Von der Archer’s Post Brücke sehen wir die vielen Laster, die Sand aus dem Flussbett transportieren. Ein Umfangen, das arg umstritten ist. Es geht auf der neuen Teerstrasse nach Isiolo. Es ist alles so trocken und Wirbelwinde fegen durchs Land. Gras - ein Fremdwort hier. Doch Kohle zum Verkauf an der Strasse. Ein County in Kenia hat nun Kohlebrennen verboten. Allerdings noch kein Ersatz zum Kochen präsentiert und kleine Proteste haben auch schon stattgefunden. Die Regierung hat nun auch für 3 Jahre Bäume fällen gebannt. Scheint, sie haben Panik, da weder Wasser noch Nahrung mehr richtig für die rasant wachsene Bevölkerung ausreicht. Ich versuche schon mal meine Mails zu checken, doch das Telkom Modem Netz hängt erst in Isiolo ein. Andrew kauft ein, Joseph wacht über uns, denn die mit Schnüffelleim vollgepumpten Bettler sind echt lästig. Dummerweise vergesse ich die Autozündung anzulassen, so dass der Laptop nach einer halben Stunde kollabiert. Kein Problem, ich habe getan, was ich tun musste.
Wir nehmen die direkte Strasse zum Meru Nationalpark und nicht die lange via Meru Stadt. In Isiolo sind sie neben dem neuen Internationalen Flughafen dran, die Strasse zu bauen, also sucht Joseph die Umleitung. Getan und wir fahren in die Nyambene Hills. Dicht besiedelt, kleine Anbauflächen bis hoch an den Hügeln rauf und dann natürlich die berühmten Miraa Bäume.
Irgendwann haben wir Hunger und kehren in einer Raststätte ein. Eine der Kellnerinnen fragt mich, ob ich wüsste, wie sie einen Job als Safariguide bekommen könnte. Sie möchte tun, was ich tue. Na ja, so einfach ist das leider nicht und vor allem noch nicht für Frauen. Das Essen schmeckt und irgendwann bekomme ich auch eine offizielle Quittung wie der Supervisor mit einem Huhn in der Hand auftaucht. Ich bin überrascht, wie schnell wir nun am Eingang zum Meru Nationalpark sind. Doch hier dauert es.... Alle Betraege sind auf KWS Bankkonto einbezahlt. Doch nun muss sie die Tickets dafür ausstellen. Wir warten und versuchen Schmetterlinge zu fotografieren.
Auf dem Weg zum Camp stehen Kleine Kudus zum Fotografieren bereit.
Wir erreichen die öffentliche Campsite am späteren Nachmittag und bauen auch gleich auf. Tip toppe Toiletten und Duschen hat es im Haus drin. Auch eine Stelle für Andrew zum Kochen mit fliessendem Wasser. Derjenige, der für die Campsite verantwortlich ist, kommt auch schon an, gibt mir das Buch zum Einschreiben und stellt sicher, dass Wasser in den Tanks ist.
Heute gibt es Ziegenfleisch, das Andrew in Isiolo gekauft hat. Eins meiner Lieblingsfleische.
Dann kommt die Nacht, eine interessante Raupe beim Bad, die ich aus der Ablaufrinne rette und eine Wolfsspinne vor meinem Zelt. Bald das Löwengebrüll. Dazu kommen auch bald die Paviane, die mit Kreischen nicht mehr aufhören. Und wenn mich was weckt, dann war es laut. Am Morgen sehen wir dann die Löwenspuren 30 m von Joseph’s und Andrew’s Zelt. Auch ein Leopard soll im Camp gewesen sein.
16.2. Wie gewohnt vor der Dämmerung bin ich aus dem Zelt und erlebe nun den Sonnenaufgang im Meru. So früh wie unsere Gäste bereit sind, fahren wir los. Erstmal schauen, ob wir von den Löwen was erblicken, aber in dem Dickicht kein leichtes Unterfangen. Auch die Kleinen Kudus haben immer Zweige davor.
Joseph fährt auf der anderen Seite des Bwatherongi Flusses hoch und hier suhlen sich die Büffel im dunklen Schlamm.
Wir fahren weiter und als wir bei einer kleinen Brücke links abbiegen treffen wir auf Giraffen im herrlichsten Morgenlicht.
Joseph sagt nur ein Wort: Löwen. Verdeckt unter Sträuchern und mit Gegenlicht. Aber was folgt ist auch für mich etwas ganz neues. Die 6 Löwen haben eine junge Giraffe gerissen.
Die Giraffen sind nervös und eine weibliche Giraffe geht zu den Löwen. Wahrscheinlich ist es die Mutter. Schade, dass wir die sicherlich interessante Jagd verpasst hatten.
Ein Palmgeier möchte auch was abhaben... und er ergattert auch einen Bissen. Leider war Distanz weit und das Licht nicht optimal
Eine Löwin läuft weg und wir folgen ihr. Sie hat enormen Durst und hört kaum mehr auf zu trinken. Hoffentlich hat sie nichts auf den Nieren.
Nun fahren wir dem Fluss/Sumpf entlang und schauen Elefanten, Büffeln und Wasserböcken beim Trinken zu. Das Licht ist nun zu schlecht. Dann ab ins Camp, wo Andrew mit dem Mittagessen auf uns wartet.