THEMA: Reisebericht: Karibu Kenya! Mzungu Express on tour
21 Aug 2012 15:00 #249973
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  • janet am 21 Aug 2012 15:00
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Hallo Ina,

ja! :woohoo:

Stellt Martine eigentlich auch noch einen Bericht ein? Würde ich mir sehr spannend vorstellen :laugh: :laugh: :laugh:

@Marina: freu mich schon auf die Fortsetzung!

Grüssle
janet
Reisebericht: 3 Wochen Namibia 2009 - "suchen und finden *g*"

Reisebericht Sao Tomé 2011

Diskutiere niemals mit einem Idioten. Er zieht dich auf sein Niveau herab und schlägt dich dort durch Erfahrung!
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21 Aug 2012 15:35 #249978
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  • bayern schorsch am 21 Aug 2012 15:35
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Grüssle Janet,

zugegeben: auf einen Bericht von Martine würde ich mich auch freuen. Dann hätten wir die Reise aus allen Perspektiven.;)

Was mir aber sehr leid tut, dass "unser" Gerd nicht so fit war. Da ist jammerschade, bei so einem Urlaub.:(

LG
der bayern schorsch
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Reiseberichte Bayern Schorsch
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21 Aug 2012 15:41 #249979
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18.07.12 Umoja/Samburu Women Village, Samburu National Reserve


In der Nacht hat es wieder heftig geregnet. Pünktlich um 08.00 Uhr werden wir mit sechs Lunchpaketen - so groß wir Tortenschachteln – standesgemäß vom Lodgepersonal verabschiedet.

Einen Blick auf den fast wolkenfreien Mt. Kenya können wir auch noch erhaschen.

Bereits nach 20 Minuten Fahrt durch das Laikipia-Plateau haben wir den Äquator bei Nanyuki erreicht. Ein kurzer Fotostopp, ohne die Gift-Buden zu besichtigen, musste reichen. Wer braucht schon diesen ganzen Tand?


Verabschiedung Naro Moru RL


Mt. Kenya - mal wieder nicht wolkenlos!


Nanyuki


das Gemüse ist akkurat ausgerichtet!Nanyuki


Perfekte Verkaufs-Präsentation! Nanyuki


Wauw! Hochachtung! hinter Nanyuki

Weiter geht die Fahrt auf perfekt geteerter Straße mit äußerst wenig Gegenverkehr zunächst Richtung Osten an der trockeneren Nordseite des Mt. Kenya entlang. Richtung Norden sehen wir atemberaubende Ausblicke auf den Mt. Loldaiga und die trockenen Steppengebiete. Es erfolgt ein dramatischer Wechsel der Vegetation vom feuchten, regenreichen Mt. Kenya in die kargen Steppengebiete Nordkenias. Linkerhand passieren wir die riesige Lewa Wildlife Conservancy, ein privates Wildschutzgebiet, das sich dem Schutz und Erhalt der Spitzmaulnashörner verschrieben hat.

In Isiolo hat Gulu das Wägelchen noch einmal vollgetankt. Isiolo ist ethnisch so ganz anders, wie die Kikuyu-Städte im Süden. Hier prägen viele verschleierte Frauen das Bild. Somalis sind recht häufig anzutreffen. Die schöne Freitagsmoschee wird im Vorbeifahren geknipst. Tankstellen, Werkstätten und Reifenflicker sind ab hier Mangelware. Zumindest ist die Sicherheitslage seit dem Bau der Teerstraße stabil. Noch vor einigen Jahren musste man ab Isiolo im bewaffneten Konvoi in den Norden fahren.


gekreuzigt? Webervogel, A2 nördl. Nanyuki


Masai-Taxi-Station, an der A2 zwischen Nanyuki und Isiolo


Isiolo ist nicht mehr weit!


Masai-Taxi, Isiolo


Freitagsmoschee, Isiolo


verschleierte Frauen, Isiolo

Häufig passieren wir ab Nanyuki Straßensperren, an denen durch die örtliche Polizei Personenkontrollen durchgeführt werden. Unserer Mini-Van wird aber immer durchgewinkt. Gulu warnte uns jedoch, kurz vor, in und nach der Kontrollstatition nicht zu fotografieren. Das sehen die Beamten nicht gerne.

