! Häusliche Gewalt in Afrika - Domestic Violence
Ein ernstes Thema.
Das weltweite Problem von Gender-based Violence - GBV - existiert auch in Afrika.
Und auch dort wird darüber gesprochen und man versucht, den Frauen Hilfsangebote zu machen. Nicht so wie hier, aber den Möglichkeiten entsprechend manchmal sehr erfolgreich.
Schon im Sommer 2012 berichtete Butterblume über ihren Besuch im Umoja Village in Kenya. Erfreulicher Weise hat sich das von den Amerikanern mitaufgebaute Projekt gut entwickelt.
www.namibia-forum.ch...n-tour.html?start=12
Frauenhäuser (ich bleibe bei dem Begriff, auch wenn es z.T. kleine Dörfer sind) in Afrika und weltweit sind wichtige Fluchtpunkte um häuslicher Gewalt zu entkommen, wenn frau keine andere Möglichkeit hat sich physisch und psychisch zu helfen (auch häusliche Gewalt gegen Männer ist bekannt, hier aber grad nicht Thema).
Gewalt gegen Frauen und Mädchen: Von Verprügeln, Peinigen, Vergewaltigung und Verstümmelung ist alles dabei, was in den schlimmsten Albträumen kaum vorstellbar ist. Kommt religiöse Verblendung sowie ethnische Tradition hinzu, besteht ein kompliziertes Geflecht von Täter-/Opfer-Beziehungen und Verhaltensweisen sind schwer veränderbar. Denn es gibt immer eine gesellschaftliche Gruppe, die von bestehenden Verhältnissen Vorteile hat: Die TäterInnen. (TäterInnen deshalb, weil Beschneiderinnen ein echtes Problem bei der Beendung der Beschneidung darstellen!)
Angst und wirtschaftliche Abhängigkeit der Opfer sind häufig entscheidende Hindernisse, dass sie ihre Rolle nicht verlassen. Das ist in Afrika ebenso wie in vielen Teilen der Welt.
Seit vielen Jahren werden weltweit Untersuchungen zu häuslicher Gewalt gemacht.
www.mysciencework.co...ba81dbae55869ceddf4e
Neben individueller Ersthilfe sind langfristige Perspektiven:
Bildung und gesellschaftliche Veränderungen, die Selbständigkeit und Stärke des einzelnen Individuums fördern und eine starke administrative Seite, die Gewalt gegen Frauen und Mädchen konsequent unter Strafe stellt.
In chauvinistisch geprägten Gesellschaften ist Gewalt gegen Schwache besonders häufig – ...Herrenvölker problematisieren Gewalt gegen Schwächere nicht. Das ist ideologieimmanent.
Die Älteren unter uns kennen das Thema Gewalt gegen Frauen seit ihrer Jugend, als im Zuge der 68er auch diesbezügliche Themen massiv in die Öffentlichkeit geschwemmt wurden und es kaum einen Ort gab, an dem nicht darüber diskutiert und geschrieben wurde; - vielen der heute Jüngeren, die das Glück haben im aufgeklärten Europa aufgewachsen zu sein, ist das Problem vielleicht nur an der Oberfläche bekannt und in seinem Umfang noch nie bis in die letzten Gehirnwindungen gelangt, auch weil die meisten Menschen keinen Kontakt zu Opfern und ihren geschundenen Seelen haben.
Das ist nichts ungewöhnliches, denn Häusliche Gewalt geschieht im Verborgenen, das ist ja eins der Merkmale von Häuslicher Gewalt. Auch in Afrika.
Und von den betroffenen Personen erfährt man erst in engem Kontakt etwas über die Schande, die sie erleiden. Außenstehenden gegenüber öffnen sie sich so gut wie nie.
Wer sich für das hässliche Thema Häusliche Gewalt in Afrika interessiert, kann sich auf folgenden Seiten einen ganz kleinen Einblick im südlichen Afrika verschaffen.
Namibia
sisternamibia.com/ge...ion/numbers-figures/
South Africa
issafrica.org/resear...ence-in-south-africa
Botswana
botswana.unfpa.org/p...ence-indicator-study
Sambia
blog.witness.org/201...-violence-in-zambia/
Kenya
evaw-global-database...untries/africa/kenya
usw (einfach nur domestic violence „Ländername“ eingeben, da wird man fündig)
Es gibt viel Information im www über all diese traditionellen Gräuel zu lesen – zum Schlecht-Werden...
