THEMA: Von Lodge zu Lodge ums Okavango Delta - Mai 2016
13 Jun 2016 21:22 #434228
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  • Botswanadreams am 13 Jun 2016 21:22
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Hallo Andreas
Willi de Graaff versorgt nämlich auf seiner Farm Löwen, die sonst von Farmern erschossen worden wären. Also so etwas wie AfriCat in Namibia, nur alles privat. Die Löwen, die auf Auswilderung in Nationalparks warten, sind in mehreren Gehegen untergebracht.

Darf ich fragen, ob Zahlen genannt wurden, wie viele der Löwen und Wildhunde in den letzten Jahren tatsächlich ausgewildert wurden? Wir waren 2006 auf Grassland, allerdings Camping. Was ich da gesehen habe, verglichen mit heutigem Wissen, denke ich, dass es dort nie zur Auswilderung von Raubtieren kommt. Als wir da waren, gab es Jungtiere. Wer das zulässt, kann - so meine Meinung - nicht an Auswilderung interessiert sein. Ich würde mich jedoch gern eines besseren belehren lassen.

Vielleicht hast Du ja konkrete Infos.

Auch wir waren auf einem Bushwalk mit den San. Es sind alles Farmarbeiter, denn am Abend haben wir die Männer bei der Fütterung der Löwen und Wildhunde wieder gesehen. Wenn ich dann noch die hohe Mauer um Ihre Unterkünfte gesehen habe - Abschirmung von den Lodge-Gästen - habe ich Probleme. Ich würde heute nie wieder da hin fahren wollen.

Valentin ist Harnas im seinen Anfängen. Der zahlende Volunteer ermöglicht seinen Traum von Afrika.

Bitte verstehe mich nicht falsch. Doch man lernt mit der Zeit, gewisse Dinge zu hinterfragen.

LG
Christa
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"Alles, was ich jetzt wollte, war nach Afrika zurückzukommen. Ich hatte es noch nicht einmal verlassen, aber wenn ich nachts aufwachte, lag ich lauschend da, bereits voller Heimweh danach."
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13 Jun 2016 21:58 #434234
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  • AndreasG2523 am 13 Jun 2016 21:58
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Botswanadreams schrieb:
Hallo Andreas
Darf ich fragen, ob Zahlen genannt wurden, wie viele der Löwen und Wildhunde in den letzten Jahren tatsächlich ausgewildert wurden?
Klar darfst Du das. Es waren vor zwei Jahren wohl über 30 Löwen da, jetzt sind es noch 18. Es dauert ca. 2 Jahre bis eine Auswilderung genehmigt wird. Willi wollte in der Woche nach unserem Besuch wieder zum zuständigen Minister fahren, um die nächsten Auswilderungen anzugehen. Die Zahl der Wildhunde kann ich nicht sagen, aber es wurden welche an Stellen ausgesetzt, an den es keine natürliche Population mehr gab. Natürlich ist das alles sehr klein, es ist schliesslich ein Privateier und keine Institution. Und Willi erschien mir durchaus ernsthaft in seinem Bemühen, seinen Teil zum Erhalt dieser schönen Tiere beizutragen.
Botswanadreams schrieb:
Wir waren 2006 auf Grassland, allerdings Camping. Was ich da gesehen habe, verglichen mit heutigem Wissen, denke ich, dass es dort nie zur Auswilderung von Raubtieren kommt. Als wir da waren, gab es Jungtiere. Wer das zulässt, kann - so meine Meinung - nicht an Auswilderung interessiert sein. Ich würde mich jedoch gern eines besseren belehren lassen.
Belehren kann ich Dich sicher nicht, ich bin kein Experte. Ich kann nur meine Meinung dazu sagen. Die Tiere werden sofort gefangen, wenn sie auf Farmen auftauchen. Sollte da eine trächtige Löwin dabei sein, wird sie die Jungen sicher in Gefangenschaft bekommen. Wenn eine Löwin mit Jungtieren auf einer Farm auftaucht, werden alle gefangen. Wenn man versucht, die Tiere in Rudel zu integrieren, kann es schon mal zu Nachwuchs kommen, da die Tiere ja nicht sterilisiert werden, weil sie wieder raus in die Wildnis sollen. Ich kann also nicht zwingend einen Zusammenhang zwischen Jungtieren und nicht auswildern sehen.
Botswanadreams schrieb:
Auch wir waren auf einem Bushwalk mit den San. Es sind alles Farmarbeiter, denn am Abend haben wir die Männer bei der Fütterung der Löwen und Wildhunde wieder gesehen. Wenn ich dann noch die hohe Mauer um Ihre Unterkünfte gesehen habe - Abschirmung von den Lodge-Gästen - habe ich Probleme. Ich würde heute nie wieder da hin fahren wollen.
Dass die Angestellten abgeschirmt/abseits von den Gästen wohnen, ist eigentlich überall, wo ich bisher in Botswana oder Namibia war, der Fall. Eine hohe Mauer kann auch Schutz vor Wildtieren sein, in fast allen Dörfer, die ich in Botswana gesehen habe, gab es 2-3m hohe Zäune um die Häuser. Ich habe auf Grasland allerdings die Unterkünfte nicht gesehen. Dass die San, die ja nun wirklich keine Lobby haben, auf der Farm arbeiten um zu leben, halte ich erstmal nicht für schlecht. Der Umgang der Weissen mit den San war auf jeden Fall von Respekt geprägt.
Botswanadreams schrieb:
Valentin ist Harnas im seinen Anfängen. Der zahlende Volunteer ermöglicht seinen Traum von Afrika.
Dazu kann ich absolut nichts sagen, da ich das Geschäftsmodell weder hinterfragt noch mir erklären lassen habe. Ich habe verstanden, es sei eine wissenschaftliche Arbeit. Ob das stimmt, habe ich nicht überprüft. Wie sie finanziert wird, weiss ich nicht. Ich habe nur gesehen, dass die Löwin ihn liebt und fand das faszinierend.

