Dann wollen wir mal abreisen!
Tag 1: Flug von DUS über AMS nach JRO, Ankunft abends, Twiga Lodge
Was war das für ein Herzschlagfinale. Noch NIE waren wir vor eine Reise so hypernervös wie vor dieser. Die Lage ist einfach so surreal. In Deutschland drehen alle durch, der Teillockdown ist da und wir zwei Vollhonks fliegen in den Urlaub.
Es fühlt sich seltsam an und man kann gar nicht glauben, dass wir wirklich dort ankommen und es absolut toll wird.
Da unser Flug in Düsseldorf bereits um 6:45 Uhr geht, wollten wir eigentlich in einem Hotel in Flughafennähe übernachten. Aber da alle Hotels geschlossen wurden, wird da nichts draus. Es gibt Schlimmeres und so müssen in aller Herrgottsfrühe in Köln los. Vorteil, in Corona-Zeiten zu verreisen: die Parkplätze direkt am Terminal sind endlich bezahlbar! Für 3 Wochen zahlen wir um die 100 €. Am Flughafen selbst wie erwartet die gähnende Leere. Die Flüge für den gesamten Tag (!) werden gerade mal auf 1 ½ von 4 Monitoren dargestellt.
Das Boarding war unorganisiert wie immer. Nach Reihen zu Boarden hätte auch keinen Sinn ergeben, denn es gibt Busboarding.
Der Flieger nach Amsterdam war ziemlich gut gefüllt. Hinten gab es noch vereinzelte Plätze. Der Hopser dauert gerade mal gute 30 Minuten und wir landen schon in Amsterdam. Dort müssen wir einmal quer durch’s Terminal laufen und ich werde rausgewunken für einen gesonderten Sicherheitscheck. Hat aber letztlich auch nicht lange gedauert. Martin durfte gleich durchgehen ohne weiteren Check. In Amsterdam ist ordentlich was los am Flughafen. Hier passen die abgehenden Flieger keinesfalls auf 1 ½ Monitore. Wir sind doch sehr überrascht darüber, ein so gut gefülltes Terminal zu sehen.
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Der Flieger nach JRO ist ebenfalls ziemlich gut gefüllt. Auch hier gibt es kein organisiertes Boarding, sondern ein Call nach dem Priority Call, Feuer frei. Wir haben uns extra hinten in der Maschine Plätze reserviert beim Checkin, in der Hoffnung, dass hinten gähnende Leere herrscht. Dem ist nicht so!
Es gibt ganz hinten nur noch vereinzelte Plätze, aber zum Glück bleibt in unserer 3er Reihe der 3. Platz frei. Die Business Class muss komplett ausgebucht gewesen sein. Wir hatten nämlich mit einem Upgrade geliebäugelt, da es gerade mal 500 € pro Nase gekostet hätte. Als wir uns dazu fast durchgerungen hatten, gab es schon keine Plätze mehr.
Kurz nach dem Start gibt’s was zu essen, dann bis zur Landung nichts mehr. Stattdessen werden leicht kontraproduktiv riesige Snacktüten gefüllt mit Nüssen, Chips, Crackern, Käse, Müsliriegel usw. ausgegeben.
Wenn man diese riesige Tüte komplett verspeist hätte, hätte man sicher gute 1 ½ Stunden keine Maske getragen. Warum muss sowas in Covid-Zeiten sein?! Warum nicht einfach ein Sandwich vor der Landung?
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Ansonsten sind wir aber von KLM Economy zum wiederholten Mal recht angetan. Wie immer bei KLM war der Service total nett.
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Wir landen pünktlich und bei sintflutartigen Regen am Kilimanjaro Airport. So einen Regen haben wir vermutlich noch nirgendwo vorher erlebt …
Selbst die Flugbegleiter guckten vollkommen entsetzt raus. Ganz zu schweigen von den mitleidigen Blicken der anderen Passagiere, die noch nach Daressalam weiterflogen (die Glücklichen!). Der Dreamliner parkt quasi nur wenige Meter vor dem Terminal, aber für die vielleicht 30 Meter zum Terminal wurde allen ernstes zwei Busse herangekarrt für die Passagiere.
Die Treppe runter war überdacht und auf den 2 Meter zwischen Treppe und Bus sind wir nass bis auf die Knochen geworden. Im Bus wurden die Menschen quasi übereinander gestapelt. Lustig war’s!
Dann wurde erst mal die Health Surveillance Form einkassiert (aber nicht kontrolliert), Fieber wurde gemessen - Karibu! Willkommen in Tansania!
So sieht die Health Surveillance Forma aus (leider ist das Bild was unscharf geworden, aber ich hoffe, man kann es trotzdem lesen).
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Zum Visumsschalter mussten wir nicht gehen, da wir unser Visum schon online bekommen haben, also direkt ab zum Immigration Schalter, wo wir nur kurz anstehen mussten. Hier wird ein hübsches (NICHT!) Bild gemacht, die Fingerabdrücke werden genommen. Dann musste das Gepäck einmal durchleuchtet werden und dann stand man quasi schon voll im Abholer-Chaos. Zum Glück fanden wir unseren Fahrer Tom sehr schnell und auf den 10 Metern zum Auto werden wir noch mal kräftig geduscht und die Füße stehen knöcheltief im Wasser. Inzwischen hat sich auf der Straße ein Fluss gebildet. Na herzlichen Glückwunsch und willkommen in der “kleinen” Regenzeit. Der Begriff ist echt die Untertreibung des Jahrhunderts, wenn das so bleibt.
In einem abenteuerlichen Ritt über die stockdüstere Straße gespickt mit fiesen Schlaglöchern, die als solche in diesen Regenfluten natürlich nicht mehr erkennbar sind, geht es munter nach Usa River. Was sind wir froh, dass wir an diesem Abend noch nicht selbst fahren müssen. Tom jedoch plaudert munter drauf los, ihm scheint das alles gar nichts auszumachen. Gut gelaunt zuckelt er mit seiner Limousine über die unasphaltierte Buckelpiste auf den letzten 2 km zu Shaw Safaris, wo wir in der zugehörigen Twiga Lodge übernachten werden. Dieser Abschnitt war noch nicht mal für den Landrover ein Vergnügen und der fährt hier mit einem ganz normalen Pkw drüber, als ob es nichts leichteres gäbe.
In der Lodge werden wir freundlich von Erika und Paul empfangen, auch hier wird Fieber gemessen, Desinfektionsmittel und Wasser zum Händewaschen steht auch bereit. Wir quatschen noch ein wenig und trinken was. Sie beruhigen uns, morgen wird das Wetter bestimmt schön! Wir hoffen es sehr, denn zu diesem Zeitpunkt sehe ich uns hier in dieser Regenschlacht absolut nicht selbst fahren.
Ein paar Eindrücke der Twiga Lodge:
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Das Zimmer erstreckt sich über 2 Stockwerke und gefällt uns sehr gut! Hier der Gemeinschaftsraum, in dem man TV gucken kann.
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Die Terrasse oben (unten gab es auch noch mal eine schöne Terrasse):
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Übernachtung: Twiga Lodge, 143 USD pro Nacht für 2 Personen inklusive 3 Mahlzeiten