, ließen uns ein paar Tipps geben und stolperten dann doch ziemlich ahnungslos und mit nur rudimentären Spanischkentnissen ins Abenteuer! :whistle:

Nein, einen Guide und Fahrer wollten wir auf keinen Fall!!! Hotels vorbuchen? Mit 8 Leuten vielleicht sinnvoll! Ansonsten mussten wir uns einigen, heraus kam eine ziemlich vollgepackte Tour! Ein paarmal haben wir uns bei den Fahrzeiten böse verschätzt - dazu aber später mehr.
Im Internet fand ich die Petita Rent a Car Autovermietung - alte Autos, Allrad, Campingausrüstung verfügbar, keine Einschränkung bei der Streckenwahl B) die Bewertungen waren positiv und so buchten wir 2 alte Jeeps mit Klimaanlage, Allrad, Reservebenzinkanister und Campingausstattung - das die Autos so alt sein würden hätten wir uns nicht träumen lassen :dry: Anmietung in Santa Cruz am Flughafen, Rückgabe in La Paz am Flughafen. Einwegmiete erschwinglich.
Ein paar Ziele im Land waren gesetzt - Uyuni, Laguna Colorada, Sajama - drum herum bastelten wir unsere Tour. Ein hilfreicher Reiseführer war der "Reise KnowHow Bolivien", in dem ich einige Hoteladressen fand. Gebucht habe ich das meiste entweder direkt bei den Unterkünften, via Booking com und Airbnb, was in allen Fällen reibungslos funktioniert hat.
Als Karte hatten wir uns die Reise KnowHow Bolivien besucht, ohne maps.me wären wir aber vermutlich im Altiplano verschollen!
Da wir alle gerne mal ein bisschen tropischen Regenwald erleben wollten, buchten wir nach der Rückgabe der Jeeps in La Paz noch einen Inlandsflug ins Amazonasbecken, wo wir mit Bala Tours eine Fahrt in den Madidi Nationalpark und in die Pampas unternahmen.
Von München flogen wir mit Air Europa (Service :pinch: ) via Madrid nach Santa Cruz, zurück von La Paz nach Santa Cruz mit einem Inlandsflug und am nächsten Tag wieder via Madrid zurück. Das war eine der kürzesten Verbindungen und wir sparten uns den Weg über die USA.
Reisen mussten wir im August - als Lehrer meine einzige Chance so lange wegzukommen - der Rest der Gruppe musste halt leider mit. Altiplano im Winter kann mitunter sehr kalt sein, dafür waren insgesamt nur sehr wenige andere Touris unterwegs - Individualtouristen schon gar nicht - keine Ahnung ob das an der Jahreszeit oder am Reiseziel lag.

Und das war unsere ambitionierte Route (4. August - 1. September 2019):
1N - Quinta Victoria, Porongo nahe Santa Cruz (Booking com)
2N - Ecolodge Laguna Volcan im Amboro Nationalpark (habe ich direkt gebucht, war bei Booking com nicht mehr verfügbar obwohl außer uns in der 2. Nacht kein Mensch da war!)
1N - Quinta Conciencia, Samaipata, Amboro Nationalpark (Airbnb)
2N - Ecohotel Rumi Kipu im Torotoro Nationalpark (Booking com)
2N - Hostal Casarte Takubamba, Sucre (Booking com)
1N - Hotel Sal Luna Salada, Colchani (Uyuni) (Booking com)
1N - Hostal Magia San Juan, südl. des Salar de Uyuni (direkt beim Hostal gebucht)
2N - Tayka de Desierto - Siloliwüste (direkt bei den Taykahotels gebucht)
1N - Tayka de Piedra - Südrand des Salar de Uyuni (direkt bei den Taykahotels gebucht)
1N - Tayka de Sal, Tahua - Nordrand des Salar de Uyuni (direkt bei den Taykahotels gebucht)
2N - Hostal Sajama, Sajama Nationalpark (direkt beim Hostal gebucht)
1N - Eco Albergue Tomarapi, Sajama Nationalpark --> vor Ort gebucht, nachdem das Hostal so schlecht war, dass wir nach 2 Tagen umgezogen sind)
1N - Hotel Akapana in Tiahuanaco --> vor Ort gefunden
2N - Eco Hostal Joshua in Copacabana, Titicacasee (Booking com)
1N - Hotel Nuevo Sol, Zentrum von La Paz (Booking com)
--> Inlandsflug nach Rurrenabaque
1N - Maya de la Amazonia in Rurrenabaque (Booking com)
Bala Tours: 2N Tacuaral Lodge, Madidi Nationalpark
2N Caracules Ecolodge, Yacuma River, Pampas
1N - Maya de la Amazonia in Rurrenabaque (Booking com)
--> Inlandsflug nach Santa Cruz
1N - Sun Hotel in Santa Cruz nahe Flughafen (Booking com)