LG
Andreas
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13 Jun 2016 22:02 #434235
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loeffel schrieb:
Schöner Bericht, schöne Fotos :) . Ich kriege Fernweh ...

Das ist doch der Sinn von Reiseberichten :silly:
Oder sollte er das Fernweh stillen :pinch:
LG
Andreas
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15 Jun 2016 22:10 #434481
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14. Mai 2016 Fahrt zur Leroo La Tau Lodge

Der Tag begann mit einem frühen Frühstück, dann ging es zur Fütterung der Löwen und der Wildhunde. Die ist eigentlich für Samstag vorgesehen, und heute ist Freitag, aber da wir so gute Gäste sind, wird die Fütterung für uns vorgezogen.
Die Löwen machen ein Theater, dass es einem Angst und Bange werden kann. Zum Glück ist der Zaun massiv.







Wackeliges Video mit Ton

Die Wildhunde haben so wenig Interesse an den Menschen, dass wir in das Gehege durften. Interessant ist, dass die Wildhundgesellschaft absolut matriarchalisch ist. Der höchste Rüde steht unter der Hündin mit dem niedrigsten Rang. Die Hunde quietschen mehr als dass sie bellen, und es ist ein absolutes Gewusel. Aber nicht ein Tier interessiert sich für uns, nur für die mitgebrachten Teile.





Um 8 Uhr dann Abfahrt zusammen mit Ursel und Pico aus Pforzheim.
Ursprünglich wollten wir ja die 60km zurück auf die A3 und dann zum Boteti. In den Gesprächen mit Willi de Graaff kam dann raus, dass es viel schöner sei und viel weniger Tore „hinten“ rum gibt. Er hat uns dann noch ein Netz vor den Kühler geschenkt, damit die Grassamen den Kühler nicht verstopfen. Damit war klar, wir fahren erst nach Osten, bis wir auf die Grenze zum Central Kalahari Game Reserve treffen, dann nach Norden bis zum Tsau Gate und von dort nach Westen zur A3. Es sollte 3,5h dauern, sagten uns die Experten der Lodge….

Gemeinsam fuhren wir los. Es ging ca. 45 km durch Grassavanne.



Die Wegspur war teilweise kaum sichtbar. Dank der GPS-Daten von Tracks for Afrika (T4A) wussten wir aber immer genau wie es weitergehen sollte. Eine herrliche Offroadtour. Es gab ein paar Erdhörnchen und Riesentrappen, aber hauptsächlich Gras.







Dann ging es noch ca. 60km schnurgerade an der Grenze des CKGR (Nationalpark) entlang. Hier konnten wir dann Elefanten, Schakale, Oryx, Springbock und Strauss sehen. Auch kleinere Vertreter wie Ground Squirrel (Erdhörnchen) und diverse Vögel waren zu sehen.





