THEMA: Die Eulenmuckels auf Extratour im Okavango-Delta
25 Dez 2019 11:08 #575873
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  • picco am 25 Dez 2019 11:08
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Hoi zämä
Eulenmuckel schrieb:
Wir spülten, programmierten die Fotoapparate für ein paar nächtliche Sternenaufnahmen und krabbelten ins Zelt.
Könnt Ihr mir mal einen Tippdazu geben?
Nein, weder zum spühlen noch zum krabbeln, sondern zur Programmierung.
Ich hab zwar Olympus, aber die grundsätzlichen Möglichkeiten sollten da auch vorhanden sein.
Was genau programmiert Ihr denn?
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25 Dez 2019 12:09 #575876
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  • Enilorac65 am 25 Dez 2019 12:09
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Ich freue mich sehr auf diesen Bericht und hoffe, ich finde noch irgendwo Platz im Auto...
Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten!
2016: Südafrika mit Gardenroute
2018 : Vic Falls, Namibia, Botswana, Mauritius
2020: Kapstadt und Gardenroute
2022: Namibia
2024: Namibia und Südafrika
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25 Dez 2019 22:02 #575884
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  • Eulenmuckel am 25 Dez 2019 22:02
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Hallo Picco,

die Vorbereitung für nächtliche Serienaufnahmen läuft folgendermaßen: Ich mache mit Weitwinkel und Stativ einige Probeaufnahmen. Dabei wähle ich meist die kleinste Brennweite, die kleinste Blendenzahl und variiere dann je nach Helligkeit mit Belichtungszeit und ISO (ISO so niedrig wie möglich, Belichtungszeit nicht über 30 Sekunden). Wenn Ausschnitt, Belichtung und Schärfe (AF aus) stimmen, bleibt die Kamera in der Einstellung, und ich programmiere den Kabelfernauslöser, dass er z. B. alle 30 Sekunden ein Bild macht, bis einige Hundert Fotos aufgenommen sind (500-800). Entweder starte ich die Serienaufnahme unmittelbar, bevor wir ins Zelt gehen, oder ich stelle im Auslöser ein, dass er noch einige Zeit warten soll. Das hängt auch davon ab, wann der Mond auf- oder untergeht. Wichtig ist auch, während der nächtlichen Aufnahmen das Kameradisplay auszuschalten, um Strom zu sparen. Denn für so eine Sequenz benötigt man einen vollen Akku bzw. zwei (im Batteriegriff).
Manche Kameras haben so eine Serienaufnahme-Funktion bereits integriert (bei Nikon weiß ich es), meine Canon nicht.

Viel Spaß beim Sterne-Fotografieren
Uwe

@Caroline: Wir haben nahezu unbegrenzt Platz für Mitfahrer. Herzlich Willkommen!
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25 Dez 2019 22:13 #575885
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Tag 4 – 16. Oktober 2018 – Gehen wir heute auf Löwenjagd?

Baine’s Baobabs – Nxai Pan South Camp

Baine’s Baobabs ist für uns ein ganz besonderer Ort. Es ist so einsam und friedlich dort, dass man am liebsten länger bleiben würde. Wir standen mit Sonnenaufgang auf und blickten über die Salzpfanne. Vor dieser einmaligen Kulisse frühstückten wir unter dem Affenbrotbaum. Es gab Müsli mit Maracuja, Nutellabrote und natürlich Kaffee und Tee. Anschließend wurden noch schnell Zähne geputzt und alle Sachen im Auto verstaut.



Da wir etwas schneller waren als unsere Reisepartner, brachen wir schon früher auf und fuhren weiter über die Pfanne, um uns die Campsite Nummer 2 anzuschauen, von der wir bisher nur Fotos gesehen hatten. Sie liegt ebenfalls sehr schön zwischen zwei großen Baobabs.



Wir sahen uns ein wenig um und fuhren dann zurück zu den Baine’s, wo wir unsere Reisepartner wieder trafen.

Danke an Michael für das Foto



Steppenfalke



Denselben Weg, den wir gestern gekommen waren, fuhren wir zurück zur Hauptpiste. In einem großen Bogen führte die Strecke durch ein gelbes Grasmeer mit vereinzelten Büschen, von denen einige in Blüte standen.



Viele Termitenschmätzer flogen auf, und ein paar Steinböckchen sprangen davon.
Ein wenig hofften wir auf eine besondere Sichtung. Aber so viel wir auch schauten, weitere Wildtiere entdeckten wir nicht.

Foto von Michael:





Auf der Cutline bogen wir ab nach Norden und fuhren durch teilweise sandige Passagen. Bald entdeckten wir den ersten Elefanten, ein kräftiger Bulle, der neben dem Weg stand und fraß.



