Tag 3 – 15. Oktober 2018 – Baine’s Babobabs
El Fari, Ghanzi – Baine’s Baobabs
Am Morgen war es kühler als erwartet. Bei 13 Grad lagen wir mehr neben als unter unseren dünnen Schlafsäcken und spürten die morgendliche Kühle. Aber nach dem Aufstehen um kurz nach sechs ging bereits die Sonne auf und wärmte sehr schnell. Wir tranken nur einen Kaffee und aßen ein Nutellabrot bzw. ein Rusk und packten unsere Sachen zusammen. Das übrige Holz packten wir ein.
Während Helga und Michael ihr Zelt einklappten und Michael duschte, pirschte Ruth ein paar Vögeln hinterher. Viele Mahaliweber und Glanzstare sprangen uns zwischen den Beinen umher.
Mahaliweber
Brustbandprinie
Rotstirn-Bartvogel
Als Uwe den Laptop zum Laden während der Fahrt an die im Auto eingebaute Steckdose anschließen wollte, stellte er fest, dass diese keine Spannung führte. Auch in dem anderen Auto war es so, unabhängig davon, ob der Inverter oder die Zündung eingeschaltet waren. Offensichtlich funktioniert diese Steckdose nur dann, wenn der Wagen an eine externe Stromversorgung angeschlossen ist. Also bleibt uns nur der eine Anschluss am Inverter zum Aufladen.
Auf der Hauptstraße A3 fuhren wir Richtung Nordosten. Der Weg nach Maun zog sich lange dahin. Am Straßenrand standen viele Esel, und Kühe und Ziegen kreuzten häufig die Fahrbahn. Auch sahen wir am Morgen viele Steinböckchen. Obwohl wir nicht spät aufgebrochen waren, erreichten wir Maun erst am frühen Nachmittag.
Die Stationen waren: Geldautomat, Supermarkt für Helga und Michael, wo sie sich die im Auto fehlenden Tassen kauften, Tankstelle. Beim Diesel-Nachfüllen fragten wir den Tankwart nach einem Laden, wo wir Schaufeln kaufen könnten. Zuerst verstand er Shower statt Showel und wollte uns in eine Lodge schicken. Aber dann meinte er, dass sie im Tankstellen-Shop sowas hätten, wir aber lieber zu einem Heimwerkermarkt fahren sollten, weil dieser billiger sei. Da wir aber keine Zeit verlieren wollten, liefen Helga und Ruth in den Autozubehör- und Hardware-Laden und kamen mit zwei leuchtend gelben Damen-Spaten wieder heraus. Nun kann der Sand kommen.
Besonders freuten wir uns auf den Besuch bei Hilary’s Coffee Shop mit ihren frisch zubereiteten Speisen. Wir aßen leckere Sandwiches, Quiche und gefüllte Avocado. Anschließend verdrückte Uwe noch ein Stück Pekanusskuchen, und wir tranken selbstgemachte Limonade und Kaffee.
Pappsatt setzten wir uns in die glühend heißen Autos. Das Thermometer zeigte 38 Grad.
Auf schnellstem Weg verließen wir Maun nach Osten. Die Straße durch die Makgadikgadi-Pans war wie vor drei Monaten bereits mit zahllosen Schlaglöchern gesät, und trotz aufmerksamem Slalomfahren mussten wir durch den einen oder anderen Krater hindurch.
Auch die anderen Fahrzeuge, die uns begegneten, fuhren wie die Besoffenen in Schlangenlinien. Dadurch kamen wir wieder nicht besonders zügig voran. Irgendwann erreichten wir das Nationalpark-Gate zu den Nxai Pans. Zwei super freundliche Ranger empfingen uns, und wir hatten eine Menge Spaß mit ihnen.
Wir ließen Luft aus den Reifen uns begaben uns auf die Sandstrecke zu den Baine‘s Baobabs.
Sehr tief war der Sand jedoch nicht, und so kamen wir wenigstens hier vorwärts. Viele Tiere sahen wir noch nicht. Eine Straußenfamilie mit kleinen Küken, einige Gackeltrappen, die zeternd davonflogen und viele Termitenschmätzer waren neben einer Handvoll Steinböckchen unsere Sichtungsausbeute.
Junger Erdschmätzer?
Rebhuhnfrankolin
Das späte Nachmittagslicht wurde immer schöner. Als wir kurz vor unserem Ziel über eine kleine Pfanne fuhren, entdeckten wir große Löwenspuren, die uns entgegen kamen. Wir blieben immer öfter zum Fotografieren stehen, und auch bei den Baine‘s Baobabs hielten wir und genossen diesen besonderen Ort. Die Einsamkeit, die Exklusivität und das Abendlicht bescherten uns ganz wunderbare Momente.
Weibliche Trappe
Ein bisschen schade finden wir, dass einige Leute meinen, sich verewigen zu müssen. So sah der Baobab nur fünf Jahre früher noch aus:
Auf unserer Campsite auf der anderen Seite der Pfanne stellten wir uns neben einen weiteren schönen Affenbrotbaum und schlugen unser Lager auf. Helga und Michael waren noch satt vom Essen bei Hilary’s, und so grillten nur wir uns zwei Oryx-Steaks. Zuvor probierten wir die einladende Eimerdusche aus. Leider kamen aus der Brause nur ein paar Tropfen Wasser, und so dauerte das Abseifen ziemlich lange. Ein einzelner Bellgecko rief ein paar Mal aus dem Gras. Sein abendlicher Gesang gehört zu unseren absoluten Lieblingsgeräuschen in Afrika.
Wir saßen zu viert ein wenig am Feuer, waren dann aber auch ziemlich müde nach der langen Autofahrt und durch die Hitze. Wir spülten, programmierten die Fotoapparate für ein paar nächtliche Sternenaufnahmen und krabbelten ins Zelt. Irgendwo auf der Insel rief eine Schleiereule.
Kilometer: 401