Im nächsten Teil geht es dann los mit den Fotos!
Ich wünsche allen, die gutes Sitzfleisch und keine Angst vor Staub und Umwegen(Desvios) haben viel Spaß! Packt einen dicken Pullover ein!

Bald geht es los...
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13 Apr 2021 12:33 #612491
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  • Sabine26 am 13 Apr 2021 12:33
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Hallo Kathrin,

was für eine super Tour!!!
Ganz, ganz lieben Dank schon jetzt für den Bericht!

August ist aber doch eine sehr gute Zeit fürs Altiplano, gut im Oktober (unsere Zeit) etwas wärmer. Bei den Autos, mit denen wir gefahren sind, kann mich auch bei Deinem Bericht nicht mehr viel überraschen oder mal sehen ...

Leider haben wir nur einen Teil davon bereisen können und noch ein wenig anderes als ihr, wir waren nur für 2,5 Wochen dort und leider, leider konnten wir aus gesundheitlichen Gründen nicht in den Eduardo Avaroa Nationalpark, vielleicht hole ich das irgendwann mal nach, muss das dann aber alleine machen ... (mit Fahrer).

Ich habe vor unserer Reise schon viele Jahre mit Bolivien geplant, leider es aufgrund von Einschränkungen aber nicht machen können.

Du fragtest nach unserer Route:

Akklimatisierung in Tilcara, Nordargentinien - Tupiza - mit dem Zug nach Uyuni - Salar inkl. Gegend um Tunupa - Sucre - Potosi - La Paz - Tiahuanaco - Copacabana mit Besuch auf der Sonneninsel - La Paz - via Sajama und Lauca nach Arica, dann sind mein Mann und ich noch für knapp 2 Wochen nach Uruquay, unsere mitreisenden Freunde nach einem Stopp in Santiago nach Hause.

Falls Du noch mal nach Bolivien möchtest, ich habe einige Reiseführer, aber einer davon ist genial. Name müsste ich Dir dann raussuchen.

Ich freue mich schon so auf Deinen Bericht, hau‘ in die Tasten, Ferien sind nicht mehr so lange in Bayern, oder? Die Zeit rennt :=)

Liebe Grüße
Ssbine
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Sabine26 schrieb:
Hallo Kathrin,

was für eine super Tour!!!
Ganz, ganz lieben Dank schon jetzt für den Bericht!

August ist aber doch eine sehr gute Zeit fürs Altiplano, gut im Oktober (unsere Zeit) etwas wärmer. Bei den Autos, mit denen wir gefahren sind, kann mich auch bei Deinem Bericht nicht mehr viel überraschen oder mal sehen ...

Leider haben wir nur einen Teil davon bereisen können und noch ein wenig anderes als ihr, wir waren nur für 2,5 Wochen dort und leider, leider konnten wir aus gesundheitlichen Gründen nicht in den Eduardo Avaroa Nationalpark, vielleicht hole ich das irgendwann mal nach, muss das dann aber alleine machen ... (mit Fahrer).

Ich habe vor unserer Reise schon viele Jahre mit Bolivien geplant, leider es aufgrund von Einschränkungen aber nicht machen können.

