Und hier nun unser leider letzter Safari-Tag unserer Tansania-Reise
Donnerstag, 24. November
Inzwischen haben wir uns an das frühe Aufstehen gewöhnt, nach 10 Tagen auf Safari auch kein Wunder. Zuhause würde es uns wahrscheinlich im Traum nicht einfallen, so früh morgens im Urlaub aufzustehen.
Um 6.30 Uhr Wecken mit Tee und Kaffee, um 7.00 Uhr Frühstück und um 8.00 Uhr sitzen wir wieder gespannt auf dem Auto und starten zum morgendlichen Game Drive. Außer den üblichen Verdächtigen (Zebra, Gnu, Giraffen, Kudu, Impala etc) gab es heute viel zu entdecken. Und nicht zuletzt die Hoffnung, doch die Hunde noch zu finden.
Grünschwanzglanzstar (Greater Blue-eared Glossy Starling)
Gabelracke (Lilac-breasted Roller)
Elandbulle mit weiblicher Begleitung
Eland auf der Flucht
Juveniler Schreiseeadler (juveline African Fisheagle)
Wir fahren an einem kleinen See entlang und plötzlich sieht Allen etwas in einem kleinen Seitenarm bzw. Zufluss des Sees. Wir fahren schnell dorthin und sehen etliche große Krokodile (die ja laut Heiner „nur“ Fisch fressen). Das Wasser ist voll mit Krokodilen und es kommen immer mehr. Und nun können wir auch den Grund dafür erkennen. Eines der Krokodile hat wohl einen besonders großen „Fisch“, mit Fell, Streifen, Hufen und großen Ohren
gefangen und muss nun die Beute mit seinen Kollegen teilen. Das ist nötig, da Krokodile ihre Beute nicht alleine verspeisen können, sondern nur gemeinsam durch „Rollen“ und „Festhalten“ das Beutetier verspeisen können.
Ein Fisch mit großen Ohren ...
... Fell mit Streifen
Es handelt sich wohl um ein junges Kudu (soweit man das noch erkennen kann) und trotz des tragischen Aspektes ist dies eines der Highlights unseres Urlaubs, denn so etwas haben wir auf unseren zahlreichen Reisen nach Afrika noch nicht gesehen.
Das Wasser „brodelt“
Das Kudu verschwindet in Einzelteilen im Maul der zahlreichen Krokodile und das Mahl wird sehr schnell eingenommen. Einzelne der gepanzerten Echsen verschwinden mit Beinen und dem Kopf der Beute, damit sie ihnen nicht gestohlen wird.
Und Einzelteile verschwinden
Alles wird verwertet ...
... und gefressen (erstaunlich, was so ein Krokodilmagen anscheinend verdauen kann)
Einem Hippo, das wohl die Ruhe des Seitenarms genießen wollte, verzieht sich genervt von dem ganzen Getümmel.
Flüchtendes Hippo
Allen schaut schon wieder weiter und entdeckt nicht weit entfernt eine Löwin in einem Palmenhain verschwinden. Wir fahren dort hin und finden das Löwenrudel von gestern. Sie haben wohl kürzlich eine kleine Antilope verzehrt, die aber für das Rudel nicht mehr als einen Snack darstellen kann.
Entspannte Löwin
Wir hoffen, sie abends vielleicht noch einmal wiederzusehen, denn dies ist das Rudel mit den ca. 8 Wochen alten Jungen. Diese sind aber gerade leider nicht zu sehen. Da die Löwen ihrer Hauptbeschäftigung nachgehen SCHLAFEN fahren wir weiter und sehen noch etliche Vögel.
Palmengeier (Palm-nut Vulture)
... im Abflug
Scharlachspint (Northern Carmine-Bee-eater)
Aussicht von unserem Morgenkaffee am See
Glockenreiher (Black Egret)
Langsam machen wir uns wieder auf den Rückweg Richtung Camp, treffen aber noch ein anderes Fahrzeug (recht selten der Fall hier im Selous). Der Guide erzählt Allen, dass er Wildhunde gesehen hat und wir machen uns natürlich gleich auf den Weg. Unterwegs fahren wir noch an einem riesigen Baobab vorbei, in dem wohl ein Stachelschwein residiert (leider gerade nicht zuhause) und sehen eine Hyäne im Schatten im Gebüsch liegen.
Hyäne
Und dann sehen wir das Wildhundrudel mit allen fünf Mitgliedern.
Lange darauf gewartet und gehofft
Wildhunde
Sie liegen im Schatten unter einem Baum und versuchen durch buddeln im sandigen Boden ein bisschen Kühlung zu bekommen. Dabei nehmen sie natürlich auch keine Rücksicht darauf, ob andere Mitglieder des Rudels vielleicht die ganze Ladung Sand abbekommen.
