13. Mai 2016 Grasland Bushmen Lodge
In der Nacht habe ich versucht Sterne zu Fotografieren. Da es Leoparden, eine Braune Hyäne und noch manch anders im Busch gab, war trotz sehr hellem Mond der Mut bald zu Ende und die Ausbeute an Fotos recht gering.
Der Nachtschlaf wurde durch Löwen etwas unterbrochen. Willi de Graaff versorgt nämlich auf seiner Farm Löwen, die sonst von Farmern erschossen worden wären. Also so etwas wie AfriCat in Namibia, nur alles privat. Die Löwen, die auf Auswilderung in Nationalparks warten, sind in mehreren Gehegen untergebracht. Je nach dem wer sich mit wem verträgt. In einem Gehege, ca. 30m hinter unserem Bungalow Nr. 2 war eine 5-köpfige Gruppe, die nicht ganz ruhig durch die Nacht geht. Das Kopfende des Bettes ist natürlich an der Wand, die dem Gehege am nächsten ist, die Löwen sind also praktisch am Ohr.
Um 5:30 Uhr klingelt der Wecker, es sollen ja schöne Morgenbilder und ein Zeitraffer geschossen werden. Der Zeitraffer ist im vorherigen Beitrag verlinkt.
Sattelschrecke ist aber am kühlen Morgen noch sehr langsam
Parkplatz Room No. 2
Unser Häuschen vom Zugangsweg her
Wasserloch am Morgen
Nach einem gemütlichen Frühstück ging es zum Gamedrive bzw. einer Farmrundfahrt. Die Giraffen waren mit 7 an der Zahl die ersten Tiere, die wir zu Gesicht bekamen.
Es folgten Zebras und einige Vögel. Insgesamt eine nette Rundfahrt ohne echte Höhepunkte. Die kamen zum Schluss.
Ant Eating Chat
Wir fuhren zu dem Gehege von Sirka, einer 3 1/2 jährigen Löwin, die von ihrer Mutter verstossen und von Hand aufgezogen worden ist. Valentin ist der Bezugspunkt für die Löwin, die zwar nicht mehr ausgewildert werden kann, für die man aber ein 2000 ha grosses Gehege plant. Sirka begrüsst Valentin, indem sie ihn auf den Hinterpfoten stehend umarmt, umschmeisst und ihm dann die Kappe vom Kopf streicht. Beide liegen dann auf dem Boden und Sirka bekommt ihre Bauchstreicheleinheiten. Wie liebevoll die Löwin mit Valentin umgeht, ist unfassbar. Es sieht ein wenig aus wie wenn ein Hund sich freut, aber 300kg Löwe oder 40kg Hund sind schon deutlich verschieden. Seht selbst:
Yellow Billed Hornbill - sucht was am Fensterrahmen unserer Hütte
Shikra
Fork Tailed Drongo
Am späten Nachmittag fuhren wir zu den Bushmen, machten einen kleinen Naturewalk mit ihnen und ließen uns zeigen, welche Pflanzen für sie wichtig sind. Wir durften auch einige Sachen kosten, zum Teil roh, zum Teil auf dem traditionell entzündeten Feuer, alles mit Sand

.
Es war sehr interessant und zeigt wieder einmal, dass sich die Menschen mit einfachsten Mitteln am Leben erhalten können. Wir haben das längst verlernt. Der Sonnenuntergang ist zu Fuß in der Savanne nochmal imposanter.
Wieder in der Hütte, die unser Zimmer war, angekommen, klopft es und eine Angestellte kam mit einem Stapel Wäsche. Der Waschservice. Große Verwunderung bei uns, hatten wir doch gar nichts weggegeben. Aber die gebrauchte Wäsche des Vortages war achtlos in einer Ecke gelegen und das Personal nahm dies zum Anlass sie zu waschen. Das Ganze auch noch im Preis inbegriffen. Was für ein Service!
Am Wasserloch tat sich viel nach dem Abendessen, Rinos, Gnus, Eland- und Orix Antilopen sowie Zebras waren vertreten. Traditionell mit Savannah Dry und Gin Tonic klang der Abend am Lagerfeuer mit Geschichten von Löwen und anderen Farmerlebnissen aus.