19.08.2014 Mutinnondo Wilderness – South Luangwa NP: Chifungwe Gate
Nach vier Tagen an diesem schönen Ort setzen wir unsere Reise fort. Beim Starten des Autos leuchtet plötzlich die WAT/ALT-Lampe und die rote Alarmleuchte auf und es ertönt ein Alarm. Was ist jetzt schon wieder los? Wir rufen den Vermittler Hr. S. an, der sich wiederum mit dem Vermieter in Verbindung setzt. Die Kühlerflüssigkeit muss nachgefüllt werden, aber es ist nicht nachvollziehbar. Der Füllstand erschien bei der Routinekontrolle am Morgen ausreichend.
Wir warten eine Weile, dann können wir endlich ohne Alarm und Lampenleuchten unsere Fahrt in Richtung South Luangwa Nationalpark starten. Den Abzweig zur Escarpment Road Nr. 05 finden wir ohne Probleme. Die Zufahrt ist zum Teil gut befahrbar, ist aber an einigen Stellen recht ausgefahren und steil. So können wir schon für das üben, was uns dann erwartet.
Am Wildhütercamp ist ein kleines Dorf und sofort sind wir von vielen Menschen umringt.
Und dann geht es das Escarpment hinunter, die Piste hat es wirklich in sich… sehr steinig, steil, ausgefahren. Manchmal wissen wir gar nicht, auf welchem Teil der Weg befahrbar ist. Wir wechseln uns wie immer beim Fahren ab. Der andere geht dann meist vorweg, zeigt dem Fahrer den Weg, räumt Steine weg oder füllt tiefe Löcher mit Steinen aus … Es ist so anstrengend. Dazu kommt die Hitze und Fliegen. Wir sind voll von Adrenalin und stehen unter großer Anspannung, dass wir keinen Hunger und Durst spüren. Sieben Stunden sind wir insgesamt unterwegs; für acht km haben wir drei Stunden gebraucht. Aber wir haben es ohne Reifenpanne geschafft. Auf jeden Fall sind wir jetzt geübter im Allradfahren.
Endlich sind wir am Chifunda Gate. Der Campingplatz einige Kilometer vor dem Gate existiert nicht mehr. Am Gate sagt man uns, dass wir nicht mehr in den Nationalpark fahren dürfen, da wir es bis zum Sonnenuntergang nicht mehr bis zum anderen Gate schaffen werden. Um 17:00 Uhr kommen Südafrikaner, die gegen Eier und andere Lebensmittel… durch das Gate gelassen werden. Die Ranger versuchen uns gegenüber sich zu rechtfertigen und zu entschuldigen...
Wir können hier auf dem Dorfplatz bleiben. Die Toilette ist ein Erdloch, mit Ziegelsteinen umrahmt in einer kleinen Strohhütte, die Dusche ist in der Nachbar-Strohhütte …. mit Nichts.
Die Dorfgemeinschaft und besonders die Kinder sind neugierig. Wir werden genau beobachtet, als wir unser Dachzelt auf dem Auto aufbauen. Vor uns steht der auf „Stelzen“-gebaute Hühnerstall. Später, in der Nacht werden wir noch von den bewaffneten Rangern mitgenommen, als Elefanten sich am Dorfrand an den Bäumen gütlich tun. In der Ferne sehen wir Buschbrände.
Es ist ein aufregender Tag heute. Spät schlafen wir erst ein.
20.08.2014 South Luangwa NP; Chifungwe Gate – Flatdog´s Camp
Die Hähne krähen uns kurz nach 5:00 Uhr aus dem Schlaf. Im Dorf ist es zwar noch ruhig, aber wir sehen einige Frauen, die vor den Hütten fegen.
Nach unserem Frühstück sind die Kinder da. Wir haben Luftballons mitgebracht und so ist die Freude groß. In der Zwischenzeit versuche ich am Gate den Eintritt für den Nationalpark und den „Campingplatz“ zu bezahlen. Eine halbe Stunde brauchen zwei Männer mit drei Taschenrechnern, um den Preis auszurechnen ...
Im Nationalpark sind die Pisten recht gut. Die Furt bei einer Flußdurchfahrt ist mit Sandsäcken ausgelegt.
Zum Teil sind es tiefsandige Furten.
Wir sehen Krokodile, Elefanten, Nashörner, Flusspferde, Zebras und viele Antilopen. Dann geht es zum Wildlife Camp mit schönem Ausblick auf den Luangwa.
Aber es tauchen immer mehr Overlander auf und es wird immer lauter, so dass wir spontan zum Flatdog´s Camp wechseln. Es ist zwar um einiges teurer, aber auf jeden Fall ist es ruhig. Wir schlafen in Safarizelten mit sehr viel Platz, was wir gar nicht mehr gewöhnt sind und einer schönen Terasse mit Ausblick auf den Fluß. Zum Restaurant werden wir von Angestellten begleitet. In der Nacht sind die Elefanten, die nur wenige Meter vom Zelt entfernt sind, vom Bett durch das Fenster sehr gut zu sehen und zu hören, die Flußpferde grunzen. Es geht uns unter die Haut, so schön ist es.