Das Feld der Gewalt gegen Frauen ist weit: Es fängt bei ausgeschlagenen Zähnen an und endet bei abgehackten Händen durch den Ehemann und der Totalbeschneidung von Mädchen und Vergewaltigung zur „Zucht“ von IS-Kämpfern.
Was die abartige Verstümmelung der weiblichen Genitalien - FGM - angeht, gibt es leider viele Länder, in denen sie praktiziert wird. U.a. läuft im Sudan seit Generationen folgendes:
www.unicef.org/protection/sudan_71891.html
In Bezug auf FGM hat z.B. Rüdiger Nehberg vorbildliches geleistet:
www.target-nehberg.de
er hat es geschafft (in exzellenter Kenntnis der arabischen Kultur und des Islam, auf seinem langen Marsch durch die Wüste und die Instanzen), dass weltweit etwas in Bewegung kam und mehrere Fatwas ausgesprochen wurden!
Es gibt viele gute Hilfsprojekte die dazu beitragen, dass die Not der betroffenen Frauen gelindert wird.
Butterblume machte unlängst auf das von ihr organisierte Symposium zur FGM in Berlin aufmerksam.
Eine sehr bemerkenswerte Initiative!
Butterblume schrieb:
„Eine Gelegenheit Rebecca persönlich kennen zu lernen und sich über ihr Projekt zu informieren wird es im September in Berlin geben. Und damit auch eine weitere Möglichkeit zu helfen.
2012 hatten wir das Vergnügen die beeindruckende Rebecca Lolosoli in Umoja kennen zu lernen.
Wer sich mit uns gemeinsam gegen Genitalverstümmelung und für die Rechte von Frauen einsetzen möchte kann Rebecca Lolosoli (Mama Mutig) und Angelika Wohlenberg-Kinsey (Mama Massai/Sister Angelika) auf einem von mir organisierten Symposium Zusammen gegen Genitalverstümmelung - KEINE Gewalt an Mädchen und Frauen am 30.09.2017 in der Freien Universität Berlin mit seinem Besuch unterstützen. Rund um das Symposium wird es einen afrikanischen Markt geben, auf welchem die beteiligten Organisationen Kunsthandwerk anbieten, aber auch über FGM und die Lebensumstände in Samburu und der Massaisteppe informieren.
Der Eintritt kostet 25,00 €. Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf für das FGM-Symposium kommen vollumfänglich den vier beteiligten Vereinen zugute.“
Immer wieder gibt es hier im Forum Hinweise auf bemerkenswerte ehrenamtliche Tätigkeit und große Bereitschaft, Hilfsbedürftige in Afrika zu unterstützen. Auch wenn die Einzelnen ihr Engagement nicht an die große Glocke hängen, fällt das dem aufmerksamen Leser durchaus positiv auf. Einige Fomis unterstützen sogar mehrere Projekte/Organisationen. Diese Einstellung finde ich wunderbar und lese immer gern, wenn Jemand in seinem Reisebericht von seinem Besuch des von ihm, seit Jahren finanziell unterstützten Projektes berichtet. Sie selbst bleiben dabei weitestgehend im Hintergrund.
Das ist sehr persönliche Hilfe, die unter die Haut geht.
Was nicht hilft sind Strohfeuer von persönlicher Betroffenheit und selbstbeweihräuchernden Aktionen. Das entehrt die Betroffenen. Man sollte sich keine Opfer zur Erhöhung der eigenen Beutungslosigkeit suchen und frei davon sein, sich im Glanz des eigenen Engagements zu sonnen, denn das wäre erneuter Missbrauch der Opfer. Kann man in den Medien aber leider immer wieder feststellen.
Betroffenheit über menschliche und gesellschaftliche Entgleisungen ist gut.
Niemand muss sich intensiv damit befassen und sich engagieren, denn es ist auch durchaus belastend und nicht jeder kann diesen Belastungen standhalten.
Wichtig bleibt: Kühlen Kopf zu bewahren und sein Engagement dorthin zu lenken, wo man überprüfbar helfen kann, ob die Projekte hart an den Zielen arbeiten.
Diese Gräuel existieren.
In Afrika. Und überall.
Gruß lilytrotter
Ergänzend einige Links zu Häuslicher Gewalt in Europa:
Deutschland
www.frauen-gegen-gew...hlen-und-fakten.html
Österreich
www.frauenhelpline.at
Schweiz
www.frauenhaus-schweiz.ch
usw