Hinter Isiolo kreuzen einige Somali-Taxis die Straße im eintönigen Savannenland. Erste Sand- oder Staubstürme sind zu sehen. Kurz vor Archer´s Post überqueren wir den Ewaso Ngiro River, der in den Aberdares entspringt und der den National Reserves Buffalo Springs, Samburu und Shaba seinen Tierreichtum beschert.


Somali-Taxi, zwischen Isiolo und Archer´s Post


Sandsturm, zwischen Isiolo und Archer´s Post

In Archer´s Post zweigt links die Zufahrt zum Umoja Village und zum Samburu National Reserve ab. Seit ich vor einigen Jahren im TV einen Bericht über das erste Frauen-Dorf (Frauen-Haus) Afrikas gesehen habe, war es mein Wunsch, dort einen Besuch abzustatten, wenn wir dieses Land bereisen. Hier ein kurzer, erklärender Film.

Wir stehen vor Umoja und werden herzlich von Rebecca Lolosoli und ihren Mitstreiterinnen in farbenfroher Samburu-Tracht empfangen. Außer uns sind keine weiteren Touristen hier. Der traditionelle Begrüßungsgesang und Tanz der Samburu geht ans Herz und ist wunderschön.


Umoja Village


Rebecca Lolosoli, Umoja Village


Begrüßungstanz und Gesang der Samburu-Frauen von Umoja Village


Begrüßungstanz und Gesang der Samburu-Frauen von Umoja Village


Begrüßungstanz und Gesang der Samburu-Frauen von Umoja Village


Begrüßungstanz und Gesang der Samburu-Frauen von Umoja Village


Begrüßungstanz und Gesang der Samburu-Frauen von Umoja Village

Anschließend erzählt Rebecca ausführlich über die Hintergründe dieses Dorfes. Samburu-Frauen sind in der traditionellen Gesellschaft weniger wert wie Dreck! Sie dürfen geprügelt, vergewaltigt werden, sie haben kein Anrecht auf eigenen Besitz und werden vielfach noch beschnitten.
Um all dies zu ändern, hat sich Rebecca Lolosoli 1990 mit anderen Frauen, die auf der Flucht vor Genitalverstümmelung, Zwangsheirat oder häuslicher Gewalt sind, zusammengetan und dieses Dorf gegründet. Mittlerweile gibt es eine zweizügige Grundschule für die Kinder, denn es ist ganz wichtig, dass durch Erziehung und Bildung ein Sinneswandel in der traditionellen Bevölkerung einsetzt.

Im Frühjahr 2012 erschien in Deutschland das Buch „Mama Mutig" über das Leben von Rebecca Lolosoli. Ich zeigte es ihr und sie war sehr erfreut, denn die Ausgabe hatte wohl noch keinen Weg zu ihr gefunden. Die bunten Fotos im Mittelteil wurden unter den Bewohnerinnen mit großer Freude in Augenschein genommen. Ich ergriff die Chance, Rebecca um eine Widmung zu bitten, der sie gerne entsprach.

Wir hatten die Möglichkeit eine Samburuhütte von innen zu sehen und haben mit größter Freude den Schulkindern in der zweizügigen Grundschule zugehört, die für uns gesungen haben. Nebenan sind gerade einige Amerikaner dabei eine Bücherei für die Schulkinder zu errichten.

