Montag, 24.02.2020
Als wir morgens aufstanden, erwartete uns herrliches Wetter, die Sonne strahlte bereits vom Himmel, es war schon richtig warm und wir genossen beim Frühstück den Blick auf die Bucht von Hout Bay. Leider musste ich feststellen, dass ich mir beide Unterarme inkl. Handrücken sowie mein Dekolleté am Vortag so richtig verbrannt hatte – ich hatte mich zwar mit Sonnenschutz eingecremt, aufgrund des kühlen Windes aber wohl einige Zeit zu spät
Marc dagegen hatte den ganzen Tag die Windjacke an, weil er leicht erkältet war, und blieb daher verschont.
Somit war an dem Tag langärmelige Kleidung, Kopfbedeckung und LSF 50 angesagt. Gut, dass es morgens bereits knapp 30 Grad hatte und kaum ein Lüftchen ging
Nach dem wieder superleckeren Frühstück haben wir uns ganz gemütlich Richtung Hafen aufgemacht, da wir eine Hop-on-hop-off Tour durch die Stadt geplant hatten, der erste Bus von Hout Bay jedoch erst um 10:30 Uhr startete.
Den Fischmarkt in Hout Bay haben wir leider verpasst, da dieser nur am Wochenende stattfindet. Stattdessen spazierten wir noch ein wenig am Strand entlang und hielten die Füße ins s**kalte Wasser. Währenddessen erreichte ein Schwimmer das Ufer und kam Baywatch-like aus dem Wasser – höchsten Respekt für ihn, ich bin normal nicht zimperlich, was kaltes Wasser anbelangt, aber hier wäre ich nicht mal bis zu den Knien rein gegangen.
Pünktlich startet der rote Bus ab Mariner’s Wharf. Ich bin normalerweise nicht so der Fan von diesen Bustouren und erkunde Städte lieber auf eigene Faust, aber zum Einen war der kühle Fahrtwind auf dem Oberdeck bei der Hitze richtig angenehm und zum anderen wohnten wir ja ein wenig außerhalb von Kapstadt, und dies war eine gute Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen. Durch Camps Bay, Seapoint und die weiteren Vororte fuhren wir auf der Victoria Road immer an der Küste entlang, eine wirklich wunderschöne Strecke, auf der man nach jeder Kurve anhalten und die tollen Ausblicke auf Kapstadt, den Tafelberg und die Zwölf Apostel bewundern könnte. Der Bus tat dies natürlich nicht, aber da wir abends sowieso noch selbst in die Stadt fahren wollten, merkten wir uns schon mal die schönsten und lohnenswertesten Spots.
An der V&A Waterfront stiegen wir schließlich aus und spazierten am Hafen herum. Wir bummelten über den Craft & Food Market – wenn wir zu dem Zeitpunkt schon sicher gewusst hätten, dass unser Kind ein Mädchen wird, hätte ich mich bei all den süßen, handgenähten Kleidchen etc. wohl nicht zurückhalten können.
An einem Smoothie-Stand gönnen wir uns einen kühlen, gesunden Saft und bummelten dann weiter durch das Hafenbecken, vorbei am Riesenrad und dem bekannten Clocktower, und durften sogar miterleben, wie die Brücker über den Kanal, der als Hafeneinfahrt dient, ausschwenkte, damit ein Schiff passieren konnte.
Am Silo Hotel bestiegen wir wieder den Bus weiter bis in die Long Street, wo wir in die blaue Linie umsteigen und unsere Mini-Peninsula-Tour fortsetzten bis zurück nach Hout Bay. Gegen 15 Uhr waren wir wieder zurück und genossen den heißen Nachmittag im Schatten am Rand des erfrischenden Pools.
Das Dreamhouse Guest House hat uns übrigens super gut gefallen und wir können es nur wärmstens weiter empfehlen, wenn man eine Unterkunft sucht, die sich nicht direkt in Kapstadt befindet. Wir wohnen gerne lieber etwas außerhalb und fanden es als Einstand in Südafrika perfekt. Später am Nachmittag fuhren wir erneut Richtung City, diesmal mit dem eigenen Auto zum Sundowner auf dem Signal Hill. An der Victoria Road hielten wir mehrfach an und freuten uns über den wunderbaren Blick auf die Stadt und das Umland.
Zum Sonnenuntergang auf dem Signal Hill waren wir natürlich nicht die Einzigen – das liegt hauptsächlich daran, dass man mit dem Auto theoretisch bis ganz nach oben fahren kann. Praktisch besteht das Ende der Zufahrtsstraße jedoch aus einem Roundabout, sprich alle Autos müssen auf gleicher Strecke zurück nach unten fahren. Da aber viele Leute den Sonnenuntergang bewundern wollten, parkten bereits viele Fahrzeuge seitlich an der Straße – die Leute fahren also hoch, finden keinen Parkplatz, kehren um und kommen aber nicht mehr zurück wegen der anderen hoch fahrenden Autos. Wir haben zum Glück noch rechtzeitig umgedreht und ein Stück unterhalb geparkt, wo die Straße breiter wurde, und sind den Rest dann zu Fuß hoch gelaufen. Es war auf jeden Fall ein herrliches Schauspiel, da die Leute irgendwann einfach aus ihren Autos ausgestiegen und gegangen sind
Da war kein Durchkommen mehr, egal in welche Richtung… Hat aber offenbar niemanden gestört, am Ende waren ja alle wegen dem Sonnenuntergang da. Wir genossen den Ausblick auf Kapstadt, den Tafelberg, Lions Head und das Meer und suchten uns mit unseren Getränken einen Platz auf dem Startfeld der Gleitschirmflieger.
Nach dem Sonnenuntergang wurde es schnell dunkel, und wir fuhren zurück nach Seapoint. Auf Empfehlung hatte ich uns einen Tisch im NV-80 reserviert, einem Grill- und Steakrestaurant. Einfach zu finden war es wahrlich nicht – nachdem wir an der angegebenen Adresse ankamen, aber nirgendwo ein Schild oder ähnliches erkennen konnten, sind wir auf gut Glück in ein Einkaufszentrum gelaufen, wo sich das Restaurant im 1. Stock hinter einer ganz unscheinbaren Tür mit mini kleinem Schild verbirgt. Kaum durch die Tür getreten, befindet man sich wie in einer anderen Welt, mit angenehmer Musik und stylischem Interieur. Auch der Service war hervorragend, genauso wie das Essen. Für mich gab es Springbock Loin mit Süßkartoffelbrei und Grillgemüse, Marc wählte ein Rib-Eye Steak mit getrüffeltem Kartoffelbrei. Eine Nachspeise passte leider beim besten Willen nicht mehr rein.
Danach ging es zurück nach Hout Bay, es war ein schöner, lauer Sommerabend, und auf unserem Zimmer stand Amarula als Betthupferl bereit, zumindest für einen von uns. Morgen verlassen wir die Region um Kapstadt und fahren weiter nach Franschhoek.