Da Links sind Elefanten!






Am Tsau Gate bogen die beiden dann nach rechts ab ins Central Kalahari Game Reserve.



Wir hatten nochmal 40km Sandpiste nach links und dann noch etliche Kilometer Asphalt vor uns bis Maun und zur Lodge.



In Maun wollten wir Tanken und Bargeld aus dem Automaten holen. Eigentlich nichts berichtenswertes. Ausser man ist in Afrika. An der Shell am Ortseingang stand zwar gross "Diesel" auf dem Schild, aber es gab nur den freundlich Hinweis es doch in der Stadt zu versuchen. An der Tankstelle mit Diesel gab es dann einen Geldautomaten. Da er keine Quittung drucken konnte, hat er gleich gar kein Geld ausgespuckt. Dafür habe ich hier gesehen, dass wir in Deutschland noch recht weit hinten sind, was Bargeldabheben anbelangt. Eine junge Einheimische, hat ganz ohne Karte, nur mit dem Smartphone, Bargeld vom Automaten bekommen. Ich mit meinem Stück Plastik dagegen nichts. Also den nächsten Automaten suchen. Dort musste erst eine Ziege vertrieben werden, dann gab es endlich Bargeld.

Nach zwei weiteren Veterinär Kontrollstellen, inkl. Schuhdesinfektion, haben wir dann die Abzweigung zur Lodge erreicht. Nochmal 7 km Sand, und wir wurden freundlichst, mit warmen nassen Tüchern zum Erfrischen vom Team in Leroo La Tau empfangen.

Wir sind die Exoten, denn ausser uns sind alle eingeflogen.

Gleich nach der Ankunft wurde uns die Anlage vorgestellt und die Regeln erklärt. 6 Uhr Wecken, 6:30 Uhr Frühstück, 7 Uhr Abfahrt zum Morgen Game Drive. 11 Uhr zurück, 11:30 Uhr leichtes Mittagessen. Siesta bis 15 Uhr, dann Kaffee und Kuchen, 16 Uhr Abfahrt Abend Game Drive. 18:30 Rückehr, 19:30 Uhr Abendessen. Wer wie wir zwei ganze Tage da ist, darf am zweiten Tag eine Ganzstagestour machen. Wollen wir, und nach dem Essen bitte noch einen Nacht Game Drive. Volles Programm sozusagen.

Der Abend wurde mit einem Bushdinner gekrönt. Auch ein Erlebnis, das es so daheim selten gibt.



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16 Jun 2016 07:17 #434493
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  • Jaspar061103 am 16 Jun 2016 07:17
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Guten Morgen!!!

Mensch, jetzt hab' ich doch glatt die Abfahrt verpasst... bin mal schnell hinterhergelaufen und quetsch mich irgendwo bei euch noch dazwischen. Bitte nicht rausschmeißen :whistle: ...

Jetzt kann's auch gleich weitergehen, bin ja nun dabei B) :lol:

Auf jeden Fall: Geniale Fotos!!! Bin gespannt, was ihr noch schönes erlebt habt...

LG!
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16 Jun 2016 07:32 #434494
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  • AndreasG2523 am 13 Jun 2016 21:58
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Jaspar061103 schrieb:
Mensch, jetzt hab' ich doch glatt die Abfahrt verpasst... bin mal schnell hinterhergelaufen und quetsch mich irgendwo bei euch noch dazwischen. Bitte nicht rausschmeißen :whistle: ...

Also jetzt aber, wie wenn ich jemand rausschmeissen könnte :silly:
Nein ganz im Gegenteil, Herzlich willkommen im Offroadschaukelschiff B)
Jaspar061103 schrieb:
Jetzt kann's auch gleich weitergehen, bin ja nun dabei B) :lol:

No ned hudla! - Für Nichtschwaben - Langsam machen
Alter Mann ist doch kein D-Zug....
Jaspar061103 schrieb:
Auf jeden Fall: Geniale Fotos!!! Bin gespannt, was ihr noch schönes erlebt habt...

Danke!
Ab jetzt wird es deutlich Tierreicher und immer genialer (falls das überhaupt noch geht nach 200km Sandpiste im auf der Hinterachse zu leichten Hilux) :woohoo:
LG
Andreas
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Letzte Änderung: 16 Jun 2016 07:58 von AndreasG2523.
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