21. Oktober
Oh menno, wir haben verschlafen!!! Wir wachen um 6.20 Uhr auf und wollten eigentlich schon um 6.00 Uhr frühstücken.
Naja, was soll’s. Ist ja Urlaub, noch keine Tiere in Sicht und es war halt ein anstrengender Tag gestern. Es gibt zum Frühstück ein leckeres „Spanish Omelett“ und, welch eine Überraschung, Bananen ...
und Markus darf gleich zwei Portionen mitessen. Es darf ja nicht auffallen, dass ich die Landesfrucht nicht mag
Der Garten des Guesthouses ist auch mit Sicherheit sehr schön, um Vögel zu beobachten, aber leider waren wir am ersten Tag zu erschöpft und am Morgen wollten wir möglichst schnell Kampala hinter uns bringen.
Die Zimmer im Airport Guesthouse
Um 7.00 Uhr geht es los Richtung Kampala. Da heute Sonntag ist, wird der Verkehr hoffentlich nicht so dramatisch sein.
Die Strasse von Entebbe nach Kampala
Das Navi leitet uns super. Track4Africa leistet hier einen guten Dienst. Ich bin froh, dass ich mich durch diesen Verkehr nicht durchwühlen muss und Markus fährt mit gebotener Vorsicht durch Kampala und "genießt" die Herausforderung. Ich sollte während dieser Reise noch öfter die Ruhe und Gelassenheit meines Mannes schätzen lernen
(dabei kennen wir uns doch schon fast 25 Jahre). Nur an einer Baustelle fahren wir leider falsch, aber einfach wieder umgedreht finden wir den Weg zur „Bombo Road“. Hier sollen wir Patrick noch einmal treffen, der uns ein Handy und ein Ladekabel geben will. Und das ist auch schon das Problem, am Straßenrand stehende viele schwarze Männer und leider haben wir Patrick am Telefon nicht genau verstanden, wo genau er uns treffen möchte. Man muss sich am Anfang erst in das „ugandische Englisch“ etwas einhören.
Und wie war das noch mit den wissenschaftlichen Untersuchungen, dass man die Gesichter einer anderen ethnischen Gruppe nicht so wiedererkennt wie aus der eigenen?
So erging es uns nun, denn in diesem Trubel hätten wir Patrick nie gefunden (man muss ja schon ehrlich sein
).
Witzigerweise winkte dann jemand vor einer Shell-Tankstelle und wir halten an. Der Mann schaute uns völlig irritiert an, war wohl nicht Patrick
(echt peinlich!!!). Aber 10 m dahinter winkte uns doch der freundliche Patrick zu. Mensch, sind wir erleichtert.
Patrick besorgt uns auch gleich noch Airtime für das Handy und zeigt uns, wie wir das Telefon aufladen müssen. Und dann werden wir auch noch angehupt, denn wir stehen blöderweise in einer Einfahrt (haben wir im ganzen Trubel nicht gemerkt, außerdem steht hier überall irgendwer, warum werden wir dann angehupt
). Also schnell zur Seite gefahren, man will ja nicht unhöflich sein.
So fahren wir weiter und kommen heil aus Kampala raus und finden auch die richtige Strasse Richtung Ziwa. Markus meinte nur: „Was hast Du mir denn erzählt, so schlimm war der Verkehr gar nicht!“. Mmmhh, für mich war er schlimm genug und ich hätte wirklich nicht fahren wollen. Naja, war ja auch Sonntag, trotzdem waren vier Autos nebeneinander, wo eigentlich nur zwei sein sollten.
Weiter geht’s Richtung Norden und um 11.00 Uhr erreichen wir Ziwa Rhino Sanctuary.
Der Manager vom Airport Guesthouse hatte uns empfohlen, unseren Lunch vor dem Walk zu bestellen und das machen wir auch schnell. Und dann kommt Herbert, unser Guide für das Rhino Tracking (ich habe natürlich vergessen, uns anschliessend zu fotografieren
)
Herbert gibt uns Gummistiefel, da das Gelände, in dem wir unterwegs sein werden, sehr nass ist. Wir sehen echt schick aus mit diesen Tretern, sie leisten uns aber wirklich gute Dienste und wir sind froh, dass wir sie hatten. Wir fahren dann mit Herbert mit unserem Auto ein paar Minuten ins Reservat und lassen dann das Auto stehen und gehen zu Fuß weiter.