Es macht viel Spaß diesen Tieren zuzuschauen, auch wenn es nur beim „Sand buddeln“ ist. Man muss sich nur vergegenwärtigen, wie wenige afrikanische Wildhunde es überhaupt noch auf dem afrikanischen Kontinent gibt (es gibt Schätzungen von 3000-5500 in 8 afrikanischen Ländern) und man freut sich doppelt darüber, diese Tiere beobachten zu können in ihrem natürlichen Lebensraum.
Pavian (Yellow Baboon)
Wir fahren zurück zum Camp und kommen pünktlich zum Mittagessen dort an nach einem wirklich aufregenden Game Drive mit einem ganz besonderen Highlight und natürlich der Sichtung der Hunde.
Nach ein bisschen Ausruhen starten wir nach Kaffee und Kuchen auf unseren letzten Game Drive in diesem Urlaub und sind alle recht traurig. Wir fahren Richtung Rufji-River und sehen viele Tiere.
Streifenliest (Striped Kingfisher)
Schwer zu fotografierend hier im Selous: Zebras
Kronentoko (Crowned Hornbill)
Waran (Monitor Lizard)
Elefantenkuh
Dann halten wir am Ufer für unseren Sundowner. Wir sehen Hippos im und am Wasser, Graufischer, Bienenfresser und vieles andere. So genießen wir diesen schönen Platz und sind doch ein wenig wehmütig.
Hippo auf der Flucht
Weiter geht’s und schon nach fünf Minuten Fahrt durch den Busch sehen wir wieder das Wildhundrudel. Allen, der Fuchs, hatte uns nicht verraten, wo wir hinfahren und so sind wir natürlich freudig überrascht, diese Tiere auch auf unserem letzten Drive noch einmal sehen zu dürfen.
Wildhund
Sie sind ein bisschen aktiver und bereiten sich wohl auf ihre abendliche Jagd vor.
Starten wir?
In der Abendsonne
Na ja, vielleicht später ...
Aber leider starten sie nicht, sondern legen sich wieder hin. Es ist sehr schwer, Wildhunden bei der Jagd zu folgen, denn sie stromern auf der Suche nach Beute durch den Busch und verteilen sich sehr geschickt. Wenn ein Rudelmitglied etwas aufgespürt hat, wird es gemeinsam gehetzt. Die Wildhunde sind sehr erfolgreiche Jäger, die allerdings sehr aufpassen müssen, ihre Beute nicht an größere Konkurrenten wie Löwen oder Leoparden zu verlieren. Daher wird so schnell es geht die Beute verspeist und das ist nicht immer ein schöner Anblick. Aber trotzdem sind es faszinierende Tiere und für mich immer ein Highlight auf einer Afrikareise, wenn ich sie sehen darf.
Bei der Weiterfahrt finden wir am Seeufer eine verletzte Löwin, die aber trotzdem noch ganz gut aussieht, also hoffentlich wird sie die Verletzung gut überstehen. Weiter geht’s und nach 3 - 4 km sehen wir ein Löwenpärchen am Ufer ruhen.
Pascha
Und die dazugehörige Dame
Unser Ziel ist das Löwenrudel im Palmenhain, welches wir am Morgen schon gesehen haben, in der Hoffnung, dass vielleicht der Nachwuchs nun zu sehen ist. Und tatsächlich, die drei ca. 8 Wochen alten Löwenjungen tollen zwischen den Palmen herum.
8 Wochen alt
Geschwister unter sich
Dann entdeckt Allen noch 2 weitere Löwenjungen, die erst ca. 4 Wochen alt sind und noch sehr viel kleiner sind als ihre Geschwister. Allen ist ganz aufgeregt, denn von diesen zweien wusste noch niemand und es ist das erste Mal, dass sie zu sehen sind.
Die ganz kleinen
ca. 4 Wochen alt
Einfach nur süß
Das Rudel hat wohl auch während des Tages noch eine Lichtenstein-Antilope erlegt, die im Palmenhain liegt. Leider ist das Licht sehr schlecht, so dass die Fotos nicht ideal sind, aber sie sind einfach zu knuffig, um sie nicht zu zeigen.
Und noch einmal die „großen“ Verwandten
Und eine der Mamas
Nachdem wir die Kleinen und ihre Familie einige Zeit beobachtet haben, müssen wir uns leider sputen, denn wir müssen ja vor der Dunkelheit wieder unser Camp erreichen. Unterwegs sehen wir noch sechs Hyänen recht nah am Camp, die auch im Camp gut zu hören sind. Also wieder mit einem komischen Gefühl zum Essen, aber zum Glück in, hoffentlich, kundiger Begleitung.
Unser Dinner ist diesmal am Ufer des Sees angerichtet und fühlt sich ein bisschen wie ein „Bush Dinner“ an. Was für ein wunderschöner Abschluss für diesen tollen Tag mit vielen Highlights zum Schluss unserer Safari.
Aber ein dickes Highlight auf unserer Reise sollte ja noch auf uns warten, und das sehr unerwartet an einem Strand in Tansania.