Weitere Elefanten folgten, und die Sandpad war voll mit ihren Fußspuren. Im South Camp checkten wir im Rangerbüro ein. Der Parkangestellte war sehr forsch und wies uns auf die Einhaltung der Parkregeln hin: Kein Feuerholz sammeln, kein Picknick außerhalb des Camps, leises und umsichtiges Verhalten gegenüber Tieren, kein Off-Road-Fahren, … Das versprachen wir gerne.
Zuerst fuhren wir zum künstlichen Wasserloch, wo wir drei weitere Elefanten, Strauße, ein paar Springböcke, einen Milan und einen Wollkopfgeier sahen. Die Luft flimmerte, und die Bedingungen für gelungene Fotos waren mehr als suboptimal.











Riesentrappe



Rotscheitellerche





Außerdem standen viele Waffenkiebitze am Wasser. Wir blieben nicht lange, entdeckten aber am Fuße eines Termitenhügels vier Löwen. Sie lagen faul im Schatten und waren meist von Gebüsch verdeckt. Es war nicht anzunehmen, dass sie sich in der nächsten Zeit sonderlich viel bewegen würden. Also beschlossen wir, es ihnen gleich zu tun und im Camp eine lange Siesta zu machen.
Auf unserer Campsite Nummer 1 war es trotz des Schattens unter den Bäumen brüllend heiß.
Wir bauten die großen Sonnen-Markisen auf und setzten uns darunter. Nach einem kleinen Picknick mit Wildschinken und Käsebroten waren wir so träge, dass wir uns längere Zeit nicht mehr bewegen konnten. Der gemütliche Hängesack-Campingstuhl, den Ruth extra noch bei der Autovermietung gegen den vorhandenen eingetauscht hatte, erwies sich nun als gar nicht mehr so praktisch. Hier scheiden sich bei uns die Geister. Während man auf dem einen besser am Tisch sitzen und essen kann, sammelt das andere Modell Punkte im Einfach-nur-gemütlich-Abhängen. Was Ruth bis dahin aber noch nicht bedacht hatte, war die Hitze. Man konnte darin zwar wunderbar herumflätzen, hatte aber auch nach kürzester Zeit bereits einen nassen Rücken, da der gespannte Stoff durchgängig war, und so kein ohnehin nicht vorhandenes Lüftchen durchließ. Da half nur eins: sich einfach Uwes Stuhl schnappen.



Uwe war damit erstaunlicher Weise aber gar nicht einverstanden. Er sicherte Fotos, Ruth machte neue von ein paar Vögeln. Ein Gelbschnabeltoko attackierte sein Spiegelbild in unserem Autofenster. Wie wild hieb er mit seinem Schnabel immer wieder auf den vermeintlichen Eindringling, der einfach nicht zurückweichen wollte.



Ähnlich unermüdlich wie der Toko zeigte sich Ruth, die über eine längere Zeit hinweg einem Buntastrild nachstellte. Der kleine, hübsche Vogel hielt keine Sekunde lang still, während er im Boden nach Insekten stocherte.





Es ist schon schön, mit Leuten unterwegs zu sein, die sich bei einem solchen Anblick nicht fragen, aus welcher Anstalt man soeben entlaufen ist. (Zumindest haben sie sich bisher nicht in diese Richtung gehend geäußert.) Uns ist aber doch klar, dass wir hier schon ein wenig speziell sind. Während Helga und Michael sich mit entsprechendem Spott taktvoll zurückhielten, schaute sich dieser Milan Ruths Anstrengungen mit eindeutigem Blick skeptisch von oben herab an.



Elfenastrild



Anschließend gingen wir zum Duschen und Wäschewaschen. Hinter dem Duschhaus stand ein großer Elefant und sog Wasser aus einem unterirdischen Reservoir.



Auch wir schütteten immer weiter Wasser und andere Getränke in uns hinein. Es war einfach unglaublich heiß. Ruth versprach bereits jetzt, sich nie wieder über die Temperaturen im Winter zu beschweren.

Letzte Änderung: 25 Dez 2019 22:17 von Eulenmuckel.
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25 Dez 2019 22:20 #575886
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  • Eulenmuckel am 25 Dez 2019 22:02
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Kurz nach vier war es mit über 40 Grad zwar noch ziemlich heiß, aber wir machten uns nochmal auf den Weg, denn wir wollten die Löwen vom Vormittag aufsuchen. Im Rangerbüro erfragten wir die genauen Öffnungszeiten. Von 5.30 bis 19.00 Uhr darf man täglich durch den Park fahren. Wir steuerten das Wasserloch an, fanden jedoch von den Löwen keine Spur mehr. Stattdessen war dort eine Familie mit ihrem Mietwagen, den sie aber verlassen hatten. Trotz der anwesenden Elefanten wurde munter herumspaziert und sich lautstark unterhalten. Wir wiesen sie darauf hin, dass wir vor ein paar Stunden an dieser Stelle noch Löwen gesehen hatten und sie doch besser wieder einsteigen sollten. Zum Glück taten sie das auch.
Am Wasserloch waren viele einzelne Elefanten, und es kamen immer neue hinzu.







