THEMA: Reisebericht - Lodge Reise Tansania 2010
14 Feb 2012 13:51 #224462
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Hallo,

nun traue ich mich auch einmal, einen Reisebericht zu schreiben. Ich hoffe, es interessiert einige und die Bilder gefallen.

Gruss,

Nicole



Die lange Suche nach den schlanken Jägern der Serengeti


Tansania – Ostafrika

11. – 29. November 2010


Eine Reise nach Ostafrika, um die dort beeindruckende Menge an Tieren sehen zu können, stand ganz oben auf unserer Wunschliste. Im Jahr 2010 war es Zeit, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Im Februar haben wir angefangen, die Reise zu planen und zu buchen. Neben den sehr bekannten Parks im Norden, wollten wir auch in das Selous Game Reserve im eher unbekannten Süden Tansanias. Am Ende der Reise sollten dann noch einige Tage am Strand den Abschluss bilden. Nach der Planung dauerte es noch einige Monate, bis es losgehen konnte.
Unsere Erwartungen waren schon groß, denn wir hatten viel gelesen und gesehen. Und mein Kollege Mike Karantonis hat uns viel erzählt, denn er war schon oft in Ostafrika unterwegs. Nach all den Bildern und Geschichten waren wir uns sicher, dass uns die Geparden „reihenweise“ vor die Kamera laufen würden, auch wenn wir es hätten besser wissen müssen: GARANTIEN GIBT ES AUF SAFARI NICHT UND „EXPECT THE UNEXPECTED“.

Freitag, 11. November

Endlich ist es soweit, die lang geplante Reise nach Tansania startet. Unsere erste Reise nach Ostafrika, eine völlig neue Erfahrung.

Die unangenehmste Aufgabe bei jeder Reise ist es, unseren Vierbeiner, unseren Hund Sam, zurück lassen zu müssen. Aber er ist gut untergebracht und macht selber einen „All-Inclusive“ Urlaub, mit Spiel, Spaß und guten Freunden. So ist er gut versorgt und wir können beruhigt in den Urlaub fahren. Aber der Abschied fällt trotzdem immer schwer.

Wir machen uns auf den Weg nach Frankfurt, um dort in einem einfachen Hotel in der Nähe vom Flughafen eine kurze Nacht zu verbringen, bevor es dann sehr früh zum Flughafen geht. Hier treffen wir Christel, Heiner und Andreas, die auch auf dieser Reise dabei sein werden.

Samstag, 12. November

Um 3.30 Uhr ist die Nacht zu Ende und wir machen uns auf den Weg, unsere Autos zum Parkplatz zu bringen und mit einem Shuttle zum Flughafen zu fahren. Unser Flug von Frankfurt nach Amsterdam mit der KLM startet um 6.55 Uhr und wir sind sehr früh am Flughafen. Noch kurz gefrühstückt, und ab Richtung Sicherheitskontrolle; dort dauert es erfahrungsgemäß mit meinem ganzen Fotokrempel immer länger, denn ich muss immer zum Sprengstofftest. Aber kein Problem, denn wenn immer so gut geprüft wird, fliegen wir auch sicherer. Und schon kann die Reise wirklich los gehen.


Über den Wolken

Wir kommen pünktlich in Amsterdam an und von dort startet unser Flieger um 11.05 Uhr Richtung Arusha. Der Flug vergeht recht schnell und wir erreichen um 21.30 Uhr pünktlich Arusha International Airport. Zügig durch die Passkontrolle, Visa bezahlt und wir hatten auch schnell unser Gepäck. Draußen wartet schon unser Fahrer von der KIA Lodge und bringt uns in 5 Minuten zu unserer ersten Unterkunft in Tansania.

Die KIA Lodge liegt sehr günstig für ein späte Ankunft bzw. einen frühen Abflug, denn sie liegt direkt am Airport. Eine schöne Anlage mit Chalets in einem Garten, alles ist einfach, aber sehr sauber.


Unser Zimmer in der KIA-Lodge

Es gibt noch ein Mitternachtsmahl, das auch ganz lecker war und die Bedienung war trotz der späten Stunde sehr freundlich. Es war ein sehr langer Tag und leider wird die kommende Nacht auch sehr kurz, denn morgen geht es los, die Safari in Tansania. So fallen wir alle in die Betten und sind recht schnell eingeschlafen.


Sonntag, 13. November

Durch die Zeitumstellung (2 Stunden vor) klingelt der Wecker schon um 3.30 Uhr deutscher Zeit, 5.30 Uhr Ortszeit, wirklich eine sehr kurze Nacht. Kurz gewaschen, gepackt und ab zum Hauptgebäude. Netterweise bekommen wir schon vor der offiziellen Zeit ein leckeres Frühstück.
Pünktlich um 6.00 Uhr ist Rajo von &Beyond da und bringt uns in rasanter Fahrt durch Arusha zum Nationalen Airport. Unterwegs können wir noch einen kurzen Blick auf den Kilimandscharo werfen, dessen Gipfel zumindest für 5 Minuten zu sehen ist.


Der Kilimandscharo-Gipfel

Der Verkehr hier ist wirklich beängstigend, selbst für Hartgesottene. Südafrika ist total harmlos dagegen. Es werden alle Spuren, inklusive nicht befestigten Seitenstreifen benutzt, so dass trotz zweispuriger Strasse zum Teil vier Autos bzw. LKWs nebeneinander fahren. Nach einem „beinahe“ Unfall mit einem Motorradfahrer, der einfach aus einer Lücke auf die Strasse fährt, kommen wir nach einer Stunde unversehrt am Flughafen an.

Rajo organisiert unsere „gelben laminierten Bordkarten“, die wir später wieder abgeben müssen. Das nenne ich Recycling. Danach gibt es einen sehr genauen Sicherheitscheck, mit Durchleuchten des Gepäcks bzw. Handgepäcks und dann bittet man uns in der „Wartehalle“ Platz zu nehmen und auf unseren Flug zu warten.