Und natürlich erstanden wir auch für wenig Geld etwas von dem selbsthergestellten Perlenschmuck, kommt der Erlös doch den Kindern direkt zu Gute. Jochen hat sich einen Fliegenwedel ausgesucht, der aber später seinen Abnehmer bei Elvira gefunden hat, da er wohl aus Giraffenhaar gefertigt wurde. Und Probleme mit dem Zoll brauchen wir so wenig, wie ein Loch im Kopf!


traditionelle Samburu-Hütten, errichtet aus Lehm und Kuhdung


Rebecca Lolosoli, Umoja Village


Schlafstätte in einer Samburu-Hütte, Umoja Village


Kochstelle in einer Samburu-Hütte, Umoja Village


Primary School, Umoja Village


Primary School, Umoja Village


Primary School, Umoja Village

Das kleine Museum mit Gegenständen aus dem Alltagsleben der Samburu und einigen Zeitungsartikeln ist der ganze Stolz der Frauen.

Rebecca wird dieses Jahr für die Kommunalwahlen kandidieren und mein Vorschlag, sich auch gleich für die Präsidentschaftswalen aufstellen zu lassen, wurde mit fröhlichem Lachen quittiert.

Nachdem wir einige Sachspenden abgeben haben, frage ich Rebecca nach einem schönen Picknickplatz für unser Lunch. Sie empfiehlt uns die vom Dorf betriebene Campsite am Ewaso Ngiro River in wunderschöner Lage. Wir verabschieden uns herzlich und für mich steht fest, dass ich hier nicht das letzte Mal war!


Umoja Village


Umoja Village


Wie gut, dass Nestlé & Co. hier noch keinen Absatzmarkt gefunden haben!

Unter dem schattigen Grasdach der Campsite-Bar machen wir es uns gemütlich und genießen das Picknick. Die sechs Faltkartons finden anschließend eine dankbare Abnehmerin bei der Bar-Managerin und die Reste des Lunchs geben wir auf der Rückfahrt im Frauendorf ab. Über die Muffins werden sich sicher die Kinder freuen.


Umoja Women Campsite am Ewaso Ngiro River

Gegen 13:30 Uhr erreichen wir das Main Gate des Samburu National Reserves. Gulu regelt am Gate das Finanzielle mit der Safari Card, wir vertreten uns die Beine, fotografieren die Hinweistafeln und erspähen erstes Wild.


Karte Samburu NR, Quelle: T4Africa


Archer´s Post Gate, Samburu National Reserve


Archer´s Post Gate, Samburu National Reserve


Savannenadler (Aquila rapax), Samburu NR


unsere erste Grants Gazelle, Samburu NR


erste Elis, Samburu NR


Oryx, Samburu NR


Einfarb-Schlangenadler (Circaetus cinereus), Samburu NR


Grevy Zebra, unzweifelhaft ein Hengst! Samburu NR


Gelbkehlfrankoline, Samburu NR


eine Elefantenherde im Uferbereich des Ewaso Ngiro, Samburu NR


Geierperlhuhn, Samburu NR


Oryxe, Samburu NR

Nach langsamer Fahrt (wegen der vielen Tiersichtungen!) erreichen wir gegen 15:00 Uhr die Samburu Sopa Lodge, die im nördlichen Bereich des Parks, nicht am Fluss liegt und erst vor ca. zwei Jahren eröffnet hat.

Die Lodge zwischen den Kopjes ist in Hufeneisenform um ein kleines Wasserloch angelegt und nicht eingezäunt. Wir teilen unser schönes, luftiges Doppelchalet Nr. 43 mit Annick nebendran und genießen die kleine Veranda davor.
Hier tummeln sich regelmäßig Diks Diks, Impalas und jede Menge Tokos. Das Grasdach ist so konstruiert, dass immer ein luftiger Wind durchs Haus streicht. Das Samburu National Reserve liegt auf rund 900 m Höhe und dem entsprechend kuschelig sind hier die Tagestemperaturen mit ca. 30°.

Mückennetze gibt es hier weit ab vom Fluss in Ermangelung von Moskitos nicht. Ventilatoren sind auch nicht notwendig.
Das Wasserloch ist von unserer Terrasse bedingt durch dichtes Buschwerk allerdings nicht einsichtig. Dafür ist der Blick von Bar und Restaurant aber sehr gut. Strom gibt es nur zu Generatorzeiten, es sind ausreichend Steckdosen zum Laden der verschiedenen Akkus vorhanden.


