14.01. Lower Sabie
Die Geräuschkulisse ist in Lower Sabie meist besonders toll: diese Nacht haben wir das Grunzen der Hippos und gegen Morgen das Geheul der Hyänen gehört. Dies lässt keinen Zweifel: wir sind in Afrika- leider nicht mehr lange.
Schon kurz nach Verlassen des Camps sehe ich etwas am Wasser lang laufen. Ich bin mir unsicher, ob es eine Hyäne ist,
aber dann stellt es sich als zwei Wild Dogs heraus.
Sie kommen zur Straße hoch und wechseln die Straßenseite. Christian vermutet zuerst, dass der erste ein Halsband um hat, aber als sie über die Straße laufen, sieht er, dass er verwundet ist.
Direkt an der Kreuzung mit der S 28 ist ein Hyänenbau. Wir zählen zehn Hyänen, die noch sehr agil sind und zum Teil mit einem Knochen spielen.
Von den Löwenweibchen (es ist die Stelle von gestern) gelingt mir nur ein Alibifoto.
Die S 26 und auch die Straße zum Duke Wasserloch sind in vergleichsweise gutem Zustand. Am Wasserloch sind, wie zu vermuten war, die Wild Dogs nicht mehr da. Wir fahren zur S 28 zurück. Hier sind viele Selbstfahrer als auch Fahrzeuge von den Lodges unterwegs, obwohl zumindest heute nur „Standard-Sichtungen“ drin sind.
Im Crocodile Bridge Camp kauft sich Christian zwei Pies zum Frühstück
, welches wir an der Stichstraße zum Gezantfombi Damm einnehmen. Dabei können wir Impalas, Gnus und Zebras beobachten. Das Schnauben der Impalas ist die musikalische Untermalung.
„Richtige Action“ hätten wir von der Brücke erleben können, so bekommen wir nur noch das „Ende des Films“ mit, wie das Krokodil die Impala oder den Buschbock verschlingt.
Achtung: die Fotos sind vielleicht nicht für jeden geeignet.
Auch wenn uns die Antilope Leid tut, ist es interessant, selbst zu erleben, was man nur aus Dokus kennt:
Der Gestank an dem Tümpel, in dem die Hyänen die letzten Tage lagen, ist bestialisch.
Bei den Löwen stehen zwar noch Autos, aber sie sind nur schwer zu entdecken. Daher drehen wir um und fahren zurück.
Im Sunsetdamm tümmeln sich viele Flusspferde.
Von den Krokodilen kommt eins raus und wechselt in einen kleinen Tümpel.
Wir setzen uns auf die Veranda und ruhen uns aus. Nebenan wird ein neues Zelt errichtet, so ist es leider nicht sehr ruhig. Es kommen auch zwei Handwerker vorbei, um unsere Toilettenspülung zu reparieren, da sie seit dem Morgen keinen Druck mehr hat.
Da etwas gebrochen ist, müssen sie ein Ersatzteil holen. Wir unken schon, wie lange das wohl dauern mag, aber sie kommen umgehend wieder und bauen das Ersatzteil ein. Dann funktioniert sie wieder.
Da es fast 40 °C im Schatten sind, genießen wir eine kleine Abkühlung im Pool.
Nicht schön, wenn man ärztliche Hilfe braucht, aber gut zu wissen, dass es sie gibt
Christian besorgt für uns anschließend vom Restaurant etwas zum Mittagessen: Spinatquiche, Quiche Lorraine und ein Chicken-Mushroom Pie. Die Spinat Quiche und der Pie sind ok, die Quiche Lorraine schmeckt mir nicht besonders. Die Quiches sind sehr fettig. Danach packe ich den Koffer, mir läuft der Schweiß, denn im Zelt sind 39 ° C. Ich springe unter die Dusche, das tut gut- wenn es auch nur kurzfristig Erfrischung verschafft.
Wir schauen uns im Camp nochmal mit Fotoapparat und Fernglas bewaffnet um.
Vom Restaurant aus sehen wir einen Buschbock. Christian vermutet nun, dass das Krokodil heute einen Buschbock und keine Impala erwischt hat.
Wir werfen einen Blick auf das Sightingboard, als es anfängt zu regnen. Erst nur ein paar Tröpfchen, dann kommt ein Platzregen herunter. Wir rennen zum Zelt, damit der Fotoapparat und das Fernglas nicht nass werden.
Ich möchte mich draußen hinsetzen, um den Regen und das Wetterleuchten zu beobachten. Leider geht das nicht, da es durch die Öffnung der Zeltplane regnet und Stuhl und Tisch nass sind. Nur ein schmaler Bereich nahe der Tür bleibt trocken.
Als der Regen nachlässt, begeben wir uns nochmal auf Gamedrive. In der Nähe des Damms steht das Wasser richtig in den Büschen.
Das Wolkenspiel und das Licht sind beeindruckend.
Das ist kein "Fluss" sondern die S 82
Wir setzen uns auf die Veranda. Das Thermometer zeigt noch 27° C an. Es fängt wieder an zu regnen. Wir stellen den Tisch ein Stück zurück und wollen unser Abendessen kochen, doch der Strom auf der Veranda fällt aus. Ich gehe zur Rezeption vor, zum Glück ist noch jemand da. Die Angestellte gibt dem Verantwortlichen telefonisch Bescheid. Schon nach wenigen Minuten kommt einer der Männer, der schon die Toilette repariert hat. Es dauert ein Weilchen, denn aufgrund des Regens ist es unter dem Herd nass geworden, und deswegen brennt die Sicherung mehrfach durch. Er fummelt unterm Herd rum und nach einer Weile werden die Platten warm, und das Licht funktioniert auch wieder.
Ein Käfer kam zu nah an die Herdplatte und wurde gegrillt. Der Frosch hat es überlebt
Es blitzt immer noch, aber der Regen ist nur noch ein minimales Nieseln. Das Wetterleuchten ist immer noch beeindruckend. Vom Sternenhimmel ist nicht viel zu sehen, es sind zu viele Wolken. Man hört die Hippos grunzend durchs Wasser waten, Hyänengeheul ertönt und der König der Savanne lässt hören, dass er auch in der Nähe ist.
Zwei Fledermäuse fliegen unter unser Vordach. Wir wollen Mückenkerzen anzünden, aber wir haben keine trockenen Streichhölzer mehr.
Damit wir unser Essen (Nudeln mit Meatballs und Tomaten-Zwiebel-Sauce) sehen, haben wir ein kleines Licht angemacht. Das reicht jedoch schon, um Motten und Käfer anzuziehen. Ein „Hubschrauberkäfer“ (dick und sich an einen Hubschrauber erinnernd fortbewegend) verdirbt Christian das Essen, als dieser ihm gegen den Kopf fliegt.
Morgen geht es nach Deutschland zurück, aber vorher erwartet uns noch eine morgendliche Überraschung im Bad.
ÜN: Lower Sabie, LST2U
Kilometer: 103