Du fragtest nach unserer Route:

Akklimatisierung in Tilcara, Nordargentinien - Tupiza - mit dem Zug nach Uyuni - Salar inkl. Gegend um Tunupa - Sucre - Potosi - La Paz - Tiahuanaco - Copacabana mit Besuch auf der Sonneninsel - La Paz - via Sajama und Lauca nach Arica, dann sind mein Mann und ich noch für knapp 2 Wochen nach Uruquay, unsere mitreisenden Freunde nach einem Stopp in Santiago nach Hause.

Falls Du noch mal nach Bolivien möchtest, ich habe einige Reiseführer, aber einer davon ist genial. Name müsste ich Dir dann raussuchen.

Ich freue mich schon so auf Deinen Bericht, hau‘ in die Tasten, Ferien sind nicht mehr so lange in Bayern, oder? Die Zeit rennt :=)

Liebe Grüße
Ssbine

Das ist aber auch eine super tolle Tour die ihr da gemacht habt! Habe festgestellt, das ich unbedingt zurück nach Bolivien will... Gerade der Süden hat noch so viel zu bieten und auch Argentiniens Norden oder in Chile der Lauca Nationalpark stehen ganz oben auf meiner Liste!!!
Schreibe gleich mal weiter... so lange draußen noch Schnee liegt gibt es im Garten nix zu tun :whistle:
LG Kathrin
P.S Auf dein Angebot werde ich sicher zurückkommen und dich nach dem RF fragen. Hatten Glück, dass wir noch vor den Unruhen in Bolivien zurück waren...
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13 Apr 2021 14:55 #612502
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Auf nach Südamerika…

Wir sind erst einen Tag hier und die ersten Eindrücke sind einfach phantastisch… Wir sitzen mit Mario Andrade, dem Besitzer der Quinta Viktoria auf der Terrasse, leeren gemeinsam eine Flasche Rotwein und lauschen Marios Erzählungen über Land und Leute, seinen Job bei einem US-Ölkonzern, seiner daraus resultierende Verfolgung durch die bolivianische Regierung samt Gefängnisaufenthalt und die Nacht und Nebel Aktion, bei der seine Familie ins Exil in den USA fliehen musste…

Aber der Reihe nach… nach Wochen der Planung geht es endlich los! :)
Über die Anreise breiten wir den Mantel des Vergessens, ein Langstreckenflug in der Holzklasse ist nun mal kein Spaß! :pinch:
Wir landen pünktlich um 5.35 Uhr morgens auf dem Viru Viru Flughafen in Santa Cruz. Die üblichen Einreiseformalitäten sind schnell erledigt und in der überschaubaren Ankunftshalle warten schon Lewis und sein bolivianischer Kollege von Petita Rent a Car auf uns. Die Autoübergabe verläuft mehr als lässig… :whistle:
Wir schleppen unser Gepäck auf den Parkplatz, wo wir von zwei Nissan Allrad-Trucks der Kategorie „Uralt“ in stylischem grau-blauen Design und „Alt“ in blau erwartet werden… Hmmmm…. :dry: Während Lewis die Autos in den höchsten Tönen lobt und als „Adventurecars“ anpreist, steht sein Kollege freundlich lächelnd dabei… erst als wir einsteigen wünscht er uns „Good Luck“ - damals sind wir noch verwundert, später danken wir ihm seinen frommen Wunsch von Herzen!
Auf die Frage nach einem Kühlschrank klappt Lewis in „Uralt“ eine Klappe am hinteren Fenster auf, der Innenraum könnte mit viel gutem Willen vielleicht eine Flasche Bier aufnehmen – und behauptet, dieser Kühlschrank sei voll funktionsfähig!
Er deutet auf einen Haufen Kram, den er als Campinggear betitelt – pro Auto kostet das immerhin 250US$ extra!!! Das Zeug verdient den Namen Campinggear nur bedingt, wie wir später noch feststellen werden. :pinch:
Wie auch immer – wir sind müde und wollen los und so steigen wir nach einer knappen halben Stunde in die Adventurecars – M. und ich wählen „Uralt“ und überlassen Gabi und Stefan „Alt“ -und los geht es! Wir haben keine Fahrzeugpapiere, das fällt uns viel später auf – wir brauchen sie aber auch nicht…


