Und weiter geht es, allerdings mit einem reinen Transfertag
24. Oktober
Wie immer klingelt um 5.30 Uhr der Wecker. Es ist schon erstaunlich, in jedem anderen Urlaub würde einem im Traum nicht einfallen, um 5.30 Uhr aufzustehen. In Afrika gehen die Uhren irgendwie anders.
Schnell gepackt, Taschen im Auto verstaut und Markus bekommt noch einen frischen gebrühten Kaffee. Und wir nehmen noch unsere Frühstücksbox in Empfang. Auch heute morgen ist das Lodge-Personal sehr freundlich und hilfsbereit.
Um 6.20 Uhr sind wir wieder auf der Straße. Kurz hinter dem Nationalpark Gate treffen wir noch einmal Nicolas, der auf dem Weg zur Arbeit ist. Wir versprechen ihm, eine Nachricht zu schicken, wie unser Kibale Schimpansen Trekking war, im Vergleich zu Budongo. Denn eigentlich ist in Kibale die Chance wesentlich größer, Schimpansen zu sehen, aber dazu später.
Bis Homa geht die Strasse noch. Dort lassen wir noch einmal an einer Tankstelle Luft auf die Reifen machen, denn wir haben das Gefühl, dass der Reifen vorne links etwas platter ist als die anderen.
Und weiter geht’s. Die Straße Richtung Fort Portal zieht sich ewig und wird immer schlechter. Überall laufen Menschen und vor allem Kinder auf der Straße. Motorräder überall und dazu die Radfahrer, die alles mögliche auf ihren Rädern transportieren (wirklich erstaunlich).
Frühstückspause und Fahrzeugcheck
Unterwegs suchen wir uns einen halbwegs ruhigen Platz, um unser Frühstück zu essen (geht eigentlich in Uganda nicht, denn überall laufen Menschen, besonders blöd, wenn man als Frau mal "muss"
). Die Box enthält eine Bratwurst, ein Käsesandwich, Ananas, Fruchtsaft, ein Ei und, natürlich, eine Banane (bitte schön, Markus, die ist für Dich
).
Um 16.00 Uhr erreichen wir Fort Portal, wo Markus noch einmal an der Barclays Bank Geld aus dem Automaten zieht.
Fort Portal, Blick auf die Rwenzori Mountains
Noch kurz Wasser kaufen und weiter geht es Richtung Kibale Forest. Es fängt an zu schütten.
Nach einer kurzen Teer-Strecke folgt wieder eine schlechte unbefestigte Straße, die sich wunderschön durch grüne Hügel zieht, an grünen Teeplantagen vorbei bis auf 1500 m üNN.
Durch den Wald, vorbei am Trekking Startpunkt für morgen, fahren wir über die stark gewölbte Straße. Da es gerade geregnet hat, wird sie sehr rutschig und wenn ein LKW entgegen kommt, muss Markus arg aufpassen, dass er nicht seitlich abrutscht. Nach der langen Fahrt wird es jetzt echt anstrengend und wir wollen nur noch ankommen.
In der nächsten kleinen Ortschaft geht es an einem winzigen Weg nach rechts rein, zumindest laut Schild. An diesem Ort scheiterte unser Navi mit T4A das erste Mal, denn unsere Unterkunft, Chimps’ Nest, liegt über 2000!!! km entfernt.
Der kleine Weg wird immer schlechter, es ist sehr rutschig, es wird immer schmaler und rechts und links ist sofort ein kleiner Graben. Auch hier ist die Straße stark gewölbt und Markus muss aufpassen, dass der Wagen nicht abrutscht. Aber neue Schilder zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir fahren durch kleine Ansiedlungen und überall winken uns die Menschen zu.
Am Ende der Straße geht es auf einen kleinen Platz, der schon durch drei Kleinbusse und einigen Autos gut gefüllt ist. Ja, diese Kleinbusse, wir wussten nicht, dass sie uns auf dem Rest unserer Reise begleiten würden. Hätten wir sie nur nie gesehen.
Wir suchen uns ein Plätzchen für unser Auto, werden von zwei jungen Damen nett begrüßt und zur Rezeption gebracht. Auf der Terrasse des Hauptgebäudes steht eine große Gruppe (die Kleinbusse ...
) und es werden Taschen und Zimmer verteilt. Wir haben ein Treehouse gebucht und freuen uns schon auf die nächsten zwei Nächte. Nach den Formalitäten folgen wir den Damen, die unsere Taschen mal eben locker auf dem Kopf tragen, für ca. 10 Minuten durch den Wald.
Nach dem Regen ist auch hier alles glitschig und man muss aufpassen, dass man nicht ausrutscht, auch ohne Taschen. Die Damen gehen aber mit ihren Flipflops als wenn es der beste, asphaltierte Weg wäre. 1/3 der Strecke geht über sehr rutschige, unebene, teils schräge Holzstege, schon ein bisschen abenteuerlich und wer nicht fit und trittfest ist, sollte kein Treehouse buchen. Man überlegt sich aber definitiv, ob man alles dabei hat, wenn man das Zimmer verlässt, denn mal eben zurückgehen ist halt nicht.
Wir haben das Treehouse No 1 und es ist schon von außen sehr beeindruckend. Wir gehen eine sehr steile (und natürlich rutschige) Holztreppe hoch. Auf der ersten Etage geht es in das Zimmer, mit einem Doppelbett in einer Nische, einem Einzelbett und einem kleinen Regal.
Unser lauschiges Plätzchen in den Baumwipfeln
Und eine kleine Tür, die ins „Bad“ führt, mit einer Toilette und einem kleinen Waschbecken. Hier heißt es sozusagen, rückwärts einparken vorwärts wieder ausparken.
Auf der 2. Etage gibt es eine Dusche und eine Terrasse in den Wipfeln des Regenwaldes.
Unser Wasser für die Dusche ist gekommen, herrlich warm (sie haben sich wirklich ein dickes Trinkgeld verdient)
Nachdem das Wasser für unsere Dusche angekommen, und sozusagen in die dritte Etage getragen wurde (oberhalb der Dusche gibt es noch eine Leiter, die zu einem Wassertank führt), nehmen wir eine heiße Dusche in luftiger Höhe mit einem atemberaubenden Blick in den Regenwald.
Blick von unserer „Dachterrrasse“
Um 19.15 Uhr holt uns jemand zum Dinner ab, denn auch hier ist uns nicht erlaubt, selbst zum Hauptgebäude zu laufen, denn hier soll es die als aggressiv geltenden Waldelefanten geben (naja, werden schon nicht gerade kommen, wenn wir hier sind, oder?)
Im Dunklen ist der Holzsteg allerdings noch abenteuerlicher. Beim Dinner haben wir einen kleinen Tisch auf der „Galerie“, während die Gruppe unten an einem langen Tisch sitzt. Wir haben inzwischen vom ugandischen Reiseleiter herausgefunden, dass es sich um eine Gruppe aus unserem Nachbarland (die mit den Wohnwagen
) handelt. Er ist echt nett und im Laufe der Reise haben wir immer mehr Respekt vor ihm und bedauern ihn sehr, aber dazu, wie gesagt, später mehr
Es gibt eine Hühnersuppe, Nudeln mit Bolognese und zum Nachtisch Banana Fritters für Markus und Pineapple with Cinamon für mich (wir haben die Banane zuvor abwenden können), bodenständige, aber durchaus leckere Kost. Dann geht es wieder den langen Weg zurück zu unserem Treehouse und um 21.00 Uhr fallen wir müde ins Bett. Mal schauen, wie unsere erste Nacht in einem Baumhaus so wird.