Sie tranken und bewarfen sich dann mit Schlamm. Eine Schar Perlhühner kam ebenfalls zum Wasser und wuselte den Elefanten um die Beine.





Eine gute halbe Stunde lang beobachteten wir das Treiben der Elefanten, dann beschlossen wir, doch noch mal nach den Löwen zu suchen. Während sich Helga und Michael noch nicht losreißen konnten, fuhren wir ein Stück an der Wasserstelle vorbei und hielten nach den Katzen Ausschau. Hier war jedoch alles wie ausgestorben. Noch nicht einmal ein Springbock oder Waffenkiebitz ließ sich blicken. Wir waren nicht lange gefahren und drehten wieder um. Am Wasserloch hatte sich in der Zwischenzeit nicht viel geändert. Die Elefanten hielten noch immer die Stellung.





Raschen Schrittes trabten zwei Schakale herbei.





Obwohl uns hier durchaus etwas geboten wurde, hatten wir die leise Ahnung, dass das Löwenrudel doch noch in der Nähe sein könnte, und so informierten wir Helga uns Michael, dass wir vor Sonnenuntergang noch eine kleine Runde drehen wollten. Die beiden waren einverstanden, fuhren vor und bogen nach Norden ab. Nach ein paar hundert Metern hielten sie an. Unser Verdacht hatte sich bestätigt. Acht Löwen dösten im Gras neben der Fahrbahn. Das war keine 100 Meter von der Stelle entfernt, an der wir zuvor gedreht hatten. So nah können Glück und Pech für eine besondere Sichtung liegen. Heute Abend hatten wir also doch noch Glück. Zunächst lagen die Löwen noch faul herum, aber bald reckten sie sich, gähnten ausgiebig und standen nacheinander auf.















Eine ältere Löwin machte den Anfang, und alle anderen folgten mit Abstand. Wir überholten sie mehrfach und warteten dann wieder auf das Rudel. Die Tiere ließen sich durch uns nicht stören und spazierten gemütlich entlang der Straße in Richtung Camp.























Wir begleiteten sie bis nach Sonnenuntergang. Als es zu spät und zu dunkel wurde, rissen wir uns los und fuhren zum Camp. Kurz davor stand noch ein großer Elefantenbulle neben der Spur.



Helga machte sich Gedanken, wohin die Löwen wohl unterwegs gewesen seien. Immerhin lag unser Camp genau auf ihrem Kurs. Wir beruhigten sie, dass es doch eher unwahrscheinlich sei, dass sie im Dunkeln genau über unsere Campsite spazieren würden. Wir machten ein großes Feuer und backten Pizza. Ruth stellte ein paar Kerzen auf. Im Dunkeln hörten wir Schakale rufen, und einer huschte in einigem Abstand immer wieder zwischen unseren Autos hindurch. Unser Abendessen wurde vom Gesang einiger Nightjars und einer Schleiereule begleitet. Unsere Löwenfreunde hörten wir jedoch nicht mehr. Wir wussten nicht, ob wir darüber erleichtert oder enttäuscht sein sollten. Gemeinsam liefen wir mit der Taschenlampe bewaffnet noch einmal zu den Ablutions. Es ist doch so, dass Löwen sich bewegende Lichter eher meiden, richtig? Bevor wir uns in unsere Zelte verkrochen, entdeckte Ruth in einem Baumloch einen Bilch, der aus großen schwarzen Knopfaugen neugierig nach Nahrung Ausschau hielt.



Kilometer: 64
Letzte Änderung: 25 Dez 2019 22:24 von Eulenmuckel.
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26 Dez 2019 07:19 #575888
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  • Champagner am 26 Dez 2019 07:19
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Guten Morgen Ihr zwei etwas Speziellen ;) ,

besser kann man einen 2. Weihnachtsfeiertag wohl kaum beginnen: draußen ist es noch dunkel, kalt und nass - drinnen steht inzwischen Kaffee Nr.3 neben mir und am Laptop folgt ein tolles Foto von euch auf's andere :woohoo: ! Offensichtlich war der Beleuchter mal wieder mit auf Tour :)

GENIAL!
Auch die Vogelpics sind mal wieder super gelungen - ja, und Baines Baobabs... ein echter Sehnsuchtsort! Leider war ich bisher dort nur tagsüber, aber das hat gereicht, um mich anzufixen - und eines Tages hoffe ich, dort auch mal zu campen!

Vielen Dank für den Genuss am frühen Morgen und ganz liebe Grüße von Bele
Letzte Änderung: 26 Dez 2019 07:25 von Champagner.
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