THEMA: Holzkohle aus Namibia
27 Mär 2020 20:15 #584563
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  • Randfontein am 27 Mär 2020 20:15
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Ich kenne noch zwei Köhler in 80 km Umkreis, also im östlichen Württemberg.
Ist wohl heute mehr Touristenattraktion als sonstwas, aber es gibt es noch.
Wer will, kann sich durchaus anschauen, wie aufwändig das Verfahren ist.
Dass in einer "Geiz-ist-geil-Gesellschaft" Handwerk nicht mehr gewürdigt wird,
ist sowohl offensichtlich als auch altbekannt.
Wer das anspricht, gilt üblicherweise als "rotgrünlinksversifft",
obwohl es vorherrschend konservatives und mittelständisch-liberales Denken ist.
Aber das Polit-Marketing ist eh nicht mein Ding.

Wer will, kann sich jedenfalls auch heute noch die Köhler-Kunst in D anschauen
und sich dann eine informierte Meinung bilden, so oder so. Hauptsache informiert!
Ohne Scheuklappen, Verbohrtheit und Parteipropaganda.
Gilt m.E. übrigens nicht nur für die Köhlerei - ich bevorzuge Bildung gegenüber Propaganda.

Fröhliche Grüßle
Randfontein
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28 Mär 2020 07:04 #584597
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  • travelNAMIBIA am 28 Mär 2020 07:04
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Und hier sieht die Handwerkskunst des Köhlers dann so aus.

Quelle: www.gondwana-collect...urned-into-charcoal/

Nur mal so als Info. Hier bekommen die Hersteller der Holzkohle pro Tonne etwa 1000 Namibia Dollar. Es geht dann für bis zu 2500 Namibia Dollar an den Vertrieb (meist alles zu Jumbo Charcoal westl. außerhalb von Okahandja) und von dort ins Ausland.

Viele Grüße
Christian
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Letzte Änderung: 28 Mär 2020 07:06 von travelNAMIBIA.
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28 Mär 2020 07:16 #584599
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  • phantom am 28 Mär 2020 07:16
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hi,

ich sehe diese thema sehr zweigespalten.

auf der einen seite das negative:saecke fuer die kohle werden unter anderem in POLEN produziert,arbeiter verdienen fast garnichts und tagelang rauchen diese tonnen vor sich hin.

auf der positive seite: EINDRINGERbusch wird (teilweise)entfernt (grundwasserspiegel KANN dadurch steigen) und der landbesitzer hat wieder "mehr" nutzbares weideland fuer seine tiere.

also,ohne ein "GRUENER" zu sein,der transport,vor allem fuer die leeren saecke,absolutes NO.

my two cents
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28 Mär 2020 07:27 #584600
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@topobär:

genau das haben wir bei unserer letzten Reise dort auch beobachtet. Das ist sicher nicht nachhaltig...
und hoffentlich wirklich die Ausnahme.
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28 Mär 2020 18:16 #584671
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Nun mische ich mich noch einmal ein, denn Corona ist nicht das einzige Problem auf unserem Planeten. Die Verhältnisse bei der Herstellung von Holzkohle in Namibia kenne ich nicht, doch so romantisch wie auf dem Foto von Dirk Heinrich geht es mit Sicherheit nicht zu.
Anbei ein paar Schnappschüsse aus Sambia 2019.
Dort werden riesige Flächen Wald verbrannt und zu Holzkohle verarbeitet. Wir sind im Oktober weite Strecken durch dunkelgraue Gegenden gefahren, manchmal bis zum Horizont verbrannte Wälder. Brandrodung, Köhlerei und der Verkauf von Holzkohle sind für viele Familien die einzige Einnahmequelle, denn mehr als die Hälfte der Familien hat keinerlei Einkünfte. Die Flächen werden zu Äckern, auf denen Investoren (nicht nur aus China) Mais und Soja anbauen. Auch Wilderer verbrennen Waldstücke, damit dort Gras wächst, wo sie dann einfacher aufs Wild schießen können. Inzwischen sollen 40% der ursprünglichen Waldflächen vernichtet worden sein.
An den Straßen stehen viele VerkäuferInnen mit ihren 40kg schweren Kiepen mit Holzkohle, die in ausrangierte Maissäcke geschaufelt und der überstehende Rest kunstvoll vergittert wird. Damit es nicht so staubt, bildet oft eine Lage großer Blätter das Dach. Wir sind an Hot Spots vorbeigefahren, wo Menschenmengen versuchen, ihre Kohlesäcke zu verkaufen. Ich frage mich, ob die ArbeiterInnen je in der Lage sein werden, sich und teilweise ihre Kinder vom Kohlestaub zu befreien. Das Leben mit und im Kohlestaub ist sehr gesundheitsschädlich, wie wir aus den früheren Kohlebergwerken im Ruhrgebiet wissen.













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28 Mär 2020 18:21 #584674
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Hallo Wolfgang,

hier in Deutschland würde jetzt gleich Feinststaubalarm ausgelöst werden.

Ich frage mich immer wie so ein Sack Holzkohle so billig sein kann.

Das ist eine verdammt harte Arbeit, der Transport und dann noch die ganzen Zwischenhändler.

Was bleibt dem Köhler?

Gruß

Michael
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