Die Wartehalle in Arusha

Um 8.00 Uhr werden wir zu unserem Flugzeug (für 9 Personen plus Pilot) geführt, müssen nochmals unser Gepäck prüfen, ob auch all unsere Taschen dabei sind, und dann geht es in den Flieger. Kurz nach 8.00 Uhr geht es los, zuerst einen Stop am Lake Manyara Airstrip, wo Passagiere ein- bzw. aussteigen und weiter über den Ngorongoro Crater zum Seronera Airstrip in der Central Serengeti. Von oben sieht die Landschaft schon sehr toll aus und der Flug über den Krater ist besonders beeindruckend, denn man kann die Form des Kraters genau erkennen.


"Unser" Charterflieger

Am Seronera Airstrip werden wir schon von Medson, unserem Guide für die nächsten zwei Tage erwartet, mit Kaffee, Tee und ein paar leckeren Keksen.


Medson, unser Guide im Serengeti Under Canvas

Um 10.00 Uhr starten wir mit Medson Richtung unserer Unterkunft und der Transfer ist bereits ein aufregender Game Drive. Wir sehen Unmengen an Gnus und Zebras, Teil der Migration, die auf dem Weg nach Süden ist. Auch Thomsen-Gazellen, Grant-Gazellen, und inmitten der großen Herden, eine große Elefanten Familie, Kühe mit Kälbern und ein paar Youngsters. Wir sind sprachlos und völlig beeindruckt wegen der Tiermengen, die wir hier sehen dürfen. Wir drehen uns 360° und überall Tierherden, wir fahren über den nächsten Hügel und wieder sind überall große Herden zu sehen. Die Geräuschkulisse ist beeindruckend, Gnus blöken, Zebras wiehern, Stille gibt es hier nicht.


Tiermengen in der Serengeti

Auch viele Vögel sehen wir bereits auf der Fahrt zur Lodge, z.B. Kronenkraniche, Nimmersatt-Störche und Riesentrappen. Auch Topis, in der für sie typischen in alle Richtungen sichernden Position, können wir bewundern.


Kronenkranich - Grey Crowned Crane


Nimmersatt - Yellow-billed Stork


Zebras


Ein Hippo macht "Dehnübungen"


Riesentrappe - Kori Bustard


Topis sichern in alle Richtungen

Um 12.30 Uhr erreichen wir unsere Unterkunft „Serengeti Under Canvas“. Dieses mobile Zelt-Camp folgt der weltberühmten Gnu-Wanderung. D.h. es zieht mehrfach im Jahr um, von der Ndutu Region im Süden der Serengeti, über den westlichen Teil in den Norden und dann über die zentrale Serengeti wieder zurück in den Süden. Ungewöhnlich für uns ist, dass das komplette Camp-Personal aus Männern besteht. Es gibt keine Frauen hier und alle anfallenden Arbeiten werden von den Männern ausgeführt. Das wird uns noch öfter in Tansania begegnen, wäre aber z.B. in Südafrika fast undenkbar. Es gibt ein Lounge-Zelt, ein Zelt, in dem die Mahlzeiten eingenommen werden und 8 Zelte für die Gäste. Jedes Zelt hat ein eigenes Bad mit Toilette, Waschbecken und einer „Bucket-Shower“, die nach Bedarf mit warmem Wasser gefüllt wird. Zur Zeit ist das Camp an einem Hügel gebaut und man hat einen wunderbaren Blick in die Serengeti.


Das Camp


Unser Zelt


Unser WC


Unsere Ruhestatt

Wir werden von allen singend willkommen geheißen und Baraka, der Camp Manager, stellt uns seine Leute vor. Nach der allgemeinen Einführung in die Abläufe des Camps, einem erfrischenden Getränk und der obligatorischen Unterschrift auf dem „Indemnity Form“ geht es erst einmal kurz in unsere Zelte, damit wir uns frisch machen können. Anschließend geht es zum Lunch, der absolut lecker ist.

Nach einem kurzen Nickerchen geht es um 15.45 Uhr zu Tee, Kaffee und Kuchen in das Lounge Zelt. Um 16.00 Uhr startet Medson mit uns zu unserem ersten, wirklichen Game Drive in Tansania. Wir sind alle ganz aufgeregt. Werden wir unseren ersten Geparden gleich jetzt sehen. Bei den Tiermassen können die Katzen ja nicht weit sein. Also schnell eingestiegen, Kameras ausgepackt und los geht die Fahrt.
Erst ist es relativ ruhig zu Beginn und wir genießen die Landschaft. Einfach nur aus dem Auto schauen und sich am Anblick erfreuen.


Wundervolle Landschaft

Und dann hält Medson plötzlich an und deutet auf einen Baum direkt neben dem Weg. Wir schauen alle hin und können unser Glück kaum glauben, dort liegt ein Leopard im Baum und schläft. Und wir können viel Zeit ganz allein mit ihm verbringen und uns in dem Anblick verlieren. Was für ein Start für unsere Safari!!!


Leopard

Weiter geht es und wir finden einen Löwen mit einem Zebra-Riss, leider im hohen Gras versteckt und nicht so richtig gut zu sehen. Unterwegs gibt es natürlich viele Herdentiere zu sehen und auch einige Giraffen erfreuen uns.


Giraffe in der Serengeti

Auf einer weiten Flächen halten wir für unseren leckeren Sundowner.


Lecker!!!

Während wir unsere Drinks genießen, kommen noch 3 Hyänen aus dem hohen Gras und ziehen wenige Meter an uns vorbei. Antilopen passt auf, die Jäger sind aufgewacht und hungrig.

Zurück im Camp geht es ab unter die Dusche unter dem wunderschönen Sternenhimmel und danach zum leckeren Dinner. Erst unterhalten wir uns noch am Feuer mit den anderen Gästen, fünf Damen und Herren aus den USA und dann gibt es lecker essen, „Potato-Soup“, „Grilled Chicken with Potato and Veggies“ und als Desert „Cocus Custard with Papaya“. Um 22.00 Uhr werden wir zu unseren Zelten gebracht und fallen nach dem aufregenden Tag ins Bett.


Fortsetzung folgt ...
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16 Feb 2012 20:51 #224784
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Nun habe ich noch mehr Respekt vor den ganzen fleißigen Reisebericht-Autoren hier. Das ist wirklich viel Arbeit und dauert ganz schön lang. Aber es macht auch sehr viel Spass, da man sich noch einmal intensiv mit der Reise beschäftigen kann.