Nach relativ kurzer Zeit, es ist irre heiß und dunkelste Wolken drohen, finden wir die Rhino-Dame Kori mit dem jüngsten Kalb von Ziwa, das am 15.01.2012 geboren wurde. Wie um die Mittagszeit zu erwarten, hielten die beiden Siesta. Es war aber trotzdem ein tolles Gefühl nur ca. 6 m von 2 Rhinos entfernt zu stehen. Leider war das Gras sehr hoch und es kam zur gleichen Zeit noch eine weitere Gruppe, die sich rund um das Nashorn verteilten. Das war für Fotos eher sehr schlecht.
Wenn wir (hoffentlich bald) nochmals nach Uganda fahren, würde ich auf jeden Fall in Ziwa eine Übernachtung einplanen, um ein Trecking am späten Nachmittag und/oder am Morgen machen zu können. Denn dann sind die Nashörner mit Sicherheit aktiver. Aber für einen ersten Eindruck und als Einstieg in unsere Uganda-Reise war Ziwa total toll.
Hier ist alles Rhino, sogar die Toilettenschilder
Echt knuffig
Nach einem sehr leckeren Lunch (Rosmarin Chicken und Grill Pork Ribs) geht es weiter Richtung Norden. Kurz hinter der Karuma Bridge, die uns den ersten Blick auf den Nil ermöglichte, biegen wir links ab in Richtung der Chobe Safari Lodge im Murchison Falls National Park.
Wir fahren durch den Park, sehen viele Giraffen (das sollte der rote Faden im Murchison Falls sein), Warzenschweine und Uganda Kobs. Und TseTse Fliegen in Massen, das heißt, Fenster zu, sobald das Foto geschossen ist. Und die lästigen Gesellen, die sich ins Auto geschlichen haben, sofort durch rigoroses „Draufschlagen“ killen
. Es ist immer wieder erstaunlich, wie resistent diese Viecher sind.
Unsere erste Giraffe in Uganda
Die Chobe Safari Lodge liegt super schön am Victoria Nil. Wir checken ein, parken unser Auto auf dem Parkplatz und werden mit einem Golfcart mit unserem Gepäck zu unserem Zelt gebracht. Unser Zelt ist total schön und sehr groß.
Die Terrasse bietet einen traumhaften Blick auf den Nil, der hier sehr mit starker Strömung läuft.
Nachdem wir unseren Sachen ausgepackt haben, fahren wir noch einmal für ca. 1 ½ Stunden in den Park. Wieder sehen wir sehr viele Giraffen, Warzenschweine, Uganda Kobs und Meerkatzen. Ansonsten sehr ruhig, abgesehen von einigen Vögeln.
Schon erstaunlich, was alles aus einem Termitenhügel herauswachsen kann
Uganda Kobs
Um 18.00 Uhr sind wir zurück an der Lodge und schauen uns noch ein bisschen um, während wir auf das Cart warten.
Für den schönen Pool hatten wir leider keine Zeit
Wir werden wieder mit dem Cart zum Zimmer gebracht (die Gäste dürfen auch tagsüber nicht allein zu den Zelten laufen, keine Ahnung, wovor sie Angst haben), duschen und trinken auf der Terrasse das erste NIle Gold und den ersten Wodka-Lemon mit Blick auf den Nil. Gibt es etwas Schöneres?
Meine abendliche Aufgabe, Tiersichtungen in die App eintragen
Später werden wir wieder abgeholt und es geht zum Dinner, das sensationell lecker ist, Buffet-style, und das wir auf der großen Terrasse genießen. Zu meiner großen Begeisterung beehrt uns noch mein Lieblingstier im Scheinwerferlicht, eine Hippo-Mama mit ihrem kleinen Baby. Für mich ein absoluter Traum, obwohl es dunkel ist und es kein Foto gibt. Und das am ersten Abend .... super!
Um 21.30 Uhr geht es zurück zum Zelt. Wir fallen ins Bett. Ich gebe zu, dieses Klima macht mich fertig und ich bin total erschöpft. Ich hoffe, das legt sich im Laufe des Urlaubs. Markus steckt das wesentlich besser weg als ich.
Fazit zur Chobe Safari Lodge:
Die Lodge liegt wunderschön am Victoria Nil mit sehr schöner Aussicht auf den Fluss. Die Zelte sind sehr schön und liegen etwas abseits. Das Hauptgebäude wirkt eher wie ein Hotel. Das Essen war super, sowohl Abendessen als auch Frühstück.
Der östliche Teil des Nationalparks ist noch sehr stark bewachsen, hat sehr viele TseTse Fliegen, die wir im westlichen Teil so nicht hatten. Durch den starken Bewuchs sind die Tiersichtungen schwierig.
Da der Weg von Kampala bis zur Karuma Bridge gut geteerte Strasse ist, lässt sich die Lodge sehr gut von Kampala erreichen.