Samburu Sopa Lodge


Äthiopische Grünmeerkatzen! Jochen ist begeistert! Samburu Sopa Lodge


Terrasse, Chalet No. 43, Samburu Sopa Lodge


Samburu

Das Dinner wurde von der tanzenden und singenden Samburu-Krieger-Truppe (Annick wird sie ab hier nur noch „Federn" nennen) eingeläutet. Es wird in Buffetform gereicht und ist hervorragend. Das Personal versteht seinen Job.

Aufgrund der hier lebenden Löwen und Leoparden wurden wir abends von zwei Nachtwächtern (Securities) zum Chalet gebracht.


Samburu-Krieger, Samburu Sopa Lodge


Samburu-Krieger, Samburu Sopa Lodge


Samburu-Krieger, Samburu Sopa Lodge


Samburu-Krieger, Samburu Sopa Lodge

Hier gibt es noch weitere Fotos:

Fortsetzung folgt!

Mit herzlichen Grüßen
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

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Letzte Änderung: 17 Jul 2013 17:06 von Butterblume.
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21 Aug 2012 23:22 #250032
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Liebe Marina,

das war ein perfekter Rückkehr-Tag für mich. Erst Aishas toller Bericht und jetzt Deiner. Das ist schon Klasse. Da muss ich meinen Freunden halt zwei Links schicken, wenn sie etwas von der Reise wissen wollen, denn die Bilder und die Texte Eurer Berichte muss man einfach sehen. Danke.

@ Bayern Schorsch: Das mit dem Nicht-Richtig-Fit-Sein war gar nicht so schlimm. Ich habe halt an den anderen Tagen etwas schneller geguckt und intensiver in mich aufgenommen, so dass ich nicht so viel verpasst habe. Und in der Sopa Lodge habe ich mich nur ins Bett gelegt, weil ich den Bungalow Nr. 45 hatte und nicht jeden Abend an Annicks Bungalow vorbei laufen wollte. Das war mir als Strohwitwer einfach zu gefährlich. Da bin ich dann eben mal im Bett geblieben.

Liebe Grüße von der "Sch......."-kalten und nebligen Atlantikküste
Gerd
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22 Aug 2012 19:41 #250176
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Hallo Marina,

auch von mir ein herzliches Dankeschön für diesen Bericht !!!

Ich finde es auch sehr schön, von einer Reise einmal 2 Reiseberichte zu lesen und gaaaaanz viele Fotos anzusehen !

Danke, dass Du uns mitreisen lässt !!! :-)

Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht !

Viele liebe Grüße
Antje
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22 Aug 2012 20:00 #250179
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19.07.12 Samburu National Reserve

Gegen 05:30 Uhr klingelte der Wecker und eine Stunde später saßen wir zu Dritt beim Frühstück, das keine Wünsche offen ließ. 33,33 % der Mitreisenden haben wegen Krankheit die Flügel gestreckt und bleiben im Bett.

Service wird in der Sopa Lodge (indischer Eigentümer) großgeschrieben. Ich habe selten so gut geschultes Personal gesehen, welches einem jeden Wunsch von den Augen abliest. Gerd hat eine fiebrige Erkältung ereilt und das Management samt Arzt und Security rückten sofort ungefragt an und kümmerten sich um ihn (incl. medikamentöser Versorgung).

So kletterten wir zu viert um 07:00 Uhr in unseren Mzungu-Express mit nun geöffnetem Dach. Gleich hinter der Sopa Lodge konnten wir die lustigen langhalsigen Giraffengazellen (Gerenuks) bewundern, die nur hier im nördlichen Kenia zu sehen sind. Sie stellen sich auf die Hinterbeine, um so an die schmackhaften, frischen Blätter der Büsche und Bäume zu gelangen.


Gerenuk - Giraffengazelle, Samburu NR


Gerenuk - Giraffengazelle, Samburu NR


Gerenuk - Giraffengazelle, Samburu NR

Manchmal tun es ihnen die Dik Diks gleich, die hier viel zahlreicher wie in Namibia vorkommen.