Nun geht es weiter:


Montag, 14. November

Heute geht es für Christel und Heiner auf „Heißluftballon Fahrt“; schon um 5.15 Uhr werden sie abgeholt und zum Startpunkt gebracht. Sie können sehen, wie der Ballon vorbereitet wird und fliegen dann in unterschiedlichen Höhen über die Serengeti.


Für mich wär das nichts ...


... für andere ist es ein unvergessliches Erlebnis

Für uns startet der Tag erst um 6.00 Uhr mit Tee und Kaffee und um 6.30 Uhr fahren mit Medson los. Es ist recht ruhig heute morgen, aber wir können mehrfach den Heißluftballon beobachten. Unser Frühstück nehmen wir heute mitten in der Serengeti ein und es ist alles da, was man sich wünschen kann. Um uns herum grasen Zebras und Gnus, und auch einige Antilopen sind zu beobachten.


Welch ein Ausblick!


Unser leckeres Frühstück

Auf dem Weg, um Christel und Heiner abzuholen, sehen wir noch eine Meerkatze, die sich gern von uns fotografieren lässt.


Grünmeerkatze (Vervet Monkey)

Wir warten in Seronera auf die beiden, um sie abzuholen. Da können wir die Schliefer beobachten, die den Parkplatz und auch die Autos sehr genau in Augenschein nehmen. Auch einige Zwergmangusten sind hier unterwegs. Es ist amüsant, ihnen zuzuschauen. Als wir Christel und Heiner um 10.00 Uhr in Seronera abholen, sind sie völlig begeistert von ihrer Ballonfahrt. Sie haben die Herden von oben ziehen sehen können und sagen, es sieht aus wie Ameisen auf einer Ameisenstrasse


Ein Hyrax auf den Blattfedern unseres Autos


Wir fahren weiter und sehen eine Löwin im hohen Gras in einem Graben. Sie wartet dort auf Beute, aber die Zebras wittern sie rechtzeitig, so dass sie ihre Deckung aufgibt.
Ein Stück weiter sehen wir einige Autos stehen, das erste Mal, dass wir dies erleben, sonst waren wir immer alleine. Drei junge Löwen sitzen auf einem Baum und vergnügen sich.


Zwei der Löwenjungen (leider relativ weit weg, manchmal wäre eine längere Brennweite schon klasse)


Und der dritte, etwas ältere kommt auch noch hinzu

Ein paar Meter von den Youngsters entfernt liegt die Mutter auf der Lauer, denn es kommt eine kleine Herde Zebras direkt auf sie zu.


Die Mama (nach der ruinierten Jagd)

Leider klettern die Jungen weiter auf dem Baum herum, so dass die Zebras sie sehen und schnell die Richtung wechseln.


Glück gehabt: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt

Und die Mutter hat das Nachsehen. Aber wir haben uns sehr über die Löwenjungen gefreut, denn wir hatten baumkletternde Löwen erst im Lake Manyara Nationalpark erwartet (dort haben wir übrigens keine gesehen).

Wir sahen wieder große Zebra-Herden und eine Mama mit Fohlen.


Tiere überall


Ein Meer aus Streifen


Durst

Kurz darauf liegt auf dem Weg zurück ins Camp ein Zebrakadaver, der von unzähligen Geiern umkämpft wird. Vorherrschend sind hier die Sperbergeier, aber auch ein paar Weissrückengeier sind dabei und ein paar Ohrengeier sitzen etwas weiter entfernt. Es ist ein Riesen-Tohuwabohu, ein Kommen und Gehen, ein Stechen und Hauen. Ein Hyäne steht nebendran, traut sich aber anscheinend nicht an den Kadaver. Auch einige Marabus versuchen ihr Glück, aber die Geier behalten die Oberhand.


Ohrengeier (Lappet-faced Vulture)


Kampf um den Kadaver


Sperbergeier (Rüppell's Griffon Vulture)

Um 12.00 Uhr sind wir wieder zurück im Camp, wo es gleich einen leckeren Lunch gibt. Christel und Heiner heißen seit gestern nur noch „Bibi“ und „Babu“, eine respektvolle Anrede für ältere Damen und Herren in Swahili. Dies sollte fast während des ganzen Urlaubs so weitergehen und alle amüsierten sich prächtig. Es wurde von Lodge zu Lodge weiter gegeben, so dass die beiden schon bei der Ankunft respektvoll begrüßt wurden. Wir haben immer sehr lachen müssen.

Nach einem kleinen Schläfchen geht es um 15.45 Uhr mit Kaffee und Kuchen los und um 16.00 Uhr mit Medson wieder auf Game Drive. Diesmal geht es Richtung Süden. Wir kommen an riesigen Gnuherden vorbei, die wie an einer Schnur gezogen weiter wandern. Das ist schon ein beeindruckendes Schauspiel.





Etwas später sehen wir ein Löwenpärchen auf einem Felsen liegen, die beiden schlafen selig und lassen sich auch durch uns nicht im Geringsten stören.


Wer kann sie entdecken?


Die Augen bewegen sich, das ist aber auch schon alles

Eine Hyänenfamilie vergnügt sich außerhalb ihres Baus bzw. schläft, Elefanten ziehen durch die Savanne und bei stark schwindendem Licht sehen wir noch 2 Kirk Dikdik.


Hyäne


Kirk Dikdik (Kirk's Dik Dik)

Da wir ein bisschen spät sind, gibt es den Sundowner heute im Wagen und wir kommen gerade rechtzeitig zum Camp zurück vor der Nacht zurück. Denn der Nationalpark darf im Dunkeln nicht befahren werden.

Nach dem wir uns mit einem „Bucket Shower“ frisch gemacht haben, gibt es um 19.30 Uhr einen leckeren Drink am Feuer. Dann ein super Dinner, „Pumpkin Soup“, „Lamp Skewer with veggie rice and beans“ und noch ein Pfirsichdessert. Abnehmen ist hier nicht angesagt. Noch ein kurzer Amarula und dann fallen wir ins Bett.


to be continued ...
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19 Feb 2012 12:13 #225101
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Hallo,

und weiter geht es, von der zentralen Serengeti in den nördlichen Teil der Serengeti.


