Sa., 26.02.
Gleich morgens um 06:00 Uhr starten wir unseren Frühdrive. Noch bei Dunkelheit huscht eine Wildkatze vor uns über die Pad. Schade, zum Fotografieren ist es noch zu dunkel und der kleine Tiger ist auch einfach zu schnell im Gebüsch verschwunden. Doch schon wenige Minuten später schlappt uns müden Schrittes eine Hyäne entgegen. Uns keines Blickes würdigend passiert sie unser Fahrzeug und biegt dann ab hinter einen Busch
Langsam rollen wir weiter. Ein Schakal kommt von rechts, quert die Pad und rennt schnurstracks auf 2 Artgenossen zu. Diese lassen sich das Eindringen in ihr Revier nicht gefallen und jagen den kleinen Kerl zum Teufel. In seiner Not rennt er hinter uns her... gleich überholt er uns... Uns sieht er wohl als das kleinere Übel an. Doch kurz bevor er das Auto erreicht, biegt er ab und ist unseren Blicken entschwunden.
Zwischen Kamqua und Rooibrak zupfen 11 Giraffen an zarten, grauen Kameldornblättchen. Sie sind wunderschön, die Riesen mit den sanften Augen.
Wir kommen um die Kurve und stocken: Eine Leopardin mit Cub kommt des Weges und bewegt sich dann langsam in Richtung des Dünen-Steilhanges. Ihr Kleines spielt mit ihr, springt die Mutter immer wieder an und beisst sich in ihrem Fell fest. Wir schauen dem Toben der beiden noch ein Weilchen zu, ehe sie hinter den Dünen verschwunden sind.
Gegen 08:00 Uhr machen wir uns auf den Rückweg und frühstücken ausgiebig. Doch schon gegen 13.00 Uhr hält es uns nicht mehr in der Hütte... wir müssen raus. Und das ist auch gut so!
Zwischen Monrose und Batulama entdecken wir ein Cheetah-Weibchen, das eine noch weit entfernte Springbockherde im Visier hat. Die Zeit vergeht... wir haben Zeit und Mrs. Cheetah ebenso. Tief duckt sie sich ins Gras und lässt das Leittier passieren. Die Herde ahnt nichts von einem bevorstehenden Angriff.
Dann... das Wettrennen zwischen Jäger und Beute beginnt: Sie sprintet los, fliegt wie ein Schatten über die Steppe, so schnell, dass wir kaum mit der Kamera folgen können. Staub wirbelt auf, die Herde bemerkt sie und flüchtet panisch. Doch es ist zu spät. Der Angriff dauert nur wenige Sekunden und die hungrige Gepardin bringt einen jungen Springbock zu Fall.
Das Tier strampelt, weht sich, doch es hat verloren. Brav bringt sie ihre Beute zu uns herüber und versteckt sie vorerst im hohen Gras. Erschöpft legt sie sich unter einen Busch, hechelt, sammelt neue Kraft. Immer wieder schaut sie hoch, ob sie und ihr Riss auch von Feinden unentdeckt bleibt. Nach etwa 1 Stunde zerrt sie, immer wieder sichernd, ihre Beute ins Versteck. Das kostet Kraft. Wieder ist eine Pause angesagt... Dann lässt sie es sich schmecken. Wir hören das Knacken der Knochen und ab und zu wirft sie uns mit blutverschmiertem Maul einen Blick zu. Ihr Bäuchlein wird dicker und dicker und hängt schon bald bis zum Boden. Etwa 3 Stunden beobachten wir die Gepardin – ein traumhaftes Erlebnis, eine Gepardenjagd hautnah miterleben zu dürfen.
Hmmm... ich war immer der Meinung, das erbeutete Tier bekommt den Zweig...
...
Wir fahren weiter Richtung Süden. Nach nur wenigen Kilometern wird die Gegend trockener. Hier gibt es viele Grasfresser und das hohe Gras ist schon gut abgeweidet. Grosse Herden Gnus und Springböcke mit Jungtieren verteilen sich nahe der Gemsbokplain. Unsere Löwen von gestern sind erwartungsgemäss nicht mehr beim Batulama Wasserloch, so drehen wir beim Gemsbokplain und zockeln zurück. Ein tiefblauer 4x4 kommt uns entgegen. Hey, es sind Claudia und Thomas (Jaffles und Allesverloren)... nun sind wir komplett. Am Abend geniessen wir ein erstes fröhliches Wieder-Beisammensein. Es gibt viel zu erzählen und Erlebtes von unserer gemeinsamen Tour durch Botswana 2009 wird aufgearbeitet.