In Samburu hat es unterschiedliche Arten Tokos (Rotschnabel-, Gelbschnabel- und Von-der-Decken-Toko).

Die am häufigsten anzutreffenden Glanzstare haben einen rostroten Bauch, der durch ein gelbes Band vom blauen Deckgefieder abgegrenzt wird. Es sind die Dreifarben-Glanzstare.

Nicht weit entfernt postierte sich eine große Impalaherde im Morgenlicht. Ein Bock mit seinem Harem!


Dik Dik, Samburu NR


Rotschnabel-Toko, Samburu NR


Dreifarben-Glanzstar - Superb Starling, Samburu NR


Impala-Bock mit Harem, Samburu NR


Impalas, Samburu NR

Über Funk kam die Nachricht: „Löwensichtung"! Weiter unten am Fluss sind zwei Löwen gesichtet worden. Die Ranger der National Reserves haben sie entdeckt und tolerieren offensichtlich, dass die armen Löwen von ca. 12 Safari-Autos im ca. einen Meter hohen Buschland eingekesselt werden.
Zwischen diesen Büschen kann man die Löwen eh kaum ausmachen. Mit viel Glück sieht man mal den Rücken bzw. blickt in das Auge des Löwen. Diesen Zirkus möchten wir nicht mitmachen und brechen rasch wieder auf.

Einige Wagen wurden „stilecht" von Samburu-Kriegern in traditioneller Stammestracht begleitet bzw. gefahren.


Ranger des Samburu NR


"Feder" an Bord, Samburu NR


Das Auge des Löwen..., Samburu NR

Der Buschfunk twitterte, dass auf Höhe der Brücke, die zum Buffalo Springs NR führt, ein Gepard an seinem Kill liegt. Die Brücke ist ebenso wie die Serena Lodge beim letzten schweren Hochwasser 2010 zerstört worden und bisher nicht wieder repariert bzw. aufgebaut worden. So haben wir nun auch keine zeitsparende Möglichkeit einen Game Drive in das angrenzende Buffalo Springs NR zu unternehmen, das durch den Ewaso Ngiro River von Samburu getrennt wird. Man müsste wieder ganz zurück nach Archer´s Post und auf der A2 links abbiegen. Das würde mehrere Stunden Fahrt in Anspruch nehmen. Also, wir müssen wieder kommen!

Westlich der defekten Brücke hat das Gepardenmännchen einen Wasserbock erlegt und sich den Bauch vollgeschlagen. Die Beute hat er unter einen Busch gezerrt, der Magen des Wasserbocks liegt ca. 15 bis 20 Meter entfernt auf freier Grasfläche. Eigentlich von oben gut sichtbar. Die Katze hat sich auf die andere Seite des Busches in den Schatten gelegt, den Kill aber immer gut im Auge behalten.


defekte Brücke zum Buffalo Springs NR


Gepardenmännchen, Samburu NR


Wasserbock-Kill, Samburu NR

Wir beschlossen an diesem Platz längere Zeit zu verweilen und zu schauen, ob der Gepard nochmals Hungergefühle entwickeln wird. Bald waren wir auch für einige Zeit die einzigen Beobachter und hatten die Raubkatze ganz für uns allein. Als drei Adler in der Höhe kreisten, erhob sich der Gepard um seine Beute verteidigen zu können, aber die Adler haben den Kill nicht entdeckt. Geier zeigten sich nicht.

Da sich der Gepard aber wohl so richtig satt gefressen hat, tat er uns den kleinen Gefallen nicht, sondern legte sich wieder unter seinen Busch. Ich nutze die Zeit (wir lagen gut zwei Stunden auf der Lauer), um meine 20 Postkarten aus Naro Moru zu schreiben. Fertig gedruckte Adressaufkleber (MS-Word-Seriendruck sei Dank) habe ich aus dem Büro mitgebracht. Der Reisebericht wird auch aktualisiert.