Dienstag, 15. November

Pünktlich um 6.00 Uhr werden wir mit Tee und Kaffee vor unserem Zelt geweckt. Es ist schon toll, auf seinem Bett zu liegen, den ersten Kaffee zu trinken und in der Weite der Serengeti die Sonne aufgehen zu sehen.
Um 6.30 Uhr ist alles gepackt, denn heute müssen wir das wunderschöne „Serengeti Under Canvas“ verlassen und reisen weiter in die nördliche Serengeti.

Unser Frühstück wird frisch zubereitet und wir können ein leckeres „English Breakfast“ genießen, dass keine Wünsche offen lässt.


Lecker, English Breakfast

Um 7.00 Uhr müssen wir leider Abschied nehmen von diesem wundervollen Ort. Wir haben alles in diesem Camp genossen, die Atmosphäre, die Lage und besonders die Menschen, die hier viel auf die Beine stellen, dadurch fühlt man sich als Gast hier sehr wohl. So fällt uns der Abschied schwer, obwohl wir erst am Anfang unserer Reise stehen.


Eine tolle Truppe

Mit Medson geht es auf unseren letzten Game Drive, gleichzeitig ist es unser Transfer zum Seronera Airstrip. Nach einiger Zeit ruft Christel plötzlich „Stopp“ und deutet auf eine Bewegung im hohen Gras eines Grabens. Wir anderen sehen erst einmal nichts. Zuerst denken wir alle: Hurra, unser erster Gepard (wir sind ja schließlich schon fast 2 Tage in der Serengeti und haben immer noch keinen gesehen), aber es wird schnell klar, dass dort ein Leopard unterwegs ist.
Medson setzt zurück, aber wir können die Katze nicht mehr entdecken. Eigentlich haben wir eh nur ein paar „Punkte“ gesehen und nicht wirklich den Leoparden. Medson wendet das Auto, fährt ein paar hundert Meter zurück und biegt in einen Weg ein. Dort warten wir und Medson ist davon überzeugt, dass der Leopard hier den Weg kreuzen wird. Ehrlich gesagt zweifeln wir doch sehr daran, hoffen aber trotzdem, dass er Recht behält.

Und tatsächlich kommt die Leopardin relativ schnell aus dem hohen Gras, läuft direkt auf uns zu und kreuzt hinter dem Auto den Weg. Das geht alles so schnell, dass ich kaum mit der Kamera hinterher komme und natürlich die falsche Kamera mit dem falschen Objektiv in der Hand habe. Daher gibt es von diesem wunderschönen Tier nur Ausschnittsaufnahmen. Die beiden Videofilmer „vergessen“ glatt, ihre Kameras zu benutzen, so dass wir keinerlei Videoaufnahmen haben.


Und plötzlich war sie da






Die Leopardin läuft weiter ins Gras und trinkt dort an einer Wasserstelle. Plötzlich sehen wir links von uns einen Riedbock einer Senke stehen. Rechts von uns nimmt die Leopardin Witterung auf und fängt an, sich anzuschleichen. Der Bock steht immer noch in der Senke, schaut sehr aufmerksam, ist sich seiner Sache aber nicht sicher. Die Leopardin schleicht sich weiter heran, schon in die richtige Richtung und wir beobachten das ganze fasziniert. Plötzlich ist sich die Leopardin nicht mehr sicher und richtet sich auf.


War da wirklich etwas?

Der Riedbock sieht die Leopardin und fast im selben Augenblick rennt er davon. Diese zu beobachten war sehr spannend, denn beide Tiere waren sich ihrer Sache nicht sicher und dadurch hätte es so oder so ausgehen können. Welch ein Erlebnis! Und es hat uns gezeigt, dass Medson ein feines Gefühl für das Verhalten der Tiere hat. Er hat die Leopardin nicht bedrängt, ist immer auf den Wegen geblieben und hat uns nur durch sein gutes Verständnis für das Tier in die richtige Position gebracht, um diese schönen Momente erleben zu dürfen.

Auf dem Weg zum Airstrip sehen wir noch einen Kampfadler mit Beute (leider recht weit weg), einen jungen Kampfadler und einen kleinen Schliefer, der aus seiner Höhle herausschaut.


Junger Kampfadler (Martial Eagle)


Schliefer (Hyrax)

Am Airstrip warten wir 15 Minuten und dann kommt unser Flieger. Bevor das Flugzeug landet fährt noch jemand mit einem Landy über den Airstrip, um eventuelle Tiere zu vertreiben, damit das Flugzeug sicher landen kann. Wir verabschieden uns von Medson und los geht es.
Wir fliegen ca. 15 Minuten, landen das erste Mal in der Nähe vom Grumeti, dann geht es nochmals 15 Minuten weiter und wir landen auf dem zweiten Airstrip direkt am Mara Fluss.


Blick auf die grüne Serengeti

Jedes Mal steigen Passagiere aus bzw. steigen wieder ein und wir fliegen weiter zum Lobo Airstrip in der nördlichen Serengeti. Die Airstrips sind zum Teil sehr abenteuerlich, aber wir haben mit den Piloten immer ein sehr sicheres Gefühl. Am Lobo Airstrip werden wir von unserem nächsten Guide Seleu schon mit Kaffee, Tee und leckerem Amarula empfangen werden.

Dann geht es auch schon los und wir haben ca. 1 ½ Stunden Weg vor uns bevor wir das Klein’s Camp erreichen. Wir fahren zuerst durch den Serengeti Nationalpark, sehen Eland, Zebras, Gnus, Elefanten und Geier. Nachdem Seleu uns am Nationalpark-Gate abgemeldet hat, fahren wir in die private Klein’s Concession. Zuerst sehen wir Massai mit ihren Kühen und Ziegen an einen Wasserloch. Sie dürfen ihre Tiere überall in der Konzession grasen und trinken lassen. Seleu, selber ein Massai, erklärt uns, dass die Raubtiere die Massai kennen und nicht an die Herden gehen, so lang der Hirte dabei ist. Die Massai haben außer ihrem Speer keine Waffen und leben trotzdem mit den Wildtieren zusammen.

Wir lernen in den nächsten Tagen sehr viel über die Lebensweise der Massai, da sowohl Seleu als auch unser Tracker Jackson Massai sind. Jackson erklärt uns auch, warum wir aus dem Flugzeug immer im Kreis angeordnete Hütten gesehen haben.


