Tag 3 in der Muweti Lodge:
Aufstehen 04.50h, Katzenwäsche, Abfahrt 05.20h, es ist stockfinstere Nacht und wir sind froh, dass wir unsere Taschenlampen dabeihaben. Eingepackt wie zwei Expeditionsreisende zum Nordpol, so steigen wir ins Safarifahrzeug, denn dort ist der Fahrtwind frisch. Nach der obligatorischen Tasse Kaffee am Fluss, wo wir Besuch von Hippos hatten
setzen wir unsere Fahrt fort. Hardus, unser Guide, ist ein sehr belesener Mensch, er kennt sich im Busch aus. Hier ist seine Heimat,
„do is er dahoam“. Er hat ein unglaubliches Wissen über die Tierwelt und er hat einen Spürsinn, der seinesgleichen sucht. Fährtenlesen ist sein tägliches Brot, und dass er das kann, das hat er uns jeden Tag bewiesen.
Also doch eigentlich ein klasse Typ? Könnte man meinen …..
Ich tu mich da sehr schwer, denn wie ich eingangs schon schrieb, hat die Medaille ja immer zwei Seiten. Dass wir die einzigen Gäste hier waren, ist gut, aber auch beschwerlich. Denn so konzentriert sich das komplette Mitteilungsbedürfnis dieses Mannes auf zwei Personen. Nämlich auf Schorschine und den bayern schorsch. Und das war mir ehrlich gesagt oft zu viel des Guten. Einen Lebenslauf und wie schwer es der Mann im Leben hatte, das hör ich mir gern mal an, aber bitte nicht täglich. Erschwerend kam hinzu, dass Hardus hier in der Lodge Mädchen für Alles war. Gerne hätte ich mit seinen staffs ein paar Worte gewechselt, aber so weit hat es Hardus gar nicht erst kommen lassen. Er hat uns regelrecht „vereinnahmt“, und in Bayern würden wir sagen, der hört ja zum Reden gor nimma auf.
Auch legte er uns gegenüber einen äußerst bestimmenden Ton an den Tag, den wir nicht für gut fanden. Wir sind keine kleinen Kinder, die den ganzen Tag belehren brauchen, und Spaß, ja Spaß kannte der gute Mann nicht. Ich glaub, das war das, was mich am meisten gestört hat.
Ein bisschen Unbeschwertheit, ein bisschen Blödsinn – für mich gehört das im Urlaub mit dazu. Der gute Hardus hat in den 4 Tagen nicht einmal gelacht. Und wenn jemand mit den Schorschens aus Bayern im Urlaub ist, dann gibt´s normalerweise immer was zu lachen. Vielleicht war er aber auch nur überarbeitet – wir wissen es nicht. Ich hab mir mal erlaubt, bei der Küchendame meine Spiegeleier zu ordern, weil ausnahmsweise Hardus nicht sofort zur Stelle war. Da wurde mir schon sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass
ER hier die Essenswünsche der Gäste erfüllt, und nicht seine Küchengehilfin.
Unterm Strich wäre es von Vorteil gewesen, wenn zumindest noch zwei weitere Gäste hier gewesen wären. Dann hätte sich das etwas verteilt und man wäre nicht von früh morgens bis spät abends vollgetextet worden. Ja selbst beim Essen waren wir grundsätzlich zu Dritt, wobei ich das ja nicht schlecht finde, aber ein bisschen Fingerspitzengefühl, wann man sich zurückziehen und seine Gäste auch mal allein lassen sollte, wär manches Mal schon angebracht gewesen.
Egal – es gibt ja Schlimmeres, aber gestört hat uns dieses
„Reden ohne Punkt und Komma“ ganz massiv. Ob Hardus, der sich ja ausmalt, diese Lodge vielleicht irgendwann mal übernehmen zu können, mit seiner ihm eigenen Art damit einen Gefallen tut, wage ich zu bezweifeln.
Es gibt auch Tiere, und zwar diese hier:
Siesta-Time in der Muweti-Lodge. Schön ist es hier, und wir bekommen Besuch! Auch eine einmalige Sache, wenn Du vom Aussichtsdeck nicht nur Giraffen, sondern auch Elefanten beobachten kannst. Afrika von seiner schönsten Seite, und Hardus hat uns erzählt, dass in der Trockenzeit die Elefanten täglich am hauseigenem Wasserloch vorbeispazieren und sich einen Drink genehmigen:
Zuerst kommen die Giraffen
Dann folgt ein kleines Päuschen, leider wieder mal bei schlechtem Wetter
und dann kommen die Elefanten:
Eine klasse Sache, wenn Du so ein Kino „frei Haus“ geliefert bekommst. Wunderschön!
Anschließend sind wir wieder raus.
Elefanten ohne Ende ….
… und nach unserem Sundowner-Stop gab´s dann für Schorschine nochmal ein besonderes Schmankerl.
Ein Chamäleon!
Morgen geht´s dann weiter mit dem letzten Tag in der Muweti-Lodge und auch einem abschließenden Fazit zu Muweti.