Gegen 11:30 Uhr traten wir den Rückzug zur Lodge an, um unser Lunch zu testen. An jeder Ecke stehen Dik Diks, das Highlight unseres Etosha-Aufenthaltes 2010. Hier bringen wir nicht mal mehr die Kameras für die kleinen Antilopen mit den kullerrunden, langbewimperten Augen in Anschlag.

Obwohl, eigentlich müssten die knuffigen Dik Diks gut in einen Rucksack passen, um in Deutschland unseren nicht vorhandenen Vorgarten zu zieren...

Ein schöner Weißbürzel Singhabicht setzte sich noch für uns in Positur.


Dik Dik, Samburu NR


Weißbürzel Singhabicht - Melierax poliopterus, Samburu NR

Die Zeit bis zum Lunch verbrachten wir auf der Aussichtsterrasse mit Blick auf das Wasserloch, das zu dieser Tageszeit von den Erdhörnchen, den Gelbschnabeltokos und vielen kleinen Singvögeln frequentiert wird. Sie wissen, was die Uhr geschlagen hat und hoffen auf einige abfallende Brocken vom Mittagessen.

Das Buffet ist sehr üppig und schmackhaft. Wenn das so weiter geht, kommen wir mit einigen Pfunden mehr Heim! Da Gerd auch nicht beim Lunch war, erkundigen wir uns nach seinem Befinden. Er lebt noch und scheint über den Berg zu sein. Den Nachmittags-Game-Drive wird er aber auslassen.

Ich ziehe mich zu einem kleinen Mittagsschläfchen in unser Chalet zurück, ist die Temperatur doch drückend heiß mit ca. 30°!


Gelbschnabeltoko, Samburu NR

Während des Nachmittags-Game-Drives teilt uns Annick mit, dass sie auch 40° Fieber hat! Aber hart wie Kameldornholz nimmt sie trotzdem an der Pirsch teil. Nun liegt der Krankenstand im Mzungu-Express bei 50%!

Unser Gepard liegt immer noch faul und satt unter seinem Busch. Wir können jedoch genau sehen, wie er mit dem Sonnenstand sein Ruheplätzchen verändert hat, um immer im Schatten des Blätterwerks zu liegen.

Dieses Gepardenmännchen ist ein wunderschönes, gut genährtes Tier. Wohl aufgrund der immer noch drückenden Hitze war unsere einzige Tierausbeute eine Ameisenstraße, die üblichen Impalas und ein paar Dik Diks.


Gepard, Samburu NR


wunderschöne Landschaften im Samburu NR


die Kopjes, Samburu NR

Ach ja, und um doch noch ein paar Tiere aufzutreiben, baten wir Gulu noch einmal Richtung Flussufer zu fahren. Dann kam uns in einem tiefsandigen Wegstück doch ein Landrover mit hoher Geschwindigkeit entgegen. Gulu musste in die Bremsen treten und hat uns prompt festgefahren Wenigstens war der Landy noch so nett und hat uns nach mehreren Anläufen wieder rausgezogen. Seine Seilwinde war nicht die haltbarste! Vor uns warteten wenigstens sechs andere Safari-Fahrzeuge im Stau!

Zumindest konnten wir in der Nähe des Ewaso Ngiro noch einige schöne Landschaftsbilder einfangen. Zurück in der Lodge stiefelte ich unter die erfrischende Dusche, bevor wir abends das leckere Buffet enterten. Gegen 22:00 Uhr wurden wir von den zwei Securities zum Bungalow begleitet. In der Nacht zuvor hat sich der Leopard am Wasserloch gezeigt. Das Löwenrudel ist jedoch schon seit zwei Monaten nicht mehr hier gesichtet worden. Na, da hat das abendliche Rauchen im Dunkeln auf der Terrasse auch ein Ende!


der rüpelhafte Landy, mit gerissenem Seil


in Ufernähe, Samburu NR


üppig grüne Natur am Ewaso Ngiro, Samburu NR

Hier gibt es noch mehr Bilder:

Fortsetzung folgt!

Mit herzlichen Grüßen
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

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Letzte Änderung: 17 Jul 2013 17:22 von Butterblume.
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