Blick auf Massai-Hütten

Massai Männer dürfen mehrere Frauen haben, allerdings nur, so lang sie sie auch ausreichend versorgen können. Jede Hütte in einem solchen Kreis steht für eine Frau, die dort mit ihren Kindern lebt. Ein Mann darf nur eine weitere Frau nehmen, wenn er „reicher“ geworden sind (mehr Vieh sein Eigen nennt) und auch nachweisen können, dass sie auch diese Frau ausreichend versorgen können. Aber dies nur als kleiner Exkurs.

Unsere Fahrt geht am Ende ein steiles Stück bergauf zum Klein’s Camp, welches wunderschön auf einem Berg liegt mit einem tollen Ausblick ins Tal.





Klein's Camp


Der Ausblick von unserem Chalet ins Tal

Zuerst werden Bibi und Babu begrüßt. Wir anderen haben viel Spass, denn die beiden Namen wurden wohl von Camp zu Camp weitergetragen. Nach dem Willkommen durch den Lodge Manager und der Einführung in den Ablauf der Lodge, bringt uns Massay, der während uns während unseres Aufenthaltes betreuen wird, zu unseren Zimmern.


Unser Chalet


Mit Terrasse


Und einem bequemen Bett

Kurz darauf gibt es auch schon wieder einen leckeren Lunch und danach habe wir ein bisschen Zeit, zu verschnaufen.


Lunch und Dinner Menü

Um 16.00 Uhr treffen wir uns erneut zu Tee und Kaffee und kurz darauf starten wir mit Seleu und Jackson zu unserem ersten Game Drive. Wir fahren hinunter ins Tal und sehen kurz darauf „Mating Elephants“, das ist wirklich selten zu sehen.







Weiter geht es tiefer ins Tal hinein, vorbei an großen Büffelherden, Zebras und Gnus. Ein Rudel Löwen, insgesamt 5 Löwinnen mit einem Pascha liegen weit verstreut im Gras.


Eine der vier Damen


Narben


Ganz schöne Zähne


Der Pascha ...


... ganz entspannt

Das war bisher schon ein toller Game Drive, also erst einmal ein Stopp für einen Sundowner.


Sundowner


Aber unser Highlight an diesem Tag sollte noch kommen. Nach dem Sundowner sehen wir Löffelhunde, eine Hyäne und 3 Bushbabies. Sie sind wirklich sehr schnell und sehr klein; ich finde es jedes Mal wieder faszinierend, wie die Guides und Tracker dieses Tier während des Fahrens entdecken.
Doch dann entdecken wir unser „Highlight“, einen Serval. Er schleicht durch das hohe Gras auf der Suche nach Beute und wir können ihn einige Minuten beobachten (leider gibt es keine Bilder). Es war total klasse, denn einen Serval haben wir zuvor noch nicht sehen können.

Um 20.15 Uhr sind wir zurück an der Lodge, machen uns kurz frisch und um 20.45 Uhr geht es dann zum Dinner. Lecker gegessen und viel Spaß gehabt. Inzwischen ist es auch recht kühl geworden, so dass wir uns über die Wärmflasche im Bett sehr freuen. Nach diesem aufregenden und schönen Tag sind wir sehr müde und fallen ins Bett.

Fortsetzung folgt ....
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01 Mär 2012 12:41 #226566
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Hallo,

so jetzt geht es endlich weiter. Hat leider etwas länger gedauert.


Mittwoch, 16. November

Um 6.00 Uhr weckt uns Massay mit Tee und Kaffee. Leider können wir hier nicht des Sonnenaufgang sehen, aber schön ist es trotzdem. Pünktlich um 6.30 Uhr geht es zum Auto, wo Seleu und Jackson schon auf uns warten. Los geht’s.



Massay verabschiedet uns morgens

Wir fahren aus der Konzession heraus, am Fluss sehen wir schon eine Hyäne.


Hyäne

Wir fahren in den Nationalpark auf der Suche nach den schlanken Jägern der Serengeti. Wir sind schließlich schon drei Tage unterwegs und haben noch keinen einzigen dieser wundervollen Tiere gesehen. Da muss es doch endlich mal klappen. Und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich immer zuletzt.

Wir sehen die üblichen Verdächtigen, Warzenschweine, Wasserböcke, große Gnuherden, Zebras, Büffel, Thomson-Gazellen und auch Grant-Gazellen. Und genießen ein weiteres Mal einfach die traumhafte Landschaft.


Ein junger Wasserbock

Auch diverse Vögel lassen sich sehen, Sekretär, Hornraben, verschiedene Geier und auch einen Gleitaar. Löwen sehen wir an diesem Tag sehr viel, ein Löwenpärchen etwas weiter entfernt, eine einzelne Löwin und eine weitere Löwin mit zwei halbwüchsigen Jungen.


Eines der Löwenjungen

Und auch einen schlafenden Pascha entdecken wir noch. Wenn uns eine Tierart besonders zahlreich vor die „Linse läuft“, dann sind das die Löwen auf dieser Reise. Und es immer wieder schön, sie zu sehen und beobachten zu dürfen.

Heute kehren wir zum Frühstück nicht zum Camp zurück, sondern Seleu und Jackson bereiten uns ein „Bush Breakfast“. Es werden zwei Gasbrenner mit jeweils einer riesigen Pfanne aufgestellt und darin wird ein vollständiges Frühstück bereitet, bei dem es an nichts fehlt. Speck, Eier, Toast, Würstchen, frisches Obst und natürlich auch Kaffee und Tee.


Speck und Würstchen


Lecker!!!

Nicht weit von uns entfernt grasen Zebras und Gnus und lassen sich von uns nicht stören.


Unsere "Kulisse" beim Frühstück

Um 11.45 Uhr sind wir wieder zurück im Camp, ziehen uns in unsere Chalets zurück und holen ein bisschen Schlaf nach. Um 13.00 Uhr gibt es wieder lecker Lunch ...




Täglicher Besuch an unserem Chalet, eine Fliederagame

... und dann geht es nach 1 ½ Stunden wieder los mit Tee und Kaffee. Wir starten mit Seleu und Jackson wieder auf die Suche nach den schlanken Jägern, diesmal in der Konzession entlang des Tals. Wir sehen riesige Büffelherden, Gnus, Wasserböcke und Zebra.