"Uralt" auf dem Weg nach Santa Cruz

Mit Hilfe von maps.me steuern wir den ersten (und einzigen) Supermarkt unserer Reise an. Wir decken uns mit Vorräten, Bier, Styroporboxen für die Vorräte und anderem Gerümpel ein – wenn 8 Leute in 8 verschiedene Richtungen rennen und wahllos Zeug in den Einkaufswagen werfen ist dann schon die eine oder andere Überraschung dabei!
Außen vor dem Supermarkt befinden sich ungefähr 10 Geldautomaten… wir können keinen Unterschied erkennen und versuchen unser Glück. Mein Automat spuckt brav die ersten Bolivianos aus, Stefans Automat schluckt seine Kreditkarte. Er nimmt es gelassen – this is Bolivia – und ruft bei der Bank an um die Karte sperren zu lassen.
Auf dem Parkplatz lauert ein „Parkwächter“ - ganz wie in Windhoek auf Bakschisch – dafür hat er unsere Autos bewacht – ich vermute allerdings, dass nicht einmal ein Bolivianer solche Schrottkisten freiwillig klaue würde…

Als alles erledigt ist, machen wir uns auf in Richtung Stadtzentrum von Santa Cruz.

Kurzer Exkurs
Bolivien hat eine Landesfläche von knapp 1,1 Millionen qkm und ist damit 3mal so groß wie Deutschland. Im Jahr 2019 belief sich die Bevölkerungzahl auf gut 11 Millionen Einwohner. Während sich der Regierungssitz in La Paz befindet, ist die alte Kolonialstadt Sucre die konstitutionelle Hauptstadt. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sind Indigenas, hauptsächlich Aymara, Quechua und Guarani. Die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe sind die Mestizen, Nachfahren von Europäern und Indigenas. Amtssprachen sind neben Spanisch auch Aymara und Quechua. Mit Evo Morales hatte Bolivien als erstes Land Südamerikas einen indigenen Präsidenten. 2020 wurde nach einigen Unruhen und einer umstrittenen Übergangsregierung Luis Arce, ein vertrauter von Morales. Bolivien zählt zu den ärmsten Ländern Südamerikas, obwohl es über gewaltige Bodenschätze verfügt.


Santa Cruz ist mit 1,4 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes. Trotzdem ist alles recht übersichtlich und der Verkehr kein Problem. Wir schaffen es ohne Zwischenfälle ins Stadtzentrum, wobei wir nur einmal aus Versehen eine Einbahnstraße, von denen es zahlreiche gibt, befahren.
Wir parken die Jeeps in einer Seitenstraße und lassen sie in der Obhut eines weiteren Parkwächters zurück.
Als wir in Richtung Zentrum schlendern zieht uns das Flair der Stadt sogleich in seinen Bann.


Die Kolonialarchitektur hat schon reichlich Patina angesetzt…


Kabelsalat und Tillandsien die auf Dächern und Stromkabeln wachsen…


Indigenas mit bunten Gewändern und kleinen Kindern…


Schuhputzer und fliegende Händler…


Autos, die mit bunten Tüchern und Teppichen geschmückt sind…

Wir lassen uns zum „Plaza 24th de Septembre“ treiben, wo die schönsten Kolonialbauten zu finden sind. In rosablühenden Bäumen entdecken wir kleine grüne Sittiche. Leider ist es mir nicht gelungen ein Bestimmungsbuch für die Bolivianische Flora und Fauna aufzutreiben – so bleiben die Vögel namen- und wir ahnungslos.