21.08.2014 South Luangwa NP, Flatdog´s Camp
Morgens beim Kaffeetrinken auf der Terrasse beobachten wir die Elefanten, wie sie zuerst die steile Böschung zum Fluß herunterkommen und dann den Fluß durchqueren.
Wir genießen im South Luangwa Nationalpark die schöne parkähnliche Landschaft, sehen viele Tiere…
Kann uns einer sagen was das für einer ist???
Ganz nah am Wegesrand liegt ein Flußpferd in einer Schlammsuhle, erschreckt sich bei unserem Heranfahren mit dem Auto und wiederum fährt uns auch der Schreck in die Glieder.
Ansonsten ist es ein ruhiger Tag, aber die Hitze schafft uns ganz schön (die Klimaanlage ist ja leider nicht nutzbar). In der Nacht haben wir wieder Elefantenbesuch...
22.08.2014 South Luangwa NP, Flatdog´s Camp – North Luangwa NP, Chifunda Bushcamp
Heute ist mein Geburtstag. Statt Blumen gibt es Luftballons und Girlanden, natürlich darf die Geburtstagskerze nicht fehlen. Heute geht es weiter Richtung North Luangwa Nationalpark. Sehr hilfreich ist das Navigationsgerät, wir brauchen es fast bis zum Ende der Wegstrecke. Unterwegs gibt es wieder zahlreiche kleine Dörfer und Ansiedlungen. Wenn die Menschen unser Auto sehen oder hören, kommen sie angelaufen und winken uns freundlich zu, viele Kinder möchten Süßigkeiten oder Geld.
Durch den Nsefu Sektor kommen wir als Transitfahrer kostenlos.
Bei der Einfahrt in den Luambe Nationalpark ist der Eintritt auch kostenlos und unkompliziert. Jedoch bei der Ausreise werden wir zur Kasse gebeten. Der Mann ist sichtlich genervt, wahrscheinlich weil wir ihm Arbeit bereiten. Das Bezahlen des Eintrittes wird für uns zur Geduldsprobe. Er will kein Wechselgeld herausgeben. Wir versuchen das Geld passender zu geben, aber es gibt immer noch eine Differenz. Wir bleiben hartnäckig. Die Hütte ist voller Männer, die das Ganze beobachten wie eine Theateraufführung. Währenddessen kommen Kinder hinein, die sich mir an die Hose hängen und die Hände ablecken. Es ist eklig und eine unschöne Situation. Er merkt, dass wir es ernst meinen und nach einiger Zeit holt er aus dem unteren Teil der Kasse einen Umschlag mit Wechselgeld (Kwacha, Dollar, Euro) heraus. Auch draußen hängen die Kinder am Auto und versuchen die Türen zu öffnen. Wir sind froh, als das Schauspiel zu Ende ist und wir weiterfahren können.
Von anderen Urlaubern haben wir gehört, dass es auf der kommende Strecke viele „Reifenkiller“ in Form von gerodeten Baumstümpfen mitten auf dem Weg gibt. Unsere ganze Aufmerksamkeit ist nun also gefordert. Unsere Fahrgeschwindigkeit liegt zwischen 5 – 40 km/h. Der Blinker hört zeitweise nicht mehr auf zu blinken und auch die Motorleuchte ist wieder da.
Den letzten Abzweig zum Chifunda Bushcamp sollen wir nicht nehmen, weil dieser Weg nicht passierbar ist. Von anderen Urlaubern erfuhren wir, dass diese Wegstrecke ein stark ausgetretener Elefantenpfad ist. Sie haben sich dort festgefahren und mussten im ausgetrockneten Flussbett notcampen. Obwohl sie im Camp Bescheid sagten, dass der Wegweiser geändert werden muss, ist dennoch nichts passiert. Nun geht es also durch den Wald. Die Dunkelheit bricht herein und wir müssen den Zusatzscheinwerfer einschalten, um den Weg zu erkennen. Wir überlegen schon, ob wir unser Nachtlager hier im Wald aufschlagen, aber weit kann es wohl nicht mehr sein. Nach zehn Stunden Fahrt in großer Hitze und mit vielen Tsetsefliegen kommen wir gegen 19:30 Uhr im Chifunda Bushcamp an. Die Angestellten sind gleich zur Stelle und zünden ein Lagerfeuer an. Eigentlich wollten wir heute noch einen Geburtstagskuchen backen, aber dafür ist es jetzt einfach zu spät. Zu guter Letzt fällt noch die Alarmanlage und die Zentralverriegelung aus. Wir müssen die Türen nun von „Hand“ abschließen. Das war ein Geburtstag, wir werden wohl diesen Tag nicht vergessen.