Wasserbock / Waterbuck

Trotz intensiver Suche nach Spuren und Zeichen lassen sich die Geparden nicht sehen. Auf einer großen, freien Fläche entdecken wir ein Löwenpärchen, natürlich schlafend, die Hauptbeschäftigung der Löwen. Allerdings würde sie gerne etwas anderes machen ..., aber er ist zu faul. Obwohl sie sich ihm wirklich anbietet, steht er irgendwann entnervt auf und geht 10 m weiter.


Enttäuschte Löwin

Wir verlassen die beiden, da Seleu die Nachricht von einer Giraffengeburt bekommen hat. Er ist dabei sehr überzeugend, so dass wir alle der Meinung sind, wir sind wirklich auf der Fahrt zu einem einmaligen Erlebnis sind. Wir sind recht zügig unterwegs, haben aber immer Zeit, für einen Moment zu halten und auch die Umgebung zu genießen. Nach 30 Minuten kommen wir auf einem Berg an, wo schon ein Feuer brennt, bequeme Kissen auf dem Boden liegen und Massay leckere Drinks für uns bereitet hat. Das war unsere Giraffengeburt, Seleu hat uns wirklich ganz schön auf den Arm genommen und wir sind ihm alle auf den Leim gegangen. Trotzdem genießen wir den Sundowner und unterhalten uns mit den anderen Gästen und den Guides.


Seleu, unser Guide

Kurz nachdem wir den Hügel verlassen haben, bekommt Seleu die Nachricht, dass ein Leopard gesichtet wurde, nicht weit entfernt von unserer derzeitigen Position. Wir fahren hin, sehen ihn wirklich und können ihn einige Zeit beobachten. Diese Katzen sind einfach wunderschön und ich freue mich immer, wenn ich das Vergnügen habe, sie sehen zu dürfen. Nach diesem wunderbaren Moment geht es Richtung Camp. Wir sehen unterwegs noch ein Bushbaby, 3 Hyänen und eine kleine Eule.

Zurück am Camp machen wir uns kurz frisch und dann geht es hungrig zum Dinner. Und natürlich war es wieder super lecker.
Zwischen Hauptspeise und Dessert kommen einige Angestellte der Lodge, zum Teil mit den Tüchern der Massai gekleidet, tanzen und singen zwischen den Tischen und zeigen uns den traditionellen „Sprungtanz“ der Massai. Es ist faszinierend zu sehen, wie hoch diese Männer springen können. Auch Seleu ist dabei und springt extra hoch. Mit diesem Tanz wollen normalerweise die Männer den Mädchen imponieren. Das war natürlich heute nicht so.


Unser Guide Seleu: Wahnsinn, wie hoch er springen kann


Welch ein Geburtstagsständchen

Hier ging es um einen Geburtstag. Und spätestens als die ganzen Tänzer und Sänger sich um unseren Tisch versammeln, wissen wir, dass es für Christel war. Kurz vor dieser Reise hatte Christel einen runden Geburtstag und das habe ich bei der Buchung angegeben, damit wir ihn in einer Lodge feiern konnten. Aber irgendwie hat sich das ganze dann auf dieser Reise verselbstständigt und es ist öfter gefeiert worden, als erwartet. Aber dazu später.
Der Koch kommt mit einem Geburtstagskuchen an unseren Tisch und auch Seleu setzt sich noch zu uns und stellt noch einmal fest, dass alle für „Bibi“ gesungen und getanzt haben. Christel ist ein bisschen gerührt und verteilt schnell den Kuchen. Was für ein Abend!!! Wir sind alle ganz berührt.


Der erste Geburtstagskuchen

Mal schauen, was morgen auf uns zukommt.
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09 Mär 2012 20:13 #227592
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Hallo,

ich hoffe, Ihr könnt auch zwei Tansania-Reiseberichte gleichzeitig lesen und verliert nicht das Interesse an diesem wundervollen Land.

Bei mir geht es mit dem nächsten Tag weiter.



Donnerstag, 17. November

Früh um 6.30 Uhr werden wir von Massay mit Kaffee und Tee geweckt.


Ausblick am Morgen

Nach dem Frühstück geht es um 7.30 Uhr mit Seleu und Jackson los, wir fahren rund ums Tal, sehen die üblichen Verdächtigen.


Junger Ohrengeier (Lappet-faced Vulture)


Ein Baby-Kongoni


Büffel

Am Ende des Tals fahren wir einen Berg hinauf und werden mit einem atemberaubenden Blick in die Masai Mara belohnt.


Blick in die Masai Mara, Kenia

Zurück geht es auf rudimentären Wegen durch relativ unwegsames Gelände, es schaukelt und ruckelt, aber es macht auch Spass. Wir sind immer noch auf der Suche nach „unserem „ ersten Cheetah, aber der will uns anscheinend immer noch nicht sehen.

Auf einer offenen Savannenfläche angekommen sieht Jackson auf der anderen Seite Löwen. Kein Ahnung, wie er das macht, denn wir sehen ... NICHTS.


Ein toller Ausblick, wir sehen Elefanten und Zebras, aber Löwen ...?

Wir fahren weiter und sehen auf der freien Fläche eine Elefantenherde mit Nachwuchs, echt süss die Kleinen.


Elefantenfamilie


Üben mit dem Rüssel


Und immer schön bei Mama bleiben

Und nun sehen wir auch, was Jackson schon aus weiter Entfernung entdeckt hat: Ein Löwe mit drei Löwinnen liegen unter einem Baum. Sie tun das, was Löwen geschätzte 23 Stunden des Tages tun: Schlafen.

Unterwegs auf dem Rückweg zur Lodge halten wir noch kurz für Tee und Kaffee. Es war ein sehr schöner Game Drive, denn wir haben das komplette Tal einmal umrundet. Und der Blick in die Masai Mara war einfach wunderschön. Auch wenn sich die Geparden nach wie vor vor uns verstecken.



Nach dem leckeren Lunch holen wir wieder ein bisschen Schlaf nach und anschließend geht es um 16.00 Uhr wieder los in die Serengeti. Seleu gibt nicht auf und versucht alles, um noch einen Geparden für uns zu finden. So fahren wir heute nachmittag in den Nationalpark, da Seleu gerade dort in den weiten Flächen auf Geparden hofft. Und sie wurden auch kurz vor unserer Ankunft dort gesichtet. Seit dem wir da sind natürlich nicht. Sie scheinen gehört zu haben, dass wir kommen und haben sich alle verzogen. Wir sehen aber Streifen- und Schabrackenschakale, und diverse Vögel.