Letzte Änderung: 13 Apr 2021 15:06 von Katma1722.
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13 Apr 2021 15:05 #612503
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Der Hunger treibt uns schließlich in das einzige Café weit und breit. Ich bestelle Reis mit knusprigen Fleischfetzen und Kochbananen, alles schmeckt sehr lecker, sogar der Kaffee, vor dem wir durch unseren bolivianischen Bekannten gewarnt worden waren.

Anschließend besuchen wir die aus Backstein erbaute Basilika de San Lorenzo, wo gerade der Sonntagsgottesdienst stattfindet. Leute kommen und gehen, Kinder laufen herum, vorne verteilt der Priester zum Klang von Panflöten und Gesang die Kommunion, wieder andere beten inbrünstig. Wir sitzen eine Weile in den Kirchenbänken und lassen den Zauber des Ortes auf uns wirken.


Blick über den Plaza 24th de Septembre zur Basilika


Turm der Basilika



Irgendwann reißen wir uns los und spazieren zurück zu unseren Jeeps, die noch an Ort und Stelle sind. Wir entlohnen den Aufpasser und machen uns auf den Weg in Richtung Porongo, wo wir die erste Nacht verbringen werden.

Nach einigen Baustellen erreichen wir die Brücke über den Rio Pirai, dann sind wir endlich auf dem Land. Es ist üppig grün, immer wieder sehen wir uns unbekannte Vögel, dazu Pferde, Rinder und sehr viele Hühner. In Porongo, eine lebhafte Ortschaft mit roter Sandstraße erwartet uns Mario Andrade. Nach einer herzlichen Begrüßung lotst er uns ein paar Kilometer weiter auf die Quinta Victoria, ein kleines Paradies!



Es gibt überall Sitzplätze und Hängematten die zum Verweilen einladen, tropische Früchte an Bäumen und in Schalen, die Mario überall hingestellt hat, dazu 9 Katzen, 2 Gänse und einen Pool. Mario zeigt uns alles und lädt uns ein, uns wie zuhause zu fühlen. Das fällt uns bei diesem Empfang nicht schwer. Mario wohnt mit seiner Familie auch hier, die Küche darf gemeinsam benutzt werden.


Unser kleines aber feines Zimmer


Als Willkommen presst Mario einen frischen Clementinensaft aus – das schmeckt himmlisch!

Nachdem wir ein bisschen ausgeruht haben und sich das abgehärtete Jungvolk im Pool erfrischt hat, machen wir noch einen kleine Spaziergang. Porongo ist eine sehr kleine Gemeinde mit verstreut liegenden Häusern.


Wir entdecken exotische Blumen … hier eine Ingwerblüte


exotische Vögel … hier einen Glattschnabelani


exotische Schmetterlinge der Gattung Argynnis incognita




jede Menge Hunde und viele dürre Hühner auf langen Beinen…

An einer kleinen Kirche, die mit Malereien und geschnitzten Säulen verziert ist kehren wir schließlich um.


Die Anstrengungen der vergangenen 2 Tage und die 6h Zeitverschiebung machen sich langsam bemerkbar. Nach einem Sundowner in Marios Paradiesgarten, einer deftigen Brotzeit und der bereits erwähnten Flasche Wein fallen wir schon um kurz nach 8 total erledigt ins Bett.

Fortsetzung folgt...
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Hallo Kathrin,

das war 'ne ziemlich blöde Idee von Dir mit dem Reisebericht und eine noch blödere von mir, nach "Bolivien" zu schreien. Konntest Du nicht irgendetwas anbieten wie "meine wunderbaren Tage am Ballermann"?

Du bist schuld, dass ich jetzt wieder so ein Fernweh nach Südamerika habe, dass es fast schon körperlich schmerzt und ihr seid gerade erst gelandet, aber ich ahne schon, was noch kommen wird ...
Ich glaube, ich muss mir selbst Abstinenz von diesem Bericht verordnen :woohoo:

So, dann will ich mal hoffen, dass das Wetter bei Dir weiterhin so schlecht bleibt :whistle:

Liebe Grüße
Sabine
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