Hallo liebe FoMi´s,
vom 22.02. bis 07.03.2011 waren wir wieder in Namibia mit Hauptziel Kgalagadi Transfrontier Park.
Wer Interesse hat, für den ist mein Bericht gedacht...
Auf leisen Pfoten...
Di.,22.02./Mi., 23.02.
Zunächst sieht es aus, als ob alles nach Plan läuft. Doch kaum rollt die Maschine müssen wir zurück ans Gate. Einem Passagier geht es wohl nicht gut und er muss wieder aussteigen. Sein Gepäck muss ja auch den Flieger verlassen und so kostet uns diese unplanmässige Verzögerung 1,5 Stunden Zeit. Es stellt sich die Frage, warum der gute Mann überhaupt eingestiegen ist, wenn er schon vor dem Abheben wieder raus will...
Endlich geht es dann doch los und der Flug verläuft ruhig. Wir haben Platz ohne Ende und können uns alle 4 zum Schlafen lang über je eine 3-er-Bank legen. Am Morgen erreichen wir namibischen Luftraum; wie auf Bestellung reisst die Wolkendecke auf und wir können unter uns die mit Wasser gefüllte Etoshapfanne sehen.
Ruck-zuck sind wir durch die Passkontrolle. Unsere Koffer kreisen schon und Joshua von „African Tracks“ erwartet uns trippelnd vor der Türe.
Wir sind aufgeregt und freuen uns bald Richtung KTP starten zu dürfen. Doch zuvor müssen wir uns wieder in Geduld üben, denn der amtierende Präsident Hifikepunye Pohamba möchte zum Flughafen und so wird kurzerhand die gesamte Strasse von Windhoek bis zum Hosea Kutako Airport gesperrt. Nach etwa 30 Minuten Wartezeit kommt er dann mit riesiger Eskorte an uns vorbei gerauscht... Wusch, das war`s und weiter geht’s auch für uns.
Die Begrüssung mit Valerie von Afrikan Tracks ist herzlich, die Fahrzeugübernahme geht rasch und unkompliziert vonstatten und schon wusseln wir durch die Gänge des Pack`n Pay in der Wernhill Mall. So ein Einkauf für die gesamte Urlaubszeit ist doch etwas anstrengend und kostet neben einer 4-stelligen Dollarsumme auch einige Nerven.
Doch auch das geht vorüber und wir verlassen die Stadt in Richtung Mariental. Vom Grün der Landschaft werden wir regelrecht erschlagen. Unterwegs gibt es immer wieder kurze Schauer. Ein Kapkobra will vor uns die Strasse queren, bemerkt die Erschütterung unseres Fahrzeugs, macht in der Luft kehrt und begibt sich blitzschnell zurück ins hohe Gras... ab mit dir auf die Kriechspur!
Dann kommen wir über einen Hügel und „Tsaraxa Aibes“, - so wie Mariental von den Nama in Anbetracht der Herbst- und Frühjahrs-Sandstürme respektvoll genannt wird – liegt uns zu Füssen. Von Sandstürmen ist dieses mal nichts zu sehen, Mariental empfängt uns mit Platzregen und dickem Gewitter. Unsere „River Chalets“ befinden unweit der B1 am Ortsrand. Die Unterkunft ist in Ordnung und alt werden wir an diesem Abend eh nicht... Gute Nacht...
Do., 24.02.
Heute Nacht haben uns die Mücken fast erstochen. Gegen Morgen gehen wir zum Gegenangriff und killen lüstern alle Plagegeister die wir erwischen können. So, die machen keinen Stich mehr! Vor der Türe hüpfen zig Frösche durchs Gras, fangen Fliegen und andere Insekten. Sie sind nicht gefragt, quaken aber trotzdem dazwischen, wenn wir uns unterhalten. Gegen 09:00 Uhr brechen wir auf.
Bis Mata Mata liegen 260 km gut zu fahrende Staubstrasse vor uns. Die C18 ist eine sehr schöne Strecke auf der es die Dünenkämme rauf und runter geht. Der Kontrast zwischen dem Grün des Weidelandes und dem Rot der Dünenkämme ist grandios. An der Strasse laben sich Tausende von weissen Schmetterlingen an Mineralien. Sie fliegen auf und unser Fahrzeug verschwindet ein einer Wolke von Flattertieren. Hoppla, schon wieder will eine Kapkobra unseren Weg queren. Sie stellt sich auf, breitet ihren Hals aus und huscht über die staubige Pad. Zum Fotografieren geht es wieder einmal zu schnell.
zum Vergleich:
Bei Gochas fliesst der Auob River noch als kleines Rinnsal. Das Auob-Tal ist so grün, wie wir es uns in unseren kühnsten Träumen nicht vorgestellt haben. Ruhen Kühe auf der Weide, schauen gerade noch ihre Hörner hervor. Da wir immer wieder stoppen, brauchen wir von Mariental bis Mata Mata fast 5 Stunden... wow... Rekord!
Auch der KTP ist mit einer seidig schimmernden, grünen Grasdecke überzogen. Die Fruchtstände der Gräser schimmern silbern und der Wind zeichnet Wellen in Graslandschaft.
Nachdem wir unsere Chalets (3 und 4) bezogen haben, ( No.5 bewohnt unser Forumsmitglied „Particello“), starten wir unseren ersten Gamdrive. Es ist schon etwas schwierig die Tiere im hohen Gras aufzuspüren. Selbst Oryxe können sich locker verstecken. Raubtiere sehen wir keine, dafür eine Straussenfamilie mit 26 Küken, die sich auf den Weg durch Auobtal machen... alle brav im Gänse-...äh Straussenmarsch. Insgesamt entdecken wir noch 12 Löffelhunde und einen Goldwaran.
Aus Richtung Twee Rivieren nähert sich eine Gewitterfront, die den Himmel spektakulär aussehen lässt.
Am Abend entlädt sich dann - möglicherweise in der Gegend um Unions End - ein gewaltiges Unwetter. Blitze zucken und der Himmel scheint zu brennen. In unseren Chalets ist es zum Schlafen zu heiss, die Fenster können wir nicht geöffnet lassen, da wir sonst von Insekten überrollt werden. Insektengitter gibt es nicht und der Quirl verstummt ab 23.00 Uhr. Na, dann „freuen“ wir uns mal auf eine heisse Nacht. Beim nächsten mal wählen wir Mata Mata nicht mehr als Übernachtungsort!
So, jetzt muss ich erst einmal unterbrechen und etwas Geld für den nächsten KTP-Urlaub verdienen