Weißrückengeier (White-backed Vulture)


Schmarotzermilan (Yellow-billed Kite)

Um 17.15 Uhr bekommt Seleu per Funk die Meldung, dass in der Klein’s Konzession zwei Leoparden ein Gnu jagen. Wir entscheiden uns gemeinsam mit Guide und Tracker, zurück in die Konzession zu fahren, um die Leoparden zu sehen.
Als wir dort ankommen, sehen wir erst einmal ein Gnu in einem trockenen Flussbett unter dem Schilfufer liegen. Ein Leopard liegt im Gebüsch direkt in der Nähe des erlegten Gnus.


Wer hat wen im Blick?

Seleu erzählt uns, dass dies einer von drei halbstarken Leoparden ist, die immer noch mit ihrer Mutter zusammenleben. Und tatsächlich, kurze Zeit später kommt die Mutter mit einem weiteren Jungen, sie klettern gemeinsam auf einen Baum in der Nähe und nähern sich später dann dem Gnu.


Leider war das Licht schon sehr schlecht, daher ein Foto recht schwierig

Ein junger Leopard tut sich am Gnu gütlich und frisst. Die Mutter verschwindet noch einmal und kommt mit dem vierten Jungen zurück. Es ist ein sehr beeindruckendes Erlebnis, vier erwachsene bzw. fast erwachsene Leoparden an einer Stelle zu sehen.


Zwei der vier Leoparden

Nach einiger Zeit verlassen wir die vier Leoparden und fahren auf einen kleinen Berg. Dort genießen wir unseren Sundowner.


Sundowner

Jackson und Seleu haben noch etwas Besonderes vor. Wir hatten uns am Nachmittag schon gewundert, warum die beiden Elefanten-Dung eingesammelt und mitgenommen haben. Sie zeigen uns nun, wofür man dieses Naturmaterial noch verwenden kann und zünden ein Feuer auf „Masai Art“ an, natürlich ohne Streichhölzer und Feuerzeug. Faszinierend, wir könnten es nicht.


Die Anfänge des Feuers


Eine gute Lunge wird schon benötigt


Jackson mit dem brennenden Feuer

Wir fahren wieder vom Berg hinunter und noch einmal am Gnu-Kill vorbei. Inzwischen ist die Leopardenfamilie leider von einem Hyänenrudel vertrieben worden, die sich jetzt an der Beute gütlich tun. Wir sehen sie auch noch, und hören sie vor allem, denn die Knochen werden sehr lautstark geknackt. Zurück auf dem Weg in die Lodge entdecken wir noch eine Weißschwanzmanguste.

Nach einem Drink in der Bar mit Seleu genießen wir das leckere Abendessen und fallen anschließend müde ins Bett.
Letzte Änderung: 01 Aug 2013 17:11 von AfricaDirect.
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10 Mär 2012 20:39 #227719
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  • AfricaDirect am 14 Feb 2012 13:51
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Hallo,

und schon geht es weiter. Ihr bekommt Tansania wohl jetzt im Doppelpack. Steffi ist ja wirklich sehr fleissig.

Bei mir geht es auch mit dem nächsten Tag weiter. Vorsicht: Viele Bilder!!!


Freitag, 18. November

Nach dem Wake Up Call mit Tee und Kaffee, schnellem Taschepacken und leckerem Frühstück geht es pünktlich um 7.30 Uhr Richtung Car Park. Heute heißt es leider wieder Abschied nehmen. Alle sind schon versammelt zum „Goodbye“ sagen und es fällt uns schwer, dieses Camp zu verlassen.


Abschied

Es gab hier einen sehr intensiven Kontakt mit den Guides, aber auch mit Massay. Die drei haben uns einen sehr persönlichen Kontakt ermöglicht und uns viel über sich und die Lebensweise in dieser Region erzählt.
Leider können uns Seleu und Jackson nicht zum Airstrip bringen, die beiden beginnen heute ihren wohlverdienten zweiwöchigen Heimaturlaub. Sie sind sehr enttäuscht, dass sie uns keinen Geparden zeigen konnten, denn normalerweise werden diese wundervollen Tiere hier täglich gesichtet. Aber halt nicht während unseres Aufenthalts. Wir versichern ihnen, dass wir sehr glücklich sind über all das, was wir mit ihnen erlebt und gesehen haben. Es war eine sehr schöne Zeit im Klein’s Camp und wir würden jederzeit wieder kommen.


Mini Kongoni


Grautoko

Auf dem Weg zum Airstrip sehen wir (welch ein Wunder auf dieser Reise) noch Löwen, ein Pärchen und eine trächtige Löwin mit drei halbwüchsigen Jungen.
Aber auch hier weit und breit keinen Geparden. Naja, das war’s dann wohl mit den Geparden in Tansania. Im Lake Manyara Nationalpark wurde schon lange kein Gepard mehr gesichtet, im Ngorongoro Krater gibt es insgesamt nur 4 Geparden ,zwei Geparden-Damen und zwei Brüder, wie groß sind da unsere Chancen einen davon zu sehen? Und auch im Selous wird sehr selten ein Gepard gesichtet.

Da müssen wir wohl noch einmal in die Serengeti zurückkehren, um die schlanken Jäger zu finden. Aber die Serengeti hat uns mit zahlreichen, schönen Löwensichtungen und unglaublichen Leopardenbegegnungen belohnt. Und, um an Steffi's Lieblingstiere zu denken, Gnus ohne Ende. Es war eine wunderschöne Zeit.

Pünktlich um 10.30 Uhr landet unsere kleine Chartermaschine mit nur acht Sitzplätzen. Erstaunlich, wie pünktlich diese Transfers hier durchgeführt werden. Es ist fast wie Bus fahren, aber deutlich spannender und schöner.


Blick ins "Cockpit"

Wir fliegen ca. 40 Minuten bis zum Lake Manyara Airstrip und haben unterwegs einen wundervollen Blick auf den Ngorongoro Krater.


