Fortsetzung
So, jetzt ist es soweit, unsere letzte Fahrt durch den Kruger beginnt.
Wir wollen die uns verbleibende Zeit nutzen, um noch einmal zu dem Büffelriss von gestern zu fahren. Vielleicht sind die Löwen ja noch immer vor Ort. Außerdem ist am Biyamiti Wehr schließlich auch noch Wasser und etwas Grün vorhanden. Auch das könnte das ein oder andere Tier anziehen, das uns unseren Abschied versüßen könnte.
Also fahren wir die S110 und dann die S114 in Richtung Biyamiti.
In der ausgedörrten Landschaft sehen wir nur wenige Tiere.
Als wir am Wehr ankommen, ändert sich dies. Einige Büffel sind zum Trinken ans Wasser gekommen und lassen sich aus der Froschperspektive beobachten, die uns die tiefe Straßenführung entlang der Staumauer ermöglicht.
Ein wenig weiter kommt uns ein Wagen mit einem älteren Ehepaar entgegen und macht uns ein Zeichen, dass wir anhalten. Fröhlich erzählen sie uns von einigen Löwen, die direkt an der Straße lagern würden. In froher Erwartung fahren wir weiter und treffen bald auf die Löwen. Einer von ihnen lagert direkt am Wegesrand. Die beiden anderen sind die Löwen, die wir gestern am Riss gesehen haben, jedenfalls glauben wir, den Kater wiederzuerkennen. Vom Riss selbst ist nur noch wenig übrig, einige Wollhalsstörche stochern in den Überresten herum.
Und jetzt folgt der letzte Höhepunkt dieser Reise. Während der etwas abseits lagernde Löwe weitgehend passiv bleibt und den Tag verdöst, beginnen die beiden übrigen Katzen damit, sich zu paaren. Zuerst sind sie dabei noch von Gestrüpp verdeckt. Nach einem absgeschlossenen Akt und der obligatorischen Ruhepause postieren sich die beiden aber so, dass sie unverdeckt in unsere Seitenscheiben schauen können. Ganz begeistert wohnen wir der Paarung bei und fahren erst nach längerer Zeit weiter, als unsere Vernunft uns zur Eile ruft.
Aber nur wenige hundert Meter hinter den Löwen versperrt ein Elefantenbulle die Straße und frisst gemütlich an einem Baum, den er umgestoßen hat. Der Weg ist also auf mittlere Sicht verperrt und wir drehen um und fahren an den Löwen vorbei wieder zum Wehr.
Hier haben sich nun auch Elefanten eingefunden und wir ringen uns durch, auch hier noch einige Minuten zu bleiben, um sie und ein großes Krokodil zu beobachten.
Jetzt müssen wir aber wirklich los! Ohne weitere Sichtungen geht es weiter, bis wir die Teerstraße und damit unseren letzten Abschnitt in Kruger erreichen. Auf dem Weg zum Malelane Gate treffen wir noch auf ein Breitmaulnashorn, das seine Mittagsruhe hält und sehen dann das Tor und nähern uns ihm mit großer Wehmut. Jetzt neigt sich unsere so ereignisreiche Tour endgültig ihrem Ende entgegen.
Die Ausfahrt erfolgt unkompliziert und schnell. Auf der Brücke über den Crocodile steigen wir noch einmal aus und genießen den Blick auf den Fluss und einen dahinschreitenden Sattelstorch. Dann hat uns der normale Straßenverkehr wieder.
Die Fahrt zum Flughafen bringen wir flott hinter uns, essen dort in der Wimpy's Filiale ein spätes Mittagessen und sind ganz begeistert von dem überaus freundlichen Service, mit dem wir hier gar nicht gerechnet hätten.
Der kurze Flug nach Johannesburg vergeht schnell, die Wartezeit am O.R. Tambo ebenso.
Bald heben wir mit der Lufthansa in Richtung Frankfurt ab und verbringen - Babybett sei dank - einen ruhigen Flug. Die weitere Rückreise verläuft ähnlich unspektakulär und das ist auch gut so.
Erschöpft und glücklich über die vergangene Zeit im Kruger kommen wir nach Hause. Wir freuen uns auf die Nachbereitung der Tour - die Sichtung der Fotos und das Ausarbeiten der Tagebuchnotizen zu diesem kleinen Reisebericht.
Die Wehmut, die uns bei solchen Anlässen zu überfallen neigt, hält sich dieses Mal zum Glück in Grenzen, denn aus der "Nachfreude" wird so langsam wieder Vorfreude - im Sommer 2017 sehen wir Afrika wieder. Flüge, Auto und die meisten Unterkünfte sind bereits gebucht. Dann geht es für uns zurück in den KTP und dann quer durch Namibia zum Etosha NP, den unsere Kinder zum ersten Mal erleben werden und der für meine Frau und mich - vielleicht weil es unser erster afrikanischer Nationalpark war - auch nach einigen Besuchen immer etwas ganz Besonderes bleiben wird.
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei allen "Danke"-Drückern und vor allem bei allen KommentatorInnen bedanken. Es hat mich beim Schreiben immer sehr motiviert, wenn ich ein Feedback erhalten habe.
Nächstes Jahr folgt dann aller Voraussicht nach ein neuer Reisebericht von unserer Seite, dann wohl mit einem Titel, der ohne Alliterationen auskommen muss.
Bis dahin freue ich mich darauf, mich mit euch in anderen Themen auszutauschen und euren wunderbar bebilderten Reiseerzählungen gebannt zu folgen.
Alles Liebe
Sascha