Blick in den Ngorongoro Krater



Der Anflug auf den Lake Manyara Airstrip ist sehr aufregend, wir sehen die Landebahn und dahinter ... NICHTS. Der Airstrip liegt auf der Hochfläche und endet direkt am steilen Abbruch zum Lake Manyara. Aber wir hoffen mal, der Pilot weiß schon, was er tut.


Der Lake Manyara Airstrip

Hier gibt es sogar ein richtiges kleines Flughafengebäude und eine Sicherheitskontrolle, die man bei einem Abflug durchlaufen muss.

Wir werden schon von Claude, unserem Guide für die nächsten zwei Tage, erwartet und er führt uns zu unserem Auto. Es gibt noch kurz Kaffee und Tee und Claude erklärt uns, was in den nächsten zwei Tagen auf uns wartet. Es geht kurz auf die Teerstrasse Richtung Nationalpark und wir halten an einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Lake Manyara. Es sieht sehr schön aus.


Blick auf den Lake Manyara

Am Park Gate halten wir kurz und Claude meldet uns an. Direkt am Eingang des Parks müssen wir noch ein Indemnity Form unterschreiben, da wir im Park in einem offenen Fahrzeug unterwegs sind. Unser Ziel ist die Lake Manyara Tree Lodge, weit im südlichen Teil des Nationalparks gelegen, ca. 45 km vom Parkeingang entfernt.


Parkeingang

Schon auf den ersten Metern, im eher dichten Regenwald, sehen wir viele Elefanten, die den Verkehr aufhalten. Ich glaube ja, dass sich diese Dickhäuter manchmal einen Spaß erlauben und die Autos extra aufhalten. Aber das lässt sich natürlich nicht beweisen. Sie sind halt auch um einiges stärker.


Im Regenwald gibt es genügend kleine Bachläufe, um den Durst zu stillen


Die "Klimaeinlage" der Elefanten muss bei der Hitze arbeiten


Sandbad

Und hier treffen wir leider auch auf einige unverantwortliche Fahrer einiger Safariautos, die leider sehr nahe an die Elefanten heranfahren und sie regelrecht bedrängen. Die Touristen schauen oben aus ihren Dächern, machen Fotos und lachen. Das ist für mich unverantwortlich, aber leider öfter der Fall. Und so lange die Gästen keinen Einspruch erheben, wird es wohl auch so bleiben.

Auf unserer Fahrt durch den dichten Wald sehen wir Weißkehlmeerkatzen, Grünmeerkatzen und eine sehr große Paviangruppe. Auch sie machen sich einen Spaß daraus, mitten auf der Straße zu wandern. Hier gelten eindeutige Vorfahrtsregeln und alle müssen sich daran halten. Auch unterschiedlichste Vögel und Antilopen sehen wir.


Weißkehlmeerkatze (Sykes’s Monkey)


Schopfhornvogel (Silvery-cheeked Hornbill)


Kirk-Dikdik (Kirk’s Dik-Dik)


Grünmeerkatze (Vervet Monkey)

Und es stellt sich recht schnell heraus, dass ich sehr viel Glück mit unserem Guide Claude habe, denn er ist ein absoluter Vogelspezialist. Ich freue mich auf die zwei Tage mit ihm, auch wenn der Rest meiner Gruppe diesen Enthusiasmus nicht wirklich teilt.

Wir halten am Hippo-Pool und genießen einige Zeit das Treiben dort. Die Hippos steigen ein und aus (es ist ein bewölkter Tag, daher sind auch einige dieser Riesen außerhalb des Wassers unterwegs), und auch viele Vögel sind hier unterwegs. Reiher, Ibisse, Kormorane, Witwenenten und sehr viele Pelikane.


Hippo und viele Vögel


Da es bedeckt ist, sind auch ein paar Hippos draußen

Claude weist uns auch auf die vielen Pelikane am Himmel hin, die wie in einer großen Säule im Himmel aufsteigen und die Thermik nutzen.


Schwer zu fotografieren, hoffentlich kann man es erkennen

Vom Hippo-Pool geht es weiter und wir halten gegen 15.00 Uhr an einem Picknick-Platz mit wunderschöner Aussicht auf den See.


Blick auf den See

Claude packt einen Lunch aus und wir genießen diese leckere Pause.


Lunch

Bis hier her haben wir erst 9 km zurückgelegt und trotzdem hat Claude es auch nach unserem Lunch nicht eilig. Er erzählt uns viel über die Natur im Park, den See und auch die Tierwelt. Inzwischen sind wir aus dem Regenwald heraus und die Landschaft öffnet sich etwas, zumindest zum See hin. Auf der anderen Seite geht es steil hinauf.

Wir sehen viele Flamingos im See, Elefanten an den „Hot Springs“ und viele, viele Vögel. Die Fahrt ist unheimlich schön und wir genießen einfach nur die Landschaft und das Wissen unseres Guides.


Schlangensperber (Gymnogene oder African Harrier-Hawk)


Elefantendame


Flamingos im Lake Manyara


Anscheinend juckt es nach dem Schlammbad. Wie gut, dass es hier große Felsen zum Schubbern gibt


Welch ein Blick


Die Elefanten haben sehr lange Stosszähne hier im Nationalpark

Um 18.30 Uhr erreichen wir die Lake Manyara Tree Lodge, wo wir singend willkommen geheißen werden. Nach der Begrüßung geht es zum Duschen in die wunderschönen Zimmer, die alle auf Stelzen stehen. Es sind nicht wirklich Baumhäuser, aber sie sind sehr schön im Wald gelegen und es wurde so wenig in die Natur eingegriffen wie möglich. Durch die erhöhte Position der Zimmer ist man fast mit den Affen auf einer Höhe. Das Zimmer ist sehr schön und die Außendusche der Hammer, so zu sagen unter dem Walddach.


Das Chalet


Unser Zimmer


Die Boma: In den Fässer rechts wird gekocht

Um 20.00 Uhr werden wir von Adam abgeholt, der die nächsten Tage für unser Wohl zuständig ist.


Kleiner Snack vor dem Dinner

Es gibt einen Drink auf der Terrasse und anschließend ein leckeres Dinner in der Boma unter den Sternen. Wir fallen danach ins Bett, es war ein langer Tag, ohne wirkliche Pause. Denn es gab immer etwas zu sehen.

Wir sind gespannt auf den morgigen Tag!
Letzte Änderung: 01 Aug 2013 17:12 von AfricaDirect.
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